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OKKULTROCK-METHODEN UND DIE EVANGELIKALEN


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Rolf

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OKKULTROCK-METHODEN UND DIE EVANGELIKALEN




Bericht und Bemerkungen über eine Sendung des ERF



von Dr. Ulrich Happe *)

Zugrunde liegen der vorliegenden Abhandlung der Live-Mitschnitt sowie das von ERF-Junge-Welle herausgegebene Manuskript der Sendung "Backwardmasking" vom 29.6.1989, Sendedauer 30 Minuten. In der Sendung wird zu dem Buch "Rock im Rückwärtsgang" des Autors Michael Buschmann Stellung genommen, das 1987 im Schulte & Gerth Verlag erschienen und von Stephan Holthaus in Bibel und Gemeinde 2/1988 rezensiert worden ist. Hierin geht ein Rockbegeisterter Teenager dem Hinweis eines Freundes nach, Rockmusikplatten einmal rückwärts abzuspielen und anzuhören.
Überrascht von den unzähligen drogenverherrlichenden und satanischen Botschaften, die beim Rückwärtsabspielen der Platte wahrgenommen werden können, wird sie von einem christlichen Freund aus diesen Begegnungen mit dem Okkultismus zum Glauben an den Herrn Jesus geführt. Der Autor versucht mit seiner Erzählung, Rockmusik Fans vor satanischer Beeinflussung durch Rückwärtsmaskierungen (Backwardmasking = BM) zu warnen, die nach seiner Meinung in das Unterbewuátsein eindringen.

Viele Rockgruppen und Interpreten bedienen sich versteckter Satansbotschaften, indem sie auf einer der 24 oder 32 Spuren der Originaltonbandaufnahme den Text rückwärts mitlaufen lassen und so in die Platte mit einmischen oder indem sie Liedtexte auswählen, die vorwärts gesprochen zum Teil gar keinen Sinn, rückwärts gespielt jedoch den gewünschten Wortlaut ergeben (z.B. "DOG SI NATAS" - Satan is God).

1. Kritische Inhaltsangabe der Sendung

In der o.a. Rundfunk-Sendung von ERF-Junge-Welle wird dieses Buch einer kritischen Beleuchtung unterzogen. Nach kurzer Interviewein- blendung mit Michael Buschmann über seinen persönlichen Hintergrund und die Definition von BM folgen 4 im Buch genannte Musikbeispiele, die zuerst vorwärts angespielt werden (Dauer 0:58 Minuten bis 1:40 Minuten, insgesamt also 4:48 Minuten) und danach rückwärts (Dauer 5 bis 25 Sekunden, insgesamt also 70 Sekunden). Eins dieser Stücke - in der Musikliteratur als "Kokainlied" bekannt, wird vom Autor der Sendung sogar mit "ein wunderschöner (!) Titel der Gruppe Styx" gewertet.

Das 1. Musikbeispiel ("Another one bites the dust" der Gruppe Queen) wird vom Sendungsautor Dirk Heimann mit der Bemerkung abgetan, über dessen möglichen BM-lnhalt gäbe es in der Musikliteratur 3 verschiedene Interpretationen (allerdings nur über das 1. Wort; "... smoke marihuana" ist rückwärts in jedem Fall eindeutig (!) zu hören, wie der ERF selbst zugibt).

Das 2. Musikbeispiel ("Sounds like a melody" der Gruppe Alphaville) ist rückwärts gespielt ein willkürlicher Ausschnitt mit unklarem Rauschen, welcher jedoch nicht den vom Buchautor angegeben Plattenausschnitt darstellt. Im nachfolgenden Sendungsinterview mit dem Sänger der Gruppe Alphaville weist dieser den Vorwurf des BM in diesem Stück entschieden zurück. Der folgende Satz dieses Interviews ist als einziger aus dem Sendungsmanuskript des ERF in die Sendung nicht übernommen worden , "wenn er (Buschmann) sich jetzt Red Rose oder so etwas ausgesucht hätte, wo es zum Beispiel um Aleister Crowley geht in dem Stück, dann hätte er da mit Sicherheit richtiger gelegen."

