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- Argumente gegen christliche Rockmusik -


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14 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

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Tue den Lärm deiner Lieder hinweg (Amos 5, 23)





- Argumente gegen christliche Rockmusik -





Ric Llewellyn, U.S.A.



WENN GOTT UMKEHR WIRKT...

Ehemaliger Leiter des "Jugend für Christus"- Chores denkt neu über Rock- und Popmusik


Die Liedtexte sind geistlich schwach.
Die Musik ist durch und durch fleischlich.
Der Charakter ist entschieden weltlich.
Religiöse Klischees ersetzen die Lehre.
Menschliche Empfindung verdrängt die Ermahnung.
Musik spielt unter Christen eine wichtige Rolle. Das war immer schon so, wird auch so bleiben und sollte so sein. Eph. 5, 18 und 19 zeigt, dass Musik hilfreich ist, weil sie geisterfülltes Leben erkennbar macht. Kol. 3,16 erweitert diese entscheidende Tatsache, indem sie die Art und Weise hervorhebt, in der Musik das geistliche Leben jedes Gläubigen bereichern
sollte.

Heute gibt es abseits von diesem biblischen Standard unter christlichen Jugendlichen eine musikalische Bewegung, Rock'n Roll genannt. Unsere jungen Leute sind mit dieser Rockmusik aufgewachsen und sehen nun keine Notwendigkeit, darauf zu verzichten. Zunehmend wird auch von älteren Gläubigen der Gedanke akzeptiert, dass die Rockmusik ein geeignetes biblisches Werkzeug zur Evangelisation der Verlorenen und zur Erziehung der Gläubigen sei. Ehemals widerstanden reifere Gläubige dem Eindringen der Welt in die Gemeinde. Nun aber verlangen viele gleichfalls die Musik, die ihre Söhne und Töchter wünschen - Rock. Jugendleiter und Pfarrer sehen sich wachsendem Druck ausgesetzt, Rock'n Roll in ihr Programm für junge Leute aufzunehmen, weil, so argumentiert man, doch damit "mehr Jugendliche erreicht werden könnten". Unter dieser Bewegung und mit dieser Zustimmung und Popularität entstand die zeitgenössische
christliche Rock-Musik.

Für die geistliche Verfassung des gesamten Leibes des Herrn Jesu ist es
wesentlich, dass Christen aller Altersgruppen moderne christliche Rock-Musik
im Lichte des Wortes Gottes sorgfältig prüfen und dem Heiligen Geist
gestatten, unser Denken über Musik und die Rolle, die sie in unserem Leben
spielt, in Übereinstimmung mit dem Willen des Herrn zu bringen.

Moderne christliche Rock-Musik ist eine spezifische und leicht zu
identifizierende Art der Musik. Das Klangbild dieser sogenannten 'geistlichen
Rock-Musik' (Holy Rock) reicht vom sanften Poprock bis zum harten Rhythmus
des Rock'n-Roll und zum lächerlichen und wütenden Punk. Sie wendet sich an
Zuhörer zwischen 18 und 35 und stellt den Versuch dar, eine christliche
Erfahrungswelt zu schaffen, die sich an der modernen Rockkultur orientiert.
Billy Ray Hearn, der Besitzer der Sparrow Records und der Schöpfer von
ABC's Myrrh Label umschreibt moderne christliche Rockmusik folgendermassen:
"Wir greifen die Musik der Strasse auf und fügen christliche Texte hinzu."

Wenn man zwei Bereiche betrachtet, die durch die oben erwähnten Bibelworte
angedeutet werden, so kann man sagen, daß religiöse Rockmusik eine Bedrohung
für die Lebenskraft des Leibes Christi darstellt. Die christliche Jugend
wird mit biblisch unzureichendem, oberflächlichem, religiösem Emotionalismus
gefüttert, und die älteren Gläubigen werden zur Preisgabe schriftgemässer
Werte gezwungen, die die Grundlage für den Aufbau starker christlicher
Persönlichkeiten bilden.

Und weil es nur ein einziges Evangelium gibt, das imstande ist, den Sünder
zu retten, und von dem der Christ gehalten wird, so übernehmen die Verlorenen,
die von christlicher Rockmusik beeinflusst sind, nichts als religiöse
Fußangeln. Moderne christliche Rockmusik ist weder evangelistisch noch
erbaulich. Darum muss man etwas dagegen unternehmen! Sind Sie aber willens,
im Vertrauen auf den Herrn etwas zu tun ?

Das Wort Gottes sagt:

"Und berauscht euch nicht mit Wein, was eine Liederlichkeit ist, sondern
werdet voll Geistes - und redet miteinander in Psalmen und Lobgesängen
(Hymnen) und geistlichen Liedern und singet und
spielet dem Herrn in eurem Herzen . . ." Eph. 5,18 und 19.

"Seid auch dankbar! Das Wort Christi wohne reichlich unter euch; lehret und
ermahnet euch selbst mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern;
singet Gott lieblich in euren Herzen . . . Kol 3, 16.

Diese beiden Textstellen zeigen die in Betracht kommenden Bereiche:
1. die NATUR DER MUSIK und 2. die WIRKUNG DER MUSIK.
Wenn man ihre Natur untersuchen will, ist es wichtig, sich mit der Lyrik
(den Liedtexten), der musikalischen Gestalt und dem Charakter zu beschäftigen.
Und will man die Wirkung der Musik auf ihre Hörer recht einschätzen,
so sollte man die lehrhafte Seite und den persönlichen Eindruck den sie
hinterlässt miteinbeziehen.

Eph. 5,19 spielt an auf die drei Komponenten der Musik, die Ihre Natur
ausmachen, nämlich wenn wir ermahnt werden, miteinander in "Psalmen,
Lobgesängen (Hymnen) und geistlichen Liedern" zu reden.
Gewiss geschieht die Vermittlung von Gedanken, Gefühlen und Werten durch die
Lyrik am offenkundigsten. Dieser besondere Bestandteil geistlicher Musik wird
gekennzeichnet mit dem Ausdruck "Lieder". Unabhängig von der geistlichen
Form und dem Charakter der Musik sollte der Text geistlich orientiert sein,
und zwar hinreichend klar, damit eine geistliche Wahrheit schlicht vermittelt wird, und in Übereinstimmung mit der biblischen Offenbarung.Obschon in dieser Hinsicht nicht alle moderne christliche Musik schwach ist,muss doch das meiste davon aus Mangel an wahrem geistlichem Gehalt abgelehntwerden.

Man kann mit Worten eine Botschaft von der Reinheit, von der Verzweiflung
oder vom Nihilismus predigen. Texte christlicher Musik sollten geistlich
sein, nicht bloss religiös. John Styll, ein Veranstalter christlicher
Rockkonzerte, erkennt zwar die klischeehaften und simplifizierenden Texte,
die diese Musik charakterisieren. Aber sein Heilmittel dagegen heisst:
Man muss eben "schärfere und wahrhaftigere Aussagen über den menschlichen
Zustand machen". Der zentrale Ausgangspunkt eines geistlichen Liedes sollte
jedoch der Herr Jesus Christus selber sein. Er ist unser Leben, wenn anders
wir mit ihm auferstanden sind (Kol. 3, 1-4). Unsere Herzen, Häupter und
Hände sollten zum Himmel erhoben sein - und das nicht nur im Bekenntnis
allein, sondern auch in unserer Lebensweise.

Die Musik, der wir lauschen, sollte uns bei unserer himmlischen Neigung
stärken. Und die Worte eines Liedes sollten die praktische Unterwerfung
unter Gottes Gebote in all unseren persönlichen Angelegenheiten fördern.
Bei ihren familiären Beziehungen (Kol. 3, 18-21), in ihren Beziehungen bei
der Arbeit (Kol. 3, 22-24), bei all ihren zwischenmenschlichen Beziehungen
(Eph. 5, 21 ) müssen die Heiligen für den Heiligen Geist empfänglich und
bereit sein, den Willen des Herrn zu tun. Es sollte in unserem Leben
wahrhaftig zu erkennen sein, wenn wir Jesus Christus als persönlichen
Heiland haben.

Nur allzu häufig ist das nicht die Haltung, die durch moderne christliche
Musik begünstigt wird.

Typisch für die oberflächliche Ansicht vom neuen Leben in Christus und
charakteristisch für die christIiche Rockmusik ist "What a Difference You've
Made" von Archie Jordan, gesungen von Amy Grant. Die "Difference"
(der Unterschied), die Christus hier zustandebringt, ist: "He is my sunshine
day and night" (Er ist mein Sonnenschein Tag und Nacht) und "He replaced all
the broken parts (in my heart)" (Er ersetzte alle zerbrochenen Teile meines
Herzens). Diese Karikatur christlichen Lebens ist jämmerlich geringwertig
gegenüber den herrlichen praktischen "Differences" die der Christus der
Bibel seinen Kindern gebracht hat.

Vielleicht stimmt es, dass Musik eine Kunstform ist. Doch im selben Mass wie
christliche Musiker nach und nach "artistischer" werden, wird auch die
Textgestalt moderner christlicher Musik mehr und mehr verdunkelt, bis sie
schliesslich keinen eigentlichen substantiellen Wert mehr aufweist. Texte
werden dann so allegorisch, dass eine wahre geistliche Lehre kaum noch zu
erkennen ist. Diese Unbestimmtheit öffnet vielen ungenauen Deutungen eines
Liedes Tür und Tor, was das Übernehmen unbiblischer und sogar antibiblischer
Lehren begünstigt.

"Fairytale" von Brown Bannister stellt das Leben ohne Christus verschwommen
als Peter-Pan-Phantasie dar, was die biblische Lehre von der realen Tatsache
entwertet, dass wir stets unter dem Zorn Gottes leben. Wenn die Erlösung
verglichen wird mit dem Kuss eines Prinzen, den er einer schlafenden Schönheit
gibt, so entsteht Raum für jegliches "christliche" Konzept von der
Wiedergeburt. Die Korinther wurden ermahnt, schlicht zu reden, damit die
Gemeinde erbaut würde (1. Kor. 14, 6-12). Und jene Mahnung ist heute noch so
beherzigenswert wie vor 1900 Jahren. Der Text christlicher Musik muss auch
übereinstimmen mit der biblischen Wahrheit. Ein christlicher Musiker darf
für sich keine künstlerische Freiheit beanspruchen, wenn er Gottes Wort und
die darin geoffenbarten Wahrheiten verwendet.

