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Pfarrer befürchtet Nachteile für Christen in Türkei


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Rolf

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Kopftuchdebatte: Pfarrer befürchtet Nachteile für Christen in Türkei





Jesus.de-

11.02.2008


(epd) - Nach einer Lockerung des Kopftuchverbots in der Türkei befürchtet der deutsche evangelische Auslandspfarrer in Istanbul Rückschläge für christliche Minderheiten.

Türkischen Medienberichten zufolge habe sich die Regierungspartei AKP die Zustimmung der rechtsnationalistischen Opposition MHP zu den Kopftuchplänen mit einer Aufschiebung von Erleichterungen für religiöse Minderheiten erkauft, sagte Pfarrer Holger Nollmann am Montag in Istanbul dem epd.

«Wieder einmal sind es die christlichen Minderheiten, die unter rechtlichen und politischen Auseinandersetzungen um islamische Belange zu leiden haben», beklagte Nollmann. Der Handel mit der Opposition werde voraussichtlich zu einer Aufschiebung des lang erwarteten Stiftungsgesetzes führen, das die Eigentumsrechte für religiöse Minderheiten verbessern sollte, erläuterte der westfälische Theologe.

Christliche Minderheiten werden in der Türkei nicht als Rechtspersönlichkeiten anerkannt. Sie können sich lediglich als Stiftungen registrieren lassen. Nach einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 1974 ist es ihnen nicht erlaubt, nach 1936 erworbene Immobilien zu besitzen. Bislang enteignete der türkische Staat Tausende Gebäude wie Kirchen, Krankenhäuser und Kinderheime nicht-muslimischer Minderheiten. Die geplante Reform des Stiftungsgesetzes wurde von der nationalistischen MHP als «Instrument zur Bereicherung der Minderheiten» abgelehnt.

Die beschlossene Aufhebung des Kopftuchverbotes an türkischen Universitäten bewertet Nollmann als weiteren Schritt der Türkei zu einem «ganz normalen Land mit muslimischer Mehrheitsbevölkerung». Die Reform entspreche dem Willen der großen Mehrheit des türkischen Volkes.

Die alte Elite des Staates, die sich am Staatsgründer Kemal Atatürk (1881-1938) orientiere, verliere zunehmend an Einfluss. Die Trennung von Religion und Politik hat in der Türkei Verfassungsrang. Anfang der 80er Jahre untersagte die damalige Militärregierung das Tragen des Kopftuches in Universitäten und Ämtern.
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