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Die Bäume und der Wildwuchs


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2 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

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Die Bäume und der Wildwuchs




- Das Zurückschneiden ist manchmal nötig -





Die Bäume und der Wildwuchs

Rund um unser Dorf wurden die ersten Wochen des Jahres die Bäume und der Wildwuchs an den Wegrändern radikal zurückgeschnitten. Große Haufen großer und kleiner Äste und Stämme lagen am Wegrand, und wurden nach und nach auf den Anhängern geschreddert und abtransportiert.
Der Blick wurde wieder freier. Schon von weitem leuchten die frischen größeren Schnittstellen an den Bäumen mir entgegen und bilden zum Teil skulpturähnliche Gestalten.
‚Mein‘ kleiner freistehender Apfelbaum ist nicht so doll beschnitten worden. Er wächst zielstrebig nach oben. Die jungen Eichen allerdings hat es ziemlich erwischt: rund um die Stämmchen frische Schnittwunden auf verschiedenen Höhen, eine neben der anderen. Doch, nun sind sie als Bäumchen zu erkennen.
Einer Birke, die zwei Stämme hatte, haben sie einen Stamm ganz weggenommen und versiegelt.
Die Schnittwunden fühlen sich im Vergleich zur Rinde oft glatt und zart an.

Sie werden es alle verkraften und durch den Rückschnitt zu kräftigeren Bäumen werden. Viele haben einen guten Standort, gerade durch den Rückschnitt des Wildwuchses bekommen sie mehr Licht und Kraft aus der Erde.
Und immer sind die Bäume noch als Bäume zu erkennen, - die kleine Eiche, die in alle Richtungen wachsen wollte, jetzt erst richtig. Sie werden weiterwachsen, nach oben, und dort ihre Schönheit entfalten.

Die Männer von der Gemeinde haben ihre Arbeit gut gemacht.

Wenn ich das doch auch für mich erkennen könnte – jedesmal, wenn mir ein eigenwilliger Ast abgesägt wird. Der mich beschneidet, meint es gut, auch wenn Wunden bleiben. Ich will darauf vertrauen, daß ich getrost auf das verzichten kann, was mir genommen wird, um der unverwechselbare Mensch zu sein, den Gott in mir angelegt hat in Zeit und Ewigkeit.

Jesus spricht: "Der wirkliche, echte Weinstock bin ich. Der Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die unfruchtbar ist, schneidet er weg. Und jede, die Frucht bringt, säubert er, daß mehr Frucht an ihr wächst" (aus Johannes 15,1ff. nach Jörg Zink.)



Angela Hilde Timm
  • 0

#2
Stephan-Zoellner

Stephan-Zoellner

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  • LocationWesterstetten
Interessantes Bild ...
aber gerade im Zusammenahng mit einem Forum um den geistlichen Mißbrauch ist es auch sehr zwiespältig!

Es bleibt hier nämlich unklar:
Was ist rechtmäßiges Beschneiden im Sinne Jesu?
Und wer ist tatsächlich von Jesus dazu autorisiert?
Wer entscheidet das wer was darf und wer was erdulden muß?Gerade in Mißbrauchenden Systemen wird ja viel im Namen Gottes Beschnitten.
Aber ich halte es für ein duchaus bezweifelbares Unternehmen wenn Menschen Menschen beschneiden.

Dann kommt nämlich die Frage auf:
Wer ist Werkzeug Gottes und wer arbeitet "Auf eigene Rechnung"?
Wie "sieht" ein Mitarbeiter Gottes aus und welche Eigenschaften kennzeichnen ihn?
Welche Mittel des Beschneidens sind wirklich zulässig und welche sind sicher falsch?
Außerdem frage ich mich:
Wird durch dieses "ich muß mich beschneiden lassen"-Denken nicht geradezu demsystematischen Mißbrauch Tür und Tor geöffnet?
Werden nicht durch diese "Es muß weh tun"- und "es bleiben Narben"-Behauptung die Opfer geradezu auf ihre Opferrolle eingeschworen?
Ist es nicht gerade das was "selbst autorisierte" Leiter erreichen wollen weil "solche" Schäfchen besonders leicht überall hin geführt werden können - aber die Wahrheit garnicht mehr erkennen werden?
Ich bin darum mit dieser Andacht keineswegs glücklich und bitte darum alle Leser konkret zu Prüfen was irgendwo "gepredigt" wird ...

