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Unlogische Ideologie "Messianische Juden" ?


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4 Antworten in diesem Thema

#1
keine Hoffung mehr

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Unlogische Ideologie

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Der Journalist Philipp Gessler referierte in Karlsruhe über die „messianischen Juden“
Die „messianischen Juden“ sind eine wenig bekannte Gruppe. Nicht nur wegen ihrer Mission unter Juden übt der Journalist Philipp Gessler Kritik an ihnen. Beim Karlsruher Roncalli-Forum verwies der Experte auch auf die fundamentalistischen Tendenzen dieser vor allem in den USA ansässigen Bewegung.

„Die Ideologie der ‚messianischen Juden‘ ist in sich unlogisch, denn wer sich taufen lässt, ist nun einmal Christ und nicht mehr Jude – so einfach ist das, und alle großen Strömungen im Judentum sehen das gleich und lehnen deshalb die ‚messianischen Juden‘ ab.“ Der Journalist und Buchautor Philipp Gessler spart nicht mit Kritik an den „messianischen Juden“. Auf Einladung des Karlsruher Roncalli-Forums hat er unlängst zu diesem Thema gesprochen. „Messianische Juden“ – der Begriff ist eine Selbstbezeichnung – sind Juden, die an Jesus Christus glauben. In der christlichen Tradition sprach und spricht man auch von „Judenchristen“.
Bei den meisten „messianischen Juden“ macht Gessler eine fundamentalistische Sicht der Bibel aus. Darin seien sie christlichen Fundamentalisten sehr nahe. Wie viele kleine Gruppen von Gläubigen glauben die „messianischen Juden“, dass sie etwas Besonderes, nämlich „vollendete Juden“ seien. Die Empörung jüdischer Autoritäten in Deutschland über diese „Anmaßung“ hält Gessler für berechtigt. Ein Weiteres kommt hinzu: Die „messianischen Juden“ haben eine massive Endzeiterwartung. Daraus leiten sie eine Aufforderung zur Judenmission ab: Je mehr Juden bekehrt werden, desto schneller wird Christus nach diesem Verständnis wieder kommen.
Es gab und gibt immer Juden, die zum Christentum konvertieren. In einer mehr oder weniger judenfeindlichen Gesellschaft war dies eine Möglichkeit, endlich als vollwertiges Mitglied anerkannt zu werden. Die gegenwärtigen „messianischen Juden“ in Deutschland gehen aber auf Gruppen zurück, die in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA entstanden. In den Gemeinden und Verbänden sind auch Christen aktiv, die nie Juden waren. In ihrer Missionsarbeit, gezielt unter Juden, sind die „messianischen Juden“ „ziemlich rege“, wie Gessler recherchiert hat.

„Ihre religiöse Praxis ist ziemlich diffus“

Wie viele „messianische Juden“ gibt es? Dazu kursieren laut Gessler ganz unterschiedliche Zahlen. Für Deutschland variiert die Zahl zwischen 600 und 2000. In den USA leben die meisten „messianischen Juden“. Gessler schätzt ihre Zahl auf etwa 150000. Für Israel geht er von 6000 bis 7000 aus.
Auch am Glaubensleben der „messianischen Juden“ übt Gess-ler Kritik: „Ihre religiöse Praxis ist ziemlich diffus.“ Viele jüdische Elemente würden beibehalten, allerdings christlich umgedeutet. Ein interessantes Detail: „Beschneidungen sind freiwillig.“
Die großen Kirchen reagieren skeptisch vor allem im Blick auf die Judenmission. Diese „gehört heute nicht mehr zu den von der Evangelischen Kirche in Deutsch-land (EKD) und ihren Gliedkirchen betriebenen oder gar geförderten Arbeitsfeldern“, lautet die offizielle Linie der EKD in einem entsprechenden Papier. Evangelikale Gruppen außerhalb der EKD haben dagegen keine Probleme mit den „messianischen Juden“ und der Judenmission.
Die katholische Kirche ist heute der Auffassung, dass der Alte Bund Gottes mit seinem Volk durch den Neuen Bund in Christus nicht aufgehoben wurde. Deshalb betreibt die katholische Kirche keine organisierte Judenmission mehr. Einzelne Konversionen, die auf Grund einer persönlichen Entscheidung erfolgen, sind allerdings nicht ausgeschlossen. Von den „messianischen Juden“ geht nach Gessler, der im Freiburger Herder Verlag übrigens ein Buch über den alten und neuen Antisemitismus vorgelegt hat, keine Gefahr für die jüdischen Gemeinden in Deutschland aus. Es sei denn, dass diese „sich nicht anstrengen“.


