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»Sabbat und Sonntag«: Rabbiner und Bischöfe im Dialog


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Rolf

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»Sabbat und Sonntag«: Rabbiner und Bischöfe im Dialog




Jesus.de-

04.03.2008


(epd) - Die Spitzenvertreter der beiden großen, christlichen Kirchen äußerten sich im Rahmen einer Diskussion mit Vertretern der Rabbinerkonferenzen über das Thema «Sabbat und Sonntag». Bischöfe und Rabbiner warnten ausdrücklich vor einer weiteren Aushöhlung des Sonntagsschutzes.

Eine Aufgabe arbeitsfreier Sonntage habe nicht nur Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit des Einzelnen, sondern führe auch zu einer sozialen und kulturellen Verarmung, erklärte der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff am Montag in Düsseldorf. Es sei eine ernste Gefahr für die deutsche Gesellschaft, «wenn aufgrund von wirtschaftlichen Interessen und Konsumwünschen der Sonntag immer mehr nivelliert wird», betonte auch Mussinghoff, stellvertretender Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sagte der Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, wenn der gemeinsame freie Tag am Sonntag verloren gehe, brauche sich niemand über den Verfall der Familie zu wundern.

Der Sonntag befreie von Leistungsdruck, Nutzenkalkül und Konsumzwängen, er biete außerdem Freiraum zum Innehalten und zur Orientierung. «Der Sabbat wie der Sonntag bieten dem Menschen einen geschützten Raum an für die Einübung eines Lebens aus der Beziehung zu Gott», erläuterte Mussinghoff, der eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz für die religiösen Beziehungen zum Judentum leitet.

»Rekord« der verkausoffenen Sonntage

Der Berliner Bischof Huber kritisierte vor allem die Berliner Regelung, nach der zehn verkaufsoffene Sonntage im Jahr erlaubt sind, darunter alle vier Adventssonntage. Dieser «bundesweite Rekord», bei dem der Schutz des Sonntags im Dezember nur noch die Ausnahme sei, zeige, wie dramatisch es gesellschaftlich und politisch um die Sonntagsruhe bestellt sei.

«Mich beunruhigt die irritierende Fähigkeit einer Gesellschaft, eine große Institution der Sozialkultur, die über 1.700 Jahre gewachsen ist, innerhalb einer Generation zur Disposition zu stellen», sagte Huber. Evangelische und katholische Kirche haben beim Bundesverfassungsgericht Klage gegen das Berliner Ladenschlussgesetz eingereicht.

Der Schweriner Landesrabbiner William Wolff beklagte, dass viele Juden in Europa ihren Glauben nicht mehr lebten, «der Sabbat wird nicht mehr gehalten». Als Folge «verschwinden auch die Juden in der offenen, säkularen Gesellschaft», sagte Wolff und warnte, bereits in 30 oder 50 Jahren könnte es in Deutschland keine Juden mehr geben. «Denn ohne Sabbat gibt es kein jüdisches Leben - und bald auch keine Juden mehr.» Der Sabbat spiele im Judentum eine grundlegende Rolle, er bringe «Erholung und Erfrischung, die uns in keiner anderen Weise offen stehen».

Das Begegnungstreffen von Bischöfen und Rabbinern fand im Rahmen der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit statt, die am Sonntag in Düsseldorf zentral eröffnet wurde. Es war das dritte Spitzentreffen dieser Art nach Berlin 2006 und Mannheim 2007. Neben dem Thema «Sabbat und Sonntag» ging es um die «Weitergabe des Glaubens an die junge Generation».
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