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Wahrheiten, denen wir verbunden sind!?


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2 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Wahrheiten, denen wir verbunden sind!?





William MacDonald


Teil 1


Woran wir treu festhalten sollten!


Was denkst du von jemandem, der sagt: »Schon meine Eltern waren Mitglieder dieser Gemeinde - ich wurde in ihr geboren und werde in ihr sterben.«
»Oh«, wirst du sagen. »Ich glaube, es ist falsch, so zu sprechen.«
»Ja, aber warum ist es falsch?«

»Ich nehme an, deshalb, weil er davon ausgeht, dass seine Gemeinde recht hat und immer recht haben wird.«
»Gut, aber welcher Gemeindeart sollte er denn treu sein?«
»Ich meine, er sollte keiner Gemeinderichtung treu sein, weil keine vollkommen ist!«
»Eine letzte Frage: Wenn er keiner Gemeinderichtung oder christlichen Gruppe treu sein sollte, woran sollte er denn dann treu festhalten?«

»Er sollte treu am Herrn und den Prinzipien, die sein Wort uns gibt, festhalten!«
Ja, natürlich, das ist die einzig richtige Antwort!
Es ist falsch, eine blinde, fanatische Treue zu irgendeiner christlichen Gemeinschaft zu entwickeln, ohne zu beachten, wie schriftgemäß sie zeitweilig ist.

Wir können sogar unterstellen, dass du die ganze Idee der vielen Benennungen ablehnst. Nimm an, du triffst Christen, die jeden Namen ablehnen, um nicht als Sekte zu gelten. Nimm weiterhin an, dass sie von von sich selbst als von den »Versammlungen« reden. Sie bemühen sich, an der Lehre des Wortes festzuhalten. Solltest du nicht mit ihnen Gemeinschaft haben und dich allein zu ihnen halten?

Tust du das, wirst du in einer schwierigen Lage sein.
Du vertraust dich einer Gruppe an, die sich im Laufe der Jahre unweigerlich ändern wird. Das bisher bei fast jeder christlichen Gemeinschaft so. Liberale Tendenzen schleichen sich ein, Eifer und Frische werden von Formalismus verdrängt. Es entwickelt sich eine gemeindeeigene Hierarchie und bald schon kann man »Ikabod« (ein Begriff aus 1. Sam 4,211. Sam 4,21) über die ganze Sache schreiben - »die Herrlichkeit Gottes ist daraus verschwunden«.
Dann wiederum, wenn du dich zu einer Gruppe von Gemeinden hältst, wirst du dich immer wieder neu fragen müssen, mit welcher speziellen Gemeinde innerhalb dieser Gruppe du einverstanden bist. Es gibt ebenso große Unterschiede innerhalb jeder Gruppe örtlicher Gemeinden, wie es sie zwischen einzelnen Menschen gibt. Offene gibt es und exklusive, konservative und liberale.

Einige haben einen Pastor, der der Gemeinde vorsteht, andere lehnen einen solchen Ein-Mann-Betrieb ab. Keine Gemeinde ist einer anderen völlig gleich.
Es ist also ein wirkliches Problem: zu welcher Gemeinde sollen wir uns halten?

Müssen wir uns blindlings all jenen Gemeinden verschreiben, die in einem halb-offiziellen Adressbuch aufgeführt sind? Es scheint doch so, dass wir das nicht ohne Weiteres tun dürfen. Soweit es uns betrifft - unsere eigene Zugehörigkeit - sollten wir jede einzelen Gemeinde am Wort Gottes prüfen.

Hier taucht ein anderes Problem auf: Halte ich mich zu einer bestimmten Gruppe örtlicher Gemeinden - wie ist mein Verhältnis dann zu anderen christlichen Gruppen, die sich in mancher Hinsicht vielleicht näher an das Neue Testament halten als meine? Wie bewerte ich sie? Winke ich ab, indem ich sage »sie gehören nicht zu unseren Versammlungen«? Mache ich mein positives oder negatives Urteil über sie davon abhängig, ob über ihre Aktivitäten in »unseren« Zeitschriften berichtet wird?

Außerdem gibt es noch einzelne Christen, die außerhalb unseres Kreises stehen, aber im Werk des Herrn arbeiten. Wie bewerten wir sie?

Fragen wir: »Wurde er von einer unserer Versammlungen empfohlen?« (obwohl das eine gute Hilfe sein kann). »Ist er mit uns in Gemeinschaft?« Oder erkundigen wir uns, ob er dem Herrn dient in Übereinstimmung mit den Prinzipien des Neuen Testaments?

Die leichteste Vorgehensweise ist natürlich diejenige, Einzelne oder Gruppen danach zu beurteilen, ob sie mit uns in Gemeinschaft sind oder nicht - das erfordert keine geistliche Erfahrung oder Einsicht. Aber es ist ein falsche und gefährliche Urteilsgrundlage, weil es das Wort Gottes als unsere höchste Autorität verdrängt. Wenn wir so handeln, unterstellen wir, dass »wir« mit unseren Einstellungen richtig liegen, und dass alle anderen sich uns anpassen sollten. Dies führt zu Meinungsverschiedenheiten, Schwierigkeiten und Verwirrung.

Christen müssen lernen, alles an der Schrift zu überprüfen. Sie ist unsere einzige Autorität. Die Frage ist nicht: »Wie handhaben wir dies und jenes in unseren Versammlungen?«, sondern: »Was sagt die Schrift darüber?«
Unsere Treue gilt zuerst, zuletzt und immer dem Herrn und den Prinzipien Seines Wortes. Und wir dürfen niemals blind voraussetzen, dass eine Gruppe von Gläubigen ein Monopol auf die Wahrheit hätte, sich in ihrer Ganzheit fest an das Neue Testament hielte oder gar immun wäre gegen Verwässerung und Abweichung.

Jede Generation muss wachsam sein gegenüber der Gefahr, abzurutschen in konfessionalistisches, sektiererisches Denken. Durch die Jahrhunderte hindurch hat es große Bewegungen gegeben - gewirkt durch den Heiligen Geist - in denen bestimmte Wahrheiten wieder freigelegt wurden aus dem Schutt von Tradition, Formalismus und Brauchtum. Die erste Generation, also diejenigen, die die Bewegung miterlebten, waren verständig, was die entsprechenden Wahrheiten der Schrift betraf. Die zweite und dritte Generation versuchte, routinemäßig dem System dann zu folgen, weil ihre Eltern in ihm gelebt hatten, und weil sie selbst darin aufgewachsen waren. Ein Verfall der innersten Überzeugungen fand statt und die wachsende Unkenntnis biblischer Grundlagen war die Folge.

Somit ist die Geschichte der meisten geistlichen Bewegungen passend beschrieben worden mit der Wortfolge:
Mensch - Bewegung - Maschine - Denkmal. Am Anfang ist da z.B. ein Mensch, in besonderer Weise vom Heiligen Geist gesegnet und benutzt. Sobald andere von ihm tiefer in die erkannte Schrift-Wahrheit eingeführt werden, entwickelt sich eine Bewegung. Aber in der zweiten und dritten Generation folgen die Menschen einem System mit sektiererischer, maschinenartiger Genauigkeit. Am Ende bleibt ein lebloses, konfessionalistisches Denkmal.