Autor: Albert Käufleiin


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siehe dazu auch : "Die christliche Synagoge" von Gessler

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#2
Timm

Timm

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Ideologisches Durcheinander

Um das Ganze ein wenig zu ordnen, muss ich sagen, dass es verschiedene Gruppen gibt, die in diesem Thema involviert sind. Um also nicht Durcheinander zu bekommen, sollten wir die Gruppen auch benennen:

1. Israelische Organisationen, wie der KKL - Jüdischer Nationalfond (Wasserprojekte, Anpflanzung von Bäumen in Israel) oder Keren Hayessod (Unterstützung für Einwanderer nach Israel).
2. Jüdische Organisationen in Deutschland, wie der Zentralrat der Juden mit seiner Zeitung „Allgemeine Jüdische Wochenzeitung“
3. Arbeitskreise diverser Kirchen, Verbände für die Kontakte Deutschland – Israel oder für Christlich-Jüdischen Dialog.
4. „Messianische Juden“ und ihre Verbände in Israel
5. „Messianische Juden“ aus den USA und ihre Tochterverbände in Deutschland
6. Israel-Werke, wie ZeLeM, Christen für Israel (Fritz May), Ruf zur Versöhnung (gegründet von Arie Ben Israel 1950 – 1993), Lemaan Zion (Dr. Herbert Goldberg), NAI (Nachrichten aus Israel) und diverse andere Organisationen
7. Missionswerke mit Israel-Abteilungen, wie z.B. Mitternachtsruf (gegründet von Wim Malgo, 1922 - 1992)



Ich kenne eine Gruppe von indischen Hindus, die Jesus als ihren Erlöser erkannt haben. Das hält diese Leute aber nicht davon ab, die wichtigsten hinduistischen Zeremonien mit zur respektieren und zu besuchen, wie Feiern zum Jahresanfang oder Erntedankfeste. Und Vishnu (wörtliche Übersetzung: Schöpfer der Welt) ist ebenfalls ein weiterhin verehrter Gott und entspricht nach Meinung dieser Leute eben Gott Vater. Aber ein Übertritt zu einer christlichen Kirche findet nicht statt, stattdessen pflegen diese Leute ihr eigenes kulturelles Erbe, insbesondere das Kastenwesen.

Nun höre ich von christlicher / kirchlicher Seite:
Das ist unchristlich und diese Leute sind auch keine Christen, auch wenn sie sich zu Jesus bekennen und sich sogar haben taufen lassen (als Erwachsene). Hindus sind und bleiben Hindus, es sei denn, sie treten in eine der christlichen Kirchen bei. „Messianische Hindus“ sind sie nicht, so etwas gibt es nicht. Denn das Christentum ist letztlich nicht mit dem Hinduismus vereinbar.

Und so gibt es Muslime, die Jesus für eine sehr wichtige Person halten. Und es gibt Buddhisten, die in Jesus einen Menschen sehen, der bereits die Erlösung erreicht hat und uns den Weg zur Erlösung zeigt. Von „messianischen Muslimen“ oder von „messianischen Buddhisten“ spricht aber niemand.

Aber beim Judentum soll es plötzlich so etwas geben: „messianische Juden“.
Da spielt es plötzlich keine Rolle mehr, dass zwei völlig verschiedene Religionen mit unvereinbaren Positionen miteinander vermischt werden. Ein Kreuz an der Wand, eine Menora auf dem Tisch und im Hintergrund dudelt das Lied „Hava Nagila“. Das ganze dann im sonnigen Israel, mit seinen herrlichen Badestränden, interessanten Ruinen und saftigen Orangen – das reinste Schlaraffenland. So stellt man sich gerne die „messianischen Juden“ vor, besonders im christlichen Abendland. Irgendwie sind uns diese Leute sympathisch. Haben diese armen Tröpfe doch nun endlich Verstand angenommen und Jesus als ihren Messias. Das wird ja höchste Zeit, so kurz vor dem Weltuntergang. Diese Erwartung des Weltendes wird ja nun gerade durch diese „messianischen Juden“ bestätigt: Juden finden Jesus, Israel entsteht neu auf der Landkarte. Da ist es wichtig, diese Gruppen dann auch noch zu unterstützen.