Don Franciscos "Too Small a Price" paraphrasiert das Gespräch der Verbrecher, die zusammen mit dem Herrn
Jesus gekreuzigt wurden, recht frei (Luk. 23), was zu substantiellen
Änderungen des biblischen Berichtes führt. Der zuverlässige und wahrhaftige
Bericht, den Gott uns hinterlassen hat, mag in der Tat wenig geeignet zum
Besingen oder vielleicht kaum marktgängig sein in unserer modernen
Rock-Kultur. Trotzdem muss ein christlicher Musiker der beansprucht, für den
Herrn zu singen, äusserst sorgfältig jeden Anschein von Konflikt zwischen
seiner LP und dem göttlichen Bericht vermeiden.

Aus dem Text im Epheserbrief
ergibt sich die zweite Komponente, die ein Christ beachten sollte, wenn er
Musik auswählt - die musikaIische Gestalt. Das Arrangement der musikalischen
Noten ist kein untergeordneter Bestandteil geistlicher Musik. Studien
haben zu dem Schluss geführt, dass die musikalische Gestalt den Hörer physisch,
emotional und geistlich packt. Das gleiche Prinzip lasst sich in der Schrift
in 1. Sam. 16, 14-23 sehen. David spielte ergreifend vor Saul, und dieser
erfuhr physische, emotionale und geistliche Erneuerung (V. 23). Die
Arrangements, die den Softrock charakterisieren, verursachen emotionale und
seelische Reaktionen, die vom Hörer unter Umständen nicht wahrgenommen werden.
Die lauten, peitschenden Synkopen des harten Rock'n Roll führen zu
unfreiwilligen physischen Reaktionen, über die der Hörer keine Kontrolle hat.

Geradeso wie der natürliche Mensch beruhigt werden kann (wie z.B. Saul),
so können die natürlichen Seiten des Menschen auch bombardiert und manipuliert
werden, bis antigeistliche Wirkungen hervorgebracht werden. Zwar ist es nicht
so, dass christlicher Rock zur Verübung von Selbstmord oder Massenmord
beigetragen hatte, wie das bei einer weltlichen Rockmusik der Fall ist,
doch wurde das geistliche Leben zerfressen und Fleischlichkeit propagiert.
Sobald sich der Christ seiner fleischlichen Natur nähert, d.h. dem
natürlichen Menschen, wird wahres geistliches Leben abgeschreckt.
Statt sein Gemüt auf die göttlichen Dinge auszurichten, wird der Gläubige
geistlich sabotiert. Das Arrangement der musikalischen Noten sollte nicht
die Botschaft überschatten, die der Text vermittelt, sondern diese
unterstreichen. Wird aber der Stil benutzt, der für den weltlichen Pop
und Softrock charakteristisch ist, so nimmt der Emotionalismus überhand und
verdrängt im wesentlichen das was wahrhaft geistlich ist.

Der unter der Bezeichnung "Heavy Metal" bekannte Hardrockstil ist zunächst
einmal laut.
"Headbangers" (=Kopftrommler) ist ein überaus passender Spitzname für die
Heavy-Metal-Band.
Stryper fasst diese Facette des "religiösen Rocks", wie sie ihre Musik
marktgängig bezeichnen, mit dem Ausdruck "Attacke" zusammen.
Ein weltliches Musikmagazin stellte fest; Stryper sei "vom ersten donnernden
Gitarren-Griff bis zum letzten heiligen Schrei" eine glaubwürdige Metal-Band.
Bobby Sweet, der Drummer von Stryper, räumte im Magazin "Rock" ein,
"Rock'n Roll erzeuge eine machtvolle Musik und berühre das Leben
der Menschen". Als diese christlichen Musiker Christus dem Heavy-Metal-Sound
und - Look unterwarfen, verdrängten sie damit die Noten, das Arrangement und
die Darbietung der Botschaft der Band. Die letzte und dunkelste Komponente
in der Natur der Musik ist ihr Charakter. Das ergibt sich aus dem Wort
"Hymnen" in Eph. 5,19. Es ist schwieriger, den Charakter der Musik zu
definieren, aber nicht weniger schwierig, ihn zu beurteilen. Ein Hörer
könnte daraus Unerbietigkeit, Universalismus, oberflächliche Religiosität,
Neoevangelikalismus oder einen charismatischen Charakter entnehmen.

Man betrachte darauf hin einmal "SERVANT" eine christliche Rockband, die
durch nervösen, rhythmisch scharfen Rock und eine aggressive Bühnenshow"
gekennzeichnet ist. Ihre Show ist nicht nur "erfüllt von der Heilsbotschaft",
sondern diese wird erweitert durch Rauchbomben und Lichteffekte. Ihre 83er
Tournee wurde als die "grösste christliche Rock-Gospel-Show von Amerika"
angekündigt. Ein derart widersprüchliches Zeugnis ruft sofort Ironie hervor.
Die Heilsbotschaft wird unterstrichen durch Rauchbomben und präsentiert
a la P. T. Barnum. Diese Frivolität einer "Show" beeinträchtigt den Ernst
des Evangeliums ungeheuer.

Weil der Charakter der Musik dem Hörer nicht
immer leicht durchschaubar ist, hat er den heimtückischen Effekt auf den
Gläubigen. Das fortwährende Unterwerfen unter die unzureichende
Geisteshaltung der Musik kann langsam zur Toleranz und Hinnahme falscher
Lehre führen. Da der Gläubige nach und nach durch einen Stil oder
einen spezifischen Musikcharakter geistlich narkotisiert wird, wird es
leichter, ihn von der Autorität des Wortes Gottes abzubringen und ihm statt
dessen die Autorität einer Bewegung oder einer Gesellschaft oder Kultur zu
predigen.

Barry Mc Guire hat einen Song über seine Bekehrung und sein neues Leben in
Christus auf Platte aufgenommen. "Cosmic Cowboy" stellt mitnichten den Weg
der Erlösung dar und erniedrigt die Person des Sohnes Gottes und sein Werk,
das er für uns vollbracht hat. Christliche Jugendliche werden geplagt vom
"Cosmic Cowboy-Syndrom", wenn sie einmal zu einem echten Verständnis
darüber gelangen, wer Jesus Christus wirklich ist und was er vollbracht hat.
Der Charakter und die Philosophie eines christlichen Musikers wird leicht
von seinen Zuhörern übernommen und wird sie vom festen Fundament des Wortes
abbringen.

Die Wirkung die Musik auf ihre Zuhörer ausübt, stammt offensichtlich von der
Natur der Musik.
Während Eph. 5, 19 drei Aspekte aufzeigt die die Natur der Musik umreissen,
greift Kol. 3, 16 die Wirkungen auf, die Musik auf ihre Hörer haben sollte:

Das Wort Christi wohne reichlich unter euch; lehret und ermahnet euch selbst
mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern . . .

Wenn wir singen, oder wenn der Gläubige unter dem Dienst des Singens steht
so ist es das Wort Gottes, das unter uns gesprochen werden und reichlich
unter uns wohnen soll.

Zwei Bereiche werden durch die Worte "Lehret und ermahnet" angedeutet.
Zum ersten wird die biblische Forderung, dass christliche Musik ein Kanal für
die korrekte Lehre sein soll, durch das Wort "lehret" dargelegt. Geistliche
Musik wird den Gläubigen immer mehr in die Weisheit und die Erkenntnis Gottes
und des Heilandes hineinführen. Bringt der Gesang eine geistliche Weisheit
aus Gottes Wort und erklärt und durchleuchtet sie sodann? - Unvorsichtige
Christen werden Stunde für Stunde vielen falschen Lehren unterworfen,
wenn sie zwischen ihren Kopfhörern sitzen. Wenn man Texte, Musik und
Charakter moderner christlicher Musik aufnimmt, achtet man dabei kaum auf
die korrekten Lehren der Musik.

Amy Grants "Walking in the Light" illustriert einen verbreiteten, aber
fatalen lehrmässigen Irrtum:

Die Sonne weckte mich recht früh auf,
es ist ein wunderschöner Morgen.
Weil ich hinuntergehe zum Fluss,
dass ich wiedergeboren werde.
Jesus und ich hatten nun in der vergangenen Nacht
ein gewichtiges Gespräch.
Deswegen gehe ich hinunter,
um untergetaucht zu werden und
heraufzukommen im Lichte wandelnd.

Entgegen der biblischen Lehre über die Erlösung vom Gericht und von der
Macht der Sünde lehrt "Walking in the Light" dass die Taufe für das Heil
ebenso wesentlich sei wie die persönliche Heiligung.

Geistliche christliche Musik sollte den Gläubigen nicht nur lehren, sondern
auch ermahnen.
Ermahnung ist in Erinnerung gerufene Warnung. Tag für Tag muss man das Kind
Gottes daran erinnern, in dem zu bleiben, was es aus dem Wort Gottes gelehrt
worden ist. Nur schriftgemässe Ermahnung hat auf den geistlichen Menschen die
Wirkung, die der Heilige Geist beabsichtigt. Für Gefühlsseligkeit ist kein
Raum im Herzen des Gläubigen, da er nach Gottes Wort leben will.

Wenn man eine Bindung an biblische Prinzipien auf menschliche Gefühle Gründen
möchte, wird sie fehlschlagen und keinen Bestand haben. Das Wort des
lebendigen Gottes bleibt ewig bestehen und bringt durch das Wirken des
Heiligen Geistes eine aufrichtige Überführung im Herzen des Christen
zuwege. Nur eine geistgewirkte Überführung wird zu einer dauerhaften
Wandlung im Leben eines Heiligen führen.

Moderne christliche Musik ist in ihrer Art oberflächlich, sobald man sie im
Lichte des heiligen Wortes Gottes betrachtet. Sie gründet auf der verkehrten
Annahme, man könne nicht "Hymnen vor jemand schmettern, der nur Rockmusik
versteht".