Wenn du eine Auswahl von Christen fragen würdest: »Warum gehst du gerade in diese Gemeinde?« - was meinst du, wie viele von ihnen dir eine klare, schriftgemäße Antwort geben könnten? Wenige!

Die Unwissenheit über die Wahrheit der neutestamentlichen Gemeinde ist weit verbreitet und deshalb herrscht ein allgemeiner Mangel an Überzeugung bzgl. dieses Themas. Wie können wir auch überzeugt sein von Dingen, die wir weder kennen noch verstehen?

Die Glieder eine gesunden neutestamentlichen Versammlung wissen, warum sie dort sind. Sie sind keine Predigt-Genießer oder Anhänger von Menschen, sondern Christen, die fest gegründet sind in der Wahrheit des Evangeliums und der Gemeinde. Sie sind bereit, alls am Wort zu prüfen. Sie sind nicht unwiderruflich einer bestimmten Gemeindeart verpflichtet. Wenn sich Tendenzen abzeichnen, die unbiblisch sind und den Herrn entehren könnten, werden sie, wenn keine Korrekturmöglichkeit besteht, die Führung des Heiligen Geistes suchen, um die Gemeinschaft solcher zu finden, die sich im Gehorsam der Bibel gegenüber versammeln.

Wir werden jetzt einige der großen Wahrheiten bzgl. der Versammlungen untersuchen, die wir im Neuen Testament finden und denen wir Treue schulden.

Die Einheit des Leibes

Eine der deutlichsten Wahrheiten ist die der Einheit des Leibes Christi. Da ist nur ein Leib, eine Kirche, eine Versammlung (Eph 4,4Eph 4,4).
Deshalb sind alle Gläubigen verantwortlich, davon Zeugnis zu geben. Wenn wir uns versammeln, sollen wir dem praktisch Ausdruck geben. Nichts, was wir tun oder sagen, sollte das verleugnen. Viele Christen sehen sehr klar, dass Sekten und Konfessionen eine Verneinung der Wahrheit über den einen Leib sind (1. Kor 1,10-131. Kor 1,10-13, 1. Kor 3,31. Kor 3,3).
Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einmütig redet und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern dass ihr in demselben Sinn und in derselben Meinung völlig zusammengefügt seiet. Denn es ist mir durch die [Hausgenossen] der Chloë über euch bekannt geworden, meine Brüder, dass Streitigkeiten unter euch sind. Ich meine aber dies, dass jeder von euch sagt: ich bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Kephas, ich aber Christi. Ist der Chritus zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?

... denn ihr seid noch fleischlich. Denn wo Eifersucht und Streit unter euch ist, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise?
Sekten erwecken den Eindruck, dass der Christus gespalten ist und verfälschen damit die Wahrheit des Wortes Gottes.
Viele von uns erkennen das sehr deutlich und lehnen Namen wie Baptisten, Lutheraner, Methodisten oder Episkopale ab.
Was wir nicht sehen, ist, dass jeder Name, der uns von anderen Gliedern des Leibes abgrenzt, trennend und unbiblisch ist. Sogar wenn wir einen biblischen Namen annehmen, wie z.B. »Brüder«, trennen wir uns in dem Augenblick von den Gliedern des Leibes, wenn wir ihn besonders qualifizieren oder als Namen hervorheben. Es ist genauso falsch von einigen Gläubigen, sich selbst zu identifizieren als Plymouth Brüder, United Brüder, Christian Brüder, Evangelikale Brüder, Offene Brüder oder Exclusive Brüder, wie es von anderen falsch ist, sich Presbyterianer oder Pfingstler zu nennen.

Der Name »Brüder« unterstellt, dass es einige Gläubige gibt, die keine Brüder sind oder dass es einige in besonderer Weise sind. Man kann Formulierungen hören wie: »Gehört er zu den Brüdern?« oder: »Er verließ die Brüder«. Die Wahrheit ist natürlich, dass er, wenn er wiedergeboren ist, zu den Brüdern gehört und dass er die Brüder gar nicht verlassen kann, weil er als Gläubiger auf ewig errettet ist.

Es ist bestimmt richtig, dass wir uns einzig zum Namen Jesu hin versammeln sollen. Aber in dem Moment, in dem wir von uns sagen, wir seien jetzt »Christen, die sich allein zu dem Namen des Herrn Jesus Christus hin versammeln«, in der Meinung, nur wir täten dies und alle anderen nicht, sind wir zu einer Sekte geworden.

Von einer bestimmten Gruppe von Christen ausschließlich als dem »Volk des Herrn« zu sprechen, verleitet zu einer sektiererischen Haltung. Es versetzt uns in die gleiche Klasse wie diejenigen in Korinth, die sagten »ich bin des Christus«, womit sie meinten, dass sie - im Gegensatz zu den anderen - allein Christus treu wären (1. Kor 1,121. Kor 1,12).
Ich meine aber dies, daß jeder von euch sagt: Ich bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Kephas, ich aber Christi.

Ein anderes Gebiet, auf dem diese Inkonsequenz deutlich wird, ist der Brauch, eine bestimmte Zusammenkunft von Christen einer Stadt »die Versammlung« in dieser Stadt zu nennen. Oder von Staaten oder Städten zu sprechen, in denen es »keine Versammlungen« gibt. Im Grunde ist das keine zulässige Ausdrucksweise.

Die Ortsversammlung in jeder beliebigen Stadt setzt sich aus allen wirklich Wiedergeborenen dort zusammen. Es mögen in dieser Stadt verschiedene Zusammenkünfte von Christen sein;
zusätzlich mag es dort einige Gläubige geben, die sich aus verschiedenen Gründen zu keiner örtlichen Gemeinschaft halten (sie mögen z.B. unter der Gemeindezucht stehen). Alle zusammen bilden die Ortsversammlung, auch wenn sie sich nicht gemeinsam an einem Ort treffen.

Da mag einer sagen: »Wie soll ich denn dann meine Versammlung von all den anderen evangelikalen Gemeinden in meiner Heimatstadt unterscheiden?« Die Antwort ist: »anstatt sie die Versammlung in deiner Heimatstadt zu nennen, stelle sie vor als die Versammlung, die sich in der Straße XY trifft«. Dann wirst du die Einheit des Leibes nicht verleugnet haben.
Wir dürfen niemals vergessen, dass wir Christen sind, Glaubende, Brüder, Jünger und Heilige - und mit uns sind das alle, die durch das kostbare Blut Christi erlöst worden sind. Das durch irgendeine Art von Sektierertum o.ä. zu verleugnen, hieße, die Wahrheit der Bibel zu verleugnen und der Fleischlichkeit und des Stolzes schuldig zu werden.

Jeder Wiedergeborene ist Glied am Leib Christi

Eine zweite tiefe Wahrheit, für die wir einstehen sollten, ist die, dass alle wirklich Glaubenden Glieder am Leib Christi und einander zugeordnet sind (1. Kor 12,12-261. Kor 12,12-26).

Denn wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl viele, ein Leib sind: so auch Christus. Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. Wenn der Fuß spräche: Weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib: gehört er deswegen nicht zum Leib? Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib: gehört es deswegen nicht zum Leib? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder bestimmt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie er wollte. Wenn aber alles ein Glied wäre, wo wäre der Leib? Nun aber sind zwar viele Glieder, aber ein Leib. Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht; oder wieder das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht; sondern gerade die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig; und die uns die weniger ehrbaren am Leib zu sein scheinen, die umgeben wir mit größerer Ehre; und unsere nichtanständigen haben größere Wohlanständigkeit; unsere wohlanständigen aber brauchen es nicht. Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dabei dem Mangelhafteren größere Ehre gegeben, damit keine Spaltung im Leib sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge füreinander hätten. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit.
Deshalb ist es so wichtig, alle Christen als unsere Brüder und Schwestern anzunehmen.