Schon dieser kleine Abschnitt zeigt eigentlich so viele und falsche Vorstellungen auf:
1. Israel ist kein Schlaraffenland, auch dort müssen Leute zur Arbeit gehen und haben Probleme mit der Müllbeseitigung, der Wasserversorgung und Steuerzahlungen. Israel ist auch kein religiöses Land, sondern besteht aus Leuten, die (mal abgesehen von der brisanten politischen Lage) die gleichen Probleme und Wünsche haben wie wir im Westen.
2. Israel muss nun aber (weil es ja nun wieder auf der Landkarte erschienen ist) von allen Juden bewohnt werden. Alle müssen sie zurück in ihr „Heimatland“ um dann dort den biblischen Auftrag zu Errichtung eines neuen Staates beizutragen, Wüsten wieder zum Blühen bringen und ein religiöses Leben führen – im günstigen Fall kommt ganz Israel zum „wahren Glauben“, eben dem christlichen Glauben. Stören tun da nur die Fremden, die Araber, die Samaritaner und andere Völker, die im „biblisch verheißenen Land“ nichts zu suchen haben, weil ihnen die Verheißungen nicht gehören.
3. Das Juden blöde wären, eigensinnig oder entweder zu bösartig oder zu dumm um Jesus als ihren Messias anzusehen, dass ist die durchgängige Meinung der Christen im Mittelalter gewesen. Denn damals war man der Meinung, dass Judentum etwas Minderwertiges sei. Dass es sehr gute Gründe gibt, nicht den christlichen Glauben anzunehmen, weil man jüdisch aufgewachsen ist und diese Religion gut kennt – das ist für Christen nur schwer zu verdauen. Festzuhalten bleibt: Judentum ist nicht minderwertig. Sonst wäre auch das Alte Testament etwas Minderwertiges und gehört eigentlich ja nicht in die Bibel.
4. Weltuntergangstermine haben seit vielen Jahrzehnten Konjunktur, leider scheitern sie immer wieder trotz aller Hinweise in der Heiligen Schrift, meist weil sie die eigene Grundannahme durch sich selbst bestätigen.
5. Es scheint da in protestantischen Freikirchen die Vorstellung vorherrschen, dass solche „messianischen Gemeinschaften“ echter und ursprünglicher seien, als die eigene Gruppierung (deren Daseinsberechtigung ja oft nur der Anspruch ist, man sei wie die Urgemeinde aufgebaut und lehre im Sinne der Urgemeinde). Denn immerhin haben diese Leute ja etwas, was man selbst nicht habe: eine Blutslinie zu den jüdischen Vorfahren.
6. Die Gemeinde dieser neuen Jesusgläubigen ist deshalb auch so exklusiv, dass man diese nicht in seinen eigenen christlichen Verband mit eingliedern muss, sondern diese „messianischen Juden“ haben eigene Gemeinden. Auch der Übertritt in eine „messianische Gemeinde“ ist für „aus den Heidenvölker geborenen Christen“ eigentlich nicht die Regel (Ausnahmen siehe unten), aber in Deutschland bestehen "messianische Gemeinden" fast nur aus "den Heidenvölkern Geborene".

Da lässt sich also schon in wenigen Sätzen die ganze Misere offenbaren. Wer nämlich der festen Meinung ist, dass:
1. Judentum etwas Minderwertiges ist, weil jüdisch;
2. Juden mit Annahme von Jesus nun die durch Blutlinie zu „edleren Christen“ werden;
3. man sich ein von Juden bewohntes und von „fremden Blut“ gereinigtes Israel herbeisehnt;
4. meint es gebe „edlere Christen“ und „unedlere Christen“
der pflegt rassistisches Gedankengut. Auch die Variante, in der eben nicht der nordische Herrenmensch, sondern der jüdische Gottesmensch an erster Stelle steht, ist verwerflich. Da wird dann aus christlicher Sicht schnell aus dem sozialistischen Modell eines Kibbuz die Vorstellung eines Israels, dessen Boden durch Blut und für das eigene Blut erobert wurde und mit dem Schweiß (auch so eine edle Flüssigkeit des Menschen) der Überlebenden dann der glorreiche Aufbau Israels erfolgt. Das ist nichts anderes als die „Blut- und Boden Ideologie“ der Nazis. Wikipedia sagt dazu:
Die Blut-und-Boden-Ideologie betrachtet die Abstammung (das "Blut") und den Boden (um ihm mittels Landwirtschaft die Nahrung zu entziehen sowie als Lebensraum), und somit gleichsam das Bauerntum alter Abstammung als die wesentliche Lebensgrundlage. Sie entstand aus dem Rassismus und dem Nationalismus des späten 19. Jahrhunderts und war zentraler Bestandteil der nationalsozialistischen Ideologie. Kritiker dieser Ideologie sehen in der Blut-und-Boden-Ideologie eine kriegstreibende Erhebung der (eigenen) Rasse (Blut) zur Legitimation für eine Nation, sich auszudehnen und den Bestand des eigenen Volkes durch die Vernichtung anderer Völker und durch die Aneignung fremden Bodens zu garantieren.