Nicht alles was auf den ersten Blick fromm und christlich erscheint ist am Ende auch biblischn begründbar ...
vieles bedint oft einfach nur unsere falschen Vorstellungen und zieht uns nur weiter in das mißbräuchlieche Denken hinein und bindet uns darum an ein zerstörendes System!

Nicht jedes Gleichnis, daß wir aufstellen oder das in der Bibel enthalten ist, darf konsequent auf Alles und Jedes angewendet werden!
Denn selbst die biblischen Gleichnisse enthalten Grenzen und werden darum meist von Jesus für die Jünger erklärt. Ich habe trotzdem schon viel zu viele Überinterpretationen gehört ...

Ich weiß, das sind viele Fragen, aber nur wer die richtigen Fragen stellen lernt wird auch die richtigen (zielführenden) Antworten finden können.
Oft sind aber auch die Mißbrauchsopfer - obwohl sie die mißbrauchende Gemeinde schon verlassen haben - in ihrem Denken und Glauben so sehr in den sie zerstörenden Mißbrauchs-System gefangen, daß sie die entscheidenden (sich selbst komplett hinterfragenden) Fragen nichteinmal zu denken wagen.
Darum dauert es oft Jahre bis Jahrzehnte - falls es überhaupt geschieht! - das knechtende Denken zu erkennen und zu verlassen ...
  • 0

#3
Rolf

Rolf

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Interessantes Bild ...
aber gerade im Zusammenahng mit einem Forum um den geistlichen Mißbrauch ist es auch sehr zwiespältig!

Es bleibt hier nämlich unklar:
Was ist rechtmäßiges Beschneiden im Sinne Jesu?
Und wer ist tatsächlich von Jesus dazu autorisiert?
Wer entscheidet das wer was darf und wer was erdulden muß?
Diese Fragen sind allzu berechtigt. Das Problem ist, dass sich Menschen das Recht herausnehmen, diese Aufgaben zu übernehmen.

Im AT galt die beschneidung ja als "Bundeszeichen." Es machte die Zugehörigkeit zum Volk Gottes deutlich. Übertragen ins neue Testament ist die Beschneidung durch Jesus am Kreuz in dem Sinn geschehen, dass wir durch Hinwendung and Annahme der Gnade von der ewigen verdammnis abgeschnitten, oder befreit sind.

Im Gleichnis vonm Weinstock und den Reben wird das deutlich. Wir selbst wissen, die Winzer haben viel Arbeit damit, ihre Reben zu beschneiden. Aber sie tun diues, damit die rebe gute Frucht bringt. Unser geistlicher Winzer ist Jesus, der aber ohne unser Wollen nichts abschneidet.

Dass diese Beschneidung notwendig ist, dazu ist der Heilige geiost legitimiert, uns das deutlich zu machen. Aber auch der schneidet nicht einfach etwas ab. Er leitet uns in die Wahrheit über Gottes Wort und unseren Zustand. Er macht uns aufmerksam und zeigt uns, wo wir beschnitten werden müssten. Aber der Vollzug ist freiwillig und bedarf unserer Zustimmung. Uns wird nichts aufgezwungen.

Das Problem fängt da an, wo Menschen, Pastoren oder Leiter, oder wer auch immer, meinen in unsere Autonomie, die wir gegenüber Gott haben, dahingehend eingreifen zu dürfen oder zu müssen, dass sie selbst per Dekret Beschneidungen unseres Lebens nach ihrem Gutdünken verordnen. Das ist dann immer Kompetenzüberschreitung und Anmaßung von falsch verstandener, aufgeblasener menschlicher Autorität.

Im 1. Korintherbrief wird uns gesagt: Es ist Euch alles erlaubt, es frommt aber nicht alles. Das heißt soviel, wie: Zwischen mit und Gott steht kein Gesetz.

Beschneidung erfolgt also immer durchz den lebendigen Gott, durch sein Wort, durch den Heiligen Geist, wenn ich bereit bin, dies zuzulassen. Dies kann nur dadurch geschehen, dass ich aus Liebe zu ihm mich entschlossen habe, gehorsam sein zu wollen, Jesus das recht gebe, Herr meines Lebens zu sein, und ihn auch autorisiere, mich zu verändern.