Nicht immer ist das leicht. Die Menschen haben Zäune errichtet. Man fühlt sich der eigenen Gemeinderichtung mehr verpflichtet als dem Leib Christi und anerkennt dabei nicht die Einheit des Geistes.

Aber es geht nicht um andere. In unserem eigenen Herzen herrscht sogar oft der Wunsch, uns zu unterscheiden; wir denken von uns, wir hätten ein Stückchen der Wahrheit, z.B. über die Gemeinde tief erkannt. Nun finden wir es oft schwierig, freundlich zu jenen zu sein, die nicht die gleichen Ansichten haben wie wir. Statt uns zu freuen, dass andere in ein gewisses Maß göttlicher Wahrheit eingeführt wurden, sind wir eher geneigt, die Unterschiede ihrer und unserer Ansichten zu betonen. Und viel zu oft streiten wir erbittert mit jenen, deren Gemeindeordnung unser eigenen auffallend ähnlich ist.
Wie können wir denn dann der Wahrheit Ausdruck geben, dass alle wiedergeborenen Gläubigen Glieder am Leib Christi sind?
Zuallererst sollen wir sie lieben, weil sie zu Christus gehören (1. Joh 4,111. Joh 4,11).

Geliebte, wenn uns Gott so geliebt hat, sind wir auch schuldig, einander zu lieben.
Die Tatsache, dass sie sich möglicherweise auf verschiedenen Gebieten der Lehre oder der Gemeindepraxis von uns unterscheiden, darf uns doch nicht daran hindern, sie zu lieben.
Wir sollen für sie beten (1. Sam 12,231. Sam 12,23).

Auch was mich betrifft - fern sei es von mir, dass ich mich an dem HERRN versündigen und aufhören sollte, für euch zu bitten; sondern ich will euch den guten und richtigen Weg lehren.
Die Fürbitte schulden wir allen Menschen, besonders aber den Hausgenossen des Glaubens.
Drittens sollen wir darum bemüht sein, die kostbaren Wahrheiten, die Gott uns in Seinem Wort gezeigt hat, mit ihnen zu teilen (2. Tim 2,22. Tim 2,2).

... und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Menschen an, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren!
Das bedeutet nicht, dass wir eine wohlüberlegte Politik des Schaf-Diebstahls an den Tag legen sollten, d.h. uns in anderen evangelikalen Kreisen bewegen mit der Zielsetzung, Menschen von dort weg in unsere eigene Gemeinschaft zu bringen. Nirgends in der Bibel werden wir aufgefordert, diese Trennung hervorzurufen. Sondern wir sollten - geleitet durch den Heiligen Geist - in unseren persönlichen Kontakten anderen Christus vor Augen stellen, als den einigenden Mittelüpunkt seines Volkes. Wir sollten »Ihn verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, um jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen« (Kol 1,28Kol 1,28).

Nun sollen wir aber die anderen Gläubigen nicht nur lieben, für sie beten und sie auferbauen, sondern wir sollen auch von ihnen lernen (1. Kor 12,211. Kor 12,21).
Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht; oder wieder das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht.
Falsch ist es, zu denken, wir hätten die Wahrheit gepachtet und könnten keinen geistlichen Nutzen von jenen haben, die außerhalb unserer Gemeinschaft sind. Jedes Glied hat dem Rest des Leibes etwas zu geben, trägt etwas bei. Jede menschliche Barriere, die Gläubige daran hindert, sich gegenseitig im Glauben zu helfen, steht im Gegensatz zum Willen Gottes.

Auch sollen wir uns der Kritik, der Eifersucht, des Geschwätzes, der Verleumdung und des Verurteilens enthalten (Lk 6,37Lk 6,37).
Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; und verurteilt nicht, und ihr werde nicht verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden.
Jeder Gläubige ist ein Hausknecht Gottes. Uns wird deutlich untersagt, andere vor der Zeit zu verurteilen, d.h. bevor der Herr wiederkommt (1. Kor 4,51. Kor 4,5).
So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird! Und dann wird jedem sein Lob werden von Gott.
Paulus fragt: »Wer bist du, dass du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt dem eigenen Herrn« (Röm 14,4Röm 14,4).

Und als Petrus sich über Johannes' Dienst Gedanken machte, sagte der Herr Jesus zu ihm: »Was geht es dich an? Folge du mir nach!« (Joh 21,22Joh 21,22).
Wir sollten uns über jede Gelegenheit freuen, bei der Christus verkündigt wird, auch wenn wir mit den Methoden und Motiven nicht einverstanden sind. Paulus schrieb an die Philipper:

»Einige zwar predigen Christus auch aus Neid und Streit, einige aber auch aus gutem Willen. Diese aus Liebe, weil sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums eingesetzt bin, jene aus Streitsucht verkündigen Christus nicht lauter, weil sie mir in meinen Fesseln Trübsal zu erwecken gedenken. Was macht es denn? Wird doch auf jede Weise, sei es aus Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt und darüber freue ich mich. Ja, ich werde mich auch freuen« (Joh 21,22Joh 21,22). Die Tatsache, dass wir also alle wahrhaft Gläubigen als Glieder des Leibes anerkennen, beinhaltet also nicht, dass wir ihre Vorgehensweisen und Praktiken übernehmen werden. Wir sind verpflichtet, dem Wort Gottes zu gehorchen, so wie Er es uns offenbart.

Wir können Menschen lieben, ohne gleichzeitig das System zu lieben, in dem sie zu Hause sind, und ohne ein Teil dieses Systems zu werden. Was unseren eigenen Weg betrifft, so müssen wir kompromisslos der Bibel gehorchen. Was andere Gläubige betrifft, so sollen wir geduldig und tolerant sein.

Christus ist das Haupt der Versammlung

Eine dritte wichtige Wahrheit, für die es einzustehen und die es zu verwirklichen gilt, ist, dass Christus das Haupt der Versammlung ist (Eph 5,23Eph 5,23, Kol 1,18Kol 1,18).
Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist, er als der Heiland des Leibes.
Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe.

Das bedeutet, dass wir nur im Blick auf Ihn Leitung und Führung in Fragen der Ortsversammlung bekommen können.
Uns allen ist klar, dass die Wahrheit der Stellung des Christus als Haupt verleugnet wird, wenn z.B. ein Papst für sich in Anspruch nimmt, das Haupt der Kirche auf Erden zu sein.

Wachsam sein müssen wir aber auch gegenüber dem schleichenden Irrtum im Denken, jemand von uns hätte das Recht, die Angelegenheiten der Versammlung in die Hand zu nehmen. Es ist so leicht, ein Lippenbekenntnis davon abzulegen, dass Christus das Haupt ist, dann aber seinen eigenen Weg zu gehen, in fleischlicher Weise zu bestimmen und seinen Einfluss geltend zu machen. Anstatt auf Ihn zu warten, wenden wir vielleicht erfolgreiche Geschäftsmethoden oder gar die Weisheit dieser Welt an.