Die Bibel macht klar, dass die Bekehrung des Sünders in die Erschaffung einer
neuen Natur durch Gott einmündet. Dieser neugeborene Säugling in Christo muss
erzogen werden, damit er zunimmt.

Sorgt man für den Appetit und die Gewohnheiten des alten Menschen, so
bedeutet das, dass man die Macht des Heiligen Geistes und die Wirkung und den
Wert des Wortes Gottes verneint.

Die philosophische Dürftigkeit wird durch die ebenso dürftige Haltung
verstärkt, mit der christlicher Rock angeboten oder vermarktet wird. Sheila
Walsh preist man an als das christliche Gegenstück zum "sexy (wirkenden),
weltlichen Rock'n Roll Grammy-Gewinner" Pat Benatar und der einzige
Unterschied zwischen den beiden besteht im Text ihrer Lieder. Amy Grant
vergleicht man mit den weltlichen Soft-Pop-Stars Carole King und der späten
Karen Carpenter. Und wieder liegt der einzige Unterschied zwischen ihnen im
Bereich des Textes ihrer Lieder. Sogar ihre eigenen Hardrocker haben
die Christen, wie z. B. Steve Taylor, Rez und Petra, um nur wenige zu nennen.

Die in moderner christlicher Musik so sehr vorherrschende Haltung - wir
seien genauso wie alle anderen - ist der Urquell dafür, dass der religiöse
Rock versagt hat, wahrhaft geistlich zu sein. Der Christ wird aus der Welt
herausgerufen; und obschon er noch in dieser Welt lebt, ist er doch
ebensowenig von dieser Welt wie unser Herr Jesus Christus.

Diese Grundwahrheit wird von den Gläubigen aufgegeben, da immer mehr "Christen
ihre alten Befürchtungen vor dem dämonischen Beat fallen lassen und zu der
Auffassung kommen, Rock sei ein akzeptables und wirkungsvolles Medium"
für die Evangelisation und die Erbauung.

Christlicher Rock hat einen fleischlichen Meltau hinterlassen, der nun durch
die unaufhörlichen Sperrfeuer flacher Texte und weltlicher Musik, dargeboten
im Charakter weltlicher Rockkultur, über der jüngeren Generation der
Gläubigen liegt. Aus Mangel an gesunder schriftgemaesser Lehre und
geistesmächtiger Ermahnung wird dieser Zustand einzementiert.

Das alles hat sich seinen Weg in die Kirchen dort gebahnt, wo früher die
älteren und geistlich gereiften Heiligen seinem Eindringen widerstanden hatten.
Die Ergebnisse dieses Kompromisses sind entartet.

Immer mehr Leute kommen in die Gemeinden, die keine Vorstellung von
biblischer Erlösung haben.
Christlicher Rock ermuntert die Sünder vielmehr: "Gebt (Jesus) all eure Liebe."
Die Bibel aber sagt, dass "Christus für unsere Sünden starb nach der
Schrift ... und am dritten Tag auferstand nach der Schrift" (1. Kor 15, 3
und 4).

Die Verlorenen müssen diesem Zeugnis glauben und Jesus als Heiland
annehmen.

Christliche Rockmusik macht Gläubige ohnmächtig im Kriegsdienst dieses
Zeitalters. Wenn Christen die Art dieser Welt übernehmen, kommt es
unvermeidlich zu einem traurigen Missverständnis von der Person und dem Werk
Jesu Christi sowie von dem, was möglich und verantwortbar ist im christlichen
Leben. Es ist allerhöchste Zeit für die Heiligen, endlich Stellung zu nehmen
gegen diesen Angriff aus der Welt, wie er im Gewand der modernen
christlichen Musik erfolgt, weil sie sonst bei Seinem Kommen beschämt sein
werden.
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Aus "Foundation", A Magazine of Biblical Foundamentalism, Vol. VI,
Ausgabe 2. Seite 16. Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers übersetzt
von Roland Jungling.
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Anmerkung der Redaktion

Zu dem Aufsatz von Ric Llewellyn schrieb uns u. a. Herr Dietrich Georg, der
Verfasser der anschliessenden Abhandlung, dass der Grundtext des Neuen
Testaments bekanntlich keine Satzzeichen enthält und somit der Sinn von
Kol. 3, 16 bei Umstellung der Satzzeichen (nach Nestle-Aland) besser
folgendermassen wiedergegeben wird: "Lasst das Wort des Christus reichlich in
euch wohnen; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig; mit
Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern singt Gott in euren Herzen in
Gnade." Die Frage ist nämlich, so Herr Georg, ob wir, wie es die älteren
Übersetzungen ausdrücken, durch Musik wirklich lehren und ermahnen sollen.
Durch diese bessere Zeichensetzung wird die Stellung der Musik eindeutig an
ihren Platz gewiesen. Die Lehre und die Ermahnunq geschehen durch die
Wortverkündung. Die Musik ist eine "Begleitmusik", nicht während der
Verkündigung, sondern neben ihr. Wir singen unserem Gott in (mit)
unseren Herzen in (von der) Gnade.

Die älteren Übersetzungen haben allerdings in ihrer Zeichensetzung auch eine
Bedeutung. Im Griechischen beginnt ein Satz in der Regel nicht mit einer so
langen Adverbialkonstruktion "mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern".
In der deutschen Sprache ist die Stellung eines Ausdrucks im Satz variabel und
regelt die Betonung bzw. teilweise auch die Bedeutung. Diese Variabilität mit
semantischer Folgerung macht die deutsche Sprache so schwierig.

Wie dem auch sei: Die geistliche Musik in ihrer Aussage nach Text und Ton
muss in jedem Fall nach der Heiligen Schrift ausgerichtet sein. Von hierher
gesehen, behält der Aufsatz von Llewellyn seine volle Bedeutunq, was auch
Herr Georg bestätigt hat. Wir möchten hoffen, dass diese Abhandlung recht
beachtet wird, und dass die echten Jünger des Herrn ihre Konsequenzen daraus
ziehen, nämlich die völlige Absage an diese das Glaubensleben nicht
fordernde Musik. Das nachfolgende Zeugnis von Dietrich Georg, der der Leiter
des "Jugend-für-Christus-Chores" war, dient ebenfalls zur Warnung und
zur Absage an diese Art von Musik. Dem Herrn Jesus sei Dank, dass Er immer
noch klare Posaunentöne schenkt, damit die Seinen vom Schlaf erwachen.

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  • 0

#2
1Joh1V9

1Joh1V9

    Supermoderator

  • Moderator

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  • 1558 Beiträge
  • Land: Country Flag
Was ich festgestellt habe, ist, daß christliche Rockmusik vor allem deshalb nicht authentisch rüberkommt, weil sie von Stil und Machart nicht mit der eigentlichen Botschaft übereinstimmt, sondern das Weltliche nachmacht.

Weltliche Musiker machen z.B. depressive Musik (z.B. Grunge), düstere Musik (z.B. Metal), agressive Musik (Hard Rock, Gangsta Rap) weil das ihre Lebensgefühl ist. Die Leute gehen ja darauf ab, weil sie sich darin wiederfinden. Musik und Musiker müssen miteinander identifizierbar sein, wie auch bei einem Roman man immer die Persönlichkeit des Schriftstellers darin wiederfindet.

Wenn nun ein Christ in finsterstem Heavy-Metal Jesus als seinen Retter rühmt, nimmt ihm das keiner ab. Das ist Persiflage. Nur Jugendliche aus christlichem Elternhaus finden das toll. Leute aus der Welt finden das gar nicht mal so attraktiv und werden darüber sicherlich nicht erreicht. Denn sie kennen ja diese Art von Musik in wesentlich authentischerer Form. Einem Christen nimmt das nicht ab. Vor allem weil Inhalt und Form da überhaupt nicht übereinstimmen.

Was ich allerdings besonders nervig finde ist kontemporäre new age artige "christliche" Weichspülmusik, die auf vielen sog. Worship-Radios zu finden ist und wo man schon beim Hören in tranceartige Zustände fällt.
Das paßt überhaupt nicht.

Natürlich sind auch Christen (hoffentlich selten) mal depressiv, schlecht drauf, agressiv. Das kann man auch musikalisch ausdrücken. Aber es sollte eigentlich nicht ihr grundsätzliches Lebensgefühl sein, also auch nicht ihre Musik. Auch David, das biblische Musikervorbild schlechthin, hatte ab und an mal einen Rachepsalm dabei, aber das Lob Gottes kam bei ihm nicht zu kurz. Und er wird es ganz sicher nicht in düsteren Tönen oder 3-Akkord-Geschrammel gehalten haben. Ich glaube, er hat ziemlich anspruchsvolle Musik gemacht. Das sieht man allein schon an den Psalmtexten. Natürlich auch mit volkstümlichem Charakter, denn es wurden ja als Melodievorlage auch so was wie Volkslieder benutzt.
  • 0

#3
stefan

stefan

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Das Thema ist zwar schon älter, aber ich möchte gerne was dazu schreiben.
Ich bin selber in einer christlichen Rockband, habe so also einen kleinen Einblick in die Szene.
Es gibt in diesem Bereich, wie in jedem anderen, immer 2 Seiten der Medaile. Ich finde es etwas schade, das hier nur di negativen Aspekte ausfgezeichnet werden.
Es ist richtig, das da viel Schindluder getrieben wird, und das es eine Menge an Bands gibt, die sich selbst bereichern. Grade die größten christlichen Bands(gehe mal jetzt vom Bekanntheitsgrad aus) haben sich in Drogengesschichten verstrickt, da wird einem angst und bange.

Auch das Pushen anderer Leute im Lobpreis in extrem gefühlsbetonte Sphären finde ich nicht gut. Und ja auch von den Texten her muss vieles hinterfagt werden.

