Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Katholische und muslimische Geistliche bekennen sich ...


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34167 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Glaube und Vernunft: Katholische und muslimische Geistliche bekennen sich zu gemeinsamer Haltung






Jesus.de-



06.05.2008


Der Vatikan und führende islamische Geistliche aus Iran haben sich zu einer gemeinsamen Haltung bezüglich des Verhältnisses von Glaube und Vernunft bekannt.

Ende April trafen sich Vertreter des „Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog“ & Abgesandte des „Zentrums für interreligiösen Dialog“ aus Teheran. Anlass war die Konferenz „Glaube und Vernunft in Christentum und Islam“. Ergebnis dieses Treffens ist eine Erklärung, in der sich die Glaubens-Vertreter auf sieben Punkte zum „Verhältnis Glaube und Vernunft“ einigen. Dieses Punktepapier gilt als historischer Schritt im muslimisch-christlichen Dialog.

Der Text besagt, dass Glaube und Vernunft „einander nicht widersprechen“. Der Glaube könne “in manchen Fällen über der Vernunft stehen, jedoch ihr nie entgegen.“ Außerdem seien Vernunft und Glaube „in sich gewaltlos“. „Bedauerlicherweise“ wurden beide Instanzen in jüngster Zeit „für Gewalttätigkeiten missbraucht“, solche Geschehnisse sollten aber „weder die Vernunft noch den Glauben in Zweifel ziehen“.

Peter Hünseler, Islam-Experte der katholischen deutschen Bischofskonferenz, bezeichnet diese Verpflichtung zur Gewaltlosigkeit als „mutig“. Es gebe im Iran auch entgegengesetzte Standpunkte.

Die katholischen und islamischen Delegationen sagen in der Erklärung zu, die jeweiligen moralischen Werte und religiösen Symbole zu achten. Gemeinsam verurteilen sie die „Verspottung religiöser Überzeugungen“ und einigen sich, „echte Religiosität und Spiritualität“ zu fördern, sowie Verallgemeinerungen im Diskurs über Religion zu vermeiden.

Beide Seiten legen in dem Papier fest, dass religiöse Traditionen „nicht auf der Grundlage einzelner Verse aus den jeweiligen heiligen Büchern“ beurteilt werden dürfen. Sie fordern eine ganzheitliche Sicht, „die für ein angemessenes Verständnis“ der Traditionen notwendig sei. Dieser Punkt richtet sich gegen Auffassungen, nach denen der Koran, anhand einzelner Textstellen, als grundsätzlich Gewalt verherrlichend interpretiert wird. Gleichzeitig ist der Punkt eine Aufforderung an die Muslime, endlich wissenschaftlichen und kritischen Übersetzungen des Korans zuzustimmen.

In zwei Jahren wollen die Vertreter beider Religionen bei einem erneuten Treffen in Teheran den Dialog fortführen. Peter Hünseler, würdigt die Erklärung als „wichtiges Zwischenergebnis“.

Leiter der iranischen Delegation war Mahdi Mostafawi, ein Berater des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadineschad und Vorsitzender des Zentrums für interreligiösen Dialog“ in Teheran. Der oberste katholische Vertreter war der französische Kurienkardinal Jean-Luis Tauran. (bb)
  • 0