Das alles ist die praktische Verleugnung der Stellung Christi. Wenn Er wirklich das Haupt ist, dann muss auch alles unter seiner Führung und Aufsicht getan werden.

Allgemeines Priestertum

Die vierte Wahrheit ist die, dass alle wahrhaft Glaubenden Priester sind. In (1. Petrus 2,5-91. Petrus 2,5-9) lernen wir, dass wir heilige und königliche Priester sind.

... lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus! Denn es ist in der Schrift enthalten: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« Euch nun, die ihr glaubt, [bedeutet er] die Kostbarkeit; für die Ungläubigen aber [gilt]: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden«, und: »ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses«. Da sie nicht gehorsam sind, stoßen sie sich an dem Wort, wozu sie auch bestimmt worden sind. Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat...

Als heilige Priester bringen wir Gott durch Jesus Christus geistliche Opfer (1. Petrus 2,51. Petrus 2,5). Diese Opfer beinhalten:

• das Opfer unseres Leibes (Röm 12,1.2Röm 12,1.2)
Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

• das Opfer des Lobes (Hebr 13,15Hebr 13,15)
Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen! Das ist: Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.

• das Opfer unserer Güter (Hebr 13,16Hebr 13,16)
Das Wohltun und Mitteilen aber vergesst nicht! Denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen.
Als königliche Priester verkündigen wir die Tugenden dessen, der uns aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat (1. Petrus 2,91. Petrus 2,9).

Das heißt, von jedem Gläubigen wird erwartet, dass er sowohl im Reden wie auch im Tun von Christus Zeugnis ablegt.
Als heilige Priester gehen wir ins Heiligtum hinein, um anzubeten.
Als königliche Priester gehen wir in die Welt, um Zeugnis zu sein.
Der Gedanke, dass die Aufgaben von Anbetung oder Gottesdienst einer bestimmten Gruppe - genannt Priester oder Geistliche - vorbehalten sind, ist dem Neuen Testament fremd. Alle Gläubigen sind Priester und sollten ihre priesterlichen Aufgaben wahrnehmen.

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#2
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William MacDonald


Teil 2






Kein Ein-Mann-Betrieb

Es gibt einige Gemeinden, die das kirchliche System zurückweisen, weil sie das ablehnen, was man mit »Ein-Mann-Betrieb« beschreiben könnte. Jedoch würden viele Christen in diesen Gemeinden, auf die Frage nach einer biblischen Rechtfertigung ihrer Posistion, nur mit Mühe eine Antwort geben können. Warum ist es falsch, die Versammlung durch einen Mann leiten und bedienen zu lassen?

Der erste Grund liegt darin, dass so etwas im Neuen Testament nicht zu finden ist. Die Versammlungen zur Zeit der Apostel bestanden aus Heiligen, Bischöfen und Diakonen (Phil 1,1Phil 1,1).
Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, allen Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, samt den Aufsehern und Dienern:

Von den Bischöfen oder Ältesten wird nur in der Mehrzahl gesprochen. Nicht ein Ältester stand über einer Gemeinde, sondern mehrere Älteste dienten in jeder Gemeinde. Auch Bibelhistoriker sind der Ansicht, dass das kirchliche System erst im zweiten Jahrhundert entstand - in der neutestamentlichen Gemeinde gab es das nicht.

Zweitens missachtet das klerikale System im Allgemeinen die Zielsetzung, mit der die Gaben des Evangelisten, Hirten und Lehrers der Gemeinde gegeben wurden. Diese Gaben sind dazu bestimmt, die Heiligen auszurüsten für das Werk des Dienstes zur Auferbauung des Leibes Christi (Eph 4,12Eph 4,12).

... zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi.
Mit anderen Worten, christlicher Dienst soll nicht die Aufgabe einer bestimmten Klasse von Leuten sein, sondern liegt in der Verantwortung aller Gläubigen. Nur wenn jeder an seinem Platz steht, kann der Leib wachsen und reifen. Die Gaben, die in Epheser 4,11Epheser 4,11 aufgezählt werden, wurden mit der Zielsetzung gegeben, die Heiligen aufzuerbauen, bis sie reife, nützliche Glieder des Leibes sind. Daher sind diese speziellen Gaben bezogen auf die Gläubigen eine Zeit lang nötige Hilfen.
Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer.
Sobald aber ein Mann verantwortlich für alles Lehren und Predigen in einer Gemeinde ist, besteht die Gefahr, dass man sich zu ihm und nicht zum Herrn hin versammelt. Ist der Mann besonders begabt, werden die Menschen von seiner Predigt stark angezogen. Sie besuchen die Gemeinde, weil er dort ist. Verlässt er die Gemeinde aus irgendeinem Grund, sind sie geneigt, ihm zu folgen, und ist dies nicht möglich, treibt es sie fort, auf der Suche nach einem anderen, ähnlich begabten Mann.
Christus muss der Mittelpunkt sein, zu dem hin sich sein Volk versammelt (Mt 18,20Mt 18,20).

Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.
Seine Anwesenheit sollte anziehend auf uns wirken, nicht die eines Menschen. Wenn Gläubige das sehen und entsprechend handeln, braucht keine Gemeinde durch den Fortgang eines Menschen erschüttert zu werden. Eine Versammlung, in der sich Christen zu Christus hin versammeln, zeichnet sich aus durch Stärke, Stabilität und Solidarität.
Eine weitere mögliche Gefahr, die aus der Vorrangstellung eines Menschen in einer Gemeinde resultiert, liegt darin, dass seine Worte leicht als letzte Autorität angenommen werden. Forschen die Gemeindeglieder nicht selbst in der Schrift, sind sie nicht in der Lage, Irrtümer zu erkennen und aufzudecken.

Hinzu kommt, dass niemals ein einziger Mann in der Lage wäre, die Vielfalt der Dienste so darzustellen, wie es möglich wäre, wenn der Heilige Geist frei ist, durch mehrere Männer zu reden. Es darf uns nicht nur um solchen Dienst gehen, der lehrmäßig exakt ist, sondern auch um den, der für das Volk Gottes ausgewogene Nahrung darstellt. Die ausdrückliche Anordnung der Schrift lautet: »Propheten aber lasst zwei oder drei reden und die anderen lasst urteilen« (1. Kor 14,291. Kor 14,29).

Zu oft erstickt ein Ein-Mann-Betrieb die Entwicklung der Gaben in der Ortsgemeinde. Die anderen haben gar nicht die Chance, gleichermaßen teilzunehmen. Einige Diener Christi bestehen darauf, die meiste Arbeit selbst zu tun; jedes Eindringen anderer in ihr »Amt« nehmen sie sehr übel. Aber auch dort, wo dies nicht der Fall ist, sogar dort, wo diese Diener andere gern teilnehmen lassen möchten, bedeutet doch der Charakter des klerikalen Systems eine Entmutigung der sogenannten Laien, so dass sie ihre, ihnen von Gott gegebenen Gaben nicht entwickeln.

Wird ein Mann von einer Gemeinde als Prediger bezahlt, entsteht oft die feine Versuchung, die klare Botschaft zu verwässern. Er kann zu ihnen nicht so deutlich sprechen, wie er es eigentlich sollte. Das muss nicht so sein, aber Tatsache ist, dass sich dann die Gemeinde selbst, durch das Prediger-Gehalt um den vollen Ratschluss Gott in der Verkündigung verkürzt.