Doch wie siehts denn auf der anderen Seite aus?
Es wurde die authentische Art angezweifelt. Da muss ich ehrlich sagen, dass ein Tätowierter Rocker, der seinen Lebenswandel erzählt, doch mehr rüberkommt, als z.b. ein freundlich aussehender Chor.
Worauf ich hinauswill: es ist entscheidend in welchem Bereich man sich aufhält.
Im ersten Post wurde folgende Stelle angebracht: Kol.3,16 Das Wort Christi wohne reichlich unter euch; lehret und ermahnet euch selbst
mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern . . .
Wenn das der Maßstab für christliche Rockbands sein soll, dann wird kaum eine band diesen erfüllen.
Ich finde diesen Punkt wichtig im Bereich der Gemeinde.
Doch in der Welt wird wohl kaum einer nach Jesus fragen, wenn da Lobgesänge und heilige Hymnen gesungen werden.
Ich kann nicht für alle Bands sprechen, aber für meine: Unsere Auftritte sind breit gefächert. Es sind Jugendveranstaltungen, Evangelisationen doch am wichtigsten sind uns Auftritte im nichtgläubigen Bereich.
Die Generation von heute erreicht man viel eher mit moderner Musik. Der harte Rocker interssiert sich weniger für Gospel, oder eine Lobpreisband. ER kann damit nichts anfangen. Aber wenn eine Rockband plötzlich richtig gut was rüüberbringt und dabei auch noch eine Botscahft hat, das wird der Rocker viel eher verstehen.
Die Botsachft wird sich nie ändern, doch die Art und Weise ihrer Vermittlung verändert sich.
Da wird nicht soviel darüber gesungen, wie die Herrlichkeit Gottes ist, denn damit können Atheisten nichts anfangen. Wenn dann aber Lieder kommen, die in hre Situation passen, wird auch Offenheit entstehen.
Ich kann da aus ERfahrung sagen, das Leute ins nachdenken geraten.

Also im Lobpreis, in der ANbetung ist es absolut richtig, Gott anzubeten, Ihm die Ehre zu geben, ihm zu danken.
Doch in der Welt drausen wird dann ein anderer Weg gewählt um Menschen zu erreichen. Doch auch so wird Gott die Ehre gegeben.
Das ist unser Gebet vor jedem Auftritt: das wir für Gott rocken, ihm damit die Ehre geben und das wir authentisch sind, ohne uns zu bereichern oder in den Mittelpunkt zu stellen.
Und nach den Konzert kommt es dann ab und zu zu sehr guten Gesprächen.

Das ist meine Meinung und auch meine Erfahrung dazu.
  • 0

#4
Tommy

Tommy

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  • LocationRotenburg (W.)
"Tue den Lärm deiner Lieder hinweg..." scheint mir hier etwas aus dem Zusammenhang gerissen zu sein. Im Kontext kritisiert Gott eine Versammlung, die sich "gläubig" nennt, die aber ein ungerechtes Leben führt. Das nur am Rande.

Die Kritik gg. christl. Rockmusik kann ich nachvollziehen, ohne ihr vollends zuzustimmen. Auch Luther nahm sich die Lieder 'von der Straße', um sie mit neuen Texten in die Kirche zu bringen. Es mögen andere Rhythmen & tiefere Texte als die heutigen gewesen sein. Aber das Prinzip scheint m.E. das gleiche zu sein.

Ich kenne vornehmlich "freikirchliches" Liedgut. Im Vergleich dazu fällt mir auf, daß die alten Texte, bspw. des Evang. Gesangsbuches, viel tiefer, breitgefächerter & damit lebensnäher sind, als manch modernes Lobpreislied.
  • 0

#5
Rolf

Rolf

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Die Fremdbeiträge in unserem Forum entsprechen nicht automatisch den Überzeugungen der Forenleitung. Wir stellen solche Themen ganz bewusst zur Diskussion.

Ich selbst habe mit Musikstilen keine Probleme, ich mache selbst aktiv Musik. Mir kommt es darauf an, dass wir bei dem was wir tun, den Auftrag nicht vergessen, den wir von Gott haben. Ansonsten gehe ich davon aus, dass wir um Menschen dazu erreichen, wo sie sind, viel Freiheit haben.


Herzliche Grüße


Rolf
  • 0

#6
Thomas_M

Thomas_M

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Es gibt zwei Sorten von Musik: Geistliche und Ungeistliche.

Rockmusik ist meiner Meinung nach nicht zur Anbetung geeignet, weil die Wurzeln der Musik aus Vodoo und heidnische Stammesmusik in Afrika kommen. König Nebukadnezar, benutzte z. B. auch Musik um sein Götzenbild anbeten zu lassen (Buch Daniel).
Vielleicht sollte man sich bei der Anbetungsmusik mehr an der Klassik orientieren wie früher, denn dies ist eine komplett andere Musik. Auch steht bei den alten Anbetungsliedern die Botschaft mehr im Vordergrund. Es wäre sicherlich auch mal interessant zu erfahren, welche Melodien die Psalmen hatten.

Ich halte es für mich so: Wenn ich Rockmusik hören will, dann höre ich welche, aber ich benutze sie nicht zur Anbetung. Zur Zeit bin ich auf dem Johnny Cash Trip, der teils sehr gute Texte hat und lockere Musik macht und einfach authentisch ist. Die christlichen Rock CD´s habe ich entsorgt, weil sie mir nichts geben. Auch die Feiert Jesus CD´s hab ich entsorgt, weil ich das Geseufze und Rumgejammer nicht mag. Stattdessen höre ich weltlichen Rock, eben die Musik, mit der ich aufgewachsen bin.

Wenn ich Lobpreislieder hören will, dann bevorzuge ich Lieder im Stil von Paul Gerhard und ähnlichen Liederschreibern. Das erbaut dann wirklich.

Hier noch ein Vortrag über Rockmusik:

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Gruß

Thomas
  • 0

#7
childfromthemountains

childfromthemountains

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Ich mache seit fast zwanzig Jahren Musik; in dieser Zeit habe ich etwa zweihundert Lieder geschrieben, ebensoviele Texte, zusätzliche jede Menge Fragmente, die ich ohne großen Aufwand zu kompletten Liedern fertigstellen könnte. Ich habe in mehreren Bands gespielt, mich frühzeitig mit Musikproduktion und Publikumswirksamkeit beschäftigt, ich habe Musik in allen möglichen Stilen geschrieben - von Jazz bis Metal, von klassisch bis Dada; ich habe mich in all diesen Jahren gezwungenermaßen immer auch mit meinem eigenen Tun auseinandergesetzt, weil es als Gläubiger, aus einer frommen Familie in einem erzkonservativ-evangelischen Landstrich stammend nicht leicht war und ist, eine Tätigkeit zu vertreten, die die Älteren stets nur als Ausgeburt des Bösen verstanden haben. Folglich drückte man mir bereits in meiner Jugend die entsprechenden Broschüren in die Hände (Wir wollen nur Deine Seele / Rockmusik - Daten Fakten Hintergründe), was meinen Gewissenskonflikt nicht eben entschärfte.
Mit Mitte Zwanzig kam ich in eine charismatische Gemeinde, lernte "Lobpreis" kennen (und mich davor Grausen - aus textlicher und musikalischer Sicht). Nachdem ich die Gemeinde wieder verlassen habe, entschied ich mich, meinen immer noch andauernden Gewissenskonflikt, der mittlerweile so aussah, dass man als Musiker eben Musik für Gott zu machen hatte, endgültig zu lösen und kam mit mir selbst überein, die Musik zu machen, zu der ich in der Lage bin ...
... allerdings für die Menschen (und explizit nicht für Gott). Das bedeutet, ich beschloss, alle Themen, die mich irgendwie beschäftigten, musikalisch umzusetzen, aber so, als würde ich mich mit Menschen über diese Themen unterhalten, ohne jedesmal die Gotteskeule aus der Tasche zu ziehen. Seither lebe ich mit dieser Entscheidung in Frieden.
Soviel zur Vorrede.

Zwei Dinge will ich zu diesem Thema sagen.
1.) Weshalb ich in meinen Lieder zu den Menschen vornehmlich nicht von meinem Glauben erzähle.
-> Weil ich zu der Überzeugung gelangt bin, dass Musik ein äußerst ungeeignetes Medium ist, um den Glauben in die Welt zu tragen.
Denn der Glaube erwächst aus der Predigt. Das ist ein nüchterner Vorgang, der über den Verstand gehen muss. Musik ist ein zutiefst emotionales Medium. Und ich habe mich dagegen entschieden, die Menschen über Emotionen erreichen zu wollen. Der Herr will unseren Glauben, er verlangt ihn - es ist keine Bitte Gottes an uns, keine Einladung - es ist die Erwartung Gottes, sein Anspruch ... ja eigentlich sogar sein Befehl, dass wir ihm glauben. Diese Art von Glauben muss über die richtigen Gedanken kommen, nicht über die richtigen Gefühle.
Musik kann das niemals leisten. Das gepredigte Wort (und die Überführung durch den Heiligen Geist) allein ist dazu in der Lage.

Deshalb nehme ich auch keinem Musiker ab - selbst wenn er es noch so fest selbst glaubt - dass er Musik zur Evangelisation macht. Jeder Musiker, der vor Menschen spielt, tut in dem Augenblick etwas, dass seinem Wesen sehr gefällt und seinem Ego schmeichelt. Zu evangelisieren hat aber etwas mit "sterben" bzw. "mit Christus gekreuzigt" sein zu tun, denn das Evangelium ist der Welt ein Ärgernis und der Herr ist ihnen der Stein des Anstoßes. Diese (un)dankbare Aufgabe abzumildern, indem man sie in eine Tätigkeit verpackt, die einem selbst wenigstens Spaß macht finde, ich aus geistlicher Sicht (nicht aus musikalischer!) grenzwertig ... an der Grenze zur Heuchelei.

2.) Dieser Punkt hat mit folgendem Zitat zu tun:

Es gibt zwei Sorten von Musik: Geistliche und Ungeistliche.

Ich habe mich vehement mit den aktuellen Vertretern der Rockmusik-ist-ungeistlich-Position auseinander gesetzt: mit Adolph Graul, Thomas Jettel, Roger Liebi... Teilweise habe ich längeren Email-Verkehr mit ihnen unterhalten; zu Adolh Grauls buch habe ich eine längere Kritik verfasst. Diese Autoren/Publizisten beziehen sich aufeinander, weshalb ihre Grundthese immer die selbe ist:
Rockmusik stammt von afrikanischer Musik ab und basiert auf einem stampfenden (sie nennen es "taktrhythmischen") Rhythmus, welcher in der Rockmusik durch das Schlagzeug umgesetzt wird. Diese Rhythmen wären in Afrika zur Dämonenbeschwörung eingesetzt worden, und von dieser Anwendung sei die Rockmusik auch heute nicht frei.

