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Ayurveda


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Rolf

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Ayurveda


Aus alten Schriften des Hinduismus. Im Westen populär geworden im Zuge eines Interesses an fernöstlichen Glaubensinhalten seit den frühen 1970ern. Verschiedene Gurus, Gruppierungen und Autoren.

Grundgedanken:

- Die Fünf-Elemente-Lehre: Alles sei aus den fünf "Elementen" Erde, Wasser, Feuer, Äther und Luft zusammengesetzt.

- Die Lehre der Doshas (Funktions- oder Energiesysteme): Der Körper setze sich aus drei Systemen zusammen, dem Kapha oder Strukturprinzip, dem Pitta oder Stoffwechsel bzw. Feuerprinzip und dem Vata oder Bewegungsprinzip.

- Diese Doshas seien bei jedem Menschen spezifisch in ihrem Verhältnis zueinander.

- Bei Gesundheit liege das natürliche Verhältnis der Doshas vor, das bei Krankheit verschoben sei.

- Durch eine Pulsdiagnose könne das Ist-Verhältnis der Doshas ermittelt werden, durch ein Horoskop das Soll-Verhältnis. Mit der Pulsmessung sei der komplette (!) Gesundheitszustand des Patienten zu erfassen.

- Bei Störung dieses Verhältnisses würden im Körper Ablagerungen gebildet, die zu Erkrankungen führten.

- Diese Ablagerungen, "Schlacken", könnten durch bestimmte Verfahren (Aderlaß, Einläufe, Fasten) entfernt, "ausgeleitet", werden.

- Weitere gebräuchliche Verfahren sind u.a. Ölgüsse, Massagen, Körperübungen und Meditation.

- Diverse (auch toxische!) Zubereitungen werden als Arzneien verwandt.

- Ayurveda sei bei allen Erkrankungen hilfreich.

Zu beachten:

- Die Grundgedanken beruhen auf einer naiven, altertümlichen Natursicht.

- Das "Diagnoseverfahren" ist unzureichend und liefert nur sehr wenige Hinweise. Keinesfalls kann über den Puls der gesamte Zustand eines Patienten in reproduzierbarer Weise erfasst werden.

- Die Ermittlung des Soll-Zustandes des Körpers beruht ebenfalls auf magischen Vorstellungen.

- Ein Nutzen der Arzneizubereitungen ist nicht belegt, toxische Beimischungen können zu Vergiftungen führen. Sehr schlechtes Nutzen-Risiko-Verhältnis.


Fazit:
Eine altertümliche rituelle Volksmedizin, die durch den "Wellness-Trend" in ihrer Verbreitung befördert wird. Die Grundgedanken sind seit langem überholt. Aus einer schlichten Pulsmessung werden unzulässige Schlüsse gezogen. Die unter dem Begriff Ayurveda im Westen gebräuchlichen Verfahren bieten keinen belegten Nutzen jenseits eines Placeboeffekts. Durch einzelne Verfahren (z.B. Massagen) kann eine subjektive und kurzfristige Steigerung des Wohlbefindens erreicht werden, die jedoch keinen gesundheitlichen Vorteil bietet. Durch einzelne Verfahren (Einläufe, Fasten) kann eine subjektive Verminderung des Wohlbefindens eintreten, die jedoch auch keine nachweislichen gesundheitlichen Vorteile bietet. Bestimmte meditative Verfahren können bei labilen Personen Persönlichkeitsstörungen befördern oder verschlimmern. Die traditionellen ayurvedischen Arzneien werden häufig mit Quecksilber oder Blei zubereitet, wodurch es zu klinisch relevanten Vergiftungen kommen kann. Bei ernsthaften Erkrankungen ist von einer ausschließlichen Behandlung nach ayurvedischen Prinzipien dringend abzuraten.


Prädikat: Nicht zu empfehlen, Arzneizubereitungen keinesfalls zu empfehlen.
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