Im 3. Musikbeispiel ("Snowblind" der Gruppe Styx) wird die Rückwärtseinspielung nach 5 Sekunden unbeendet abgebrochen. Zudem hat der Sendungsautor hierfür die Live-Version verwendet, obwohl Buschmann die Studio-Fassung angegeben hatte. Dann folgt die Live Einspielung des Styx-Sängers, mit der er den Vorwurf satanischen Einflusses entschieden zurückweist und sich ironisch gegen eine Verordnung des kalifornischen Gesetzgebers wendet, der einigen Platten einschliesslich der Styx Platte satanische Rückwärtsbotschaften zugeschrieben hatte. In der ERF-Sendung wird die Verordnung dieses Gesetzgebers bezüglich der Kennzeichnungspflicht von BM als BM-Hysterie bezeichnet.

Das 4. Musikbeispiel ("Fire on high" der Gruppe ELO) wird auch vom ERF- Autor als klare und unmissverständliche Rückwärtsbotschaft beurteilt, allerdings mit Hilfe von Wortklauberei als Sonderfall abgewertet, der nicht für den Beweis von BM heranzuziehen sei. Dabei nennt der ERF im gleichen Atemzug, dass ELO selbst auf einer ihrer Platten vor BM gewarnt hat.

Danach werden 2 Interviews mit einem Musikwissenschaftler und einem Professor für Psycholinguistik zu der Aussage benutzt, daá "Beweise für BM nicht existierten, sondern eher der überspannten Phantasie der BM- Verfechter zuzurechnen seien". Allerdings hat der eine Wissenschaftler lediglich seine persönlich ablehnende Haltung zu BM kundgetan, weil dieses Phänomen im Rahmen seiner Wirkungsforschung keine Rolle gespielt habe und weil unser Rezeptionsvermögen nach seiner Behauptung nur vorwärts funktioniere und nicht rückwärts. Der andere Wissenschaftler sagt nur, daá es seines Wissens bisher keine ernsthafte wissenschaftliche Untersuchung zum Thema BM gebe.

Nach dem Vorwurf angeblich gravierender Mängel und erheblicher Fehler hinsichtlich der Recherchierung an die Adresse von Buschmann von Seiten des ERF folgt dann die vollständige Wiedergabe eines "spitzenmässigen Konzertmitschnitts der Gruppe U2" (Zitat!) in einer Zeitdauer von 5:05 Minuten (!). Während viele sogenannte christliche Rockfans und Teile der Musikliteratur U2 als christliche Band bezeichnen, hat diese Gruppe dies nie behauptet, sondern singt in ihrer LP "Joshua Tree" vom März 1987 weiter "I still haven't found what I'm looking for" (Ich habe noch nicht gefunden, was ich suche).

Der Bassist dieser Gruppe ist vor kurzem wegen Besitz von 16 g Marihuana verhaftet und zur Zahlung von umgerechnet rund 100.000 DM Geldstrafe verurteilt worden. Die Gruppe hat sich in ihrem Video Rattle & Hum mit dem Lied "Sympathy for the devil" (Sympathie für den Teufel) der satanischen Gruppe Rolling Stones identifiziert, dies im Videoanspann kenntlich gemacht und u.a. dessen Sätze "Pleased to meet you. I hope you guess my name" (Ich freue mich, Euch kennenzulernen. Ich hoffe, Ihr erratet meinen Namen) gesungen. Das Video liegt dem Verfasser vor. Auch in "Ethos" Nr. 3 März 1989 - also vor dieser Sendung - wurde dies berichtet). - U2 singt in dem oben erwähnten Video den gesamten Song "Helter Skelter" von den Beatles (D-LP The Beatles-White Album 1968), "welcher dem amerikanischen Massenmörder Charles Manson als Aufforderung und Legitimierung seiner grauenvollen Verbrechen diente... John Lennon wurde vom Gericht gebeten, den Songtext wahrend der Verhandlung um Mason zu interpretieren und zu erklären. Lennon lehnte ab." (Die Beatles, ihre Karriere, ihre Musik, ihre Erfolge" / Standardwerk. Moers Bastei-Lübbe-Verlag 1988/ erwähnt auch in "Ethos" Nr. 3 März 1989)

