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Badisches Theologen-Forum gegen Bekehrung Andersgläubiger


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Rolf

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Badisches Theologen-Forum gegen Bekehrung Andersgläubiger





Eine „Abkehr von Missionspraktiken, die Andersgläubige bekehren sollen“, fordert das badische „Forum Religionen und Weltverantwortung“.

Die monotheistischen Religionen Christentum, Islam und Judentum müssten einander mit Gleichberechtigung und Gleichachtung begegnen, heißt es in einer am 26. April in der Evangelischen Akademie Baden in Bad Herrenalb bei Karlsruhe verabschiedeten Erklärung über Mission in Christentum und Islam. Kritik übt das hauptsächlich von Theologen gebildete Forum an Christen und Muslimen, „die eine offensive Interpretation des Missionsbefehls als unverzichtbaren Ausdruck des Glaubensgehorsams verstehen“. Sie blockierten theologisches Denken und „die wichtigsten Voraussetzungen für beispielgebend sinnvolles Zusammenleben der Religionen“. Nach Ansicht des Forums gilt es, deutlich zwischen dem Bezeugen der eigenen Glaubenswahrheit und einer Strategie der Bekehrung zu unterscheiden. Während das Bekenntnis zur Wahrheit des eigenen Glaubens selbstverständlich sei, müsse einem Christsein widerstanden werden, das versuche, Andersglaubende herabzusetzen, zu verunglimpfen oder zu nötigen. Ferner fordert das Forum einen Verzicht auf Macht und Überlegenheitsansprüche. Nur dann könnten sich Angehörige verschiedener Religionen über ethische Gemeinsamkeiten verständigen, damit es zu einem gerechteren und friedlicheren Zusammenleben sowie zur Eindämmung von Fundamentalismus und Terrorismus komme.

Kein Widerspruch zwischen heiligen Büchern abrahamitischer Religionen?

Vor der Verabschiedung der Erklärung erläuterten ein christlicher und ein muslimischer Theologe, dass aus ihrer Sicht Mission und Dialog keine Gegensätze seien. Pfarrer Christof Ziemer (Berlin) sagte, dass eine sich auf Jesus Christus beziehende Mission „notwendigerweise im Dialog“ zu geschehen habe. Dies bedeute, die eigenen Überzeugungen einzubringen, den anderen aber auch ganz und gar in seinen Überzeugungen gelten zu lassen. Sadik Hassan, Lehrbeauftragter an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg, äußerte die Erwartung, dass Probleme, die auf dem gemeinsamen Gottesweg auftauchten, durch Verständigung und Respekt unter den Partnern gelöst werden könnten. Im Blick auf die heiligen Bücher der abrahamitischen Religionen Christentum, Judentum und Islam meinte Sadik: „Wenn Gott die Quelle all dieser Offenbarungen ist, so können sie nicht zueinander im Widerspruch stehen.“ Das Forum „Religionen und Weltverantwortung“ will das interreligiöse Gespräch vor allem unter den Aspekten von Frieden und Gerechtigkeit voranbringen. Es nimmt den „Appell aus Baden“ aus dem Jahr 2006 auf, den rund 100 Kirchenmitglieder unterschrieben hatten. Darin war die Christenheit aufgefordert worden, beim christlich-islamischen Gespräch auf Alleinvertretungsansprüche und Missionierungsversuche zu verzichten. Die Verfasser dieses Appells, die Theologen Gerhard Liedke (Heidelberg) und Gottfried Gerner-Wolfhard (Karlsruhe) sowie der Journalist Hans-Joachim Girock (Baden-Baden), gehören auch dem Lenkungskreis des Forums an.

„Antwort aus Baden“ kritisierte Missionsverzicht

Der „Appell aus Baden“, zu dessen Unterzeichnern auch der frühere EKD-Ratsvorsitzende und badische Altlandesbischof Klaus Engelhardt (Karlsruhe) sowie Altbundespräsident Richard von Weizsäcker (Berlin) gehörten, war bei theologisch konservativen Protestanten auf scharfen Widerspruch gestoßen. Ein Aufruf zum Verzicht auf Mission sei „Ungehorsam gegenüber dem Herrn der Kirche“, hieß es. Weder der Missionsverzicht gegenüber bestimmten Menschengruppen noch eine Ökumene der Religionen entspreche den Bekenntnissen und Grundlagen der Kirche.


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