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Gerecht für Frauen, Juden und Arme


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Rolf

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Gerecht für Frauen, Juden und Arme



Die Bibel in gerechter Sprache


von Michael Kotsch

Michael Kotsch, Jg. 1965, verh., drei Kinder, ist seit 1995 Lehrer an der Bibelschule Brake, seit 2004 Dozent
an der STH Basel und seit 2005 Vorsitzender des Bibelbundes



„Die Ewige ist mein Licht und meine Befreiung – vor wem sollte ich mich fürchten?“ Ps 27,1
„Segne die Eine, du meine Lebenskraft!…/

Die dir alle deine Schuld vergibt, alle deine Krankheiten heilt, / Die dein Leben aus dem Grab befreit,…/ Mitfühlend, voll Zuneigung ist die Eine, / Langsam zum Zorn und reich an Freundlichkeit ... / Nicht nach unseren Sünden hat sie uns bewertet, / nicht nach unserer Schuld an uns gehandelt ...“ Ps 103,1-10

„Ich hebe auf meine Augen zu den Bergen. / Woher kommt meine Hilfe? / Meine Hilfe kommt von der Ewigen, / die Himmel und Erde gemacht hat.“ Ps 121,1f.




„Schluß mit Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit der Propheten und Apostel, jetzt wird die Bibel gesäubert! Die Eiferer der Political Correctness wollen eine Übersetzung in gerechter Sprache vorlegen,“1 schreibt Die Zeit im Frühjahr 2006.

1 Bibelübersetzung in gerechter Sprache (BgS)

Auf der Frankfurter Buchmesse (Oktober 2006) wurde die „Bibelübersetzung in gerechter Sprache“ (BgS) offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Sehr vollmundig wird die BgS als „Bibel für das kommende Jahrtausend“ beworben, „auf dem Stand der aktuellen Forschung“.

Hier wird der umfassende Anspruch deutlich, mit dem sich die BgS bewusst von anderen Übersetzungen abgrenzt und obendrein den Ruf besonderer Wissenschaftlichkeit sichern will. Bei genauerem Hinsehen allerdings mischen sich in der BgS untrennbar neue wissenschaftliche Erkenntnisse mit bloßen Meinungen.

Peter Steinacker, Präsident der hessennassauischen Landeskirche und Vorsitzender des BgS-Beirates, begründet die Neuübersetzung in gerechter Sprache damit, dass es „in Christus keine Diskriminierung nach Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder sozialer Schicht“ gebe. Diese „Überwindung der Diskriminierung“ müsse sich auch in der Übersetzung der Bibel widerspiegeln, weshalb die Sprache der Bibel „kritisch“ überprüft werden müsse. Die heutige Herausforderung bestehe in einer „sachgemäßen Übersetzung in die heutige, Sprach- und Denkform.“ Grundsätze klassischer
Philologie werden dabei bewusst hermeneutischen Prinzipien untergeordnet.2

Aus ihrer einseitigen theologischen Festlegung machen die BgS-Herausgeber keinen Hehl: „Alle Übersetzenden haben
sich verpflichtet, neben der traditionellen historisch-kritischen und literaturwissenschaftlichen Exegese feministische und befreiungstheologische Diskurse und die Diskussion des christlichen Antijudaismus zuberücksichtigen.“3

Zweifellos ist die BgS ein ambitioniertes Projekt. Zahlreiche ausge-wiesene Fachwissenschaftler haben in die BgS viel Kreativität und Engagement investiert. Die Übersetzer verweisen unter anderem auf wirklich interessante, z.T. wörtliche
Übersetzungsvarianten, die dem deutschen Leser bei der Erschließung des ursprünglichen Textes eine echte Hilfe sein können. Hier einige Beispiele dafür:

„Ihr habt unseren Geruch bei Pharao ... stinkend gemacht.“ (2Mo 5,21) statt „... dass ihr uns in Verruf gebracht habt vor dem Pharao ...“ bei Luther.1 „Opferbrot“ bzw. wörtlich „Brot des Angesichts (Gottes)“ (2Mo 25,30) statt „Schaubrot“ bei Luther. Andernorts kommt man dann aber inkonsequent doch wieder auf den Begriff der „Schaubrote“ zurück (1Chr 9,32). „Ich war zornig über ihre Profit-Sucht ...“ (Jes 57,17) vermittelt dem heutigen Leser das Gemeinte wahrscheinlich
klarer als die allgemeine Warnung vor Habsucht, die sich in den meisten anderen Bibelübersetzungen findet. Wenn auch der Begriff der „Profit-Sucht“ die Habsucht nur auf den Bereich des Geschäftslebens zu beschränken sucht. Wenn statt „die
Geringen“ in der BgS „die armen Menschen“ zu lesen ist, trifft das gelegentlich den gemeinten Sachverhalt klarer (vgl. z.B.
Spr 21,13).

An manchen Stellen entstehen durch den Rückgriff auf die Ursprache für den heutigen Leser interessante Assoziationen.
So verbirgt sich hinter dem von Gott in Jes 10,3 angekündigten „Unglück“ der hebräische Begriff „schoa“, der zum „Fachwort“
des Holocaust geworden ist.2 Die Ankündigung Gottes, denen, die ihm treu bleiben, „die Hand [zu] reichen und einen Namen
[zu] geben“ (Jes 56,5) wird in der BgS auf die israelische Gedenkstätte „Yad Vashem“ (= Hand und Namen) bezogen. Die Einrichtung erinnert an die Leiden des Holocaust und an Menschen, die Juden im Nationalsozialismus Hilfe boten.3

Die intensive Auseinandersetzung mit dem Gottesnamen führt in der BgS zu interessanten Lösungen, die oftmals dem ursprachlichen Text näher kommen als andere wortgenaue Bibelübersetzungen. Auch die Vielfalt der hebräischen Gottesbezeichnungen spiegelt sich in der neuen Übersetzung besser wider als in manch alter. Projektleiterin Hanne Köhler
schreibt dazu:

„Wo es in deutschen Bibelübersetzungen HERR heißt, stehen im Hebräischen vier Konsonanten (JHWH). ...
Die Bibel in gerechter Sprache will wieder deutlich machen, dass Gott einen Namen hat, dass wir diesen Namen
nicht aussprechen können, dass jede Übersetzung an dieser Stelle etwas anderes wiedergibt, als im Original steht... Wie im Judentum verschiedene Lesevarianten anstelle des Gottesnamens gewählt werden, so wird auch die Bibel in gerechter Sprache eine Vielzahl vonLesemöglichkeiten anbieten.“

Immer wenn im Bibeltext der Gottesname „JHWH“ oder im Neuen Testament „kyrios“ steht, wird die Übersetzung farblich hervorgehoben. Die Praxis, nach der gelegentlich einfach nach dem Zufallsprinzip eine von zahlreichen angebotenen
Übersetzungen für JHWH eingefügt wird, folgt allerdings weder jüdischer noch christlicher Theologie. Sollte diese dem Leser nicht gefallen, werden ihm am linken oberen Rand sieben bis acht andere Lesemöglichkeiten angeboten, darunter auch BgS-spezifische Übersetzungen wie: die Ewige, die Eine, Sie, die Lebendige usw.

Durch den ständigen Wechsel der „Gottesnamen“ und die Verdinglichung der göttlichen Person des Heiligen Geistes besteht allerdings die Gefahr der Anonymisierung Gottes. Auch kann der Eindruck der Beliebigkeit der Gottesnamen entstehen.