Weil ich die immer gleichen Argumente aus dem christlichen Umfeld seit über zwanzig Jahren fast mantra-artig wiederholt höre, erreicht zunächst meine Enttäuschung darüber einen Punkt, an dem ich mich selbst auf die Suche machte, was denn "die Wahrheit" über (Rock)Musik sei. Als ich eine Antwort gefunden hatte, die mich auch heute noch überzeugt (weil ich noch keine bessere gefunden bzw. gehört habe) musste ich meiner Enttäuschung über die ewig gleichen Argumente der bekannten Autoren Gehör verschaffen, indem ich mich direkt an sie wandte und ihnen sagte, was ich nun auch hier schreibe:

Es gibt keine geistliche und ungeistliche Musik.

Das ist ein Irrtum, der auf (1.) mangelnder Auseinandersetzung mit der Materie der Musik, (2.) subjetiver Wahrnehmung aufgrund persönlicher musikalischer Vorlieben und (3.) auf Überinterpretation biblischer Aussagen beruht. Sicher ist es nicht einfach, einem Mann wie Roger Liebi, der u.a. Musik studiert hat, zu sagen, er würde sich irren, weil er sich nicht genügend mit Musik auseinandergesetzt hat...

Was ist mir also klar geworden?
Es gibt überhaupt keine geistliche Musik.
Geistlich sind nur die Dinge des Geistes - also der Heilige Geist, das geschriebene Wort Gottes sowie das fleischgewordene Wort Gottes.
Geistlich sind allein Attribute Gottes - seine Wahrheit, seine Gerechtigkeit, seine Liebe.
Geistlich sind wir, wenn sich unser Geist direkt das Geistliche bezieht - also darin wandelt.

Musik ist nirgends im Geistlichen. Musik ist - auch die vermeintlich "geistliche" - irdisch. Musik ist ein zwar manchmal fast überirdisch schönes Element dieser Welt, welches Gott in seiner Weisheit und Liebe in diese Welt geschenkt hat, den Menschen zum Gebrauch. Aber Musik lässt sich keinesfalls z.B. mit dem Wort Gottes vergleichen. Töne, auch hochkomplex arrangierte Töne erzählen uns nichts von der Wahrheit Gottes. Es sind und bleiben immer ... Töne.

Sicher wird man Musik unterscheiden können. Ich gehe jegliche Unterscheidung mit. Ich behaupte auch nicht, Musik wäre wertneutral - das glaube ich nicht. Wenn ein "Sänger" nur grunzt und quiekt wie ein Schwein, dann ist das für mich irgendwie asozial - allein weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Gott den Menschen in solch einer Stimme quieken hören will, denn sonst hätte er ihn so geschaffen. Ich weiß auch, dass es gute, sehr gute, und schlechte Musik gibt. Musik kann belanglos sein, sinnlos, überintellektuell, aufreizend, beruhigend, brutal usw. Ich bin der Ansicht, jedes dieser Elemente hat seinen Platz verdient, denn es widerspiegelt das Leben - der Sinn der Kunst ... also auch der Musik.

Nur zu einer Unterscheidung bin ich nicht bereit: dass es geistliche und ungeistliche Musik gibt. Und zwar geistliche in dem Sinne, dass alleine das Hören (oder sogar nur das Erklingen gewisser Klangkonstellationen, wie es z.B. Adolph Graul vertritt) den Menschen zu Gott hinführen. Das ist ein zutiefst magisches Musikverständnis. Wer Musik so einzusetzen versucht, handelt auch nicht besser als ein Heide, der eine Beschwörung herbeiführen will. In dem Sinne ist Musik also nicht "geistlich". Sie ist nweder Jesus, noch der Heilige Geist, noch das Wort Gottes.

In einem anderen Sinne ist Musik allerdings doch "geistlich". Und zwar in ihrer Materialisation, ihrer Darreichungsform, ihrer physischen Existenz.
Und genau hierin finden sich erstaunliche Parallelen zwischen Musik, dem Wort und sogar dem Heiligen Geist. Diese sind:
- Unsichtbarkeit
- Luftbewegung
- haben einen Sender
- haben einen Empfänger
- rufen im Empfänger vergleichbare Wirkungen hervor, wirken z.B.
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#8
childfromthemountains

childfromthemountains

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(sorry, der Beitrag wurde abgesandt, bevor ich ihn fertig gestellt hatte... Fortsetzung)

- wirken belebend
- wenden sich an das Ohr (nicht an das Auge!)
- sprechen zum "Herzen"
- erzeugen einen Widerhall im Menschen
- sind Ausdruck von hoher Ordnung
- lassen auf einen Schöpfer rückschließen
und weiteres...

Fassen wir zusammen:
Musik ist nicht geistlich, weil sie nicht das Wort Gottes, nicht Jesus und nicht der Heilige Geist ist;
Musik ist geistlich, weil ihre Existenzform aufgrund vieler Parallelen (wenn auch auf einem viel niedrigerem Niveau!) mit der Erscheinungform des Heiligen Geistes in der Bibel als "Geist" bezeichnet werden könnte.

Wenn diese Gedanken richtig sind, dann folgt daraus, dass Musik, da nach ihrer Wesensart Geist, inhaltlich (<-bezieht sich nicht auf die Texte!) aber nicht geistlich, immer in direkter Konkurrenz zum Heiligen Geist stehen würde.
Das betrifft dann allerdings jegliche Musik - Klassik wie Rock, easy wie anspruchsvoll, laut wie leise, brutal wie angenehm.
Zu diesem Schluss bin ich jedenfalls für mich gekommen.
Ich stelle das hier einmal zur Diskussion.

Dass der Gedanke nicht ganz falsch sein kann lässt sich ganz einfach nachvoll ziehen:
auch ein Klassikliebhaber kann von den Emotionen beim Hören seiner favorisierten Musik "hinweggerissen" werden ... und schwelgt dann in Gefühlswelten, die alles andere, als geistlich sind. Auch nicht verderbt - nur eben nicht geistlich im Sinne von Wort Gottes.

Deshalb bin ich der Meinung: Wir müssen in der Gemeinde wieder eine ganz neue Bescheidenheit und Zurückhaltung bezüglich Musik lernen. Außerhalb der Gemeinde darf Musik gerne ihren Raum einnehmen. Tanzen finde ich nicht verwerflich. Nur in der Gemeinde hat es nichts verloren. Die Freude, die die Musik bringt, gehört in den Bereich außerhalb der Gemeinde. Und dort ist es legitim. In der Gemeinde sollen wir unsere Freude nicht an der Musik haben, sondern an unserem Herrn und an der Wahrheit des Wortes Gottes.
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#9
Steffen

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Hallo childfromthemountains,

wenn ich auch den Hut vor soviel Beschäftigung mit dem Medium Musik an sich ziehen muss, kann ich Deinen Gedanken zum Schluss nicht mehr so ganz folgen.

Schau, Du schreibst:

Musik ist nicht geistlich, weil sie nicht das Wort Gottes, nicht Jesus und nicht der Heilige Geist ist;
Musik ist geistlich, weil ihre Existenzform aufgrund vieler Parallelen (wenn auch auf einem viel niedrigerem Niveau!) mit der Erscheinungform des Heiligen Geistes in der Bibel als "Geist" bezeichnet werden könnte.


Ich meine, dass Musik ein wertneutrales Medium, also ein Übermittler von Informationen is, was wiederum bedeuten würde, dass selbiges Medium mit allem möglichen gefüllt sein kann, weil ich nicht glaube, dass Musik an sich eine Botschaft besitzt.
Wenn wir mal Deine drei obigen Vergleichgrößen heranziehen, dann wird m. E. deutlich, dass zwei der drei jeweiligen ein Medium darstellen, nämlich Jesus und das Wort Gottes (sowohl geschrieben als auch fleischgeworden->Jesus). Ganz im Gegensatz zum Medium Musik sind diese beiden nicht wertneutral, sondern Medien festgeschriebener Inhalte, die also nicht irreführen können. Dieser festgeschriebene Inhalt ist m. E. der heilige Geist, den Du in einem Atemzug mit Jesus und dem Wort Gottes als Vergleichsgröße zu Musik nennst. Ich finde aber irgendwie, dass das nicht geht, weil ja Jesus und das Wort Gottes Medien sind und der heilige Geist - in den meisten Fällen - ein Medium benötigt durch das er wirken möchte.
Da es sich jetzt aber bei Musik um eine prinzipiell geistliche Größe ohne Inhalt oder Form handelt, meine ich, dass ich diese dann auch mit meiner künstlerisch-schöpferischen Kreativität nach meinem Gutdünken füllen kann wie ich möchte (in Deinen Ausführungen weiter oben hast Du das ja eindrucksvoll bestätigt). Dadurch kann eine Atmosphäre entstehen, die - wie Du sicher als Musiker noch viel besser weißt als ich - seinesgleichen sucht.

Du schreibst weiter:

Wenn diese Gedanken richtig sind, dann folgt daraus, dass Musik, da nach ihrer Wesensart Geist, inhaltlich (<-bezieht sich nicht auf die Texte!) aber nicht geistlich, immer in direkter Konkurrenz zum Heiligen Geist stehen würde.
Das betrifft dann allerdings jegliche Musik - Klassik wie Rock, easy wie anspruchsvoll, laut wie leise, brutal wie angenehm.
Zu diesem Schluss bin ich jedenfalls für mich gekommen.

Also vorweg, für mich ist Musik geistlich, nach ihrer Wesensart aber keineswegs Geist. Aus Deinen Ausführungen hätte ich gedacht, dass Du auf genau denselben Schluss kommst, weil Du Musik oben mit dem heiligen Geist vergleichst. Mich verwundert dabei, dass Du zu dem Schluss kommst: "Musik ist nicht geistlich, weil sie ... nicht der heilige Geist ist." Der heilige Geist ist ja nicht geistlich, der heilige Geist ist Geist. Ich hätte eher vermutet, Du sagst sowas wie, "Musik ist geistlich, weil sie nicht der heilige Geist, sondern Träger eines Geistes ist". Denn stark abstrahiert ist doch Musik nichts anderes als ein Medium wie Jesus oder das Wort Gottes, nur nicht festgeschriebenen Inhaltes bzw. eines spezifischen Geistes.
Dann schreibst Du, dass Musik geistlich ist, weil es Parallelen - der Existenzform nach - mit dem heiligen Geist gäbe. Also für mich is geistlich etwas mit Geist gefülltes und Geist eine - sagen wir mal - Kraft, die sich durch ein Medium ausdrückt. Für mich ein wichtiger Unterschied....

