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Reinkarnationshoffnung zu Ostern?


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Rolf

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Reinkarnationshoffnung zu Ostern?





Wenn das kein Zufall ist: Das anthroposophische Lebensmagazin "a tempo"

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, das als Beilage der Zeitschrift "Alverde" verbreitet wird und nun mit einer Gesamtauflage von 70.000 Stück auch in den zum anthroposophischen Umfeld gehörenden dm-Drogerie-Märkten ausliegt, wendet sich in seiner März-Ausgabe 2008 dem Thema "Reinkarnation und Auferstehung" zu. Der Autor des Beitrags, Jörg Ewertowski, ist seit 1994 als Bibliotheksleiter im Rudolf-Steiner-Haus in Stuttgart tätig.

Wie Ewertowski schreibt, möchte er Reinkarnation und Auferstehung eng miteinander in Beziehung setzen. Mehr noch: Er will darlegen, "wie ein alter Gegensatz sich fruchtbar vereint". Dabei geht er von folgender Voraussetzung aus: "In der Anthroposophie steht die Reinkarnation des Menschen und die Auferstehung des Christus unmittelbar und ohne Widerspruch nebeneinander, und wir finden in ihr auch eine Idee von der Auferstehung des Menschen." (8) Ewertowski steht in der Gefahr, zentrale biblische Aussagen zu ignorieren, umzuinterpretieren oder gar den anthroposophisch gefärbten gnostischen Dualismus in die biblischen Texte (bes. 1. Kor 15,35-57) hineinzutragen, wenn er schreibt: "... seit dem Mysterium von Golgatha wächst in uns ein neuer unsterblicher Leib, den wir, weil er nicht mehr an die Stoffe gebunden bleibt, als reine Formkraft mehr und mehr auch auf dem Reinkarnationsweg 'mitnehmen' können.

Seitdem ist nun auch Reinkarnation etwas anderes als zuvor, nämlich Wiederverkörperung einer individuell-perönlichen Ichwesenheit, die ihre Lebensfrüchte in ihr nachtodliches Dasein mitnimmt und dann in ein neues Erdenleben hineinträgt. Allein deshalb konnte jene einzigartige Dynamik der geschichtlichen Entwicklung der letzten zwei Jahrtausende entstehen. Die abendländische Geschichte ist durch die Zusammenwirkung von Auferstehung und Reinkarnation ermöglicht worden." (9)

Die "Geisteswissenschaft" Rudolf Steiners, die sich einem esoterischen und damit höheren Erkenntnisanspruch verpflichtet sieht, geht von einem spezifischen Menschenbild mit mehreren Leibeshüllen aus. Eine solche Perspektive ist - zum einen - biblischem Denken fremd. Zum anderen gibt es für den Reinkarnationsgedanken, wie vielfältige theologische und religionswissenschaftliche Untersuchungen (W. Thiede, K. Hoheisel) aufgezeigt haben, keinerlei biblische Basis. Von anthroposophischer Seite wird mit dem Mysterium von Golgatha ein neuer "Christus-Impuls" erhofft, der für die Reinkarnation "einer individuell-persönlichen Ichwesenheit" eine neue qualitative Voraussetzung zur Reifung und Höherentwicklung des Individuums mit sich brächte.

Die zentrale Botschaft des Neuen Testaments lautet vielmehr: Die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten ist untrennbar mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi verbunden. Paulus bezeichnet den auferstandenen Christus als "Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten" (1. Kor 15,20f). Auch an anderen Stellen erinnert das Neue Testament an die Einmaligkeit und Unwiederholbarkeit menschlichen Lebens (Hebr 9,27). Damit ist eine christliche Reinkarnationshoffnung ausgeschlossen, steht sie doch in der Gefahr, das Wesentliche des Christusereignisses zu übersehen und die Möglichkeit einer portmortalen Höherentwicklung des Menschen zu überschätzen. Es handelt sich bei dem Ereignis von Golgatha nicht um einen - wie Steiner sagt - "Christus-Impuls", sondern um eine neue Glaubenswirklichkeit, an die die biblische Jahreslosung 2008 gerade an Ostern nachhaltig erinnern kann: "Jesus Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben." (Joh 14,19)

Dr. Matthias Pöhlmann


3. Materialdienst 3/2008
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