Natürlich erkennen wir an, dass es viele große Männer Gottes innerhalb kirchlicher Systeme gibt, die das Evangelium treu verkündigen, das Wort lehren, und darum bemüht sind, die Herde Christi zu hüten. Und Gott gebraucht sie.
Wir erkennen ebenfalls an, dass es viele Ein-Mann-Betriebe gibt, in denen nicht der klerikale Geist herrscht. Sie haben den ernstlichen Wunsch, den Heiligen in jeder nur möglichen Weise zu dienen, sie wollen sie nicht beherrschen, sondern sie u.a. auch in Gottes Erbe und seine Segnung einführen. Andersherum kann aber sogar jemand, der keine »Berufsgeistlicher« ist, klerikal gesinnt sein. In 3. Joh 9-113. Joh 9-11 lesen wir von Diotrephes, der sich in der Versammlung als Tyrann aufführte.
Ich habe der Gemeinde etwas geschrieben, aber Diotrephes, der gern unter ihnen der Erste sein will, nimmt uns nicht an. Deshalb, wenn ich komme, will ich seine Werke in Erinnerung bringen, die er tut, indem er mit bösen Worten gegen uns schwatzt; und sich hiermit nicht begnügend, nimmt er selbst die Brüder nicht an und wehrt auch denen, die es wollen, und stößt sie aus der Gemeinde. Geliebter, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute! Wer Gutes tut, ist aus Gott; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen.

Was bleibt ist, dass das kirchliche System schon im Ansatz falsch und nicht schriftgemäß ist. Solange die Unterscheidung zwischen Geistlichen und Laien aufrecht erhalten wird, wird die Welt niemals in der Weise evangelisiert werden, die Gott beabsichtigt; ebesowenig wird die Gemeinde Jesu gemäß dem göttlichen Plan gebaut werden können.

Geistesleitung

Eine andere wesentliche Wahrheit, die jede Versammlung hochhalten und praktisch ausleben sollte, ist die, dass der Heilige Geist den »Vorsitz« hat (Joh 14,16-26Joh 14,16-26).

... und ich werde den BVater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht verwaist zurück lassen, ich komme zu euch. Noch eine kleine [Weile], und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich: weil ich lebe, werdet auch ihr leben. An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich ihm selbst offenbaren. Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, wie kommt es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch weile. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch das alles lehren und euch an das alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Das bedeutet, dass der Heilige Geist der Vertreter Christi in der Gemeinde auf dieser Erde ist. Er ist derjenige, dem es erlaubt sein muss, das Volk Gottes im Gebet, im Lob und in der Anbetung zu leiten. Ihm muss die Freiheit eingeräumt werden, durch Diener seiner eigenen Wahl zu reden, den geistlichen Bedürfnissen des Volkes Gottes gemäß.
In 1. Korinther 14,261. Korinther 14,26 wird uns das Bild einer Zusammenkunft der Urgemeinde vorgestellt, in der der Geist diese Freiheit hatte.

»Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung«. Ist der Geist solchermaßen frei zu leiten, dann wird es Spontaneität geben, in Lehre, Predigt, Anbetung und Fürbitte.

Die meisten von uns erkennen, dass das Wirken des Heiligen Geistes stark unterdrückt wurde durch die Einführung von Bräuchen und Liturgien. Der Gebrauch von vorformulierten Gebeten, festgeschriebenen Botschaften für bestimmte Tage des Kirchenjahres, einer Gottesdienstordnung, der man genauestens folgen muss - diese Dinge fesseln den Heiligen Geist während der Zusammenkünfte der Gemeinde. Aber wir müssen auch wachsam sein gegenüber den viel subtileren Arten, ihn zu fesseln, z.B. gegenüber menschlichen Regeln in unseren sogenannten »Anbetungsstunden«.

An manchen Orten ist es ungeschriebenes Gesetz, dass vor dem Brotbrechen keine Predigt sein darf. Oder dass die Zusammenkunft eine bestimmte Zeit nicht überschreiten darf; dass man sich während der Anbetung nicht zu viel mit den eigenen Sünden oder der eigenen Wertlosigkeit beschäftigen sollte.

Alle solche Regeln und vieles andere mehr hindern den Geist an spontaner Anbetung und führen zu Formalismus.
Oft tadeln wir jemanden für etwas, das er gesagt hat. Vielleicht möchte ein Jung-Bekehrter seinen Dank dafür zum Ausdruck geben, dass Gott für ihn gestorben ist. Kann er dafür getadelt werden? Wir alle wissen doch, dass nicht Gott, der Vater, starb. Und zweifellos weiß es dieser erst seit kurzem Gläubige auch. Aber in dem Wissen, dass er sich öffentlich ausdrücken muss, findet er nur mit Mühe die richtigen Worte. Muss er denn beschämt werden, seines ersten, gestammelten Ausdrucks seiner Anbetung wegen? Ist es nicht besser, seine obwohl mangelhafte, so doch ernstliche Anbetung herauszuhören, statt sie zu überhören?

Im Allgemeinen glauben wir, dass der Heilige Geist die Anbetung der Versammlung um ein bestimmtes Thema kreisen lässt. Aber stellen wir uns vor, ein Bruder schlägt ein Lied vor, das völlig unpassend zu sein scheint. Muss er deshalb blamiert werden? Ist es nicht besser, das Lied zu singen, und dafür zu beten, dass mit seinem Reiferwerden er den Gegenstand der Anbetung erkennen lernt, und das, ohne seine Wärme und Begeisterung für den Herrn zu verlieren?
Das erinnert mich an einen bestimmten Prediger, der gefragt wurde: »Was würdest du tun, wenn ein Bruder ein Lied vorschlüge, - ganz offensichtlich dabei nicht vom Geist geleitet?«

»Ich würde singen - geleitet vom Geist«, antwortete er.
Wollen wir dem Heiligen Geist den ihm zustehenden Platz in der Versammlung einräumen, lasst uns keine Regeln gelten lassen, die ihn fesseln und die Spontaneität und ungeheuchelte Anbetung töten.


Eigenverantwortlichkeit jeder Versammlung vor Christus

Ein anderes Prinzip im Wort Gottes, das uns in eine enge Verbundenheit mit der Versammlung führen sollte, ist, dass jede Versammlung unabhängig und nur ihrem Haupt, Christus, verwantwortlich ist. Im Neuen Testament gibt es keine Denominationen, keinen Bund von Gemeinden oder Ketten von Ortsgemeinden. Es gibt keine Hauptquartiere auf der Erde, die Autorität irgendwelcher Art über Gemeinden ausüben könnten. Das Hauptquartier aller Versammlungen ist dort, wo das Haupt ist: im Himmel.

Jede Versammlung sollte sorgfältig alles vermeiden, was zu einer zentralen Aufsicht auf der Erde führen könnte.
Denn diese Zentralisierung ist das Übel, das z.B. für die Ausbreitung des Modernismus verantwortlich ist. Die Liberalen haben die Kontrolle über Führungsgremien und Seminare in die Hand genommen. Sie wussten, dass, wenn sie diese Kontrolle hätten, sie letztlich alle Gemeinden beaufsichtigen würden. Die Bildung eines Leitungsgremiums geschieht oft unter politischem Druck oder dadurch, dass man sich bestimmte Vorteile von der Regierung erhofft.