Und genau dass finden wir in Publikationen der Freunde „messianischer Juden“ immer wieder:
1. der Araber als der ewig böse Fremdkörper, der Israel nichts zu suchen hat
2. Kriege (natürlich durch feindliche Mächte hervorgerufen) vergrößern Israel – Siedler und Bauern gehört dieses Land aufgrund biblischer Voraussagen.
3. Und wird in den gleichen Publikationen noch gerühmt, dass Israel ja eine Demokratie und ein Rechtsstaat sei – wird den ursprünglichen Bewohnern des Landes Rechte zugesprochen, dann ist dies ein Versuch „Satans“ dieses Land nicht den rechtmäßigen Bewohnern (den Juden) zuzugestehen. Da nimmt man dann in den Redaktionen der Israel-Werke billigend in Kauf, dass bei Militäraktionen über das Ziel hinaus geschossen wird oder militante Siedler auch Verbrechen an den ursprünglichen Einwohnern begehen.

Da bekommen Nachrichten, die Leiter verschiedener Israel-Werke haben sich gegenseitig der Verleumdung bezichtigt und vor Gericht ausgekämpft, weil einer dem anderen unterstellt er habe keine "jüdischen Vorfahren", sei nicht "jüdischen Blutes" ganz neue Aspekte.
Und neben dem bekannten "Jerusalem-Syndrom" (ganz normale christliche Touristen besuchen Jerusalem und haben plötzlich die Wahnidee die Wiedergeburt eines Propheten oder König Davids zu sein, was sie in Bettlaken gehüllt an der Klagemauer Lieder singen lässt bis der israelische Amtsarzt sie durch die Polizei einfangen lässt) kommt es jetzt verstärkt zu Blutspenden der besonderen Art. Bevorzugt Nordamerikaner möchten in einem israelischen Krankenhaus Blut spenden unter der Bedingung, dass sie danach eine Blutspende eines Juden erhalten. So kann man sich auch bald als "messianischer Jude" fühlen, hat man doch jüdisches Blut intus.

Und wie beim Rassismus der Nazis ist hier die Konsequenz die gleiche: Juden raus!
Als noch zu Zeiten des Bundeskanzlers Kohl eine Entscheidung der deutschen Innenminister bekannt wurde, dass nicht mehr als 10.000 russischer Juden jährlich nach Deutschland einwandern durfte, weil eine höhere Anzahl den Deutschen „nicht zuzumuten“ war, da schwiegen die Israel-Werke. Nur ein einziges Israel-Werk fand diese Entscheidung und Wortwahl widerlich und machte dies mit Protestpostkarten an den Bundeskanzler auch publik: Leman Zion, also Dr. Herbert Goldberg in Jerusalem. Alle anderen Israel-Werke fanden dies nicht erwähnenswert, denn immerhin sollten Juden nach dem Heilsplan nach Israel auswandern. Ein Asyl der in Russland bedrohten Juden in Deutschland war da aus Glaubensgründen nicht erwünscht.

Was ich bislang geschrieben habe, dass betrifft in meiner ersten Aufzählung die Punkte 5 – 7 und wird dieses „Wissen“ wird gerne auch in diversen protestantischen Freikirchen gepflegt.

Um die israelischen Organisationen, die jüdischen Organisationen in Deutschland die Arbeitskreise der Kirchen und die deutsch-israelischen / christlich-jüdischen Verbände machen aber alle diese Gruppen einen großen Bogen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Fritz May sammelte Geld für den KKL zur Begrünung Israels. Der Grund für dieses Ausweichen ist klar: man braucht keine christlichen Organisationen um Christen das Judentum zu präsentieren, wenn man direkt Juden fragen könnte. Und wer Nachrichten aus Israel aus erster Hand haben möchte, der ist mit einem Abonnement der „Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung“ am Besten bedient und bekommt neben den Nachrichten aus Israel auch Nachrichten der Juden in Deutschland und theologische Erklärungen der Rabbiner preisgünstig geliefert. Stattdessen bevorzugen manche Christen aber lieber die gefilterten Nachrichten der diversen Israel-Werke.

