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Bluttransfusion verweigert – Frau starb bei Entbindung
Erstellt von
Rolf
, Mar 27 2008 09:27
#1
Geschrieben 27 March 2008 - 09:27
Bluttransfusion verweigert – Frau starb bei Entbindung
Sektenmitglied Emma Gough starb, weil sie eine Bluttransfusion ablehnte. Ähnliche Fälle ereigneten sich auch schon in der Schweiz.
Das 22-jährige Mitglied der Zeugen Jehovas wäre heute glückliche Mutter von Zwillingen, einem Knaben und einem Mädchen, hätte sie auf einer Londoner Entbindungsstation nicht auf eine Bluttransfusion verzichtet. Wie die britische Zeitung «The Sun» berichtete, hatte die junge Frau vor der Geburt den Ärzten klargemacht, dass man ihr auch im Notfall kein Blut spenden dürfe.
Es kam zu extremen Komplikationen, die Ärzte flehten ihren Ehemann Anthony (24) und weitere Familienmitglieder an, sie umzustimmen. Vergeblich. Emma verlor ihr Leben und hinterliess ihrem Mann am 25. Oktober zwei gesunde Kinder.
Warum verzichten die Zeugen Jehovas auf eine Bluttransfusion? Sektenexperte Georg Schmid: «Sie berufen sich auf die Bibel, interpretieren eine Stelle im Neuen Testament aber völlig falsch.» Gemäss Schmid ist es heute in Schweizer Spitälern gängige Praxis, dass sich Ärzte im Notfall über derartige Patientenverfügungen hinwegsetzen. «Die Angehörigen sind ihnen insgeheim wohl dankbar, weil ihnen so eine ungeheuer schwierige Entscheidung erspart bleibt.»
In einem Berner Privatspital verblutete 1991 eine Anhängerin der Zeugen Jehovas, weil sie nach der Geburt ihrer Tochter eine Bluttransfusion abgelehnt hatte.
6,7 Millionen Mitglieder
Jehovas Zeugen nehmen ihren Glauben sehr ernst. Auf Grund von Bibelstellen wie «enthaltet euch von Hurerei und von Erwürgtem und von Blut» (Apos-telgeschichte 15: 19-21) sind sie überzeugt, dass ihnen Bluttransfusionen verboten sind. Mit medizinischer und chirurgischer Behandlung sind sie aber einverstanden. Die Gläubigen tragen stets eine Patientenverfügung auf sich, die den Ärzten eine Bluttransfusion verbietet. Die Glaubensgemeinschaft zählt weltweit 6,7 Millionen aktive Mitglieder, davon rund 18000 in der Schweiz.