Dann aber erleichtert es gerade die Zentralisierung den totalitären Regierungen, die Gemeinden zu unterdrücken. Werden einige Mitglieder des Leitungsgremiums gefasst, kann man alle Aktivitäten der dazugehörenden Gemeinde unter Kontrolle halten.

Gott will, dass jede Versammlung eine unabhängige Einheit bildet, direkt verantwortlich dem Herrn Jesus. Das verhindert die Ausbreitung von Irrtümern und gibt der Gemeinde die Möglichkeit, in Verfolgungszeiten zu überwinden.

Die Bedeutung der Gaben in der Versammlung

Die Bedeutung der Gaben in der Versammlung haben wir bereits kurz angesprochen. Tatsächlich hat jeder Gläubige eine Gabe, eine bestimmte Funktion oder Aufgabe am Leib Christi.
Zusätzlich gibt es bestimmte Gaben, die die Zusammenkünfte betreffen - die des Evangelisten, Hirten und Lehrers (Eph 4,22Eph 4,22). Die letztgenannten Gaben wurden gegeben, um den Heiligen zu helfen, ihre Gabe zu finden und sie auszuüben. Sie wurden gegeben, um die Heiligen für die Arbeit des Dienstes auszurüsten, um so den Leib Christi aufzuerbauen. Daher ist es klar, dass:

• die Arbeit des Dienstes nicht einer bestimmten Klasse von Christen übergeben wurde, sondern jedem Menschen Gottes.

• die Zielsetzung der speziellen Gaben in Epheser 4 die ist, Christen zur Selbständigkeit zu bringen.
Mit anderen Worten, die Heiligen sollen nicht ständig auf solche Gabenträger angewiesen sein, sondern diese Männer sollen sich im Gegenteil selbst sobald es geht überflüssig machen, und dann zu neuen Betätigungsmöglichkeiten übergehen. So wie Eltern ihre Kinder früh lehren, auf sich selbst acht zu geben, so sollten auch die Träger dieser Gaben die Kinder in Christus lehren.

Hier stellt sich natürlich die Frage: Wie lange sollte der Träger einer dieser Gaben in einer Versammlung bleiben? Es gibt nur eine mögliche Antwort darauf: Solange, bis die Heiligen selbst reif genug sind zu dienen. Paulus blieb nur drei Sabbate in Thessalonich (Apg 17,2Apg 17,2), und ließ dann eine Versammlung zurück, die sich selbst versorgte, sich selbst bestimmte und sich selbst vergrößerte.

Man kann der Schrift entnehmen, dass die längste Zeit, die er an einem Ort verbrachte, die drei Jahre in Ephesus waren (Apg 20,31Apg 20,31).
Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen!

Letztlich geht es nicht darum, wie lange ein Bruder an einem Ort bleibt, sondern darum, was sein Ziel dort ist. Was will er erreichen? Will er die Heiligen mit dem ausrüsten, was ihnen die Selbständigkeit im geistlichen Leben ermöglicht?
Von diesem Blickwinkel aus müssen die Träger dieser Gaben geschützt werden vor der natürlichen Tendenz, sich einzunisten, davor, zu denken, sie hätten eine lebenslange Berufung an irgendeinem Ort. (Das gilt genauso für Außenmissionare wie für Arbeiter in der Heimat.) Sie müssen beweglich bleiben.

Und auch gegenüber einer anderen schleichenden Gefahr müssen sie sich wappnen, und zwar dem Gefühl, dass die Heiligen nicht ohne sie auskämen. Sobald sie nicht dabei sind, sinkt die Zahl der Anwesenden bei den Stunden. Das gibt ihnen das Gefühl, sie dürften diese Gemeinde nicht verlassen.

Sie fürchten, dass die gesamte Versammlung in die Brüche geht. Der Gedanke, dass wir unersetzlich sind, lässt den Stolz blühen. Und manchmal verletzt es unseren Stolz zu denken, dass wir an einem bestimmten Platz nicht länger gebraucht werden. Eigentlich sollten wir uns freuen, wenn solch ein Zeitpunkt eingetroffen ist.

Wenn wir über Gaben sprechen, sollten wir noch etwas anderes erwähnen. Im Neuen Testament waren diese Gaben charismatisch und nicht professionell. Damit meinen wir, dass die Träger dieser Gaben Männer waren, die vom Heiligen Geist souverän ausgestattet worden waren, ohne Rücksicht auf Beruf oder vorherige Übung.
So handelte der Geist z.B., als Er einen Fischer zum Evangelisten ausrüstete; Er gebrauchte einen Hirten, um das Wort Gottes zu lehren und befähigte einen Zimmermann, den Hirtendienst unter den Heiligen auszuüben.

Es gibt kein Anzeichen im Neuen Testament dafür, dass eine berufsmäßige Ausbildung einen Menschen zu einem Gabenträger für die Gemeinde machten könnte. Die Vorstellung, dass nur Menschen mit Bibelschulausbildung zum Dienst qualifiziert wären, ist geschmacklos. Eine solche Schulung kann für einen Gläubigen hilfreich sein, mehr von der Schrift zu verstehen, aber auch nicht noch so viel Schulung machen einen Menschen zu einem Evangelisten, Lehrer oder Hirten. Und immer ist da die Gefahr der Berufsmäßigkeit. Wenn man von einer philosophischen Grundlage aus an die Schrift herangeht, kann die Schulung darin geradezu eine gefährliche, ja tödliche Sache sein.

Die Ortsversammlung

Wann ist die Gemeinde an einem Ort eine wirklich neutestamentliche Gemeinde?
Dann, wenn die meisten ihrer Glieder wirklich wiedergeboren sind? Vielleicht sogar, wenn nur eine Minderheit wirklich wiedergeboren ist? Immer dann und dort, wo Christen im Namen Jesu zusammenkommen? Was qualifiziert eine Gruppe dazu, als Ortsversammlung angesehen werden zu können?

Eigentlich legt das Neue Testament keine strengen Regeln darüber fest, was eine Versammlung ist. Es wird aber festgestellt, dass dort, wo zwei oder drei im Namen Jesu versammelt sind, Er in der Mitte ist (Mt 18,20Mt 18,20).
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.

Und die Schrift gibt an, dass diejenigen, die die Versammlung bilden, Christen sind, obwohl auch zugegeben wird, dass manchmal auch Ungläubige unwissentlich in der Menge der Gläubigen mitgerechnet werden (Apg 20,29.30Apg 20,29.30).
Ich weiß, dass nach meinem Abschied grausame Wölfe zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen. Und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.
Das Neue Testament sieht auch die Anwesenheit von Ältesten und Diakonen in einer normalen Versammlung vor (Apg 20,29.30Apg 20,29.30).

Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, allen Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, samt den Aufsehern und Dienern:
Aber davon abgesehen, gibt es keinen deutlichen Maßstab, der uns das Recht gäbe, zu sagen, dass bestimmte christliche Gruppen neutestamentliche Gemeinden sind und andere nicht. Wir können dankbar sein, dass wir in diesem Fall kein Urteil zu fällen haben.

Bekennt eine Gruppe, christliche Versammlung zu sein, sollte sie der Wahrheit der Gesamtgemeinde Ausdruck geben. Sie sollte eine Miniatur, eine Nachbildung des Leibes Christi sein und eine lebendige Schilderung, Darstellung der Versammlung des lebendigen Gottes.

