Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Gott als Tierschützer?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34215 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Gott als Tierschützer?





Über den Autor
Susanne ist Jahrgang 1980, verheiratet mit Mario aus Ecuador, wohnhaft in Stoke-on-Trent / England. Sie arbeitet für United Christian Broadcasters, einer christl. Fernseh- und Radiostation, in der Logistikabteilung. In ihrer Freizeit fotografiert sie gerne, liest viel, hört Musik und reist gern wann immer es möglich ist. Mein größter Lebenswunsch und mein Ziel ist es, Gott zu kennen und bekannt zu machen!


Frage von N.N.:
"Wie kann Gott die grenzenlose, unwürdige und kommerzielle Ausbeutung der uns anvertrauten Geschöpfe, der Tiere, dulden? Wie kann der Schöpfer der Welt sagen, dass wir, die Menschen, uns die Tiere untertan machen sollen? "


Entsetzen und Wut angesichts von Tierquälerei

Wo immer man auch hinschaut, in Nachrichten oder Berichten im Fernsehen und anderen Medien, können wir sehen, wie Tiere überall in der Welt auf die grausamste Art und Weise misshandelt, gequält und umgebracht werden. Bilder von Massentierhaltung drängen sich auf , von wegen ihres wertvollen Elfenbeines gejagten Elefanten, brutal getöteten Robben, heiß begehrt wegen ihres Fells - die Liste könnte unendlich fortgeführt werden. Manche haben Tierquälerei und Ausbeutung der Natur vielleicht sogar live miterlebt. Den Meisten dreht sich bei solchen Geschehnissen der Magen um - und es steigt Wut auf: Warum stoppt niemand diese Ausbeutung? Warum stoppt Gott dieses Leid nicht?


Gottes Liebe für seine Schöpfung

Als Gott die Erde schuf, dachte er an jedes kleine Detail. Alle Tiere, vom Plankton im Meer bis zu den Elefanten in der Savanne, kreierte er mit viel Liebe zum Detail. Davor hatte er natürlich an die nötigen Bedingungen gedacht, um den verschiedenen Wesen einen guten Lebensraum zu geben. Also erschuf er die Erde mit einer Atmosphäre, Pflanzen, Wasser, Felsen, und vielem mehr. Er rief die Erde, und alles was auf ihr wohnen sollte, ins Leben. Gleichzeitig war ihm jede Faser, jede Zelle, einfach alle Funktionen und jedes Detail bewusst - er hatte sie sich ja ausgedacht! Und nicht nur an den Nutzen und die Funktionen der Schöpfung hatte er gedacht - er legte ebenso großen Wert auf die Schönheit, die Farbenvielfalt und die Formen.

Wenn ich mir in einer klaren Nacht die Sterne anschaue und mir bewusst mache, dass Gott genau weiß, wie viele es sind, und dass er jeden einzelnen benannt hat (Psalm 147,4), kann ich mir schwer vorstellen, dass es Gott egal ist, wenn seine Schöpfung leidet. Auch sagt uns die Bibel, dass Gott alles liebt, was er geschaffen hat und "Erbarmen" damit hat (Psalm 145,9). Was bedeutet Erbarmen? Wikipedia erklärt Erbarmen so: "Starke innere Anteilnahme am Leid oder an der Not anderer, verbunden mit dem Drang, ihnen zu helfen oder sie zu trösten."


Adel verpflichtet

Auch wenn ich wegen meiner „eingeschränkten“ menschlichen Perspektive die Dinge nicht immer verstehen kann, kann ich versuchen, mich Gottes Perspektive der Dinge anzunähern, um die Frage, warum Gott die Ausbeutung der Natur zulässt, wenigstens teilweise beantworten zu können.

