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Evangelische Zentralstelle besucht W+G - Versammlung


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4 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

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Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen besuchte eine W+G Versammlung in Kirchentellinsfurt bei Stuttgart. Offensichtlich nist man meiner schriftlichen Aufforderung nachgekommen, der Sache mit Wort und Geist nachzukommen. Hier der veröffentlichte Bericht:




Erweckungsgottesdienst im Wort+Geist – Zentrum Stuttgart





Kirchentellinsfurt bei Tübingen, Sonntag, 1.6.2008 10 bis 12 Uhr

Kurzbericht von Hansjörg Hemminger


Das Zentrum befindet sich in einer ehemaligen Fabrikanlage, in der eine Reihe weiterer Firmen eingemietet sind. Am Gottesdienst nahmen rund 60 Gemeindeglieder teil. Es gab eine kleine Zahl Menschen mit Migrationshintergrund, aber die Mehrheit gehörte zum einheimischen Bürgertum; alle Altersgruppen waren vertreten. Das Pastorenehepaar Karl (Alter zwischen 40 und 50) ging abwechselnd mit Handmikrophon im Raum umher und bestritt den Gottesdienst alleine, abgesehen von den Musikerinnen. Er dauerte zwei Stunden und wurde von zwei Musikerinnen (Gitarre, Keyboard, Gesang) begleitet. Der von Frau Karl eingeleitete Lobpreis am Anfang dauerte rund 30 Minuten, die Ansprache von Herrn Karl eine Stunde, der Lobpreis danach sowie Abkündigungen weitere 30 Minuten.

Die Ansprache hatte das Thema „Liebe“, und interpretierte die Liebe als eine unwiderstehliche Macht, mit der alles erreichbar sei, in der Familie, im Beruf, gegen Krankheit und Leid usw. Gott habe eine Quelle der Liebe in uns geschaffen, aus der man schöpfen müsse, um Alles möglich zu machen. Halbsätze aus zahlreichen Bibelstellen wurden in die Ansprache eingestreut, ohne weitere Interpretation. Voraussetzung für die Nutzung der inneren Quelle sei die völlige Hingabe an Gott, die Abkehr von der eigenen Vernunft, vom Verstand und von Fragen. Alle Ablenkungen von der Hingabe seien zu meiden, und das eigene Denken wurde immer wieder als wichtigste Ablenkung angeprangert. Theologie wurde als nutzlos bezeichnet. „Wenn du dich auf Jesus ausrichtest, gibt es keine Fragen mehr! Dann sind alle Fragen beantwortet.“ Das war ein Schlüsselsatz der Ansprache von Herrn Karl.

Am Schluss der Ansprache wurden die Anwesenden aufgefordert, soweit sie noch Unbekehrte seien, zusammen mit der Gemeinde ein Übergabegebet zu sprechen, was einige taten. Danach wurde das Opfer eingesammelt, die meisten gaben größere Geldscheine. Das Geld wurde anschließend gemeinsam mit ausgestreckten Händen gesegnet. Nach dem Gottesdienst wurde zu einem gemeinsamen Essen und anschließendem Kaffee eingeladen. D.h. die Gemeinde verbringt den Sonntag zusammen in ihrem Zentrum.

Zum Stil des Gottesdienstes: Auffällig war, dass die Anwesenden ständig emotional auf die Redebeiträge des Ehepaars Karl reagierten, mit Klatschen, mit Zwischen- und Halleluja-Rufen, mit erhobenen Händen und in einigen Fällen mit Tremor (shaking). Häufigste Reaktion war jedoch ein hysterisch klingendes Gelächter, das auch Herr und Frau Karl ohne erkennbaren Grund ständig in ihre Rede einschoben. Es wurde laufend von irgendjemand gelacht, so dass man dieses hysterische Gelächter als auffälligstes rituelles Element des Gottesdienstes bezeichnen muss.

Von den Gottesdiensten des Zentrums in Röhrenbach ist bekannt, dass auch dort in selber Weise gelacht wird. Der Redestil des Ehepaars war darüber hinaus von einer künstlich wirkenden Erregtheit geprägt, gefühlsmäßig bedrängend, mit vielen Wiederholungen. Manchmal wurde ein Schlüsselwort wie „Liebe“ zehnfach wiederholt, begleitet von heftigem Gestikulieren und (wie gesagt) von dauerndem Gelächter. Zungenrede kam bei Herrn Karl und einigen Gemeindegliedern vor, spielte aber keine große Rolle. Es gab keine Prophezeiungen und (evt. mit einer Ausnahme) kein Ruhen im Geist. Der Schwerpunkt lag auf der Verstärkung der begeisterten und enthusiastischen Emotionen. Die Gemeindeglieder hatten sich bereits zu Beginn gegenseitig begeistert begrüßt, umarmten sich häufig und bestärkten sich auch während des Gottesdienstes weiter in ihrer Begeisterung.

Ein Kommentar: Die vermittelte Lehre bestand in einer kompromisslos eng geführten theologia gloriae pfingstlerischer Prägung. Das neue, ewige Leben wurde als bereits jetzt in seiner Fülle erlebbar dargestellt. Es gab keine Spur eines „eschatologischen Vorbehalts“ wie im Neuen Testament: „Jetzt erkennen wir stückweise, dann aber…“ „In der Welt habt ihr Angst, aber ich habe die Welt überwunden.“ Im Gegenteil, jeder Vorbehalt dieser Art wurde aggressiv abgelehnt. Die durchgehende Botschaft lautete, dass Gottes Macht und Kraft uns gehört, dass wir zur Herrschaft über alle Übel des Lebens und der Welt fähig sind, dass Gott alles Leiden und alle Probleme von seinen Kindern nimmt usw. Der Gottesdienst verfolgte in allen Teilen ausschließlich das Ziel, die Macht, die Kraft und die Herrlichkeit, die man sich selbst zusprach, als emotionales und ekstatisches Erlebnis zu inszenieren. Ein zentrales Lied des Lobpreises hatte den Titel: „So wie Du bist, bin auch ich! Ich bin erfüllt mit Deiner Kraft.“ Gemeint war Jesus Christus.