Nun ist aber die heutige Situation unter den Gemeinden in der ganzen Welt diese:
Einige Gemeinden stellen die Gesamtgemeinde sehr schlecht dar, bei anderen ist es etwas besser - bei keiner ist es vollkommen. Es gibt eine große Bandbreite von Gemeinden, deren jede unterschiedlich nah oder weit von der Darstellung der Gesamtgemeinde entfernt ist.

Ganz offensichtlich haben einige Gemeinden kein Recht, sich als christliche Versammlungen zu bezeichnen. Ich denke z.B. an solche liberalen Gemeinden, die alle grundlegenden Lehrsätze des Glaubens verneinen.
Dann aber haben wir eine Vielfalt anderer Gemeinden, die Jesus Christus anerkennen als einzigen Herrn und Heiland. Davon sind die einen wieder näher am Evangelium und der Lehre der Schrift als die anderen. Wer bestimmt die Trennlinie, die die einen als neutestamentliche Gemeinden erklärt und die anderen nicht?
Wir sollten das unserem Herrn überlassen!

In unserer Verantwortung liegt es, Gemeinde zu bauen, am Vorbild der Schrift orientiert, und in unseren eigenen örtlichen Versammlungen ein möglichst getreues Abbild der Gesamtgemeinde zu erreichen. Sicherlich hat keine Versammlung irgendeinen Grund, stolz auf sich zu sein. Könnten wir uns sehen, wie unser Herr uns sieht, würden wir wahrscheinlich zusammenschrumpfen und sterben.

Geistlicher Stolz ist in sich selbst eine Verneinung der Wahrheit, die wir doch gerade hoch halten wollen.

Schlussfolgerung

Woran sollen wir treu festhalten?

Noch einmal soll betont werden, dass wir treu an der Schrift festhalten sollen und nicht an irgendeinem kirchlichen System oder einer Gemeinderichtung.
In einer Zeit der Verwässerung müssen wir alles an der Bibel prüfen und ihr gemäß leben.
Dafür werden wir bezahlen müssen; es kostet einiges, den Prinzipien des Neuen Testamentes zu folgen. Wir werden Vorwürfe von der Welt und Widerstand von anderen Christen bekommen.
Doch unsere Aufgabe ist klar - wir haben Gott zu gehorchen und ihm allein die Konsequenzen zu überlassen!

Anhang: Lasst uns zu Ihm hinausgehen!


Bisher haben wir uns mit der Frage beschäftigt, was für uns unaufgebbar im Bereich des Glaubens und der Gemeinde ist. Jetzt bleibt die Frage: Kann dies alles auch für Gläubige im zwanzigsten Jahrhundert Gültigkeit haben?
Um diese Frage zu beantworten, sollten wir zuerst einen kurzen Blick auf den Zustand der durch bloßes Namenschristentum gekennzeichneten heutigen Kirche werfen. Auf allen Seiten finden wir Abfall, Versagen, Ruin. Wir finden riesige Kirchenorganisationen, die materiellen Reichtum mit politischem Einfluß verbinden, aber bar jeder geistlichen Kraft sind. Wir finden im Freikirchentum Denominationalismus und Parteisucht, wobei jede kleine Gruppe die Loyalität und Unterstützung ihrer Anhänger ausschließlich für sich fordert, und dabei ein völlig unzutreffendes und verzerrtes Bild der Gemeinde darbietet. Wir finden die Gottesdienste der Kirchen überfüllt mit lebloser Liturgie und seelentötendem Ritualismus, wobei den Menschen Schatten vorgestellt werden anstatt Christus.

Wir finden ein klerikales System, das den durchschnittlichen Laien zu einem stummen Priester, wenn nicht gar zu einem bloßen Geldautomaten reduziert hat. Wir finden Gemeinden mit Mitgliedslisten, die Gerettete und Nichtgerettete enthalten, sowohl wahre Gläubige als auch solche ohne lebendige Verbindung mit dem Erlöser. Schließlich finden wir Kirchen und Gemeinden, die von dem Sauerteig des Modernismus verdorben sind, die ein soziales Evangelium an die Stelle der Botschaft von der rettenden Gnade gesetzt haben.

Wenn gefragt wird, was ein Christ tun sollte, der sich in einer solchen Situation befindet, kann es nur eine Antwort geben. Trenne dich davon! Geh hinaus zu Ihm, zu Christus, außerhalb des Lagers! Das Wort Gottes besteht erbarmungs- und kompromisslos darauf, dass sich Gläubige von jeder Form des Bösen zurückziehen müssen - ob es nun kirchlich, lehrmäßig oder moralisch ist:

»Seid nicht mit Ungläubigen verschiedenartig zusammengejocht! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Oder welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesagt hat: Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch annehmen und werde euch ein Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige« (2. Kor 6,14-182. Kor 6,14-18).

Es ist sinnlos, zu argumentieren, dass ein Christ innerhalb eines verdorbenen Kirchensystems bleiben sollte, um darin eine Stimme für Gott zu sein.
»Da ist kein einziger Held oder Heiliger, dessen Name auf den gottgehauchten Seiten leuchtet, der sein Zeitalter von innen her umgewälzt hätte: alle erhoben ohne Ausnahme den Ruf: Lasst uns hinausgehen außerhalb des Lagers!«
»Der Mann, der in die Welt geht, um ihr Niveau anzuheben, wird bald feststellen, dass sein eigenes Niveau abgesenkt wird«
»Die sicherste und stärkste Stellung ist außerhalb des Lagers. Archimedes sagte, dass er die Welt aus den Angeln heben könne, wenn er nur einen festen Punkt außerhalb von ihr hätte. So kann auch eine Hand voll von Knechten Gottes ihre Zeit beeinflussen, wenn sie nur Elia gleichen, der sein Leben völlig außerhalb der Grenzen des Hofes und der Welt seiner Zeit verbrachte.«

»All denen, die sich für einen Verbleib in einem Kirchensystem einsetzen, von dem sie wissen, dass es falsch ist, gibt Samuel eine klare und deutliche Antwort: Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder!«

Aber es bleibt immer noch die Frage: Was soll jemand tun, wenn er dem Gebot der Schrift, herauszukommen, gehorcht hat?
Als Antwort darauf schlagen wir folgendes schriftgemäße Vorgehen vor:
Versammle dich in der einem Christen angemessenen Einfachheit mit einer Gruppe von gleichgesinnten Gläubigen.
Versammelt euch zu Christus allein; macht Ihn zum einzigen Anziehungspunkt. Obwohl solche Grundsätze keine großen Mengen anziehen werden, werden sie zu einem Kern von treuen Gläubigen führen, die durch Prüfungen und Enttäuschungen nicht so leicht umgeworfen werden.

Was den Versammlungsort betrifft, so ist eine Wohnung völlig ausreichend und hat auch zahlreiche neutestamentliche Vorbilder (Röm 16,5Röm 16,5; 1. Kor 16,191. Kor 16,19; Kol 4,15Kol 4,15; Phlm 2Phlm 2).

... und die Gemeinde in ihrem Haus! Grüßt Epänetus, meinen Geliebten, welcher der Erstling Asiens ist für Christus!
Es grüßen euch die Gemeinden Asiens. Es grüßen euch vielmals im Herrn Aquila und Priska samt der Gemeinde in ihrem Hause.

