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Depression als Lebenschance


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Rolf

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Depression als Lebenschance





Familientherapeutische Einrichtung Brückenschlag
Burg auf Fehmarn







Referent: Rolf Wiesenhütter, Dipl. Theologe
Ausbildung & Praxis Christozentrischer Seelsorge


Ganz herzlichen Dank für die freundliche Einladung und für die Gelegenheit, heute erneut über das ganz wichtige und sensible sensible Thema Depressionen hier zu referieren und mit Ihnen zu sprechen.

Für die, die mich noch nicht kennen: Mein Name ist Rolf Wiesenhütter, inzwischen bin ich ein Jahr älter geworden, also 46 Jahre alt, verheiratet mit Juliane, die ich auch mitgebracht habe – und in meiner Eigenschaft als Theologe ausschließlich auf dem Gebiet der Seelsorge tätig.

Meine Aufgabe besteht darin, Menschen im Bereich Seelsorge aus- und weiterzubilden, wobei ich von einer Seelsorge spreche, die aus der die aus der Bibel kommt.

Wir kümmern uns selbstverständlich auch in persönlichen Gesprächen und Hilfestellungen um Menschen die Probleme, Schwierigkeiten aufgrund verschiedener Ursachen haben.

Ich sage heute wie im letzten Jahr ausdrücklich, dass ich
heute zu Ihnen und euch als Seelsorger spreche, als therapeutischer Seelsorger, aber nicht als psychothera- peutischer Seelsorger.

Wenn wir über seelische Erkrankungen nachdenken, dann sprechen wir über einen Bereich, der sehr schnell medizinische Hilfe erforderlich macht. So verstehen wir uns also absolut nicht als Konkurrenten von Ärzten, Psychiatern oder guten Psychotherapeuten, sondern unsere Stellung als Seelsorger verstehen wir ausdrücklich in einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten.

Als verantwortlicher Seelsorger kann ich einen Arzt oder Psychologen nicht übergehen, sondern mache meine Tätigkeit davon abhängig, dass der, der zu uns zum seelsorgerlichen Gespräch kommt, seine Arztbesuche und auch seine Anordnungen und Verordnungen z.b. die Einnahme von Medikamenten, nicht vernachlässigt.

Andererseits sind wir durchaus der Auffassung, das ein bibeltreuer Seelsorger seinen Platz hat und nicht so ohne weiteres von einem Arzt oder Psychologen ersetzt werden kann, wenn dieser nicht gläubig ist.


Soweit die Vorrede – und nun zum Thema des heutigen Nachmittages.

Im letzten Jahr habe ich hier darüber gesprochen, dass ein depressiver Mensch in seiner Situation es nicht nur schwer mit sich selbst hat, sondern dass er darüber hinaus auch große Probleme damit hat, dass sein Umfeld meist sehr schnell mit Unverständnis reagiert, und vor allem die Angehörigen und Freunde ein bisschen an die Situation heranzuführen um zu verstehen, was ein Mensch in einer depressiven Phase so alles durchmachen kann.

Heute möchte ich einmal eine ganz andere Seite beleuchten und aufzeigen, dass auch Depressionen durchaus etwas positives an sich haben können.

Sicherlich wird ein Mensch, der unmittelbar in einer depressiven Phase steckt, das so nicht aufnehmen können.

Aber Depressionen zeigen sich durchaus in Schwankungen, es gibt Zeiten, wo es schlechter geht, und Zeiten, wo man sich fast gesund fühlt.

Wenn ich das Thema des heutigen Nachmittags

„Die Depression als Lebenschance“

genannt habe, dann liegt dieser Aussage zunächst ein theologischer, ein biblischer Grundgedanke zugrunde,
den ich im Römerbrief, im achten Kapitel gefunden habe.

Dort wird ab dem 18 Vers ein Thema abgehandelt, wo es darum geht, das ein Mensch, der Christ geworden ist, ein sehnendes Verlangen nach Zukunft hat.

Das ist so, weil die Zukunft in der Bibel immer die kommende, ewige Herrlichkeit bedeutet. Paulus erklärt hier, dass es einen notwendigen Zusammenhang zwischen dem Leiden des Menschen in der Gegenwart und der ewigen Herrlichkeit in der Zukunft gibt.

Und er sagt hier, dass die Leiden der Jetztzeit gegenüber der kommenden Herrlichkeit nicht ins Gewicht fallen, sondern das sie dazu da sind, die Sehnsucht des Menschen nach der Ewigkeit zu schulen.

Und in dieser Spannung in der Menschen stehen, wenn sie augenblicklich tiefes, schweres Leid durchmachen und der kommenden, verheißenen Herrlichkeit; in dieser Spannung entsteht Hoffnung.

Und wie kann ein Mensch eine depressive Phase überwinden? Indem er eine neue Perspektive, eine neue Sicht, eine Hoffnung auf ein gutes Morgen entwickelt.

Paulus sagt im 21. Vers des Römerbriefes:

„Die Kreatur wird frei werden vom Dienst des vergänglichen Wesens zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.“

Das ist der Grund, warum wir Menschen, übrigens auch dann schon, wenn sie kerngesund sind, einladen, ihre Beziehung zu Gott in Ordnung zu bringen und zu verstehen, welche Rolle Gott im Leben eines Menschen spielen will, denn Paulus sagt hier:

„In der Liebe zu Gott werden uns alle Dinge, die wir erleben, auch die, die uns widerfahren, zum Besten dienen.“

In der Elberfelder Übersetzung heißt es: „Sie wirken zum Guten!“

Alle Dinge, das sind dann auch depressive Phasen, die wir vielleicht durchleben.

Was für ein Anspruch! Ist es nicht atemberaubend, diesen Gedanken einmal so zu denken, und ihn mit Inhalt zu füllen?

Das ist sozusagen der Rahmen, der Anspruch, die Behauptung, Depressionen können bei allem Leid, das sie hervorrufen, auch Chancen für unser Leben beinhalten?

Wie kann man das erklären?


























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