Schwierig finde ich die Beantwortung der Frage: Wer bestimmt, was ich erdulden muss? Ich denke, letztendlich ein Stückweit auch ich selbst. Nur bin ich mir allzuoft nicht bewußt, was auf mich zukommt. Häufig erdulde ich Dinge, weil ich dem guten Angebot von Gottes Wort, aus welchem Grund auch immer, nicht gefolgt bin. Dabei kann man es aber nicht belassen, sonst wäre es dogmatisch. Dazu kommt, dass Gott spricht, dass seine gedanken nicht unsere Gedanken, und seine Wege nicht unsere Wege sind. Wir sind z.B. auch Werkzeuge in des Meisters Hand. Wenn wir Gott das Recht geben, an uns und durch uns zu handeln, dann beinhaltet das auch, dass er sich gelegentlich an uns und durch uns verherrlicht.

Wie ich aus meinem eigenen Leben weiß, kann das gelegentlich auf den ersten Blick sehr unangenehm sein. Allzu oft erkennen wir Gottes Handeln erst hinterher und manchmal garnicht.


Gerade in Mißbrauchenden Systemen wird ja viel im Namen Gottes Beschnitten.
Aber ich halte es für ein duchaus bezweifelbares Unternehmen wenn Menschen Menschen beschneiden.

Dann kommt nämlich die Frage auf:
Wer ist Werkzeug Gottes und wer arbeitet "Auf eigene Rechnung"?
Wie "sieht" ein Mitarbeiter Gottes aus und welche Eigenschaften kennzeichnen ihn?
Welche Mittel des Beschneidens sind wirklich zulässig und welche sind sicher falsch?
Viele Fragen, und ich denke auch neue Fragen oder Antworten, die sich aus dem ergeben haben, was ich oben geschrieben habe.

Wer ist Werkzeug? Die frage ist schwer zu beantworten. Wer soll Werkzeug sein? Alle, die Kinder Gottes geworden sind, durch Sündenerkenntnis, Busse und Vergebung, sowie Annahme des Heils in Christus und Empfang des neuen Lebens aus ihm.

Die Frage, wie ein Mitarbeiter Gottes aussieht und welche Eigenschaften ihn kennzeichnen wird uns lang und breit im Wort Gottes beschrieben. Ich habe den Beginn des Lebens im Glauben angedeutet. Danach kann man vieles anführen. Alles was in 1. Korinther 13 über die Liebe und ihre Eigenschaften ausgesagt wird, was uns im Galaterbrief berichtet wird, oder auch die Ein- und Unterordnung unter Gottes Wort und die gegenseitige Unterordnung untereinander spielen eine Rolle.

Gerade bei der gegenseitigen Unterordnung ist das im heutigen Christentum ja vielfach eine Einbahnstrasse, weil Pastoren und "Leiter" eine unbiblische Unterordnung einfordern, die aus einer menschlich erzwungenen Autorität entspringt. Jesus machte schon dem Nikodemus, der ja "Der Lehrer Israels" war klar, dass seine Ausrichtung auf den Menschen Mose falsch war, und das es notwendig war, dass er sich mit Blick auf die Schlange selbst als Sünder identifizierte, der sich wie alle anderen vor Gott zu beugen habe.

Daraus ergibt sich auch Schon die Antwort auf die Frage nach den falschen Mitteln des Beschneidens. Alle menschlich erdaschten und erzwungenen Mittel sind falsch. Alle von Gott gegebenen Mittel sind zulässig, er wird sie anwenden, wenn ich das will.


Außerdem frage ich mich:
Wird durch dieses "ich muß mich beschneiden lassen"-Denken nicht geradezu dem systematischen Mißbrauch Tür und Tor geöffnet?

Das ist das, was wir im Leib christi erleben, und darum auch das, was wir hier im Forum anprangern.

Werden nicht durch diese "Es muß weh tun"- und "es bleiben Narben"-Behauptung die Opfer geradezu auf ihre Opferrolle eingeschworen?
Ist es nicht gerade das was "selbst autorisierte" Leiter erreichen wollen weil "solche" Schäfchen besonders leicht überall hin geführt werden können - aber die Wahrheit garnicht mehr erkennen werden?
So ist es, aber ich glaube, das genau das nicht der Focus dieser Andacht ist. Ich habe sie unter den Vorzeichen meiner vorhergehenden Beschreibeungen verstanden und finde sie aus diesem Grund sehr gut.

Ich bin darum mit dieser Andacht keineswegs glücklich und bitte darum alle Leser konkret zu Prüfen was irgendwo "gepredigt" wird ...


Das ist natürlich immer richtig.


Herzliche Grüße

Rolf
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