Zitate aus den Texten, die verteilt wurden:

„Das WORT+GEIST Zentrum Stuttgart ist… Teil einer weltweiten Reformations- und Erweckungsbewegung…, die im Bayerischen Wald begonnen hat und unter der Gesamtleitung von Pastor Helmut Bauer (Röhrenbach) steht.“
„Jeder, der noch nicht biblisch getauft ist, ist herzlich eingeladen, sich mit dem am Infotisch ausliegenden Formular anzumelden… und diesen wichtigen Schritt im Leben eines Jüngers Jesu Christi zu vollziehen – es wird gewaltig werden!“
„Dein Leben ist bedeutungsvoll, Dein Leben ist das eines Königs im Reich Gottes, eines Herrschers, eines Mannes bzw. einer Frau, die die Welt verändert!“

„…wer Jesus Christus annimmt, der ist nicht nur erlöst von dieser ewigen Hölle der Gottesferne, sondern er hat auch eine völlig neue Identität, ein völlig neues Sein und damit eine völlig neue Bedeutung: In Christus ist jeder einzelne Gläubige zu einem König/einer Königin im Reich des Vaters geworden… Ein König ist sich z.B. bewusst, dass seine Worte absolutes Gewicht haben. Was er sagt, das geschieht… Christen sollten diese ihre wahre Mentalität mehr und mehr verinnerlichen – die „Arm-Sünder“ – Mentalität ist wie der Name schon sagt für die Sünder, d.h. für diejenigen, die noch nicht von neuem geboren sind! … Könige fürchten sich vor nichts und vor niemand, sie wissen, sie sind kraft ihres Amts sowieso immer die Stärkeren!“
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#2
1Joh1V9

1Joh1V9

    Supermoderator

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Ein guter und nüchterner Bericht.
Die Zitate am Ende geben genau wieder, warum W+G'ler quasi über Leichen gehen. Die Königsherrschaft Gottes wird hier direkt auf die Gläubigen übertragen, so daß sie als "little gods", wie es Kenneth Copeland wohl sagen würde, auf dieser Erde agieren. Ohne jegliche Schuldgefühle und mit dem Gefühl uneingeschränkter Autorität ausgestattet, vermitteln W+G'ler ein abschreckendes Zerrbild der Gotteskindschaft. Das Liebesverständnis der W+G'ler ist ein esoterisches. Liebe sei ein Kraftfeld und man müsse nur darin fließen und dann ist man plötzlich der Hero.
Eigenständiges Denken wird einem ausgepredigt und wer noch nachdenkt und Fragen stellt, wird schnell ausgebootet.
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#3
Rolf

Rolf

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Genau diese Ansprüche sind dafür verantwortlich, dass Leute, die den "Leeren" von W+G glauben schenken, sich draussen verhalten wie "Herrenmenschen." Sie verhalten sich so, dass Menschen Schaden nehmen, aber man darf das juristisch nicht thematisieren, weil man bezüglich "Religionsfreiheit" sensibel ist.

Ich bin überzeugt davon, dass Helmut Bauer und seine Leitungsfiguren das ganz genau wissen und völlig verantwortungslos in Kauf nehmen. Sie meinen sie, haben dafür keine Verantwortung und sind unantastbar. Gerade in der letzten Sonntagspredigt schreit Helmut Bauer wieder unaufhörlich "Liebe, Liebe..." und man möchte zurückschreien "Lüge, Lüge..."

Was ist das für eine Liebe? Bauer sagt, sie hat nichts damit zu tun, was Leute damit meinen. Aber woher hat er blos den Splin, dass die Göttliche Liebe auch nur annähernd eine Ungerechtigkeit hervorbringen könnte, wie die seine Irrlehre tut?
Auch diese Woche ist sein vortrag wieder voller Irrlehren, Prädikat Sondermüll.

Liebe ist radikal, sagt Bauer. Aber das was Bauer hervorbringt, ist nicht Links- oder Rechtsradikal. Diese Radikalität hat eine ganz neue Qualität, wie bauer auch sagt, sie sind im Neuen. Das Neue ist satanischradikal.


Herzliche Grüße


Rolf
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#4
Steff

Steff

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"Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" schließt nicht die Augen vor der EGO-MANEN-Leere der W+G Gemeinde(n). Ich freue mich ganz besonders darüber. Nichts ist offensichtlicherer Irrtum als alle zu Königen zu erheben. Dies kann nur zur Anarchie mit der wohl bekannten Aussage / dem Ergebnis: "Alle sind gleich, aber manche sind gleicher!" führen.

LG

Steff
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#5
Hebräer83

Hebräer83

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  • 2212 Beiträge
Wirklich gut, nüchtern, und sachlich. Der Autor beschreibt treffend die "seelischen" und rhetorischen Manipulationstechniken und die Atmosphäre emotionaler Aggression, die untereinander ausgetauscht und gesteigert wird. W+G ist gefährlich und es wird zum Glück immer mehr erkannt und auch ausgesprochen.
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