2 Entstehung der Bibel in gerechter Sprache

Das neue Übersetzungsvorhaben der BgS geht zurück auf amerikanische Vorbilder inclusive language im Geiste politischtheologischer correctness. Sie zielt darauf, die Bibel in einer gerechten, d.h. nicht ausgrenzenden Sprache zu
formulieren. Traditionellen Bibelübersetzungenm wird in diesem Zusammenhang vorgeworfen, die Sprache der herrschenden
Schicht, insbesondere die der herrschenden Männer zu sprechen.

Die BgS sieht sich in der Tradition der für den Deutschen Evangelischen Kirchentag erarbeiteten Übersetzungen einzelner
Bibelteile. Die Kirchentagsübersetzungen sollten dabei folgenden Prinzipien entsprechen:

1. Sie sollen dem Wortlaut der Bibeltexte in ihren hebräischen oder griechischen Originalfassungen gerecht werden.

2. Sie sollen (ein besonders wichtiges Kriterium) eine frauengerechte Sprache haben, d.h. sie sollen die in den Texten selbst oder nicht ausdrücklich genannten aber mit gemeinten Frauen sichtbar und ebenso Frauen heute als angesprochen
erkennbar machen.

3. Sie soll dem gegenwärtigen Gesprächmit Jüdinnen und Juden gerecht werden.

4. Sie soll eine gegenwärtig verstehbare Sprache haben.5

Aus den Kirchentagsübersetzungen entstand das vierbändige Projekt „der gottesdienst“ (1997-2001), das liturgische Texte in
gerechter Sprache präsentierte. Diese Texte sollten und wurden in evangelischen Gottesdiensten erprobt.6

Im Jahr 2001 begannen die Arbeiten an einer diesen Prinzipien verpflichteten Gesamtübersetzung, die im Herbst 2006 abgeschlossen wurde. In der Evangelischen Akademie Arnoldshain konstituierte sich am Reformationstag 2001 ein Herausgeberkreis.7

Ihm gehören an: Dr. Ulrike Bail (Bochum), Prof. Dr. Frank Crüsemann Bielefeld), Dr. Marlene Crüsemann (Bielefeld), Erhard Domay (Landau), Prof. Dr. Jürgen Ebach (Bochum), Dr. Claudia Janssen (Marburg), Hanne Köhler (Flörsheim), Prof. Dr. Helga Kuhlmann (Paderborn), Prof. Dr. Martin Leutzsch (Paderborn) und Prof. Dr. Luise Schottroff (derzeit Berkley, USA).

Die nun vorgelegte Bibelübersetzung wird bewusst als vorläufiges, „zeitlich eng begrenztes“ Werk gesehen. „ÜbersetzerInnen
produzieren keine Produkte, sondern Prozesse“, in denen die LeserInnen ihre Vorschläge für künftige Veränderungen einbringen sollen.8

Ähnlich wie die Volxbibeln will auch die BgS einen basisdemokratischen Prozess gemeinschaftlicher Bibelübersetzung in Gang bringen.9

Sachliche Kompetenz und biblische Rechtgläubigkeit scheinen dabei von untergeordneter Bedeutung zu sein. Wie das schon vorliegende Gottesdiensthandbuch zur BgS vermuten lässt, streben die Herausgeber an, ihre Bibelübersetzung zukünftig auch in die evangelische Gottesdienst-Liturgie zu integrieren.10

3 Gerechte Sprache?

Dass der Anspruch einer Bibel in gerechter Sprache (BgS) höchst problematisch ist, scheint den Herausgebern dieser Bibel
durchaus bewusst, weshalb sie sich bemühen, bemühen, den Eindruck zu verwischen, andere Bibelübersetzungen bedienten sich einer ungerechten Sprache.11

Trotzdem wird durch den Namen und den Anspruch dieses Projektes natürlich genau das behauptet: Volle Gerechtigkeit ist
Frauen, Armen und Juden in den bisherigen Bibelausgaben nicht zuteil geworden.12

Unwillkürlich wird sich der Leser fragen, was denn eine gerechte Sprache überhaupt sein soll. Die Sprache ist doch bloß ein Instrument, um Gedankengängen eine äußere Form zu geben. Insofern kann es eine für einen bestimmten Zweck geeignete, passende oder eben ungeeignete Sprache geben, die vom Autor gewählt wurde. Gerecht hingegen
ist ein moralisches Urteil, bezieht sich in diesem Zusammenhang also auf den zu vermittelnden Inhalt oder die ethische
Qualifikation der Autoren.

Wenn wir einmal die Variante ausschließen, dass sich die Herausgeber der Bibel in gerechter Sprache ihrer eigenen Gerechtigkeit rühmen wollen, bliebe der Anspruch, diese Bibel sei in irgendeiner Hinsicht gerechter als bisherige Bibelausgaben. Tatsächlich wird auch offen zugegeben, dass die Herausgeber davon ausgehen, dass in den bisherigen Bibeln
Frauen, Arme und Juden zu wenig und ungerecht erwähnt würden.13

Die Herausgeber unterscheiden zwischen einer „freien“ und einer „sklavischen“ Übersetzung. Insbesondere die dem ur-sprünglichen Wortlaut verpflichteten Bibelübersetzungen werden von ihnen als sklavisch angesehen, die BgS hingegen als frei.14

Bisherige Übersetzungen werden in verschiedener Hinsicht als ungerecht abqualifiziert.15

Die feministisch orientierte Privatdozentin Claudia Janssen meint in der Sprache vieler herkömmlicher Bibelübersetzungen
autoritäre Züge zu erkennen.Wenn es in den Paulus-Briefen um „gehorchen“ gehe, sei damit gemeint „auf Gott hören“. Diese Feststellung entspricht allerdings nicht nur philologischen Überlegungen, sondern ist offensichtlich von dem theologischen Konzept Janssens beeinflusst. Wer lediglich „auf Gott hört“, dem ist Gott ein Berater, der den Menschen in seiner Handlungsfreiheit und Autonomität unangetastet lässt. Ein Gott der Gehorsam fordert hingegen erweist sich als souveräner, unhinterfragbarer Herrscher.16

Wenn wir allerdings davon ausgehen, dass die bisherigen Bibelübersetzer nicht samt und sonders Patriarchatsanhänger, Kapitalisten und Antisemiten waren, richtetsich der Vorwurf fehlender Gerechtigkeit natürlich auch gegen die Originalschriften der Bibel selbst, die diesen Interessensgruppen nicht die richtige Aufmerksamkeit zuteil werden ließ. So verwundert es auch nicht, wenn von den BgS-Herausgebern eingestanden wird, dass trotz aller ideologischen Deutungen Reste patriarchaler, kapitalistischer und frauenfeindlicher Formulierungen nicht auszuschließen wären.17

Dieser unterschwellige Vorwurf an die biblischen Originalschriften beinhaltetfolgerichtig auch ein gewisses Misstrauen ihrem Autor, Gott, gegenüber. Zwar wird versucht die ungerechten Formulierungen allein auf das zeitgenössische Umfeld oder die Privatmeinung der irdischen Autoren der biblischen Schriften zurückzuführen. Wenn man aber davon ausgeht, dass die Autoren der Bibel nicht nur menschliche Überlegungen zu Papier brachten, sondern direkt durch Gott geführt und inspiriert waren, dann richtet sich der Vorwurf der Ungerechtigkeit und Rückständigkeit mittelbar auch gegen Gott als dem letztverantwortlichen Urheber der Bibel.

4 Zeitgemäße Sprache?

Die in den evangelischen Landeskirchen häufig noch verwendete Lutherbibel ist mnach Auffassung der BgS-Herausgeber
nicht immer zeitgerecht. Schließlich sei diese Übersetzung schon 500 Jahre alt: „Die Jugend kann damit nichts mehr anfangen“, sagt Frank Crüsemann. Beispielsweise sei eindeutig klar, dass statt „Männern“ in der Bibel Menschen gemeint seien.