Grüßt die Brüder in Laodizea und Nympha und die Gemeinde in ihrem Haus!
... und Aphia, der Schweseter, und Archippus, unserem Mitkämpfer, und der Gemeinde, die in deinem Haus ist:
Solche, die gern ein eindrucksvolles Gebäude mit viel religiöser Hardware möchten, haben noch nie wirklich die Allgenugsamkeit des Herrn Jesus als der Person entdeckt, zu der allein Sein Volk sich versammelt.
Gebt euch keinen Namen und keine Satzung, die einen wahren Gläubigen von der Gemeinschaft ausschließen könnte.
Geht keine Verbindung mit einer Denomination ein und verweigert hartnäckig jede Kontrolle oder Einmischung von außerhalb, die die Souveränität der örtlichen Gemeinde verletzen würde.

Widersteht der ständigen Tendenz, dass der Dienst immer mehr von einem Mann allein getan wird. Gebt vielmehr dem Heiligen Geist die Freiheit, die verschiedenen Gaben zu gebrauchen, die Christus der Gemeinde gegeben hat, und sorgt für die aktive Verwirklichung des Priestertums aller Gläubigen.

Versammelt euch regelmäßig zum Gebet, zum Studium des Wortes, zum Brechen des Brotes und zur Gemeinschaft. Betreibt eine aktive Evangelisationsarbeit, sowohl persönlich als auch gemeinschaftlich.
Kurz gesagt, sucht als eine neutestamentliche Gemeinde im wahrsten Sinn des Wortes zusammenzukommen, indem ihr eine getreue Darstellung des Leibes Christi zu sein versucht und den Geboten des Herrn gehorcht.

Bleibe treu den Wahrheiten, die, weil sie Gottes Wort nennt, für den gehorsamen Christen unaufgebbar sind.
Es ist gut zu wissen, dass dies heute von Christen in der ganzen Welt praktiziert wird. Mit keinem anderen Leitfaden als der Bibel haben sie diese Grundsätze als schriftgemäß erkannt und sind ihnen trotz Angriffen und Verleumdungen gefolgt. Sie anerkennen kein Haupt als nur Christus, keine Gemeinschaft als nur Seinen Leib, kein Hauptquartier als nur seinen Thron. Sie versuchen in echter Demut die Einheit des Leibes Christi zu bezeugen. In ihrer Gemeinschaft suchen sie einen Zufluchtsort zu bilden für wahre Gläubige, die vom Modernismus und anderen damit verwandten Übeln bedrückt sind. Diese Gemeinden verbindet nichts, was irgendwie irdischer Natur ist. Ihre einzige Einheit ist die, die durch den Heiligen Geist gebildet wird und aufrechterhalten wird, und sie sind damit zufrieden.

Es gibt keinen Grund, warum nicht Hunderte von ähnlichen Gemeinschaften durch das große Haut der Gemeinde gebildet werden konnten, wenn Sein Volk bereit ist, aufopfernd und betend mitzuarbeiten. Wo Christen einmal den Blick dafür bekommen haben und auch bereit sind, dafür zu leiden, wird der Herr ihre Übungen und Anstrengungen gewiss belohnen und ihre Sehnsucht nach Seiner Verherrlichung stillen.

Sollte es möglich sein, dass wir unmittelbar vor der Wiederkunft des Herrn noch eine große vom Heiligen Geist geführte Revolution gegen die abgefallene Christenheit sehen und einen frischen, neuen Aufbruch seiner Gnade, der kleine, unabhängige Gemeinschaften von Christen bildet, die die Bibel und ihren Herrn lieb haben?
Möge Er, der die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, es zur Verwirklichung bringen, zu Seiner eigenen Verherrlichung!



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#3
jereisa

jereisa

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Falls die Christenheit eine Erneuerung erfahren wird, dann durch andere Mittel, als wie sie Heute benutzt werden. Falls die Kirche in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts von den Verletzungen genesen sollte, unter der sie in der ersten Hälfte gelitten hat, dann müssen neue Typen von Prediger auftauchen. Der zuständige korrekte Leiter vom Typus der Synagoge wird es niemals schaffen. Genauso wenig der Typus des Priesters, der seine Aufgaben erfüllt, sein Gehalt empfängt, keine Fragen stellt, auch nicht der glattzüngig redende pastorale Typ, der weiß wie man die christliche Religion akzeptabel für jedermann macht. Er muss ein Typus der alten Propheten sein, ein Mann der Visionen von Gott und seine Stimme vom Thron gehört hat. Wenn er kommt (und ich betet dafür , dass es nicht nur einer, sondern viele werden),dann wird er im prallen Gegensatz zu dem was uns unsere schmierige glattzüngige Zivilisation wert und teuer ist, stehen. Er wird widersprechen, brandmarken und im Namen Gottes protestieren und dafür den Hass und Opposition von großen Teilen der Christenheit ernten.

A.W.Tozer


Die Einteilung von Geistlichen und Laien ist eine direkte Übernahme des frühen vorreformatorischen römischen Katholizismus and ein Rückschritt in die Priesterschaft des Alten Testaments. Es ist eins der prinzipiellen Hindernisse in der Gemeinde, die doch ein effektives Werkzeug zum Bau des Königreiches Gottes Heute sein sollte, denn sie schafft die falsche Vorstellung, dass „heilige Männer“, insbesondere ordinierte Pastoren, nur wirklich qualifiziert sind für verantwortliche Leiterschaft und bedeutende Dienste .Im Neuen Testament gab es funktionelle Unterschiede bei den verschiedenen Diensten, aber keine hierarchische Unterteilung zwischen Geistlichen und Laien.
- Howard Snyder
“ Das wahre Problem besteht nicht in der Tatsache, dass die Gemeinde zu reich ist, sondern dass sie stark institutionalisiert ist, mit belastenden Ausgaben für Wartung. Sie hat die Charakteristik von einem Dinosaurier und einem Schlachtschiff. Sie ist gerüstet mit Plänen und Programmen, jenseits ihrer wahren Berufung, sodass sie verschlungen wird mit den Problemen der Versorgung und dem Überleben in Anspruch genommen. Die Schwungkraft dieser Maschine (Gemeinde) ist in eine Richtung ausgerichtet, wie die finanzielle Verteilung, ihre gesetzlichen Rechte, Organisationswege, ihr Selbstverständnis, alles dient zur Erhaltung und Vergrößerung des Status Quo. Falls einer einen anderen Kurs einschlagen möchte, der diese Kanäle durchkreuzen würde, dann wird dies bald seine ganze Energie aufbrauchen, bevor er jemals die Linien des Feindes erreicht“

-John A.T. Robinson

Die zunehmende Institutionalisierung ist das klarste Zeichen des frühen Katholizismus –
Wenn die Gemeinde mit einer Institution identifiziert wird, wenn Autorität zunehmend eine Clique von Amtsinhabern wird, wenn eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Geistlichen und Laien zunehmend selbstverständlich wird, wenn Gnade zunehmend mit guten definierten rituellen Handlungen eingeschränkt wird. Wir haben vorher gesehen,( bezogen auf einen Artikel über die Frühkirche)dass es solche Eigenschaften in der ersten Generation der Christenheit nicht gab, wobei sich das Bild schon in der zweiten Generation änderte.
- James D. G. Dunn

Übersetzt von Jereisa mit Damk an Rolf für diesen sehr guten Artikel
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