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Dalai Lama droht mit Rücktritt


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Rolf

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Dalai Lama droht mit Rücktritt





Der Regierungschef der Exil-Tibeter will die Gewalt seiner Landsleute stoppen. Und denkt dazu laut über Rückzug nach

Der Dalai Lama ist nicht nur das geistliche Oberhaupt der Tibeter. Er ist auch Regierungschef der Exilregierung und hat mit seinem Rücktritt von dieser Funktion gedroht, sollten die gewaltsamen Proteste von Tibetern außer Kontrolle geraten. In diesem Fall sei seine einzige Möglichkeit, auf das Amt zu verzichten, sagte der Dalai Lama im indischen Exil in Dharamsala und rief seine Landsleute zu Zurückhaltung auf.

Ein ranghoher Berater präzisierte wenig später die Äußerungen. "Sollten die Tibeter den Weg der Gewalt wählen, müsste er zurücktreten, denn er ist völlig der Gewaltfreiheit verpflichtet", erklärte Tenzin Tahkla. "Er würde als politischer Führer und Staatsoberhaupt zurücktreten, aber nicht als der Dalai Lama. Er wird immer der Dalai Lama bleiben."

Chinas Regierung macht ihn inzwischen direkt verantwortlich für die Proteste, die seit Tagen Tibet verunsichern. Die Unruhen hätten schwere Verluste an Menschenleben und Eigentum verursacht, sagte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao. Gegen China gerichtete Vorwürfe des Dalai Lama von einem "kulturellen Völkermord" in Tibet wies der Regierungschef als "Lügen" zurück. China lägen "hinreichende Fakten und reichlich Beweise" vor, wonach die "Dalai-Lama-Clique" die Zwischenfälle in Lhasa "vorsätzlich geplant und organisiert" habe.

Wen Jiabao verurteilte "den Aufruhr, die Prügeleien, Zerstörungen, Brandstiftungen und Plünderungen" und die "äußerst brutalen Methoden" der Demonstranten in Lhasa. Der Regierungschef verteidigte das mit Sicherheitsbedenken begründete Verbot für ausländische Journalisten, zur Berichterstattung nach Tibet zu reisen, sprach aber von Überlegungen, eine Reise für ausländische Medienvertreter zu organisieren.

China halte unverändert die Tür zu einem Dialog mit dem Dalai Lama offen, sagte Wen. Man knüpfe daran aber die Bedingungen, dass dieser nicht mehr die Unabhängigkeit Tibets propagiere und dass er erkläre, dass Tibet wie Taiwan "unveräußerlicher Teil" Chinas sei. Allerdings müsse nicht nur betrachtet werden, was der Dalai Lama sage, sondern auch, was er tue, sagte Wen Jiabao und unterstellte dem geistigen Oberhaupt der Tibeter, auch hinter den Protesten vor Chinas diplomatischen Vertretungen in aller Welt zu stehen.

Die Proteste in Tibet beschäftigen derzeit die Weltöffentlichkeit. Der UN-Sicherheitsrat wird sich nach Einschätzung von Diplomaten aber nicht zum Tibet-Konflikt äußern. Es herrsche überwiegend die Ansicht, dass sich China andernfalls provoziert fühlen würde und sich in der Sache dennoch nichts ändere, sagte ein UN-Diplomat, der namentlich nicht genannt werden wollte. Allein schon eine Diskussion in der Angelegenheit würde wohl von China abgewiesen. Es stelle sich deshalb die Frage, was mit einem Disput erreicht werden könne. Ein anderer UN-Diplomat bestätigte diese Ansicht.

Der chinesische UN-Vertreter Liu Zhenmin sagte Reuters, in einer Sitzung am Montag sei das Thema Tibet nicht angesprochen worden. "Das hat nichts mit Frieden und Sicherheit zu tun", sagte er. Vielmehr sei es eine inländische Angelegenheit. China betrachtet Tibet seit je als Provinz und Teil des eigenen Landes und reagiert rüde auf Einmischung anderer Staaten.

Nach offiziellen Angaben aus Beijing wurden bei dem antichinesischen Aufstand seit Freitag 16 Menschen getötet. Exil-Tibeter sprechen von bis zu 80 Todesopfern. Sie befürchten eine Militäroffensive Chinas in Tibet - ein entsprechendes Ultimatum an die Demonstranten lief am Montag um Mitternacht ab.

Die Proteste in der tibetischen Hauptstadt Lhasa hatten am 10. März friedlich begonnen, dem Jahrestag der Niederschlagung des Aufstands der tibetischen Bevölkerung gegen die chinesische Herrschaft 1959.






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