Mit dieser Aufzählung bezüglich U2 werden nur die Kriterien angewendet, die in der ERF-Sendung am Ende genannt werden und mit denen zu einer sachlichen und möglichst offenen Diskussionsform über Rock- und Pop- Musik aufgerufen wird. Unter Anwendung der genannten Hilfsmittel als Bewertungsmasstab dieser Musik genannt werden Liedtext ("das Anpreisen von Drogengenuss oder Satansverherrlichungen sind mit dem Christsein nicht in Einklang zu bringen"), Plattenhüllen oder Informationen aus zahlreichen Musikzeitschriften - ergibt sich, dass in der vorliegenden ERF-Sendung mehr als 1/3 der Sendezeit (genau 10:23 Minuten) für das Abspielen von Stücken von Rockmusikgruppen verwendet worden ist, deren Mitglieder nicht nur Nicht-Christen sind, sondern von denen auch bekannt ist, dass sie Homosexualität, Okkultismus und Drogenmissbrauch praktizieren oder mit satanischen Gruppen sympathisieren (Belege liegen dem Verfasser vor). Dagegen betrug die Gesamtzeit der Beispiele für BM lediglich 70 Sekunden, von denen aus obengenannten Gründen letztendlich nur 45 Sekunden zu verwerten sind. Diese beiden Beispiele - Nr. 1 "... smoke marihuana" und Nr. 4 "the music is reversible, but time is not, turn back" enthalten jedoch keine satanische Rückwärtsbotschaft, obwohl Michael Buschmann viele Beispiele satanischer BM bei anderen Gruppen genannt hatte. Muss sich der ERF-Autor nicht die Frage gefallen lassen, ob er seine Musikbeispiele ganz bewusst ausgewählt und eine Fülle von Informationen und Beispielen dem Hörer vorenthalten habe?

2. Aufzählung vieler Publikationen, die die Realität von BM belegen

1. In der Sendung des Westdeutschen Rundfunks "Riff" vom Februar 1988 wird BM als Realität genannt und Beispiele gebracht. (Sendung liegt Verfasser vor)

2. In einer Sendung vom Süddeutschen Rundfunk, produziert am 15.11.1988, wird die Tatsache der Verbreitung gotteslästerlicher Botschaften über BM anhand von mehreren Hörbeispielen belegt und darauf hingewiesen, daá sich in Amerika bereits Gerichte mit BM beschäftigt haben und eine Kennzeichnungspflicht entsprechender Platten anordneten. Ferner wird auf den Umstand hingewiesen, dass beim Rückwärtsabspielen keine Banalitäten zu hören sind, sondern dass die Botschaften gezielt in Richtung Satansverherrlichung bzw. einer Verspottung des christlichen Glaubens gehen (Manuskript liegt Verfasser vor)

3. Eine Sendung des Saarländischen Rundfunks zu diesem Thema, produziert am 15.11.88, erwähnt ausser dem unter 2. Genannten, dass sich schon die Beatles auf ihrem Album Abbey Road des BM bedienten. (Manuskript liegt Verfasser vor)

4. In einer dem Verfasser vorliegenden amerikanischen Kopie eines Zeitungsartikels der "Free Bee" aus Kalifornien vom 7.5.1982 nennt ein Psychologe die Tatsache des BM in der Rockmusik eine Form der sublimierten Suggestion und beschreibt die Wirkung als Gehirnwäsche. 5. Ein Zeitungsartikel der amerikanischen Zeitung "Stars and Stripes" vom 5.2.1983 berichtet über ein Gesetz des Senates in Arkansas über die Kennzeichnungspflicht BM-enthaltender Platten. (Die deutsche &Umlbersetzung von 4. und 5. ist in "Alle reden über Rock & Roll", von K. und K. Wood, 4. Auflage 1986, abgedruckt)

6. "Signale aus dem Jenseits", Videofilm, Hänssler-Verlag, 1989 (Der Tontechniker Mike Putini berichtet über BM bei den Beatles, Led Zeppelin und Black Oak Arkansas)

7. "Beaten statt Beten?" M. Eggler, Verlag Liebenzeller Mission, 1988 8. "Manipulation im Rückwärtsgang", Peters/Merrill. Verlag Schulte & Gerth, 1988

9. "Alle reden über Rock & Roll", Ken und Karola Wood, 4. Auflage Leipheim. 1986 10. Am 18.5.88 berichtete "Idea" von einem Beitrag des neuesten Materialdienstes der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Stuttgart, einer Einrichtung der Evangelischen Kirche Deutschlands. Danach haben sich 40 Gruppen und Interpreten, sogar auch christliche, der Technik des BM bedient. BM entspreche demnach der "Methode des Rückwärtssprechens" die der englische Satanist Aleister Crowley (1875-1947) seinen Anhängern empfohlen hatte.

