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»Der biblische Befund ist eindeutig«


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Rolf

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»Der biblische Befund ist eindeutig«




Jürgen Werth im Interview mit den Mitteldeutschen Kirchenzeitungen

Herr Werth, wie steht die Evangelische Allianz zur Homosexualität?

Werth: Man muss unterscheiden zwischen Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen homosexuelle Neigungen verspüren und solchen, die diese Neigungen leben. Gelebte und praktizierte Homosexualität entspricht nach unserer Auffassung nicht der schöpfungsgemäßen Bestimmung des Menschen. Das heißt aber nun nicht, dass wir homosexuell empfindende Menschen ausgrenzen oder diffamieren. Ich bin froh, dass es in unserem Bereich zahlreiche Bewegungen gibt, die Menschen, die unter ihrer Neigung leiden, versuchen zu helfen. Wer solche Bewegungen ­diffamiert, nimmt Menschen, die sich verändern möchten, das Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung.

Menschen wie Volker Beck argumentieren, dass die Stellen in der Bibel, die Homosexualität ablehnen, rein historisch sind und heute keine ­Gültigkeit mehr haben. Wie sieht die Evangelische Allianz das?

Werth: Ich denke, dass der biblische Befund eindeutig ist und nichts an Gültigkeit verloren hat. »Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan …« (1. Mose 1,28) Mit diesem Auftrag schickt Gott die Menschen in die Welt. Aber hier würde Herr Beck ja vielleicht auch sagen, dass solche Texte heute keine Gültigkeit mehr haben …

Es gibt auch Gruppen, die sich als evangelikal und schwul zugleich bezeichnen. Passt das?
Werth: Noch einmal: Homosexuelle Neigungen zu verspüren ist das eine, homosexuell leben das andere.

Volker Beck kritisiert, dass manche Evangelikale versuchen, Schwule zu heilen und unter Druck zu setzen. Wie stehen Sie dazu?
Werth: Ich hoffe nicht, dass Menschen von Christen unter Druck gesetzt werden. Das hat Jesus auch nicht getan. Wir sollten dazu einladen, die Identität, die Gott in jeden Menschen gelegt hat, zu finden und dann auch zu leben.

Das Christival in Bremen hat auf die Kritik der Grünen ein Seminar aus dem Programm genommen. War diese Entscheidung richtig?
Werth: Das Seminar ist vom »Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft« angeboten und wieder zurückgezogen worden, weil es befürchtet hat, das Anliegen des Christival könnte durch eine monatelange Auseinandersetzung von dieser Randthematik überlagert werden. Schade, dass diese Gefahr nun leider trotzdem besteht. Das zeigt jedoch, dass sich die Kampagne von Herrn Beck und anderen im Grunde gegen alle richtet, die eine andere Position beziehen als die Schwulen- und Lesbenbewegung. Nicht das Christival verstößt gegen den Minderheitenschutz, sondern die von Herrn Beck initiierte Kampagne.

Ist die Deutsche Evangelische Allianz zu einem Dialog mit den Grünen über das Thema Homosexualität bereit?
Werth: Die Evangelische Allianz ist zu einem Dialog mit allen bereit, die diesen Dialog suchen. Allerdings gilt für jeden Dialog das, was der Philosoph Hans-Georg Gadamer einmal gesagt hat: »Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte.« In der »Kleinen Anfrage« der Grünen-Fraktion an die Bundesregierung lese ich etwas von »fundamentalistischen Heilungs-Scharlatanen«. Das grenzt an den Straftatbestand der Beleidigung und ist keine gute Voraussetzung für einen offenen Dialog.

Wir danken für dieses Gespräch.
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#2
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Wir lassen uns nicht den Mund verbieten





Der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband zur Kritik am Christival

Der Bundestagsabgeordnete Volker Beck, Bündnis 90/Die Grünen, hat eine Kampagne losgetreten, die auf ein einzelnes Seminar zur Homosexualität beim nächsten „Christival“ abzielt. Mittlerweile hat sich seine Bundestagsfraktion dieser Kritik angeschlossen und eine umfangreiche Anfrage an die Bundesregierung gerichtet. In der Antwort darauf wurde mittlerweile vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Position von Volker Beck gestützt, der zufolge Homosexualität keiner Therapie bedarf, weil sie keiner Therapie zugänglich sei. Diese einseitige Bestätigung durch die Bundesregierung nehmen wir mit Verwunderung zur Kenntnis.

Für uns als freies Werk in der Evangelischen Kirche geht es dabei um mehr als um die Kritik an einzelnen Veranstaltungsangeboten. Wir nehmen wahr, dass der Protest sich grundsätzlich gegen das jüdisch-christliche Menschenbild und seine ethischen Werte richtet. Bislang konnten wir als christliche Gemeinden davon ausgehen, dass dieses in seinen Grundzügen von Politikern zumindest respektiert wird, zumal die deutsche Verfassung darauf basiert. Mittlerweile stellen wir fest, dass die Schere zwischen christlichen Wertvorstellungen und dem, was sich verschiedentlich politisch abspielt, immer weiter auseinander geht.

Was uns an Werten in der Heiligen Schrift vorgegeben ist, stellen wir nicht zur Disposition. „Die wesentliche Rückbindung der Prinzipien christlicher Ethik an die Heilige Schrift ist ein unhintergehbares Erbe der Reformation“ (Wolfgang Huber). Dieses Erbe teilen wir mit den Christen der anderen großen Konfessionen. Insofern betrifft die losgetretene Kampagne alle, die sich mit uns zum christlichen Glauben bekennen, die dessen ethischen Grundsätzen verpflichtet sind und die diese öffentlich proklamieren, weil sie für alle Menschen lebensdienlich sind. Wir sehen diese Position durch verschiedene wissenschaftliche Aussagen gestützt.

Als evangelische Christen lassen wir uns nicht den Mund verbieten, auch wenn das für einige Politiker und Gruppierungen unangenehm sein sollte. Wir wollen im Konfliktfall Gott mehr gehorchen als den Menschen. Deshalb fordern wir in unserem freien, demokratischen Land eine umfassende Gestaltungsfreiheit im Rahmen der Möglichkeiten, die im Grundgesetz niedergelegt sind. Wir begrüßen uneingeschränkt den Mitarbeiterkongress „Christival“ in Bremen, weil wir wissen, dass dort in unterschiedlichen Veranstaltungen Glaubens- und Lebenshilfe in einem christlichen Geist vermittelt wird.


Dr. theol. Christoph Morgner, Präses
Dresden, am 12. Februar 2008

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