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...bis dass der Glaube euch scheidet?


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#1
Rolf

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...bis dass der Glaube euch scheidet?





Über den Autor
Geboren 1953, verheiratet , vier erwachsene Kinder, umzugsgeschädigte Familienfrau, seit der Konfirmation ehrenamtliche Aufgaben in der jeweiligen landeskirchlichen lutherischen Wohnort-Gemeinde in Bayern, Sprachfanatikerin, sudoku-süchtig, Wasser- und Leseratte.
Rückfrage an Marion Pennig
Frage von N.N.:



"Mein Ehepartner ist kein Christ. Wie soll ich mich verhalten und was kann ich tun?"



Einleitung

Diese Frage scheint mir immer wichtiger zu werden, weil sie meiner Meinung nach immer mehr Menschen betrifft. Daher sollte für diese Frage eine grundlegende Antwort gefunden werden. Als Christin schaue ich für eine Begründung oder Problemlösung immer zuerst in der Bibel nach.


Was Paulus sagt

Leider haben wir zu dieser Frage keine unmittelbare Aussage von Jesus. Aber Paulus macht im ersten Korintherbrief einige Aussagen über Ehen zwischen Christen und Nicht-Christen.


Den übrigen sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie willigt ein, weiter mit ihm zusammenzuleben, soll er sie nicht verstoßen. Auch eine Frau soll ihren ungläubigen Mann nicht verstoßen, wenn er einwilligt, weiter mit ihr zusammenzuleben. Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt, und die ungläubige Frau ist durch ihren gläubigen Mann geheiligt. Sonst wären eure Kinder unrein; sie sind aber heilig.
1.Korinther 7,12-14



Rein muss man sein, wenn man Gott begegnen will. Eine christliche Frau genügt in einer Familie, damit alle Mitglieder, auch die Kinder einen Zugang zu Gott bekommen dürfen. Für mich bedeutet das, dass man z.B. kirchlich heiraten oder seine Kinder taufen lassen darf, auch wenn der Mann nicht glaubt.

Die Frau hat in Gottes Augen keinen Nachteil davon, wenn sie in einer „ungläubigen“ Familie lebt. Sie bleibt rein und heilig, weil sie ja an die Erlösung durch Christi Opfertod glaubt. Die Rettung kann einem niemand mehr wegnehmen und wer glaubt, wird sich vertrauensvoll auch in einer Ehe mit einem Nichtchristen der Führung des heiligen Geistes überlassen. Jesus hat ja auch alle äußeren Reinheitsvorschriften der Reinheit des Herzens untergeordnet (Markus 7,1-23).

Sie kann vielleicht sogar - mit Einschränkung in 1.Korinther 7,16 darauf hinwirken, dass die übrigen Familienmitglieder auch zum Glauben kommen: nicht mit Gewalt, aber durch ihr eigenes Beispiel. Dadurch kann sie ihren Glauben bewähren! Das entsprechende gilt für einen christlichen Mann mit einer ungläubigen Frau.

Weiter schreibt Paulus:

Wenn aber der Ungläubige sich trennen will, soll er es tun. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht wie ein Sklave gebunden; zu einem Leben in Frieden hat Gott euch berufen.
1.Korinther 7,14-15

Hier macht Paulus eine deutliche Einschränkung des Scheidungsverbotes um des lieben Friedens willen. Denn wenn ein Ehepartner partout nicht mehr gebunden sein will, gibt es in dieser Ehe auch keine Liebe mehr. Und damit begibt sich Paulus ganz auf die Linie, die wir von Jesus kennen: Scheidung ist möglich bei „Verhärtung des Herzens“, also bei völliger Lieblosigkeit – wie schon im Alten Testament.

Und Paulus führt fort:
1.Korinther 7,16-17
Woher weißt du denn, Frau, ob du den Mann retten kannst? Oder woher weißt du, Mann, ob du die Frau retten kannst? Im übrigen soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gottes Ruf ihn getroffen hat. Das ist meine Weisung für alle Gemeinden.

Das bedeutet für mich: Jeder soll an dem Platz bleiben, an dem er war, als Gott ihn berufen hat, er also zum Glauben gekommen ist.


Was tun?

Nun zielt die Frage auf konkrete Handlungsanweisungen ab. Deshalb möchte ich die Hinweise von Paulus als Imperative formulieren. Das ist eigentlich nicht mein Stil. Denn ich glaube, dass jeder Mensch seinen Weg selbst entdecken sollte, auch seinen Glaubensweg. Trotzdem will ich es in diesem Fall ausformulieren.

Wer seinen Partner wirklich liebt (und umgekehrt), sollte ganz normal als Ehefrau und Ehemann leben, als wenn der Partner auch Christ wäre. Der Partner sollte aber nicht zu irgendwelchen Handlungen gezwungen werden (Gebet zum Essen, Gottesdienstbesuch etc.), die er nicht teilen und nachvollziehen kann.

Man sollte sich aber auf der anderen Seite nichts verbieten lassen, was für den eigenen gesunden Glauben als notwendig empfunden wird. Das ist bei einer echten Liebesbeziehung eigentlich auch selbstverständlich.
Ganz von selbst werden sich dann Gespräche über den Glauben ergeben. Dabei sollte man nicht krampfhaft versuchen, den Partner zu missionieren. Aber er muss erfahren, was einem der Glaube bedeutet und was man davon hat.

Im Übrigen sollte der Glaube deutlich ausgelebt werden, damit der Partner spürt, wie echt man den Glauben lebt. Alles andere kann man dem Wirken des Heiligen Geistes überlassen, ohne den auch ich selbst nicht zum Glauben gefunden hätte.

Sollte der Partner allerdings eines Tages herausfinden, dass er mit einem Christen als Partner überhaupt nicht leben kann und die Scheidung wünscht, müsste man laut Paulus zustimmen. Ich hoffe aber nicht, dass es so weit kommt, und würde alle möglichen seelsorgerlichen und therapeutischen Hilfsangebote in Anspruch nehmen, ehe es so weit ist.

Ansonsten wünsche ich jedem Christen überraschende Entdeckungen in einer wunderbaren Beziehung – auch mit einem Nicht-Christen.



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