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Wunderheilungen breiten sich über das Internet aus


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Rolf

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16.05.08





Wunderheilungen breiten sich über das Internet aus




Der kanadische Evangelist Todd Bentley.
L a k e l a n d (idea) – Eine Evangelisation mit spektakulären Wunderheilungen breitet sich vom US-Bundesstaat Florida per Fernsehen und Internet weltweit aus. Am 2. April begann der kanadische Evangelist Todd Bentley bei pfingstkirchlich geprägten Erweckungsversammlungen in der Ignited Church (Entbrannte Kirche) in Lakeland zu predigen.
Der 32-jährige Prediger, der durch den Glauben vom Drogenkonsum frei wurde, spricht kranken Menschen Heilung durch Gottes Kraft zu. Hunderte sind dabei nach Angaben der Kirche geheilt worden: Behinderte und Gelähmte sprangen über die Bühne, Leukämie und andere Krebsarten verschwanden spontan ebenso wie Tumore und Wunden, Taube konnten wieder hören. Unter anderem bläst Bentley die Menschen an; einige fallen um, andere geraten in Zuckungen oder Verzückung. Aus dem In- und Ausland strömen Christen nach Lakeland, um die Heilungen zu erleben. Wegen des großen Andrangs – zu den abendlichen Versammlungen kommen bis zu 10.000 Zuschauer – mussten die Versammlungen von der Kirche mit 700 Sitzplätzen in öffentliche Versammlungshallen und Stadien verlegt werden.

Totenauferweckung mittels Chatroom

Die „Welle der Erweckung“ – so die Veranstalter - breitet sich weltweit aus. Der Sender God.TV überträgt die Versammlungen live über Satellit und im Internet. Rund 550.000 Computer in 214 Ländern sind zugeschaltet. Auch Heilungen verbreiten sich den Angaben nach über die Medien. So soll ein neunjähriges Mädchen, das sich beim Fußballspielen verletzt hatte, während einer Fernsehübertragung genesen sein. Auch von einer Totenauferweckung berichtete Bentley. So habe eine Frau von einer schweren Herzattacke ihrer Freundin erfahren, während sie sich in einem Chatroom im Internet aufhielt. Sie habe daraufhin alle Teilnehmer um Fürbitte gebeten. Die Freundin sei wieder zu sich gekommen, nachdem sie 30 Minuten lang klinisch tot gewesen sei.

Vorsicht vor „fremdem geistlichem Feuer“

Die Berichte über die Ereignisse in Lakeland stoßen allerdings nicht auf ungeteilt positive Reaktionen. Bedenken kommen aus dem pfingstkirchlich-charismatischen Raum in den USA. So schreibt der Chefredakteur der Zeitschrift Charisma, J. Lee Grady (Lake Mary/Florida), er sei bei seinem Besuch in Lakeland am 15. April einerseits erfreut, andererseits aber auch besorgt gewesen. Die Veranstalter müssten sich vor dem Eindringen eines „fremden geistlichen Feuers“ und eines „anderen Evangeliums“ hüten.

Ein Engel namens Emma

Grady nimmt unter anderem Anstoß daran, dass Bentley den Einfluss eines Engels namens Emma betone, der in den achtziger Jahren eine prophetische Bewegung in Kansas City hervorgebracht habe. Bentley beschreibe Emma als eine Frau, die in einem weißen fließenden Kleid über den Boden schwebe. Bentley behaupte auch, dass Engel finanzielle Erfolge bringen könnten. Sektenbeobachter könnten so etwas als „geistliche Fälschung“ kritisieren, so Grady.

Warnung vor „bizarren Manifestationen“

Er mahnt die Veranstalter auch, sich vor „bizarren Manifestationen“ zu hüten. Zwar könne der Heilige Geist Menschen dazu bringen, zu zittern, zu lachen oder zu weinen. Die Frage sei, wo man die Grenze ziehe zwischen legitimer geistlicher Erfahrung und „fanatischem Exzess“. Ekstase sei nicht mit echter geistlicher Erfahrung gleichzusetzen. Grady: „Ein Mensch, der im Gottesdienst wie ein ungezähmtes Pferd bockt, hätte mehr davon, wenn er still säße und eine Stunde in der Bibel läse.“ Grady warnt auch vor Übertreibungen. Man dürfe nicht das erste Wehen des Heiligen Geistes als „größte Erweckung der Geschichte“ ausgeben. Eine echte Erweckung zeige sich erst, wenn der Glaube etwa durch Anfechtungen oder Verfolgung herausgefordert und gefestigt werde.

Pensacola: Nach zehn Jahren ein Scherbenhaufen

In Florida macht nicht zum ersten Mal eine spektakuläre Erweckung Schlagzeilen. Ab 1995 bekannten in einer Pfingstgemeinde von Brownsville nahe Pensacola Gottesdienstbesucher ihre Sünden und erneuerten durch Buße und Seelsorge ihr Leben. Die Gemeinde sorgte weltweit für Schlagzeilen. Mehr als drei Millionen Christen - vor allem aus den USA, aber auch aus Übersee - informierten sich vor Ort über das Phänomen. Zehn Jahre später war die Gemeinde gespalten, auf 400 Mitglieder geschrumpft, und kämpfte um ihr Überleben. Wie Grady 2006 schrieb, seien die Gemeindeleiter für die Entwicklung mitverantwortlich: „Der Heilige Geist kann leicht durch Stolz, Geiz, selbstbezogene religiöse Vorstellungen und Beziehungskonflikte erstickt werden.“


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