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Hamburgs Ex-Justiz-Senator Kusch hat Sterbehilfe geleistet


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Tabubruch: Hamburgs Ex-Justiz-Senator Kusch hat Sterbehilfe geleistet





29.06.2008


Der ehemalige Hamburger Justizsenator Roger Kusch hat am 28. Juni nach eigenen Angaben erstmals offiziell Sterbehilfe in Deutschland geleistet. Das gab der Sterbehilfeaktivist in einer Einladung zu einer Pressekonferenz am Montag bekannt. Dort will Kusch nähere Details erläutern sowie Filmausschnitte des Vorgangs zeigen.

"Herr Kusch war in den Fall voll involviert“, sagte der Sprecher des Dr. Roger Kusch Sterbehilfe e.V., Guy Seidel, heute dem Online-Portal WELT.de. Kusch sei derzeit nicht zu erreichen. Man wisse nicht, wie die Staatsanwaltschaft mit Ankündigung für die Pressekonferenz umgehen werde.

Kusch setzt sich seit Jahren für aktive Sterbehilfe ein. Der von Kusch entwickelte Tötungsautomat soll es unheilbar kranken Menschen mit einer tödlichen Dosis Kaliumchlorid ermöglichen, Selbstmord zu begehen.

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet vor zwei Wochen über eine Erhebung des Hamburger Professors Karl-Heinz Wehkamp. Der zufolge solle an jeden deutschen Arzt im Schnitt alle zwei Jahre der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe herangetragen werden. Onkologen sähen sich mit dieser Bitte doppelt so häufig konfrontiert. Jeder 13. niedergelassene Arzt gab an, der Bitte schon mindestens einmal entsprochen zu haben.
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Bischöfin Jepsen verurteilt Sterbehilfe von Ex-Senator Kusch





Jesus.de-


30.06.2008


(epd) - Bischöfin Maria Jepsen hat die propagierte Sterbehilfe des früheren Hamburger Justizsenators Roger Kusch verurteilt. «Wir als Kirche lehnen auch sein Vorhaben, den Apparat zur Sterbehilfe zur Anwendung zu bringen, scharf ab», sagte die Hamburger Bischöfin am Montag telefonisch dem epd. Sie hält sich zurzeit im tansanischen Arusha auf der Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) auf.

Ihre Kirche sei sich mit den politischen und gesellschaftlichen Kräften einig, dass die Kusch angestrebte Form von Sterbehilfe gegen die Menschenwürde und die christliche Verantwortung verstoße, sagte Jepsen. Sie kritisierte Kusch zudem dafür, dass er damit in der Öffentlichkeit werbe. Jepsen wollte rechtliche Schritte der Kirchen gegen Kusch nicht ausschließen. Der Senat in Hamburg habe das Thema vor Wochen bereits geprüft, «und wir werden es als Kirche gegebenenfalls auch prüfen.»

Der ehemalige Hamburger Justizsenator Kusch hatte am vergangenen Samstag eine 79-jährige Würzburgerin in ihren Suizid begleitet. Die Frau sei freiwillig aus dem Leben geschieden, indem sie nach ärztlicher Anweisung zwei selbstbesorgte Medikamente getrunken habe, sagte Kusch am Montag in der Hansestadt. Der von ihm entwickelte Injektionsapparat sei nicht zum Einsatz gekommen, weil er die Anonymität des Arztes habe schützen wollen, der die Kanülen hätte legen müssen.
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