Luther hätte entsprechend seiner bäuerlichenWelt häufig von „Knechten und Mägden“ gesprochen. Um die dahinter stehende
harte soziale Realität abzubilden, sei in der BgS von „Sklaven“ die Rede. Das hebräischeWort „rascha“ steht für Menschen, die Unrechts- und Gewalttaten begangen haben. Die Luther-Übersetzung „Gottlose“ erwe-cke den Eindruck, es gehe lediglich
um Unglauben, kritisieren die Herausgeber.18

Unberücksichtigt bleibt bei dieser Kritik allerdings, dass im Alten Testament soziale Ungerechtigkeit zumeist aus der mangelnden Orientierung an Gott und seinen Geboten abgeleitet wird, also vornehmlich geistliche und nicht nur politische Ursachen hat. Jedenfalls tritt die BgS mit dem Anspruch an, verständlicher und zeitgemäßer zu sein als die anderen gängigen deutschen Bibelübersetzungen. „Die Bibel in gerechter Sprache ist das Buch der Bücher für das neue Jahrtausend auf der Höhe der derzeitigen Forschung, so verständlich wie möglich.“19

Besonders hervorgehoben wird der Wunsch, theologisches Wissen auch an Menschen zu vermitteln,die kein Theologiestudium absolvierthaben.20

Diesem Selbstanspruch wird die BgS jedoch nur unzureichend gerecht. Zahlreiche Fachworte, komplizierte Satzkonstruk-tionen, hebräische, griechische und lateinische Vokabeln (schau nach dem Schalom, Gen 37,14; Alpha und O, Offb 21,6) machen die BgS eher zu einer Bibel von Akademikern für Akademiker. Darüber hinaus finden sich in der BgS durchaus auch manch altertümliche, zumindest nicht aktuell umgangssprachliche Formulierungen (alles was mit einer Kehle lebt, Gen 1,30; Garbenbinden, Gen 37,7; Tochter voller Einritzungen, Mi 4,14; die Entblößten, Ps 102,18; HerumschweiHerumschweifen,
Hi 1,7; nichts Unflätiges, Hi 1,22; Bettlager, Dan 2,28; vereiteln, 2Kor 11,12). Tatsächlich werden die potentiellen Leser sich aber nicht nur aus akademisch gebildeten Theologen rekrutieren – ein gesellschaftswissenschaftliches Hochschulstudium wäre allerdings von Vorteil.

5 Inhaltliche und stilistische Widersprüche

Gelegentlich scheinen die ÜbersetzerInnen der BgS recht eigenständig und unkoordiniert nebeneinander her zu übersetzen.
Mögen die HerausgeberInnen diesen Umstand auch als Vorteil sehen, wirkt das auf die meisten Leser jedoch eher irritierend und unkoordiniert. Das schlägt sich nicht nur in der eigentlichen Übersetzung, sondern auch in den Anmerkungen nieder. Bemüht die Übersetzerin des Matthäusevangeliums (Luise Schottroff) in ihren Anmerkungen fast ausschließlich frauen- bewegten Themen21, notiert der Übersetzer des Exodus (Erhard S. Gerstenberger) vor allem abweichende wörtliche Übersetzungsmöglichkeiten22.

Der Übersetzer der Apostelgeschichte wiederum widmet sich in erster Linie der Erläuterung historischer Zusammenhänge.23
Dem aufmerksamen Leser fallen auch gegensätzliche Angaben zu ein und demselben philologischen Sachverhalt auf. Einerseits werden die „Kedeschen“ als PristerInnen frem-der Gottheiten erklärt, wobei gleichzeitig die Übersetzung als
„Kult-Prostiturierte“ strikt zurückgewiesen wird.24

Wenig später wird der Begriff mit „heilige Frauen“ übersetzt und die Deutung als Kult-Prostituierte für möglichgehalten.25

In Anmerkungenm zum Buch Hosea wird die Übersetzung mit „Kultprostituierte“ mfür möglich aber nicht wahrscheinlich
angesehen. Es wird darüber spekuliert, ob diese Deutung nicht eher „männlichen Phantasien“ entstammt.26

6 Offensichtliche Bibelkritik

6.1 Menschliche Bibel

Für die Übersetzer und Herausgeber der BgS ist die Bibel vor allem Produkt der sozialen, mreligiösen und politischen Umständeihrer Zeit.27

Menschen, insbesondere Männer des Alten Orient und der Antike transportierten in der uns vorliegenden Bibel ihre
Gedanken, Eindrücke und Erfahrungen mitGott. Natürlich seien sie dabei geprägt und gefangen vom damals prägenden Weltbild, den herrschenden moralischen Vorstellungen und einer magischen Wirklichkeitswahrnehmung. Es seien eben in erster Linie recht normale Menschen, die heute als Verfasser der biblischen Schriften angesehen würden. Ihre Aussagen seien später überarbeitet, zusammengefasst und z.T. verändertworden. Sicher kann seitens der BgS ausgeschlossen
werden, dass sich in der Bibel die überzeitlich gültige und wörtliche Mitteilung Gottes findet. Primär stehe nicht Gott, sondern der jeweilige mmenschliche Autor hinter den entsprechenden biblischen Büchern. Diese in dieÜbersetzung eingeflossene
Sichtweise allerdings steht in deutlichem Gegensatz zu dem Selbstanspruch biblischer Autoren, Gottes ewige Wahrheit unverändert zu vermitteln (Jes 1,2; Hes 1,2f; 1Kor 7,10; 2Tim 3,16; 2Petr 1,21).

6.2 Bibel mit Irrtümern

Die allgemeinen „Erkenntnisse“ historisch- kritischer Theologie sind selbstverständliche Arbeitsgrundlagen der BgS. Der Pentateuch sei erst Ende des 4.Jh. v.Chr. abgeschlossen worden. Man gehe von weitgehend unbekannten Quellen aus, die den Ausgangspunkt der Genesis bildeten. Innerhalb von Jahrhunderten seien jüngere und ältere Bestandteile immer wieder ausgetauscht und neu komponiert worden. Auf Mose gehen diese Texte nach Ansicht der BgS jedenfalls nicht zurück.28

Die Bücher der Könige sind für die BgS keine historischen Berichte, sondern theologische Geschichtskonstruktionen, die als Erklärung des Zerfalls der jüdischen Königreiche und des sich anschließenden Exils geschaffen wurden.29 Die Sprich-wörter gehen nicht, wie im Text angegeben, größtenteils auf Salomo zurück, sondern sind nach Auskunft der BgS gesammelte Volksweisheiten, die teilweise aus den Nachbarkulturen übernommen wurden (z.B. aus Ägypten).30

Alle Evangelien sollen nach Auskunft der BgS nicht von den Jüngern Jesu verfasst worden sein, denen sie zugeschrieben werden. Nach einer Phase längerer mündlicher Überlieferung hätten Schüler der Apostel in deren Namen ihre Sichtweisen des Lebens Jesu zu Papier gebracht.31

Die glaubwürdige Bezeugung nachapostolischer Väter und früheste Schriftfunde allerdings sprechen zugunsten der biblischen Verfasser.32 Immer wieder weisen die BgS-Herausgeber darauf hin, dass die Evangelien nicht den historischen Jesus zeigen, sondern Probleme, Fragen und Hoffnungen späterer Generationen in das Leben Jesu zurückprojizieren.33

Gemäß dem gegenwärtigen, pluralistischen Zeitgeist stellt die BgS auch den Ausschließlichkeitsanspruch Jesu grundsätzlich in Frage.34

Nicht Matthäus, der Jünger Jesu, sondern anonyme Christen der zweiten und dritten Generation sammelten die in den Gemeinden kursierenden Erzählungen über Jesus und gaben sie unter dem Namen des Apostels heraus.35