10. Crowley, der zu den führenden Okkultisten des 20. Jahrhunderts gehört, der Vater der heutigen Geheimkult- und Satanismus-Szene, der auf Plattenhüllen von vielen Rockgruppen zu sehen ist und auf den viele Lieder gesungen werden, schrieb in seinem Buch "Magic in Theory and Practice" Castle Book. New York - auf Seite 417, ein in die Magie Eingeweihter müsse lernen, rückwärts zu denken, rückwärts mit beiden Händen zu schreiben, rückwärts zu gehen, rückwärts gespielte Platten anzuhören, rückwärts zu sprechen und rückwärts zu lesen, bis er sich daran gewöhnt habe und dies ihm ganz natürlich vorkomme. Nach Überwindung des Stadiums der Konfusion werde das Gehirn diese Rückwärtsarbeit automatisch verrichten.

Wenn ein Satanist, dessen Bedeutung für den Satanismus, Okkultismus und die Rockmusik unbestritten ist, derartige Methoden für die Ausbildung zum Okkultisten als Lehrstoff nennt, sollte der Wirknachweis dieser Techniken für einen Christen ausreichend erbracht sein. Wissenschaftliche Erklärungsversuche sollten dann überflüssig sein.

Zudem bleibt offen, ob die Kompetenz der vorgenannten Wissenschaftler zu Fragen der Wirkung okkulter Praktiken überhaupt gegeben ist. Diese 11 angeführten Publikationen hätten dem ERF bekannt sein müssen, da sie leicht zu bekommen sind. Sie waren bereits Monate bis Jahre vor der ERF-Sendung vom 29.6.1989 erschienen. Diese Sendung ist mit Einverständnis des ERF ausgestrahlt und der Inhalt vom Leiter der ERF-Junge-Welle, Rolf-Dieter Wiedemann, bis auf einige kleine Formfehler vollständig gedeckt worden. Dies geht aus seinem Kommentar hervor, der unmittelbar nach der Sendung noch gesendet worden war, und aus den Briefantworten, mit denen er auf Leserzuschriften reagierte.

Herr Wiedemann betont darin ausdrücklich, dass die ganze Aufregung um Backwardmasking eine Machenschaft Satans ist, eine Panikmache, mit der er (Satan) zahlreiche junge Christen in Angst und Schrecken versetze, indem er sie glauben machte, ihr Unterbewusstsein sei ein Einfallstor für teuflische Rückwärtsbotschaften.

Ferner behauptet er mehrfach, dass der Schulte & Gerth-Verlag sich entschlossen habe, die 2. Auflage des Buschmann-Buches vom Markt zuzückzuziehen, weil es offensichlich inhaltliche Fehlinformationen verbreite. Der Schulte & Gerth-Verlag hat aber ausdrücklich betont, dass er das Buch, welches zum Sendezeitpunkt bereits in der 6. Auflage erschienen war und jetzt in der 7. Auflage erscheinen wird, nicht vom Markt zurückziehen werde.

Auch der Direktor des ERF, Horst Marquard, war durch mindestens einen Leserbrief auf einen Teil der oben genannten Fehler aufmerksam gemacht worden, insbesondere auf Aussagen in der Sendung, dass man neben anderen Rockgruppen auch die (von Satan beeinflusste) Gruppe Styx ohne Bedenken hören könne, und dass diese Sendung Machenschaften Satans eher verharmlose, ohne jedoch selbst zu reagieren.

Der ERF muss sich die Frage gefallen lassen, ob er mit einer solchen Sendung seinen selbst formulierten Auttrag erfüllen kann, über Radio die gute Nachricht von Jesus Christus möglichst vielen Menschen nahezubringen. Werden nicht dadurch viele junge Hörer geradezu ermutigt, weiter satanisch verseuchte Musik zu hören; wenn selbst der ERF sie ausdrücklich für gut heisst (s.o.: "Snowblind" der Gruppe Styx "ein wunderschöner Titel" / aber Kokainlied mit satanischem BM, "Move, Satan, move in our voices" - Bewege Dich, Satan, bewege Dich in unseren Stimmen), ernstgemeinte Warnungen als überzogen darstellt und seine Augen vor sogar in weltlichen Rundfundsendern dargestellten Realitäten und Gefahren verschliesst? Mit solchen Sendungen, jedenfalls, fördert die "Junge-Welle" das Anliegen des ERF nicht.

*) Der Autor kann das Geschriebene durch die Kopie der Sendung und einen umfangreichen Briefwechsel verschiedener Personen auf Wunsch belegen.
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