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WENN MENSCHEN SEXUELLEN MIßBRAUCH TREIBEN


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Rolf

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WENN MENSCHEN SEXUELLEN MIßBRAUCH TREIBEN





Skizzierte Täterprofile aus seelsorgerlicher Sicht




Einführung und Gesprächsleitung: Rolf Wiesenhütter


Teil 1: Einleitung:

Worum es heute morgen speziell geht, ist, einmal zu versuchen, aufzuzeigen, wer diese Menschen sind, die sexuellen Missbrauch betreiben.

Ich möchte also versuchen, ein bißchen Täterprofile darzustellen. Der Hintergrund dieser Darstellungen ist das Ergebnis zahlreicher Interviews mit Menschen, die von sexuellem Mißbrauch überführt und rechtskräftig verurteilt wurden.

Natürlich sind diese Interviews im wesentlichen auf psychologischer Basis geführt worden. Die Ergebnisse sind aber auch aus seelsorgerlicher Sicht als Ausgangspunkt für eine seelsorgerliche Betreuung wichtig.

Ich möchte hier nicht diese Informationen Euch weitergeben, damit wir etwa hinterher die armen Täter bemitleiden oder entschuldigen.

Für die Tat des sexuellen Mißbrauchs gibt es überhaupt keine Entschuldigung, und es kann hier nicht darum gehen, den Täter von den Folgen seines unverantwortlichen Tuns freizusprechen.

Meine Überzeugung ist auch nicht, daß Täter von sexuellem Mißbrauch zu hart bestraft werden, sondern ich denke, selbst wenn ein Täter sich ehrlich zu Jesus Christus bekehren sollte, kann er von den Konsequenzen seiner unverantwortlichen Tat nicht ohne Weiteres freigesprochen werden.

Das gilt übrigens auch in anderen Dingen. Es läge auch gar nicht in unserer Verantwortung, sondern hier greift auch die Ordnung einer menschlichen Obrigkeit, von der wir wissen, daß weltliche Obrigkeiten auch von Gott eingesetzt sind, und wir dieser Ordnung Folge zu leisten haben.

Entscheidend ist aber, daß Strafe, die notwendig ist, nicht genug ist, und das auch ein Mensch, der solche schrecklichen Taten vollbracht vor Gott bestand hat, wenn er aufrichtig zu ihm kommt.

Es ist unsere Aufgabe in der Seelsorge, auch solchen Menschen zu dienen, und ich gestehe Euch, daß mir persönlich dann und wann sehr, sehr schwer gefallen ist.

Aber wir sind nicht Richter und haben auch über solche Menschen nicht den Stab zu brechen, sondern wir sind gerufen, solchen Menschen, die in den Augen dieser Welt keinen Pfifferling mehr wert sind, zu dienen, damit sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und Frieden mit Gott machen können.


Ich habe im Radio vor einiger Zeit gehört, daß nach der neuesten Statistik jedes vierte Mädchen und jeder zwölfte Junge in Deutschland betroffen ist.

Und ich glaube diesen Zahlen, denn ich kenne sie aus der Realität unseres Seelsorgeauftrages.


An den Anfang möchte ich einige Informationen stellen, die ich aus Amerika habe; in Deutschland sieht es nicht besser aus.

Ich habe diese Zahlen schon bei anderer Gelegenheit in der Gemüsesuppe vorgetragen, und möchte sie hier noch mal wiederholen.

In Amerika wurde eine Umfrage gemacht, wobei 55 Pastoren und 112 Seelsorger einen Fragebogen zu unserem Thema ausfüllten.

Hier wurde berichtet, daß ihnen 981 Fälle von Inzest aus ihrer Gemeindearbeit heraus bekannt wären.

56% aller Täter waren die leiblichen Väter, 38 % die Stiefväter der Opfer.

In 64% der Fälle begann der Inzest, als das Kind zwischen 7 und 13 Jahre alt war.

Es gab fast keinen Fall, bei dem es sich um einen einmaligen Vorfall gehandelt hätte.

Bei 65% der Fälle zogen sich die Mißbräuche länger als ein Jahr hin.

62% der betroffenen Familien gehörten der Mittel- oder Oberschicht an.


Die ganz große Überzahl der Täter waren Männer, aber es gab vereinzelt auch Frauen als Täter oder Mittäter.


Wir haben es wie gesagt mit einem ganz weitverbreiteten Verbrechen zu tun.

Und nun stell Dir vor, so ein Täter oder ein Opfer kommt in die Gemeinde Jesu, bekehrt sich, und wird mit den Pro- blemen seiner Vergangenheit nicht fertig.

Und zu so einem Täter oder einem Opfer gehört ja auch ein mehr oder weniger großes Umfeld, wie Familienan- gehörige, enge Freunde und so weiter.

Solche Menschen gibt es überall, meistens wißt ihr nur nicht darum, weil Seelsorge dem Herrn sei Dank ein Dienst ist der im Verborgenen stattfindet.

Ein großes Problem ist darin zu sehen, daß selbst viele Verantwortliche in der Gemeinde Jesu nicht glauben oder einsehen wollen, daß Menschen, vielleicht in ihrer Gemeinde solche tiefgreifenden Probleme haben können.

Viele meinen auch, das Ausmaß seelischer Verwüstung im Leben der beteiligten sei damit aus der Welt zu schaffen, daß diese Leute ihre Hand heben und eine Entscheidung für Jesus treffen.

Aber die Tatsachen belehren uns, daß es anders ist. Man kann darüber nicht so ohne weiteres zur Tagesordnung kommen.

Und der Leib Jesu soll als heilende, stärkende Kraft hier
nicht versagen.

Darum möchte ich Euch jetzt die Hintergründe, die Profile solcher Menschen skizzieren, porträtieren.


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