Das Johannesevangelium sei von unbekannten Christen an einem unbekannten Ort gegen Ende des 1.Jh. abgeabgefasst
worden. Es zeige deutliche antijüdische Züge. Die Kritik am damaligen Judentum könne aber nicht auf den jüdischen Rabbiner Jesus zurückgehen, müsse ihren Ursprung folglich in der späteren Gemeinde haben.36

Die Offenbarung könne von irgendeinem jüdischen Propheten namens Johannes, wahrscheinlich in Kleinasien verfasst worden sein, nicht jedoch vom Jünger Johannes.37

Der erste und zweite Timotheusbrief sei nach Auskunft der BgS Jahrzehnte nach dem Tod des Paulus von einem
unbekannten Autor oder einem Autorenkollektiv verfasst worden. Die Angaben, die auf Paulus als Verfasser deuten, seien gefälscht worden, weil man sich in der Tradition des Paulus verstand und um dessen Autorität für die eigenen Schriften in Anspruch zu nehmen.38

6.3 Vorgeblich theologische Irrtümer

An verschiedenen Stellen will die BgS vorgeblich theologische Irrtümer der Heili-gen Schrift korrigieren. Häufig entstehen auf diese Weise in der BgS allerdings von Kirche und Bibel abgelehnte Irrlehren. Nach Auffassung der BgS-Herausgeber
ist Jesus im Neuen Testament ein von Gottes Geist erfüllter jüdischer Prediger, keinesfalls allerdings Gott. „Im NT wird Jesus Christus in unvergleichlicher Weise mit Gott verbunden gesehen; eine Aussage, nach der er selbst Gott sei, ... kann aber keineswegs als ntl. Lehre aufgefasst werden.“39

Auch der Heilige Geist verliert in der BgS seine Göttlichkeit. Erst „in nachbiblischer- christlicher Theologie wird die Geisteskraft Gottes zu einer Person der göttlichen Dreifaltigkeit (Trinität).“ Vorher sei sie lediglich „die heilige
Geisteskraft als Leben schaffende Gegenwart Gottes“, die „Bestätigung und Erneuerung der Tora“, des alttestamentlichen Gesetzes bewirkt.40

Dem Gedanken des Todes Jesu als Opfer für die Sünden der Menschen steht die BgS kritisch gegenüber und bezeichnet sie
als „pauschale These“, die dem NT „nicht gerecht“ werde.41 Hinter dieser Aussage scheint sich allerdings weit eher eine feste
theologische Position als eine vorurteilsfreie Analyse desNTzu verbergen, das uns mehrfach Jesu Tod als freiwilliges Opfer für die menschliche Schuld vor Augen führt (vgl. Joh 1,29; 10,11; 1Joh 3,16; 1Petr 1,18f; Offb 5,6).

Der zentrale biblische Begriff „Evangelium“ sei nach der BgS durchweg im „politischen Kontext des Römischen Reiches zu hören. ... In diesem Kontext gewinnt das Wort im NT einen deutlichen politischen Akzent: Die Freudenbotschaft Jesu bringt die Befreiung der Armen und Gefangenen und widerspricht der Kaiserideologie mit ihrer Behauptung eines weltweiten Friedens, der auf Kosten der Armen und der Freiheit der unterworfenen Völker militärisch erzwungen wird.“42

Vollkommen in den Hintergrund tritt hier das Evangelium als gute Botschaft der Versöhnung zwischen Gott und Mensch, der
Befreiung von ewiger Sünde. Auch unberücksichtigt bleibt, dass Jesus zwar im Hinblick auf sein zweites Kommen von einem künftigen irdischen Reich unter seiner Herrschaft spricht (Mt 16,27; Offb 11,15; 20 4.6), während seines irdischen Lebens aber Wert darauf legt, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist (Lk 17,20; Joh 18,36).

Soteria (= Heil, Rettung) gewinnt in der BgS eine überwiegend diesseitige Funktion. Die Befreiung von Sünde und Rettung vor dem göttlichen Endgericht tritt gegenüber einer irdisch politischen „Erlösung“ zurück. „Insbesondere die befreiungstheologische Bibelauslegung nimmt diese Herrschaftskritik auf und macht deutlich, dass soteria bereits als gegenwärtiges Geschehen wirksam ist und die Menschen darin bestärkt, an ihrer Befreiung auch politisch mitzuwirken.“
Als Sünde wird in der BgS nicht die tiefsitzende Trennung von Gott (Erbsünde) bezeichnet, sondern die Unfähigkeit des Menschen gemäß der Gesetze der Tora zu leben. „Die Vergebung der Sünden bedeutet Heilung und die Ermutigung, aufrecht zu gehen ...“43

Sünde werde demnach nicht durch das Heilshandeln Gottes beseitigt (vgl. Mt 20,28; Gal 4,5; 1Petr 1,18), sondern durch die Bemühungen des Menschen „inmitten einer von Sünde und Unrecht zerstörten Welt“. Demgegenüber betont Paulus die Unmöglichkeit, ohne den Opfertod Jesu und das grundlegende Eingeständnis der eigenen Unzulänglichkeit, Rettung von Schuld und Sünden zu erfahren (vgl. Röm 1-8).

6.4 Bibel verbessern

Die Herausgeber der BgS resümieren, dass die Bibel trotz aller ihrer Übersetzungsbemühungen noch offensichtlich ungerechte Formulierungen und Inhalte umfasst. Die betreffenden Texte gingen auf den damaligen Zeitgeist oder die beschränkte persönliche Ansicht des entsprechenden biblischen Autors zurück. Deshalb seien sie heute weder akzeptabel noch verpflichtend.44

Entsprechend dem Grundkonzept der BgS hält es Leutzsch durchaus für angebracht antijudaistische, sexistische oder sozial
ungerechte Aussagen der Bibel zu korrigieren. Als positives Beispiel führt er Hans Ulrich Nübels Neuübersetzung von Röm
13,1 an:

„Jeder nehme die Verantwortung in seiner Gesellschaft auf sich. Denn es gibt keine Gesellschaft, deren Ordnung nicht von Gott kommt; alle Gesellschaften hat Gott derVerantwortung von Menschen anvertraut.“

Bei Luther hört sich das so an:

„Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.“

Wenn nicht direkt in den Bibeltext eingegriffen wird, sollten bei „ungerechten“ Aussagen die ÜbersetzerInnen „durch Vorreden und Erläuterungen ,ihre Distanz deutlich werden lassen,“45 empfehlen die BgS-Verantwortlichen.

Die biblischen Autoren aber nehmen für sich in Anspruch, unveränderlichesWort Gottes weiterzugeben. Jesus und seine Apostel warnen davor, Zusätze oder Streichungen an dieser Offenbarung vorzunehmen (5Mo 4,2; Mt 5,17-20; Offb 22,18f). Darüber hinaus stellt sich die berechtigte Frage, nach welchem außerbiblischen Kriterium darüber entschieden werden sollte, welche „ungerechten“ Bibeltexte verändert werden dürfen und welche unangetastet bleiben sollten. Inakzeptabel ist es, wenn die Bibel nach dem jeweils herrschenden theologischen Zeitgeist umgeschrieben wird, um dann lediglich als willkommene geistliche Unterstützung allseits akzeptierter Überzeugungen zu dienen.