Und völlig unklar ist, wer denn eigentlich die „messianischen Juden in Israel“ überhaupt sind. Von denen hört man von den Gruppen 1 - 3 gar nichts, sowie von den Gruppen 4 – 7 verhältnismäßig wenig. Gruppe 5 behauptet, sie seien identisch. Nur dass es diese Gruppen gibt und die Israel-Werke diese finanziell unterstützen hört man, liest man. Der einzige, der tatsächlich zu einer (es gibt anscheinend mehrere) Organisation Kontakt hält und diese auch finanziell unterstützt scheint in der Tat ZeLeM zu sein. Denn hier sind die Zuwendungen in der Tat auch sehr leicht nachprüfbar. Bei anderen Organisationen erfolgt die Unterstützung doch etwas verschwiegener. Und natürlich wird zuerst das eigene Personal im Inland finanziert, bevor Gelder ins Ausland fließen.

Was diese Israel-Werke auch immer sehr geschickt ausblenden können ist die Tatsache, dass es ja auch Christen im Nahen Osten gibt. Diese werden dann immer als Beweis für alle möglichen Endzeittheorien angeführt, insbesondere wenn sie von Muslimen verfolgt werden. Ansonsten lässt das Schicksal von Christen im Libanon, Ägypten, Jordanien, Palästina, besetzte Gebiete und Israel die Israel-Werke völlig kalt, man erwähnt sie oft nicht einmal, es gibt keine Zusammenarbeit in irgendeiner Form.

Einzig der „Christlicher Hilfsbund im Orient e.V.“ ist da eine rühmliche Ausnahme. Nicht zu vergessen, dass es sich hier aber nicht um ein klassisches Israel-Werk handelt, sondern um ein christliches Hilfswerk mit zufälligen Schwerpunkt Naher Osten.
Siehe auch: www.hilfsbund.de/

„Messianische Juden“ und ihre Verbände gibt es auch in Deutschland, insbesondere sind dies missionarische Gruppen aus den USA. Und diese haben ein angebliches Gemeindewachstum ausgerechnet in dem Land, in dem die meisten Juden die Naziherrschaft nicht überlebten, nach dem Krieg in andere Länder auswanderten und nur ein Bruchteil zurück blieb. Trotzdem gibt es solche obskuren Gruppen, die sich häufig aus ehemaligen Heidenchristen zusammen setzen und nun ihr „jüdisches“ Erbe pflegen.

Hielt man vor einigen Jahren diese Israel-Werke“ noch für harmlose Spinner, so hat sich die Situation seit dem 11. September 2001 dramatisch verändert. Gefährlich hielt man bis dahin nur missionarische Werke mit Blickfeld Lateinamerika und brasilianische Pfingstgemeinden (die meist als Familienunternehmen geführt werden). Denn hier ließen sich sehr schnell Verwicklungen von nordamerikanischen Missionswerken in Waffenlieferungen und deren Finanzierungen zu den nicaraguanischen Contras nachweisen. Und brasilianische Missionarsfamilien finanzieren und organisieren nicht nur den Waffen- sondern von Brasilien aus auch den Drogenhandel in die USA. Und während der Untersuchungen wurden auch zahlreiche Verbindungen zu nordamerikanischen Israel-Werken hergestellt. Dass aus diesen Reihen auch eine terroristische Bedrohung erwachsen kann ist mittlerweile bekannt. Völlig unbekannt ist bislang der finanzielle Fluss, denn diese US-amerikanischen Israel-Werke besitzen enorme finanzielle Mittel, von denen niemand weiß wohin sie gehen und welche Banken diese verwalten.

In Deutschland ist man noch ein bisschen rückständiger. Noch ist man mit den „Papa-Organisationen“ vertraut, bei denen ein väterlicher Leiter ein bescheidenes Israel-Werk leitet. Manchmal überlebt so ein Israel-Werk den Tod des Gründers, wie z.B. Ruf zu Versöhnung nach dem Tode Arie Ben Israels. Oft lösen sich diese Organisationen auch auf, wie bei Christen für Israel (der Gründer lebt im Ruhestand). Und bei anderen Organisationen sind die Gründer betagt, wie beispielsweise Lemaan Zion (Dr. Goldberg) und ZeLeM (Herr Pülz). Es ist zu erwarten, dass auch diese dann sich auflösen werden.