Du führst dann folgenden Beleg für Deinen Gedanken an:

Dass der Gedanke nicht ganz falsch sein kann lässt sich ganz einfach nachvoll ziehen:
auch ein Klassikliebhaber kann von den Emotionen beim Hören seiner favorisierten Musik "hinweggerissen" werden ... und schwelgt dann in Gefühlswelten, die alles andere, als geistlich sind. Auch nicht verderbt - nur eben nicht geistlich im Sinne von Wort Gottes.

Kann ich nicht so einfach nachvollziehen. Wieso sollte ein Mensch beim Hören von klassischer Musik nicht beispielsweise über die Größe und Allmacht Gottes unterrichtet werden können? Dies lehrt dann bei ernsthafter Betrachtung Gottesfurcht und Frömmigkeit, was m. E. unterschlagene Eigenschaften in der heutigen Christenheit sind und ein Grund mannigfaltiger Probleme. Beispielsweise nutze ich Musik großteils zu analytischen Zwecken, d.h. in erster Linie, um zu erfahren wie der Mensch tickt, über was er nachdenkt, wie er Probleme zu lösen versucht und wie er Verletzungen verarbeitet. Dabei spielen alle dazugehörigen Komponente eine wichtige Rolle und ein großes Ganzes ergibt sich für mich. Emotionalität ist bei mir (noch) nicht sehr ausgeprägt und daher interessiert mich Musik vordergründig auf intellektueller Ebene. Natürlich spielt der Identifikationsfaktor beim Hören von Musik für mich ebenso eine Rolle, aber dabei müssen ja die Emotionen nicht zwangsläufig eingebunden sein.

Soweit erstmal, denn ich will nicht, dass hier ein zu kritischer Eindruck entsteht, weil ich Dir nämlich trotz einiger Unstimmigkeiten für die vielen, weiter oben angeführten und überaus anregenden Gedanken überaus danken muss, die ich, bei Zeitpuffer noch ein paar Mal lesen werde.

Ich freu mich, wenn Du Dich rückmeldest :). Bis dahin, schönen Sonntag.

Steffen
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#10
childfromthemountains

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wenn ich auch den Hut vor soviel Beschäftigung mit dem Medium Musik an sich ziehen muss, kann ich Deinen Gedanken zum Schluss nicht mehr so ganz folgen.

Musik ist nicht geistlich, weil sie nicht das Wort Gottes, nicht Jesus und nicht der Heilige Geist ist;
Musik ist geistlich, weil ihre Existenzform aufgrund vieler Parallelen (wenn auch auf einem viel niedrigerem Niveau!) mit der Erscheinungform des Heiligen Geistes in der Bibel als "Geist" bezeichnet werden könnte.

Ich meine, dass Musik ein wertneutrales Medium,

nein, ist es nicht. Jedes Kind versteht, welche Grundintention Musik zum Ausdruck bringt. Es sei denn, alles wäre im Grunde wertneutral - dann hättest Du recht. Das ist aber nicht meine Auffassung der Welt und des Lebens. Schmerz, Freude, Wut, Sanftheit, Fröhlichkeit usw. sind nicht wertneutral. So können nur Menschen argumentieren, die zum Leben eine ungeheuere Distanz aufgebaut haben. Ich gehe davon aus, dass das bei Dir nicht der Fall ist.
Außerdem sagst Du selbst, dass Musik


ein Übermittler von Informationen is

So weit, so einverstanden. Doch dann wird es schwierig:

was wiederum bedeuten würde, dass selbiges Medium mit allem möglichen gefüllt sein kann, weil ich nicht glaube, dass Musik an sich eine Botschaft besitzt.

Das letzteres nicht zutrifft sagte ich ja bereits oben. Deshalb sehe ich das so: Musik ist nicht nur "Übermittler von Information" (nebenbei - welche Informationen sollten das sein?); Musik ist in sich selbst Informtaion. Denn Musik "informiert mich" auch ohne Text.
Wenn ich Deinen Gedanken ernst nehme, dass Musik lediglich Übermittler von Information ist, in sich selbst jedoch keine Information hat, dann muss ich fragen: wenn die musikalische Information keine Information ist, welche Information übermittelt Musik denn dann? Das führt dann genau zu dem Punkt, gegen den ich mich so vehement ausspreche:
dass nämlich Musik dem Hörer außermusikalische Informationen überbringt. Das ist ein magisches Verständnis, Schamanismus. Interessanterweise vertreten diesen Standpunkt gerade jene christlichen Autoren, die sich gegen die vermeintlich heidnischen Ursprünge gewisser Musik aussprechen. Ihre Verständnis von dem, was beim Musikhören geschieht ist nicht geistlich, sondern magisch. Leider verwechseln sie das.


Wenn wir mal Deine drei obigen Vergleichgrößen heranziehen, dann wird m. E. deutlich, dass zwei der drei jeweiligen ein Medium darstellen, nämlich Jesus und das Wort Gottes (sowohl geschrieben als auch fleischgeworden->Jesus).

Da bringst Du aber jetzt etwas durcheinander: weder Jesus noch der Heilige Geist sind ein Medium - es sind Personen. Ich glaube auch nicht, dass ich Jesus als Medium bezeichnet habe.

Auch das Folgende ist nicht richtig angekommen:


der heilige Geist, den Du in einem Atemzug mit Jesus und dem Wort Gottes als Vergleichsgröße zu Musik nennst.

Ich nenne überhaupt keine "Vergleichsgrößen" zur Musik. Ich habe nur die Wesensform der Musik mit der Wesensform des Heiligen Geistes verglichen. Das ist etwas anderes!

Ich finde aber irgendwie, dass das nicht geht, weil ja Jesus und das Wort Gottes Medien sind und der heilige Geist - in den meisten Fällen - ein Medium benötigt durch das er wirken möchte.

Ich glaube, wir haben eine völlig unterschiedliche Auffassung von "Medium"...


Du schreibst weiter:
Wenn diese Gedanken richtig sind, dann folgt daraus, dass Musik, da nach ihrer Wesensart Geist, inhaltlich (<-bezieht sich nicht auf die Texte!) aber nicht geistlich, immer in direkter Konkurrenz zum Heiligen Geist stehen würde.
Das betrifft dann allerdings jegliche Musik - Klassik wie Rock, easy wie anspruchsvoll, laut wie leise, brutal wie angenehm.
Zu diesem Schluss bin ich jedenfalls für mich gekommen.

Also vorweg, für mich ist Musik geistlich, nach ihrer Wesensart aber keineswegs Geist.

Du siehst es also genau andersherum. Kannst Du das begründen? Ich habe meine Auffassung ja durchaus begründet. Wie kannst Du zu exakt dem entgegengesetzten Schluss kommen?

Mich verwundert dabei, dass Du zu dem Schluss kommst: "Musik ist nicht geistlich, weil sie ... nicht der heilige Geist ist." Der heilige Geist ist ja nicht geistlich, der heilige Geist ist Geist.

"Geistlich" ist kein beliebig interpretierbarer Begriff, sondern bedeutet für einen Gläubigen etwas ganz bestimmtes. Was das genau beinhaltet, versuchte ich oben kurz anzureißen, indem ich meinte, "geistlich" (nicht geistig!) Sei für einen Gläubigen all das, was die in der Person Jesu Christi und dem geschriebenen Wort geoffenbarte Wahrheit Gottes ist. Das meint auch Paulus, wenn er sagt, die Welt könne manche Dinge nicht beurteilen, weil sie geistlich beurteilt werden müssen. Die Befähigung, Dinge geistlich zu beurteilen, erlangt man durch den Heiligen Geist und die Schulung am Wort Gottes. Das meint "geistlich" für einen Christen. Und zwar ausschließlich das. Alles andere ist nicht geistlich.
Und da Musik zu diesem "allem anderen" gehört, ist auch Musik nicht geistlich. Deshalb können uns auch Klänge nichts Geistliches über Gott mitteilen. Musik ist in der Beziehung auf der Ebene der Schöpfung einzuordnen, aus der die Heiden laut Bibel ja auch Gott erkennen konnten - aber eben nur als Ahnung, nicht konkret wie dies für uns in der Person Christi und im Wort Gottes möglich ist.


Also für mich is geistlich etwas mit Geist gefülltes und Geist eine - sagen wir mal - Kraft, die sich durch ein Medium ausdrückt. Für mich ein wichtiger Unterschied....

Siehe meine obige Erklärung.
Das, was Du ganz allgemein (-> "etwas" - das kann also alles sein!) als "geistlich" bezeichnest, würde ich als "geistig" bezeichnen. Qualitativ besteht ein unüberbrückbarer Abgrund zwischen "geistig" und "geistlich". Geistig wird etwas durch Gedankenkraft u.ä.
Geistlich wird etwas nur über die Belebung durch den Heiligen Geist. Das unterscheidet den Gläubigen von dem Ungläubigen. Es ist der Unterschied zwischen Leben und Tod. Da Musik kein ewiges Leben hervorbrigen kann, gehört sie ganz klar nicht in den Bereich des Geistlichen. Die meisten Christen machen an dieser Stelle gedankliche Fehler. Deshab kommen sie auch zu dem falschen Schluss "ungeistliche" Musik wäre vom Teufel und würde ihnen schaden. Wie ich jedoch aufzuzeigen versuche ist alle Musik "ungeistlich". Ich glaube, dass das eine Erkenntnis wäre, die einem am besten vor Missbrauch und falschem Musikkonsum schützen würde. Dann würde man nämlich begreifen, dass das Spielfeld der Musik niemals der Geist ist (worin sich alles Geistliche abspielt), sondern die emotionalen Anteile der Seele. Und diese sollen wir eben beherrschen. Wie und wohin, das sagt uns die Bibel. Wenn ich das verstanden habe, verstehe ich auch, dass brutalster Rock ebenso gefährlich oder ungefährlich sein kann, wie die bezauberndste klassische Musik. Denn beides ist fähig, den Gläubigen emotional so gefangen zu nehmen, dass er vom Wort Gottes weggezogen wird und sich dem Rausch der Empfindungen hingibt.
nicht umsonst benutzen fernöstliche Meditationspraktiken stille, friedliche, sanfte Musik. Man sieht - die emotionale Qualität der Musik erlaubt keinen Rückschluss auf irgendeine geistliche Auswirkung, weil Geistliches allein aus der Interaktion des Gläubigen mit Gott geschieht, nicht aus der Interaktion des Gläubigen mit Musik.