7 Bibel für Frauen!?


„So werdet ihr Töchter und Söhne Gottes, eures Vaters und eurer Mutter im Himmel, die ihre Sonne über Böse und Gute aufgehen lässt ...“ (Mt 5,45)

„Du Gott bist unser Vater und Mutter im Himmel, dein Name werde geheiligt.“ (Mt 6,9)



7.1 Geschlechtergerechte Sprache

Die vorgeblich androzentrische Sprache solle von der BgS überwunden werden. Zu den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16)
sollten sich die Arbeiterinnen gesellen, zu den Zolleinnehmern die Zolleinnehmerinnen. Ob die im ursprünglichen Text wirklich gemeint sind oder nicht kann allerdings nicht befriedigend geklärt werden und ist nach Leutzsch Aufgabe zukünftiger Theologengenerationen.46

Hinzukommt nach Leutzsch, dass „neutestamentliche Texte unterschiedliche Härtegrade androzentrischer Sprache aufweisen.
... Auch hier liegt das Problem nicht allein auf der Ebene der Übersetzung, sondern auch auf der Ebene des Originals selbst:
Nicht nur Übersetzungen, auch biblische Texte sind sexistisch.“47

Die BgS stützt sich nach eigener Auffassung auf eine von Feministinnen erarbeitete nichtsexistische Sprache.48

Diese Bemerkungen machen deutlich, für wie relativ und zeitabhängig die BgSHerausgeber die ethischen Aussagen der Bibel
halten. Entweder werfen sie Gott vor, sexistisch zu sein oder sie degradieren die Bibel zu einer bloßen Meinungsäußerung
längst verstorbener Männer. Gleichzeitig wird aber auch, mit einem gewissen Sendungsbewusstsein, die Verbreitung
feministischer Theologie gefordert. Ganz bewusst soll die Bibel alsWerbeträger für den Feminismus benutzt werden, um „die Ergebnisse feministischtheologischer und sozialgeschichtlicher Forschung sowie Erfahrungen aus dem jüdisch-christlichen Dialog über die üblichen Kreise hinaus bekannt zu machen ...“49

Die BgS soll bei ihrer Verwendung im Gottesdienst nicht nur über die Geschichte Gottes mit Israel informieren, sondern darüber hinaus zur Stärkung weiblicher Identität dienen.50

Auffällig ist auch, dass die BgS minsbesondere von feministischer Seite aus gefeiert wird. Wobei vielen Feministinnen diese Bibel noch lange nicht weit genug geht. Nach ihrer Auffassung muss noch stärker in den Bibeltext eingegriffen werden, um ihn eindeutiger zu machen, unliebige Passagen zu eliminieren und die Inhalte noch stärker auf die eigene Ideologie abzustimmen.51

7.2 Geschlechtergerechte Korrektur der Bibel

Entsprechend dem Grundkonzept der nBgS hält es Leutzsch durchaus für angebracht antijudaistische, sexistische oder so-zial ungerechte Aussagen der Bibel zu korrigieren. Max Küchlers Neufassung von 1Tim 2,12 wird in diesem Zusammenhang wohlwollend erwähnt:

„Zu lehren empfehle ich den Frauen sehr und sich dem Mann als ebenbürtige Partnerin zu erweisen.“ Luther: „Einer Frau gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still.“52

Bei der nun vorliegenden Ausgabe der BgS haben sich die ÜbersetzerInnen mit solchen Neufassungen von Bibeltexten allerdings noch stark zurückgehalten, wobei sie für künftige Auflagen bewusst nicht ausgeschlossen, sondern als mögliche „Heilungen struktureller Ungerechtigkeit“ angesehen werden. Wenn tatsächlich Gott durch die Heilige Schrift spricht, wie Christen zurecht glauben, dann sind Übersetzer nicht legitimiert, scheinbar überholte Rollenzuschreibungen
oder Kritik am Judentum der Zeit Jesu als mutmaßlich falsch zu korrigieren. Die Feststellung von Widersprüchen zwischen biblischen Aussagen zur Rolle von Mann und Frau auf der einen und gegenwärtigen westeuropäischen Rollenzuschreibungen
auf der anderen Seite sollte nicht vorschnell zur Eliminierung unbequemer biblischer Aussagen führen. Schließlich ist es doch durchaus denkbar, dass das politisch korrekte feministische Verständnis von Mann und Frau aus theologischer Sicht einseitig
und damit korrekturbedürftig ist. Die ideologiekritische Potenz der Bibel geht gerade dann verloren, wenn sie nur noch zum geistigen Vasallen zeitgeistlicherÜberzeugungen degradiert wird.

Auch aus Sicht der BgS-Herausgeber sollte klar sein, dass wenig gewonnen ist, wenn lediglich ein als relativ angesehenes
Rollenbild (der Bibel) durch ein anderes relatives (feministisches) Rollenbild ersetzt wird. Statt dessen sollte man den
biblischen Widerspruch gegen die gegenwärtigen Rollenzuschreibungen von Mann und Frau besser bestehen lassen und sich damit auseinandersetzen, wodurch möglicherweise einseitige Sichtweisen feministischer Theologie korrigiert werden könnten.
Äußerst problematisch ist es hingegen, wenn ohne ausreichende exegetischeoder historische Belege Bibeltexte verändert
oder uminterpretiert werden. So ist es reineSpekulation von Autorinnen der Bibel, vonApostelinnen, von weiblichen Ältesten in Israel oder Frauen unter den pharisäischen Gelehrten zu sprechen. Selbst die Nennung möglicher Ausnahmefälle erlaubt es kaum, daraus den gewünschten Normalfall zu konstruieren.

So spricht die einzig angeführte Belegstelle für weibliche Apostel (Röm 16,7)53 eben nicht klar von einer Apostelin, sondern lediglich von einer Anerkennung der/des Junias durch die Apostel (insofern es sich an dieser Stelle überhaupt um einen
weiblichen und nicht wie auch ernsthaft diskutiert um einen männlichen Namen handelt). 54

Wenn in der BgS zu lesen ist: ‚Auf dem Stuhl des Mose sitzen Toragelehrte pharisäische Männer und Frauen’ (Mt 23,2),
dann konstruiert man offenkundig einenm Anachronismus.55

Die Behauptung pharisäischer Toralehrerinnen in der Zeit des Neuen Testaments lässt sowohl die historischen Tatsachen als auch die jüdische Tradition außer Acht, um zur ideologisch immer schon feststehenden Interpretation
zu kommen. Auch die Autorinnen der Bibel dürften schwer nachzuweisensein.56

Zwar wird in fast allen biblischen Büchern auch von Frauen berichtet, manche Bücher sind sogar schwerpunktmäßig Frauen
gewidmet (z.B. Ruth, Esther), dass Frauen an der Abfassung jener Schriften beteiligt waren, entspricht reiner Spekulation.
Doch selbst wenn diese von der BgS konstruierten weiblichen Rollen an Ausnahmefällen wirklich nachgewiesen werden könnten, darf daraus noch kein Normalfall abgeleitet werden. Der Normalfall aber waren nach allen bisherigen Erkenntnissen offensichtlich männliche Priester, Älteste, Apostel und Torahgelehrte. Das gleiche gilt für die Gottesbezeichnungen.

Auch wenn Gott ungeschlechtlich als Geist, Liebe usw. bezeichnet und gelegentlich mit weiblichen Vergleichen beschrieben
wird, so überwiegen männliche Zuordnungen im Alten wie im Neuen Testament deutlich.