Mit der Bildung von „messianischen Judengemeinden“ in Deutschland (von Organisationen wie „Jews for Jesus“) kündigt sich schon die nächste Stufe an.

Und es gibt die ersten Berichte, in denen in extremen (christlichen, d.h. freikirchlich -protestantischen sowie in orthodoxen Splitterkirchen) Gemeinden Männer schon zu Waffentraining und dem Opfertod für Israel eingeschworen werden. Die 50er Jahre mit den „Papa-Organisationen“ sind vorbei, willkommen im neuen Jahrtausend mit international operierenden Polit-Missionen und deren Vermögensmassen.

Zurück zu diesen Hindus mit ihrer Vorliebe zu Jesus. Der Glaube an einen Gott (Vishnu – der Schöpfer der Welt)ist eben nicht das gleiche wie der Glaube an den Gott der Bibel. Und deshalb kann es in meinen Augen auch keine „messianischen Hindus“ geben, keine „messianischen Moslems“, keine messianischen Buddhisten und auch keine „messianischen Juden“ (deshalb benutze ich diesen Begriff nur in Anführungszeichen). Denn das Vermischen verschiedener Religionen „peppt diese nicht auf“ oder „veredelt“ sie.

Und wer heute noch genug gelernt hat, der Frage sich doch mal, ob er denn ein „messianischer Christ“ ist:
www.forum.livenet.ch/thread.php?threadid=12232&boardid=201&styleid=1
In diesem Beitrag fragt nämlich der User „Messianic Jew“:

Wer von euch hätte Interesse oder macht bereits eines oder alle der folgenden:
1) den Shabbath shomer zu halten
2) die Chagim zu feiern
3) die Speisegesetze einhalten

Interesse
1) am lernen von Ivrit, evtl. auch Griechisch
2) dem Torah-Studium, z.b. Rashi, Maimonides
3) den Talmud zu lernen
4) und alles andere jüdische im Christentum


Offensichtlich macht also das Festhalten am Gesetz und das Studieren der alten Texte das „messianische“ aus.
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#3
keine Hoffung mehr

keine Hoffung mehr

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Danke Timm,
für deinen guten Artikel über die Ordnung der verschiedenen Gruppen.


Das ganze erinnert mich ein wenig an das Buch von Peter Scholl – Latour :
„Lügen im Heiligen Land: Machtproben zwischen Euphrat und Nil“.


Doch noch ein paar Fragen:

1.) Welche Rolle spielt der ICN bei diesen ganzen Strömungen ?

2.) Laut einem Idea Artikel hatte Zelem im Jahre 2007 3500 Mitglieder und Mitläufer .
Im Jahre 2006 waren es laut einem anderen Artikel noch 4000.

Können diese Zahlen stimmen ?

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3.) Welches Werk hat eigentlich am meisten Mitglieder ?


4.) Gemäß einem Artikel einer Israelkonferenz in Bad Liebenzell gibt es mehrere Gruppen ( ca. 30 ) von messianischen Juden, die sich um russische Emigraten kümmern.
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#4
keine Hoffung mehr

keine Hoffung mehr

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#5
Rolf

Rolf

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  • Land: Country Flag
Ich kenne Johannes Matutis aus seiner Zeit Pastor der pfingstlichen Gemeinde Gottes (Cleveland.) in Heilbronn. wir haben ein paar Evangelisationen zusammen gemacht. Innerhalb der Gemeinde Gottes gehörte er schon damals zu den bestinformierten Pastoren der Bewegung.

Er hat viel in der Stille für christliche Gefangene in Russland getan. In der Regierungszeit von Gorbatschow gelang ihm die Freilassung namhafter Brüder.

Ein Jahr vor der Maueröffnung erlebte ich, wie Matutis auf der Pfingstkonferenz ans Rednerpult trat und der staunenden Zuhörerschaft mitteilte, Gott hätte ihn nach berlin gerufen, denn die Mauer würde fallen. In der Mittagspause hörte ich damals, wie etliche darüber spotteten. Matutis ließ sich nicht beirren und ging sofort nach Berlin. Als im Fernsehen 1989 gezeigt wurde wie die Mauer eingerissen wurde sah ich Matutis am Checkpoin Charlie stehen, wie er die Leute, die rüberkamen mit Traktaten begrüßte.

In den letzten Jahren in der nazartehgemeinde waren allerdings auch einige merkwürdige Dinge zu lesen.

Herzliche Grüße

Rolf
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