Wieso sollte ein Mensch beim Hören von klassischer Musik nicht beispielsweise über die Größe und Allmacht Gottes unterrichtet werden können? Dies lehrt dann bei ernsthafter Betrachtung Gottesfurcht und Frömmigkeit

Diese ernsthafte Betrachtung funktioniert meiner Meinung besser in der Stille, nicht in der Gegenwart von Musik. (Ich spreche von Gotteserkenntnis, nicht vom Lieder singen in der Gemeinde.)
Sicher kann man beim Hören von Musik verstandesmäßige oder emotionale Gedankenblitze über Gott bekommen. diese müssen aber immer am Wort geprüft werden. Und das Wort Gottes leist man am besten in der Stille. Deshalb fordert uns die Bibel zigfach auf, Gott in der Stille zu suchen; sie fordert uns aber nie dazu auf, Gott in der Musik zu suchen.


Beispielsweise nutze ich Musik großteils zu analytischen Zwecken, d.h. in erster Linie, um zu erfahren wie der Mensch tickt, über was er nachdenkt, wie er Probleme zu lösen versucht und wie er Verletzungen verarbeitet. Dabei spielen alle dazugehörigen Komponente eine wichtige Rolle und ein großes Ganzes ergibt sich für mich. Emotionalität ist bei mir (noch) nicht sehr ausgeprägt und daher interessiert mich Musik vordergründig auf intellektueller Ebene.

Genau. -> Siehst Du? Keine geistliche Auseinandersetzung. Nur eine geistige.



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#11
Thomas_M

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Deiner Argumentation, dass geistliche und ungeistliche Musik nicht geben soll, kann ich noch folgen. Dazu kann ich nichts antworten. Ich bring einfach mal zwei Beispiele:

Hör dir mal dieses "Lied" an (nicht zu empfehlen, Vorsicht satanisch):



Was meinst Du dazu?

Und jetzt hör dir mal dieses Lied an:



Und was meinst Du dazu?

Auch ein Geist ist niemals neutral. Es gibt entweder einen guten Geist oder einen bösen. Und beide Lieder sind von einem Geist geprägt.
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#12
Thomas_M

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"Und beide Lieder sind von einem Geist geprägt."

Soll heißen: Hinter jedem der zwei Lieder steht ein Geist.

Aber wie man hört, sind es zwei verschiedene.
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#13
Steffen

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In der Tat war ich über den genauen Unterschied über "geistlich" und "geistig" nicht informiert. Das liegt kurioserweise daran, weil ich das Wort "geistlich" im Zusammenhang mit pseudogeistlichen Formulierungen eigtl. aus meinem Sprachschatz kicken wollte. Es war nämlich früher bei mir und meinem Freundeskreis so, dass dieses Wort für jede (scheinbare) Glaubenspraxis verwendet wurde. Aus diesem Grund hab ich seit einiger Zeit die beiden Worte auch bewusst synonym verwendet, weil ich mich totsicher glaubte, dass das Wort keinen sprachl. Zusammenhang mit christl. Inhalten besitzt, sondern lediglich eine besser klingende Modifizierung von "geistig" sei. Als ich mich auf Deinen Hinweis hin doch nochmal schlau gemacht habe, musste ich mit Entsetzen feststellen, dass "geistlich" tatsächlich allgemein in Verbindung mit christlichen Inhalten gebraucht wird bzw. diese Definition auch grundsätzlich anerkannt zu sein scheint. Dass die beiden Worte wohl doch von vielen unterbewusst synonym gebraucht werden, zeigt Deine ausschließliche Verwendung des Begriffes "geistlich" in den ersten beiden Posts.
Angesichts dieser obigen Feststellung, muss ich mich auch revidieren: Musik ist geistig nicht geistlich. Für mich bedeutet das rein inhaltlich zwar nach wie vor, dass Musik nicht Geist, sondern mit Geist erfüllt ist, weil ich schlichtweg diese Erfahrung gemacht habe. (Auch wenn ich mit den weiter untenstehenden Zeilen einige Ansätze für neue Gedanken habe, so ist diese in mir noch nicht hinreichend gedanklich belegt.)

Deine letzte Zeile hat mir etwas die Augen geöffnet und ich meine wahrscheinlich nichts viel anderes wie Du. Das kannst Du vllt. an folgenden Zeilen erkennen: Ich liebe abstrakte "Musik", Klangexperimente, die verschiedene Zustände - meist abgründige – im Menschen beschreiben, ohne jeden Text und mit meist langem Aufbau. Es kommt vor, dass für mich in solchen Klangstudien mehr Information liegt, als in einem simpel strukturierten Song, wie man ihn kennt.
Für mich waren Deine Zeilen insofern so wichtig, als dass ich über diese Tatsache, dass Musik an sich bereits Information enthält, einmal bewusst auf einem höher abstrahierten Niveau nachdenke. Bisher war mir das unterbewusst immer klar, aber hab keine Anstalten gemacht dies mal bewusst ins Auge zu fassen.

Zur Sache: Als Du geschrieben hattest, dass in "Musik" an sich schon Information steckt, konnte ich das für mich nur so nachvollziehen, dass "Musik" ohne Texte ebenfalls Information enthält, aber jede Musik ihren eigenen Informationsgehalt hat. Für mich bedeutet aber Deine Aussage noch mehr bzw. rechne ich damit, dass Du noch mehr damit gemeint haben könntest: Bei mir macht sich nämlich der Gedanke breit, dass Musik - unabhängig vom Genre - vorrangig immer erstmal dieselbe Information enthält, also Musik als theoretischer Begriff bereits Informationen bereit stellt, die für das spezifischere musikalische Verständnis von großem Belang sind und die auch in jedem vertonten Stück – egal welcher Couleur - mitschwingen. Ich meine damit, dass Musik als Begriff bereits musikalisch relevant zu sein scheint bzw. sein sollte. Ist dies so oder lieg ich hier falsch bzw. ist das irrelevant? Was meinst Du dazu? - Ein reizvoller Gedanke zum abstrakten Denken ist das ohnehin, ich bin nur noch etwas unsicher, d.h. mein Horizont reicht hierfür nicht so recht fürchte ich, da ich bspw. keine Musiktheorie studiert habe.-
Wenn ich mir Deine Posts durchlese, finden sich für eine solche Sichtweise keinerlei deutliche Anhaltspunkte, obwohl ich so viel reininterpretiere. Es war bei Deiner Zeile, dass "die Grundintention von Musik jedes Kind versteht", als ich mir diese obige theoretische Frage gestellt hab. Die Grundintention von Musik kann ich nicht in Worte fassen. Obwohl ich meine sie auf der Zunge zu haben, scheu ich michz doch davor, mich festzulegen. Kannst Du dazu noch etwas schreiben?

Fazit: Wenn Du meinst, dass Musik im praktizierten Sinne schon Informationen enthält, dann bin ich ganz bei Dir und kann das aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Wenn Du allerdings den theoretischen Begriff "Musik" an sich meinst bzw. die Überlegung, dass Musik - völlig egal welche - eine geistige Kraft besitzt, dass dieser Information enthält, dann kann ich da nur schwerlich mitreden. Oben habe ich zwar ein paar Gedanken dazu formuliert, aber die führen m. E. zu ([vllt] noch) nicht gerade viel und spielen sich schon mehr auf philosophischem Gebiet ab. Wenn Du auch noch Gedankenanstöße in der Richtung hast, bin ich ganz Ohr, denn es passiert nicht oft, dass meine Gedanken auf so grundlegende Art und Weise über ein mir nahestehendes Thema angestoßen werden, wie das bei Deinen obigen Posts der Fall war.
Ich revidiere mich also grundlegend, was die Botschaft der Musik angeht. Ich glaube mittlerweile, dass Musik, wie Du vllt lesen konntest, an sich eine Botschaft besitzt, nur bin ich noch nicht bereit, soweit zu gehen, dass das unabhängig vom Genre auch bereits der Fall ist. Ich bin aber dran ;).

Ich wäre ehrlich gesagt auch gern auf Deine einzelnen Posts Kommentare eingegangen, weil ich weiß, dass da sehr viel steckt, es ist mir aber zeitlich nicht möglich und daher habe ich alles mit einem Ruck beantwortet. Ich hoffe, wir klären Unklarheiten und Lücken in der fortlaufenden Diskussion.

Bis dahin verbleibe ich in Dankbarkeit mit Segensgrüßen.
Steffen

PS. Mir ist bewusst, dass ich sehr intrapersonal schreibe/bin und daher meine Schreibweise bzw. Gedanken evtl. etwas schwierig nachzuvollziehen sind. Ich bitte Dich in dem Fall den Post mehrmals zu lesen. Ich komm immer wieder auf den Gedanken, dass meine Schreibweise nicht so recht forenkompatibel zu sein scheint.
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#14
childfromthemountains

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dass geistliche und ungeistliche Musik nicht geben soll, kann ich noch folgen


Ich verstehe zwar was Du meinst, muss aber, um konsequent zu bleiben, auf meiner Erklärung beharren.
Deshalb nochmal: ich habe nie gesagt, dass es "geistliche und ungeistliche Musik" gibt bzw. nicht gibt.
Ich habe nur gesagt: es gibt keine geistliche Musik.

Das heißt im Umkehrschluss: alle Musik ist in ihrer Wesenheit als Musik (und zwar egal welcher Stil) erst einmal ungeistlich.

