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Freilandhaltung« für Kinder


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Freilandhaltung« für Kinder: US-Kolumnistin sagt Glucken-Müttern den Kampf an






Von Michaela Warnke



21.04.2008


Anfang April ging ein Aufruhr durch die amerikanische Presselandschaft. Im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit stand Lenore Skenazy, Kolumnistin der New York Sun: Sie hatte zum Entsetzen vieler Mütter ihren neunjährigen Sohn auf eigenen Wunsch hin alleine mit der U-Bahn nach Hause fahren lassen. Anschließend schrieb sie in ihrer Kolumne über dieses „Experiment“.

Ausgestattet mit einer Fahrkarte, einem U-Bahn-Plan, 20 Dollar sowie Münzen zum Telefonieren, schickte Skenazy ihren Sohn auf seine eigene kleine Abendteuer-Reise durch New York City. Das Ergebnis sei überwältigend gewesen: Nach seiner Tour sei der Junge „ekstatisch vor Freude“ wieder zu Hause eingetroffen, schrieb die Kolumnistin in der Sun.

Wie zu erwarten gab es eine Vielzahl empörter Rückmeldungen, aber auch überraschend begeisterte Reaktionen von Eltern aus aller Welt auf das Experiment. Kommentare wie „Ich hab genug von diesen Helikopter-Müttern, die ständig über ihren Kindern kreisen“, waren dabei keine Seltenheit.

In der Zwischenzeit hat sich aus dieser Aktion eine neue Freiheitsbewegung geformt. Sie bildet den Gegenpol zu den „paranoid parents“, so nennen Amerikaner die übervorsichtigen Mütter und Väter. Leitfigur der Bewegung ist Lenore Skenazy selbst. Nach ihrem Vorbild wünschen sich immer mehr US-Eltern „Freerange Kids“ – also Kinder die ihren „Freilauf“ bekommen, ohne auf Schritt und Tritt von Glucken-Müttern bewacht zu werden. Schließlich sollen sie nicht dem Behütungswahn ihrer Eltern zum Opfer fallen, sondern die Möglichkeit haben, mit einer gesunden Portion Risiko aufzuwachsen. Auf Bäumen klettern, im Wald spielen, Feuer machen oder alleine auf den Spielplatz gehen, sollte hier selbstverständlich werden.

Dabei gehe es nicht darum, den Kindern keinerlei Sicherheit mehr zu bieten, erklärt Skenazy: „Wir wollen unseren Kindern jene Freiheiten einräumen, die wir selbst genossen – und überlebt – haben.“

Soviel ist sicher: Man kann seine Kinder nicht vor jedem Unheil bewahren, selbst wenn man es noch so gut beschützt. Vielleicht müssen auch wir den Kindern hierzulande Stück für Stück mehr Freiheiten einräumen, damit sie sich ihre Welt mit all den kleinen Abenteuern selbst erobern können.
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