Nachdem Gott die Erde mit allen Landschaften, Pflanzen und Tieren geschaffen hat, erschuf er auch den Menschen, um mit ihm eine einzigartige Beziehung einzugehen, die außer ihm keinem anderen Lebewesen möglich sein würde. Da wahre Beziehung und echte Liebe nicht zu erzwingen sind, war es für Gott unumgänglich, dem Menschen einen freien Willen zu geben. Und ja, mit dem Mandat, über die Erde zu herrschen, das er dem Menschen gegeben hat (1.Mose 1,26), ging Gott ein großes Risiko ein.

Wenn ich jemanden liebe und ihm z.B. meinen teuersten Besitz anvertraue, ist dies ein Ausdruck und ein Zeichen meiner Liebe und meines Vertrauens. Jedoch besteht immer das Risiko der Enttäuschung und des Vertrauensbruchs. Liebe ohne Risiko gibt es nicht.

Auch wenn manchen der Gedanke aus verschiedenen Gründen widerstrebt: Gott hat den Menschen geschaffen und auserwählt, damit er einen besonderen Status in der Schöpfung hat. Und das nicht, weil er besonders „gut“ ist, sondern weil Gott ihm die Fähigkeit gegeben hat, mit ihm in Beziehung zu treten. Somit hat er dem Menschen auch bestimmte Privilegien übergeben. Er hat ihn ausgewählt, eine Beziehung zu ihm zu haben, seine Liebe zu empfangen, ihn zu lieben, sein Kind zu sein, mit ihm zu kommunizieren und über die Erde zu herrschen. Der Auftrag zu herrschen, setzt das Vertrauen voraus, mit der anvertrauten Schöpfung so umgehen, wie es in Gottes Sinn ist - die Natur zu nutzen, jedoch indem sie gepflegt und nicht zerstört wird.


Die Eigenverantwortung des Menschen

Als die ersten Menschen sich entschieden, Gott ungehorsam zu sein, war dies sehr viel mehr als nur die Nichteinhaltung einer Regel. Es bedeutete Misstrauen gegenüber Gottes Liebe: "Gott will uns etwas vorenthalten" (1.Mose 3,1-24). Gleichzeitig war es ein Vertrauensbruch, denn Gott wollte, dass Adam und Eva darauf vertrauen, dass seine Regeln nur zu ihrem Besten sind. Der Bruch mit Gott hatte nicht nur Auswirkungen auf Adams und Evas Beziehung zu Gott, sondern auf die ganze Schöpfung - alles hing zusammen, alles war miteinander verknüpft, und so ist es immer noch. Die Einheit, die Gott so wichtig war, wurde beschädigt.

Der Mensch selbst ist verantwortlich zu machen für einen Großteil an Missbrauch und Misshandlungen an Gottes Schöpfung: Sei es gegenüber anderen Menschen oder gegenüber Tieren und Pflanzen, die Gott uns anvertraut hat. Der einzige Grund, warum Gott den Menschen nicht "aufhält" oder dem Leiden ein Ende macht ist, dass er uns zu sehr liebt! Letztlich müsste er die gesamte Menschheit zerstören, wollte er dem Ganzen ein Ende machen!

Wer das Konzept der Liebe nicht verstanden hat, kann nicht verstehen, warum Gott bereit ist, einen solch hohen Preis für unser Leben zu bezahlen. Gott ist derjenige, der am meisten leidet, während die Bestandteile seiner Schöpfung ausgebeutet und zerstört werden. Wir alle sind direkt oder indirekt an der Zerstörung der Natur beteiligt, ob uns der Gedanke angenehm ist oder nicht.

Gott, der jedes Tier, jede Pflanze, jeden Stern mit so viel Liebe, Kreativität und Vielfalt erdacht und geschaffen hat, sieht mit an, wie wir uns selbst, unsere Mitmenschen und unsere Umwelt schädigen und zerstören, und es schmerzt ihn mehr, als es uns je schmerzen könnte. In der ganzen Bibel begegnen wir einem Gott voller Emotionen und Gefühl, einem Gott, der in das Geschehen der Welt und das Leben jedes Einzelnen zutiefst involviert ist. Kein Vogel fällt von einem Baum, ohne dass Gott es bemerkt (Matthäus 10,29). Kein Haar fällt von unserem Kopf, ohne dass Gott es wahrnimmt (Matthäus 10,30).