7.3 „Geschlechtergerechtigkeit“ im Alten Testament

Wenn der Mensch nach 1Mo 1,27 als Bild Gottes männlich und weiblich geschaffen wird, müsse auch Gott selbst jenseits der Geschlechterpolarität, sowohl „männlich als weiblich“ sein, obwohl „das Wort Gott grammatikalisch männlich ist“, so die BgS-Herausgeber. Der Mensch sei von Gott offenbar androgyn (mann-weiblich) geschaffen, obwohl der Bibeltext zuerst deutlich von einem männlichen Wesen spricht.57

„Adam“ oder der „Mensch“ wird aus Gründen der Geschlechtergerechtigkeit in der BgS immer als „Menschenwesen“ bezeichnet (vgl. 1Mo 2,15f.20-22), obwohl das den originalsprachlichen Sachverhalt nur unzureichend wiedergibt.
Das Lied von Deborah und Barak nach ihrem Sieg über die Kanaaniter (Ri 5) versteht die BgS als Symbol für den „Sieg der Frau über den Mann“.58

Die Rolle der Frau wird nicht wie in den Sprüchen beabsichtigt geistlich, sondern sozialkritisch interpretiert. „Hinter den Versen über die ‚fremde’ oder ‚ausländische Frau ..., die als ‚Hure’ diffamiert wird, steht eine Haltung der nachexilischen Zeit, die die gesellschaftliche Ausgrenzung nicht-israelitischer Frauen aus wirtschaftlichen und religiösen Gründen betreibt
...“59

Wird in den Sprüchen vor der zänkischen Ehefrau gewarnt (Spr19,13; 21,9.19; 25,24; 27,15), wird das bei der BgS vermeintlich geschlechtergerecht zur „Lebensgemeinschaft mit viel Streit“.

7.4 „Geschlechtergerechtigkeit“ im Neuen Testament

Zu den neutestamentlichen Pharisäerngesellen sich gelegentlich auch Pharisäerin-nen, wobei die sich im biblischen
Kontext eigentlich nicht finden. Im Kommentar zu Mt 9,34 findet sich die historisch überraschende Feststellung:
„Frauen waren eigenverantwortliche mPartnerinnen in der Gestaltung pharisäischen Lebens und Lehrens.“60 In der Bibel
und in zeitgenössischer Literatur sucht man nach diesen pharisäischen Lehrerinnen allerdings vergeblich. Nur durch eine ideologische Brille kann die Bemerkung erklärt werden, die zwölf Jünger repräsentierten eine Gruppe von Frauen und Männern. Die Zahl sei lediglich symbolisch zu verstehen. „... Die Zwölf sind] keine exklusive Gruppe aus zwölf Männern ..“, behauptet Schottroff.61

Bibelleser werden sich über solche Kommentare wundern, werden doch mehrfach sogar die Namen jener zwölf Jünger genannt (Mt 10,2f; Mk 3,16f; Lk 6,13f) und nach dem Tod des Judas wird ein weiterer männlicher Nachfolger Jesu dazugewählt, um die Zwölferzahl wieder voll zu machen (Apg 1,15-26). Frauen werden weder in den Berufungsgeschichten
der zwölf Jünger erwähnt noch in deren späteren Auftreten.

Durchaus interessant, aber ohne jede exegetische oder historische Grundlage ist die Spekulation der BgS, neben Jesus wurden möglicherweise zwei Frauen gekreuzigt.62 Für die vorgeblichen Frauen im Hohen Rat bzw. dem Synhedrium (Mk15,1) zu Lebzeiten Jesu fehlen die notwendigen Belege. Die Ausführungen zur Kopfbedeckung der Frau in 1Kor 11 werden von der BgS als „unterdrückerisch“ angesehen. Statt bisheriger Formulierungen wird folgende Neuübersetzung vorgschlagen:

„Die Frau muß Macht über ihr Haupt haben.“63

Die Unterordnung der Frau sei nach BgS nicht Wille Gottes, sondern lediglich eine Konstruktion des Paulus. Angesichts der
ideologischen Ausrichtung der BgS verwundert es wenig, dass die Aufforderung an die Frauen in der Gemeinde zu schweigen
(1Kor 14,34) als nachträgliche Einfügung frauenfeindlicher Autoren angesehen wird.64

Die paulinischen Anordnungen zum Leben christlicher Frauen (Tit 2) werden in der BgS als „antike Klischeebilder“ bezeichnet,
die lediglich dem Zweck dienten, sich dem römischen Zeitgeist anzupassen, der „die männliche Herrschaft in der Familie“ fordere.65


8 Bibel für Juden!?

8.1 Jüdische Interpretation

Leutzsch kritisiert, dass christliche Theologen in ihren alttestamentlichen Übersetzungen (z.B. 5Mo 6,4) den Gedanken der
Trinität einbeziehen und sich damit gegen die jüdische Interpretation der Einheit Gottes wenden.

„In jedem Fall ist dafür Sorge zu tragen, dass christliche Vereinnahmungen (etwa im Got-tesbild, in christologischen Zuspitzungen) ebenso unterlassen werden wie der Transport antijüdischer Stereotype.“ 66

Auch bemängelt Leutzsch die christologische Übersetzung alttestamentlicher Passagen. Als Beispiel nennt er die prophetische
Vorhersage einer „Jungfrau“, statt einer „jungen Frau“ (Jes 7,14; vgl. Mt 1,23), obwohl der hebräische Text beide Übersetzungen möglich macht und die jüdische Septuaginta eindeutig von einer Jungfrau spricht.67

Die spätere jüdische Abgrenzung („junge Frau“ - gegen die Jungfrauengeburt Jesu gerichtet) will Leutzsch nun für christliche Bibelübersetzer zur Pflicht machen. Leutzsch bemängelt, dass christliche Bibelübersetzer sich lediglich auf den Text des hebräischen Alten Testaments stützten, die lebendige jüdische Tradition jedoch außer Acht ließen.

Übersetzer sollten auch die gegenwärtige rabbinische Diskussionin ihrem Verständnis des Alten Testaments berücksich-tigen.68

Wobei sich natürlich die Frage stellt, warum Christen ihre Heiligen Schriften im Einklang mit späteren jüdischen Kommentaren übersetzen sollten, zumal diese z.T. bewusst in Abgrenzung gegenüber christlichen Interpretationen verfasst
wurden. Die BgS sei die „erste christliche Übersetzung, die die jüdische Abfolge der alttestamentlichen Bücher“ respektiere,
so ihre Herausgeber. Damit werde schon äußerlich sichtbar, dass der erste Teil der christlichen Bibel kein „pseudochristliches
Buch“ sei, sondern die Geschichte Gottesmit Israel. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass Gott sich nach christlichem Verständnis fortgesetzt offenbarte und dass manche alttestametliche Aussagen erst mdurch die Deutung Jesu und seiner Jünger richtig verstanden werden können. Das Alte Testament ist demnach nicht nur den Juden, sondern allen Menschen gegeben. Ähnlich absurd wie diese apodiktische Festlegung auf eine jüdische Theologie wäre es, wenn evangelische Christen auf eine katholische Sichtweise und Interpretation festgelegt werden sollten, nur weil die Bibel von frühkatholischen Theologen beeinflusst, über Jahrhunderte hinweg von der katholischen Kirche benutzt und von katholischen
Mönchen überliefert worden ist.

Zurecht nehmen evangelische Christen das Neue Testament nicht als zu bewahrendesDokument katholischer Frömmigkeit, sondern als Gottes zeitlose Zuwendung zu allen Menschen. Ebenso sollten Christen das Alte Testament nicht primär in Kategorien jüdischer Theologie interpretieren, sondern im Blickwinkel Jesu und seiner Jünger verstehen.69

Die Prämisse einer jüdischen Interpretation insbesondere des Alten Testaments wirft natürlich noch weiterführende Fragen
auf: Sollte man die Bibel möglicherweise auch muslimisch deuten, um das islamische Verständnis biblischer Zusammen-hänge nicht zu vernachlässigen oder einer Abwertung des Islam Vorschub zu leisten? Oder sollten Muslime aufgefordert werden den Koran unter Voraussetzungen christlicher Theologie zu interpretieren, weil Mohammed sich in weiten Strecken auf die Bibel Alten und Neuen Testaments stützt?