Wiederum will ich aber nicht behaupten (und habe das bisher auch nicht getan), dass es keine stärker oder weniger geeignete Musik gäbe, die man im Umfeld von geistlichen Dingen erklingen lassen könnte. Ganz deutlich: es gibt für den Gebrauch in der Gemeinde geeignetere und ungeeignetere Musik. Das hat eben nur nichts damit zu tun, dass manche Musik geistlicher wäre, als andere. Es liegt ganz einfach in der Haltung, in die die jeweilige Musik den Menschen "zwingt". Das ist aber ein gedanklich(geistig!)-emotionales Ding, kein geistliches.

Der Trugschluss vieler christlicher Autoren (wahrscheinlich muss ich das einfach so oft wiederholen...) ist einfach, dass sie Musik selbst eine geistliche Wirkung andichten. Das ist einfach Unsinn. Kein Mensch wird gerettet, wenn er nur lange genug "die richtige Musik" anhört. Kein Mensch wächst geistlich durch die richtige Musik.

Also ist die Wirkung eine gedanklich-emotionale. Wenn sich der Trugschluss nun Fortsetzt, so dass der Hörer glaubt, die Musik würde ihm "geistlich" helfen, glaubt er - und sei es nur ein bisschen - an Dinge (denn Musik ist in dem Fall ein Ding) - und weist damit das alleinige Rettungswerk Jesu zurück. Da der Gläubige das nie bei satanischer Musik tun wird, sondern nur bei explizit christlicher, stellt mMn die christliche Musik für den Gläubigen eine viel größere Gefahr dar - solange er sich der oben beschriebenen Zusammenhänge nicht bewusst ist.

Ist er sich ihrer bewusst, ist das alles kein Problem. Dann wird er von christlicher Musik (der Musik, nicht den Texten! Wenn ich Musik sage, meine ich ausschließlich die Klänge!) keine geistlich heilsame Wirkung erwarten. Und dann kann er auch einmal ein satanisches Lied hören - es wird ihm nicht schaden. Genauso wie den Gläubigen der Apostelzeit der Verzehr von Götzenopferfleisch nicht schaden konnte. Der bekehrte Mensch wird satanische Musik wie die von Dir verlinkte in der Regel schon aus ästhetischen Gründen nicht zu hören in der Lage sein. Denn wenn wir eine neue Kreatur in Christus werden, wenn wir von neuem geboren werden, müssen wir davon ausgehen, dass Gott auch unser ästhetisches Empfinden der neuen Kreatur anpasst. Also besteht für ihn von dieser Seite her eigentlich keine Gefahr.
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#15
childfromthemountains

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Hallo Steffen,

ich freue mich, dass mein Beitrag bei Dir einen kleinen aha-Effekt ausgelöst hat.
Auf all Deine neueren Fragen kann ich jedoch jetzt nicht eingehen. Es ist auch nicht so, dass ich alles zu Musik wüsste oder beantworten könnte.
Meiner Ansicht nach könnte und müsste jeder zu den gleichen Einsichten gelangen, wenn er nur die richtigen Fragen stellt und auf der Suche nach den Antworten nicht vom Wege abirrt.

Mir wurde, als ich über das Thema nachdachte, irgendwann klar, dass jeder der christlichen Autoren mit einem großen Versäumnis, mit einer gedanklichen Lücke, begann. Alle wollten sie Musik aus biblischer Sicht beurteilen (v.a. natürlich die böse Rockmusik), die Antwort schienen sie ebenfalls schon parat zu haben (vom Teufel, wegen Schlagzeug, Sex & Drogen) ... nur hatte mMn nie einer die richtige Frage gestellt, um überhaupt beurteilen zu können, was sie beurteilen wollten (was nämlich die Bibel über Musik sagt).

Wenn ich beurteilen will, wie etwas ist, muss ich zuerst wissen, was etwas ist.
Die Ausgangsfrage zur Beurteilung von Musik aus biblischer Sicht muss also lauten:

Was ist Musik?
Da wie gesagt kein (christlicher!) Autor von dieser Frage ausging, müssen mMn alle "Beurteilungen aus biblischer Sicht" - so gut und ernsthaft sie auch gemeint sein mögen - schief gehen.
Also setzte ich da an.
Wer allein bei Wikipedia nachsieht wird erkennen, dass es im Laufe der Jahrhunderte zahllose Definitionen von Musik gegeben hat.
Da die Bibel sagt, dass die Erkenntnis in den letzten Tagen zunehmen wird, zog ich zu meiner Betrachtnug die jüngste, also späteste derzeitig aktuellste Definition von Musik heran. Diese Definition deckte sich mit meinem eigenen Verständnis von Musik:

Musik sind geordnete, wohl organisierte Schallereignisse von (teilweise) großer Komplexität.

Da die Bibel nichts über "geordnete, wohl organisierte Schallereignisse" aussagt, hilft diese Klassifikation nicht weiter, um Musik aus biblischer Sicht zu beleuchten.
Also habe ich in der Bibel nach vergleichbarem gesucht - nach geordneten Schallereignissen (geordneter Schall als Gegenteil zu sinnfreien Geräuschen).
Eines lag nahe: das (ausgesprochene) Wort.
Und ich fand noch etwas: manches Auftreten des Heiligen Geistes - als Rauschen, als Wind (= Luftbewegung -> Schall = Luftbewegung)
Nun ist der nächste Schritt zu sehen, dass Luftbewegung (= Schall) auf der einen Seite sehr häufig ein Attribut Gottes ist, auf der anderen Seite aber auch mit Leben in Zusammenhang steht (blies ihn in die Nase - wurde eine lebendige Seele usw.)
Wir wissen auch, das Gott Geist ist. Der Heilige Geist ist ebenfalls Geist. Wir wissen, dass Gott sich uns universal verständlich machen kann, dass er von überragender Intelligenz ist, dass er sich mitteilt usw.
Also lassen Luftbewegungen, die in Zusammenhang mit Information, Leben und universaler Verständlichkeit stehen auf die Wesensart "Geist" schließen.
Da Musik all dies auch "kann" - wenngleich auf einem völlig anderem Niveau (sie kann z.B. beLEBENd wirken, aber eben nur auf mentaler oder emotionaler Ebene, sie kann - wie der Heilige Geist, direkt zu meinem "Herzen sprechen" ohne Übersetzer), schloss ich, dass Musik ebenfalls "Geist" ist - ihrer Wesensart nach.

Wir wissen weiterhin, dass viele Geister in der Welt sind - es aber nur einen Heiligen Geist gibt.
Auch der geistlich tote Mensch kann mit Geistern in Kontakt treten. Deshalb ist die Wesensart "Geist" kein Garant dafür, dass der Inhalt geistlich ist. Dies versuchte ich in meinen ersten Beiträgen herauszustellen.

Wenn Musik nun "Geist" ist, aber "nicht geistlich" - muss sie in direkter konkurenz zum Heiligen Geist stehen, weil sie ähnlich wirkt/"funktioniert", und dadurch den Platz besetzt, den der Heilige Geist möglicherweise gerne hätte.
Die Bibel spricht ja auch davon, dass wir zu anderen Geistern "hingerissen" werden können (1.Kor. 12,2).
Wenn also Musik auch eine Art Geist ist (allerdings kein Dämon, da nicht personal!), ist auch Musik in der Lage, uns von Heiligen Geist wegzureißen. So schwer diese Theoretische Herleitung gewesen sein mag - so einfach ist dies in der Praxis zu beobachten. Sogar beim Lobpreis. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Annahme, man würde in dieser Haltung "Gott begegnen" ein seelischer Trugschluss ist. Das Fleisch, die Emotion geht völlig in den Klängen verloren. Da dies ein von der Leitung legitimierter Zustand ist, welcher auch noch geistlich verbrämt dargestellt wird, kommt keiner auf den Gedanken, dass er nur in der Emotion seines alten Fleisches schwelgt. tatsache ist jedoch, dass man beim Lobpreis mit geschlossenen Augen und erhobenen Armen nicht tiefe lehrmäßige Gedanken zu diesem oder jenem Thema hat, sondern dass ein rauschhaftes Gefühl des Dahindriftens und Losgelöstseins einsetzt, welches der "Gebannte" als "Gegenwart Gottes" misinterpretiert.

Bei mir macht sich nämlich der Gedanke breit, dass Musik - unabhängig vom Genre - vorrangig immer erstmal dieselbe Information enthält,


Völlig ausgeschlossen. Nichts, was sich ständig variiert, enthält ständig die gleiche Information. Variation bedeutet auch immer Variation der Information. Kannst Du ganz einfach an zwei beliebigen Zahlenreihen ausprobieren. Ändere in einer beliebigen 105-stelligen Zahlenreihen nur eine Zahl ... und Du erhältst eine andere Information. Sieh Dir zwei Blüten an - z.B. zwei herrlich gelbe Kürbis-Blüten. Die eine ist so groß, die andere etwa kleiner. Die eine hat sich so weit geöffnet, die andere ist bereits wieder am Verwelken ... unterschiedliche Information.
Jetzt nimm zwei Musikstücke, z.B. Astor Piazzollas "Soledad" und Beethovens Coriolan-Overtüre: Du hast ... völlig unterschiedliche Information.

Ich meine damit, dass Musik als Begriff bereits musikalisch relevant zu sein scheint bzw. sein sollte. Ist dies so oder lieg ich hier falsch bzw. ist das irrelevant? Was meinst Du dazu?

Das weiß ich nicht.
"Musik" als Begriff ist jedoch eine Frage der Begriffsgeschichte oder der Begriffsdefinition o.a.
Musik als Begriff enthält keine musikalische Information.
Denn es ist ja nicht nur das Musik, was ich mit dem Begriff Musik bezeichne.
Ich kann es auch "Wohlklang" oder "Tongebäude", oder "Klanggewitter" nennen - auch das bezeichnet Musik - und deutet sie bereits ein wenig.

Soweit erst mal für heute. Wenn Du weitere Fragen hast (für deren Beantwortung ich aber nicht garantieren kann), dann stelle sie vielleicht einfach als ganz normale Fragesätze, damit ich mich leichter darauf beziehen kann.

Grüße,

c.
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