Gottes Mühlen mahlen manchmal langsam, aber gerecht

Mit Gerechtigkeit und Zeit ist es so eine Sache. Viele kennen nur ihren eigenen Zeitplan. Ein Jahr hat 365 Tage, 12 Monate. Ein Mensch wird in Europa ca. um die 70 Jahre alt, wenn kein Unfall oder keine Krankheit dazwischen kommt. Die Westeuropäer leben nach der Uhr, nach dem Kalender. Viele, die Ungerechtigkeit sehen, möchten sofort Gerechtigkeit – auf ihre Art und Weise, in ihrem Zeitplan!

In diesem Fall sollte man es sich aber überlegen, ob man es damit so eilig hat, denn jeder wird vor Gottes Richterstuhl sitzen und Rechenschaft ablegen über alles, was er gesagt und getan hat. Es ist einfach, zu vergessen, dass auch ich selbst vor diesen Richterstuhl treten muss und nicht nur "die anderen", die schlimme Dinge tun, die ich so sehr verurteile. Wenn diese Verurteilung auch zu Recht geschieht, denn Gott verurteilt diese schlimmen Dinge auch.

Es wird eine Zeit kommen, wo Gott für ein und alle Mal Gerechtigkeit walten lassen wird, und zwar für die gesamte Schöpfung. Wann dies ist, bestimmt allerdings er allein - und das ist mehr als sein gutes Recht, denn er hat die Schöpfung gemacht, und nicht wir.


Freiheit für die Schöpfung!

Folgender Bibeltext hat einiges zum Thema zu sagen:

Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf jenen Tag, an dem Gott offenbar machen wird, wer wirklich zu seinen Kindern gehört. Alles auf Erden wurde der Vergänglichkeit unterworfen. Dies geschah gegen ihren Willen durch den, der sie unterworfen hat. Aber die ganze Schöpfung hofft auf den Tag, an dem sie von Tod und Vergänglichkeit befreit wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt, wie unter den Schmerzen einer Geburt.Und selbst wir, obwohl wir im Heiligen Geist einen Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit erhalten haben, seufzen und erwarten sehnsüchtig den Tag, an dem Gott uns in unsere vollen Rechte als seine Kinder einsetzen und uns den neuen Körper geben wird, den er uns versprochen hat.
Römer 8,19-23



Nicht nur die Menschen, die sich für ein Leben mit Jesus entschieden haben, warten auf den Tag ihrer endgültigen Erlösung, sondern auch die ganze Schöpfung. Dieser Tag der Erlösung wird kommen, und er wird Gericht und Gerechtigkeit bringen. Doch bis dahin werden wir Menschen uns immer wieder entscheiden, die falschen Dinge zu tun, und schreckliches Leid über die Schöpfung zu bringen, uns selbst mit eingeschlossen. Und Gott wartet mit seinem Gericht einzig und allein, weil er uns zu sehr liebt und hofft, dass die Menschen, die getrennt von ihm leben, den Weg zu ihm finden und in eine Beziehung mit ihm eintreten (2.Petrus 3,8-9).

Es bleibt jedem Einzelnen selbst überlassen, es besser zu machen, anstatt in Frustration und Verzweiflung über die Ausbeutung der Schöpfung zu versinken. Jeder Einzelne kann anderen vorleben, was es bedeutet, die Natur zu pflegen, zu achten und damit auch Gott zu ehren. Und als Christ kann er dafür beten, dass auch andere das unschätzbare Privileg erkennen und schützen lernen, das der Menschheit mit der „Herrschaft“ über die Schöpfung gegeben wurde.



  • 0