8.2 Gefahr Antisemitismus

In der königlichen Erlaubnis der jüdische Bevölkerung, sich gegen ihre verschwörerischen Feinde mit Gewalt zurWehr
zu setzten (Est 8,11) sieht Leutzsch die Gefahr eines antisemitischen Missbrauchs: „Juden töten auch nichtjüdische Frauen und Kinder!“ Ein antisemitischer Missbrauch dieser Textstelle kann tatsächlich nicht ausgeschlossen werden. Dennoch wird im
Estherbuch deutlich von rund 75 000 Feinden berichtet, die durch Juden getötet wurden (Est 9,5-17). Dieser Sachverhalt kann aufgrund eines mutmaßlichen Missbrauchs nicht einfach durch eine korrigierte Übersetzung beseitigt werden.

„Die neue Übersetzung setzt sich in Amos 8,2 von ‚heutigen wissenschaftlichen Übersetzungen’ ab, weil deren Formulierung
‚Das Ende ist gekommen für meinVolk Israel’ angeblich das Existenzrecht Israels bestreite. Deshalb sollen wir jetzt lesen:

‚Reif ist mein Volk Israel. Ich kann es nicht noch einmal verschonen.’ ... Das zusätzliche harte Wörtlein vom Ende (des Volkes) findet sich freilich bereits im hebräischen Urtext ausdrücklich

... An diesem Beispiel zeigt sich wie schnell politische Korrektheit zur direkten textuellen Unkorrektheit werden kann.
Ohnedies müssen auch nach dem Holocaust die ethnisch betrachtet innerjüdischen theologischen Dispute etwa zwischen dem zum Christentum konvertierten Juden Paulus und seinen jüdischen Zeitgenossen streng unterschieden werden von der späteren, schließlich rassistischen Verfolgung der Juden durch Christen und Nichtchristen gleichermassen.“70

Sicher sollten die Bedenken der BgSHerausgeber gegenüber einem antisemitischen Missbrauch bestimmter Bibelstellen
Ernst genommen werden. Ob eine bewusste Verfälschung der in Frage kommenden Bibelstellen als geeignetes Instrument zur Verhinderung dieser Missbräuche gelten kann, darf allerdings bezweifelt werden. Darüber hinaus ist auch die moralisch durchaus positive Absicht der Bekämpfung des Antisemitismus keine ausreichende Rechtfertigung zur Verfälschung historischer Bibeltexte.

8.3 Bibel projüdisch korrigieren


Entsprechend dem Grundkonzept der BgS hält es Leutzsch durchaus für angebracht antijudaistische, sexistische oder sozial
ungerechte Aussagen der Bibel zu korrigieren. Trotz einer gereinigten Übersetzung sieht Leutzsch nicht ignorierbare Reste eines Antjudaismus im Neuen Testament.71

Leutzsch resümiert, dass die Bibel „nicht nur ein Dokument der Befreiung ist, sondern auch - etwa im Blick auf androzentrische Sprache als Herrschaftssprache oder im Blick auf Antijudaismus im Neuen Testament - teil hat an struktureller Gewalt.“72

Bei diesbezüglichen Aussagen sollten Übersetzer „durch Vorreden und Erläuterungen ihre Distanz deutlich werden lassen.“73

Aussagen, die Juden positiv hervorhöben, sollten deshalb in Fettdruck erscheinen und Textstellen, in denen sich Jesus mit jüdischen Gelehrten auseinandersetzt, sollten als Einzelfälle dargestellt werden, die Jesu grundsätzliche Identifikation mit dem Judentum nicht in Frage stellen. Dem Tübinger Alttestamentler Bernd Janowski ist wohl zuzustimmen, wenn er sagt, diese Neuübersetzung liefere sich an den Zeitgeist aus und sei „ein Dokument des sich selbst aushöhlenden Protestantismus“.

Es sei „beschämend“, dass es überhaupt von kirchenleitender Stelle aus protegiert werde. Problematisch sei insbesondere der Anschluss an die jüdische Auslegungstradition. Um dem eigenen Weltbild treu zu bleiben würde beispielsweisebei den Antithesen Jesu grammatikalisch inkorrekt übersetzt. Die

Neuübersetzer versuchten, dem Judentum „Gerechtigkeit“ widerfahren zu lassen und sie gegen die Möglichkeit einer „antijüdischen Deutung Jesu“, der etwas „Neues“ bringe, zu wenden. Nach den Worten der Übersetzerin des Matthäusevangeliums gehe es „um eine aktuelle Auslegung durch den Toralehrer Jesus“, der „Gottes Wort in der Schrift hört und in seine Zeit übersetzt - ohne den Anspruch auf die überzeitliche Gültigkeit seiner Auslegung.“ „In der Bergpredigt heißt es nach der Erinnerung an das Tötungsverbot nicht mehr verschärfend:

‚Ich aber sage euch:Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig’sondern nur noch: ‚Ich lege euch das heute so aus ...’ Als habe Jesus von Nazareth die jüdische Schriftweisheit nicht überbieten, sondern nursagen wollen:Man kann das auch so sehen.“74

Die Herausgeber der BgS wollen das Neue Testament „neu auch als jüdisches Buch“ erkennbar machen. Aus diesem Grund
soll an den Stellen, an denen Gott im Neuen Testament mit dem griechischen Begriff kyrios bezeichnet wird, auf das hebräische Tetragamm hingewiesen werden. Dem Leser sollen dann eine Vielzahl von Deutungsmöglichkeiten zur freien Auswahl angebotenwerden: der/die Ewige; Schechina; GOTT; Adonaj; ha-Schem; der/die Lebendige usw.

Problematisch an diesem Vorgehen ist nicht nur die Einfügung eines hebräischen Begriffs an einer Stelle, an der dieser in den
Originalschriften gar nicht zu finden ist, msondern auch die deutliche, jüdischer Theologie geschuldete, Trennung zwischen Jesus Christus und Gott. Um den Abstand zwischen Gott und Jesus deutlich zu machen wird der gleichermaßen auf beide angewandte Begriff kyrios unterschiedlich übersetzt.

Der alttestamentliche Schöpfer soll als einziger Gott hervorgehoben und Jesus Christus ihm als ein außergewöhnlicher Bote
untergeordnet werden.75 Jesus ist in der BgS nicht mehr und nicht weniger als ein jüdischer Rabbiner des 1.
Jahrhunderts.

„Er legt die Tora wie andere jüdische Lehrer und Lehrerinnen für seine Zeit aus.“76

„Weniger an, aber mehr drauf“ (BgS: 1Mo 3,1) mit diesenWorten wird die Listigkeit der Schlange beschrieben, die Eva im
Paradies zu verführen sucht. Auf die Bibel in gerechter Sprache trifft diese Beschreibung wohl kaum zu. In vielerlei Hinsicht
passt die BgS trotz oder gerade wegen ihrer sachlichen Mängel und ihrer ideologischen Engführung gut in die religiöse Landschaft der Zeit, weshalb sie sicher eine weite Verbreitung finden wird.


Quellenverzeichnis


1 Leicht: Kein Wort sie wollen lassen stahn, Die Zeit 6.4.2006
2 Vgl. Grigat: Wenig an, aber mehr drauf, FAZ 18.2.2006
3 Domay / Köhler: Bibel in gerechter Sprache, S.2
1 Vgl. Erhard S. Gerstenberger, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 61, S.2283
2 Vgl. Mathias Millard / Beate Schmidtgen, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 201,
S.2291
3 Vgl. Mathias Millard / Beate Schmidtgen, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 241,
S.2293
4 Hanne Köhler: Bibel in gerechter Sprache, in:

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htm 15.9.2006
5 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.5 / Ebach: Wie kann die Bibel gerecht(
er) übersetzt werden?, S.39f.
6 Erhard Domay / Hanne Köhler Hrsg.: der gottesdienst. Liturgische Texte in gerechter Sprache,
Bd 1-4, Gütersloh 1997-2001
7 Evangelische Akademie Arnoldshain. Projektstelle „Bibel für das neue Jahrtausend –
die Testamente in gerechter Sprache”, Schmitten, www.bibel-in-gerechter-sprache.de/
8 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.31
9 Vgl. Domay / Köhler: Bibel in gerechter Sprache, S.2
10 Vgl. Grigat: Wenig an, aber mehr drauf, FAZ 18.2.2006
11 Vgl. Domay / Köhler: Bibel in gerechter Sprache, S.3
12 Vgl. Ebach: Wie kann die Bibel gerecht(er) übersetzt werden?, S.43 / Leutzsch: Dimensionen
gerechter Bibelübersetzung, S.11ff
13 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.8f. 14-24
14 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.6f
15 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.11ff
16 Vgl.

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,
15.4.2006
17 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.24.26
18

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,
15.4.2006
19

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, 15.4.2006 / Sonderdruck zur Bibel in gerechter
Sprache, Gütersloh 2002
20 Vgl. Domay / Köhler: Bibel in gerechter Sprache, S.2
21 Vgl. Bibel in gerechter Sprache, S. 2313f
22 Vgl. Bibel in gerechter Sprache, S. 2282f
23 Vgl. Bibel in gerechter Sprache, S. 2317f
24 Vgl. Johannes Taschner, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 110, S.2286
25 Vgl. Barbara Schmitz, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 186, S.2290
26 Vgl. Frank Crüsemann, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 319 / 322, S.2296f
27 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.22 / Domay / Köhler: Bibel in gerechter
Sprache, S.1
28 Vgl. Frank Crüsemann: Tora /Genesis. Das erste Buch der Tora, in: Bibel in gerechter Sprache,
S.29f
29 Vgl. Barbara Schmitz / SigrunWelke-Holtmann: Über die Zeit der Königinnen und Könige, in:
Bibel in gerechter Sprache, S.555f
30 Vgl. Gerlinde Baumann, in: Bibel in gerechter Sprache, S.1190
31 Vgl. Bibel in gerechter Sprache, S.1836f; 1890; 1924f; 1982; 2316
32 Vgl. Erich Mauerhofer: Einleitung in die Schriften des Neuen Testaments, Neuhausen/Stuttgart
1995 / D. A. Carson, Douglas J.Moo: Introduction to the New Testament, Zondervan; 2nd edition,
2005
33 Vgl. Silke Petersen, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 686 zu Joh 9,22 , S.2317
34 Vgl. Hartenstein / Petersen: Johannesevangelium, in:Bibel in gerechter Sprache, S.1982
35 Vgl. Luise Schottroff: Matthäusevangelium, in: Bibel in gerechter Sprache, S.1835f
36 Vgl. Judith Hartenstein / Silke Petersen: Johannesevangelium, in: Bibel in gerechter Sprache,
S.1982
37 Vgl. Martin Leutzsch: Johannesoffenbarung, in: Bibel in gerechter Sprache, S.2254f
38 Vgl. UlrikeWagener: An Timotheus: Erster Brief / An Timotheus: Zweiter Brief, in: Bibel in gerechter
Sprache, S.2185, 2193
39 Jürgen Ebach, in: Bibel in gerechter Sprache, S. 2360
40 Vgl. Jürgen Ebach, in: Bibel in gerechter Sprache, S.2377
41 Frank Crüsemann, in: Bibel in gerechter Sprache, S.2375
42 Luise Schottroff, in: Bibel in gerechter Sprache, S.2346
43 Claudia Janssen, in: Bibel in gerechter Sprache, S.2379f
44 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.24
45 Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.18
46 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.22
47 Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.23
48 Vgl. HildeburgWegener / Hanne Köhler / Cordelia Kopsch Hrsg.: Frauen fordern eine gerechte
Sprache, Gütersloh 1990
49 Domay / Köhler: Bibel in gerechter Sprache, S.3
50 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.24
51 Vgl. z.B.: Frauensprache: Das „Vaterunser” heißt ab jetzt: Das „Oh du, atmendes Leben”, in:

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, 15.8.2006: „Dass das Patriarchat manipuliert,
wo es kann, ist ja nichts Neues. Aber es bekommt immer mehrWiderstand, nicht indem wir uns
den Kopf einrennen und dagegen kämpfen, sondern indem wir das System bloßstellen, im
wahrstenWortsinn und Lügen aufdecken, die tausende von Jahren als „Wahrheit” verkauft wurden.
Es hat sich eine Person die Mühe gemacht, und die eigentliche Übersetzung desVaterunsers
ins Netz gestellt: ... Oh Du, atmendes Leben in allem, Ursprung des schimmernden Klanges. Du
scheinst in uns und um uns, selbst die Dunkelheit leuchtet, wenn wir uns erinnern. Vater-Mutter
des Kosmos, oder Atmendes Leben in allem, Namen aller Namen, unsere Identität entwirrt sich
durch dich. ... Dein Name werde geheiligt. ... Bündele dein Licht in uns, oder hilf uns loszulassen
und den inneren Raum zu reinigen. ... Löse die Stränge der Fehler, die uns binden, wie wir loslassen,
was uns bindet an die Schuld anderer. ...”
52 Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.26
53 Vgl. Claudia Janssen, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 717, S.2318
54 Vgl. Heinrich Schlier: Der Römerbrief, in: J.Gnilka / L.Oberlinner Hrsg.: Herders Theologischer
Kommentar zum Neuen Testament, Freiburg 1977, S.444f
55 Vgl. Leicht: Kein Wort sie wollen lassen stahn, Die Zeit 6.4.2006
56 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.23
57 Vgl. Frank Crüsemann, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 1, 4, S.2280
58 Vgl. Jürgen Kegler, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 140, S.2288
59 Vgl. Gerlinde Baumann, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 410, S.2301
60 Vgl. Luise Schottroff, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 633, S.2314
61 Vgl. Luise Schottroff, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 643, S.2314
62 Vgl. Irene Dannemann: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 656, S.2315
63 Vgl. Luise Schottroff, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 725, S.2319
64 Vgl. Luise Schottroff, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 728, S.2319
65 Vgl. Ulrike Wagener, in: Bibel in gerechter Sprache, Anmerkung 775, 777, S.2325
66 Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.20
67 Vgl. Franz Delitzsch: Jesaja. Biblischer Commentar über d.AT, Nachdr. d. 3. Aufl., Leipzig
1879, Giessen 1984, S.115-118 / Joachim Gnilka: Das Matthäusevangelium. Erster Teil, in:
J.Gnilka / L.Oberlinner Hrsg.: Herders Theologischer Kommentar zum Neuen Testament, Freiburg
1986, S.20-33
68 Vgl. Dieckmann: Die neue Bibelübersetzung soll dem gegenwärtigen Gespräch, S.10
69 Vgl. Grigat: Wenig an, aber mehr drauf, FAZ 18.2.2006
70 Leicht: Kein Wort sie wollen lassen stahn, Die Zeit 6.4.2006
71 Vgl. Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.24
72 Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.24
73 Leutzsch: Dimensionen gerechter Bibelübersetzung, S.18
74 Leicht: Kein Wort sie wollen lassen stahn, Die Zeit 6.4.2006
75 Vgl. Janowski, in: Grigat: Wenig an, aber mehr drauf, FAZ 18.2.2006
76 Frank Crüsemann / Luise Schottroff, in: Bibel in gerechter Sprache, S. 2349
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