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Model - ein Traumberuf?


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Rolf

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Model - ein Traumberuf?




~ von Katja Bauer ~


Im Alter von 16 Jahren kam ich zum ersten Mal mit der Welt der Mode in Kontakt. Mein damaliger Freund, der bereits als Model arbeitete, verhalf mir zu den ersten Schritten in das Modelbusiness. Überraschender Weise war die Resonanz bei den Agenturen recht gut, so dass ich mir meine Vermittlungsstelle selber aussuchen konnte. Die Schule brach ich damals in der elften Klasse ab, um mich ganz meiner neuen Laufbahn widmen zu können. Schnell stellte sich für mich heraus, dass ich zwar ein interessanter Typ war, aber in Deutschland als schwer zu vermitteln galt, da ich nicht dem typischen Image der deutschen Frau entsprach. Doch das Ausland zeigte reges Interesse und so ging ich, noch minderjährig, nach Athen, um dort erste Erfahrungen im internationalen Bereich zu machen, bevor ich die wichtigen Szeneplätze wie Mailand, Paris und London sah.

Von Anfang an fiel es mir schwer von meiner Familie getrennt zu sein und auf mich alleine gestellt durch die Welt zu tingeln. Trotz des Erfolges, den ich recht zügig bekam, wurde mir die Branche immer suspekter. Nie war ich dünn genug und mein Aussehen hatte oberste Priorität. Jeder Pickel bedeutete eine kleine Krise, da man bei Fotoaufnahmen jede Unebenheit sieht. Gut Aussehen war gar nicht so einfach. Die Designer entdeckten Fehler an mir, die ich selbst noch nicht bemerkt hatte, obwohl man sehr kritisch wird, wenn man so sehr auf sich selbst fixiert ist. Als ein Vorbild in den Journalen für die jungen, erfolgreichen, attraktiven Menschen fühlte ich mich nicht. Eher als ein Opfer der Modeschöpfer, die wohl beschlossen hatten, dass Weiblichkeit eher out ist und gerade männliche Formen angesagt sind. Kein Wunder, machen doch jene Männer Mode für Frauen, die sich eher zu dem maskulinen Körper hingezogen fühlen. Der Nachwuchs kam aus aller Herren Länder nach Europa um sein Glück als Star auf dem "Catwalk" zu versuchen. Damals fühlte ich mich noch recht jung, bis ich feststellen musste, dass sich viele Eltern auch nicht scheuten, ihre dreizehnjährigen Töchter loszuschicken. Die meisten bleiben wohl auf der Strecke, da die Selektion von den Schönsten der Schönen erbarmungslos ist und kein Platz für menschliche Schicksale lässt.

Auch wenn ich mich nicht wohl fühlte, entschloss ich mich, mehr schlecht als recht durchzuhalten. Was sollte ich auch tun? Zurück an die Schule wollte ich nicht, weil ich mir die Blöße des Versagens nicht geben wollte. Eine Ausbildung kam auch nicht in Frage, da ich nicht wusste, welcher Beruf es wert war, meinen jetzigen Verdienst Vorrang zu geben.

1996 hörte ich zum ersten Mal von Jesus und seiner unglaublichen Botschaft für mich. Ganz unspektakulär nahm ich den Herrn in mein Leben auf und baute von nun an auf ihn. Damals begriff ich noch nicht, dass ich eigentlich gar nicht über mein neues Leben und dessen Konsequenzen wusste. Langsam aber sicher ließ mich der Herr erkennen, dass ich nicht untergewichtig sein musste, um Ihm zu gefallen. Nein, mehr noch, er öffnete mir die Augen für diese Branche. Ich stellte fest, dass ich schwul sein gar nicht mehr so hipp fand. Und die Angst, ein Jahr älter zu werden, verschwand auch völlig. Kurzum, mein Leben war nicht mehr konform mit diesem Beruf als Model.

Mit zwanzig beschloss ich nebenbei das Abitur nachzumachen. Nun ja, ein Held war ich auch da nicht, weil ich oft fehlte und Schwierigkeiten hatte, mich auf ein "normales Leben" einzustellen. Geschafft habe ich es aber trotzdem. 1997 lernte ich meinen jetzigen Man kennen, der sich genauso unkompliziert für den Herrn entschied. Welch ein Segen war es für uns, eine Gemeinde gefunden zu haben, in der wir uns wohl fühlen. Mit dem Modeln habe ich nun schon lange aufgehört und wieder ein gesundes Verhältnis zu meinem Körper bekommen. Mit Spannung warten wir momentan auf unser gemeinsamen Baby. Ich hoffe und bete, dass unser Kind im Zeitalter der Castingshows kein Superstar werden möchte, sondern einfach von ganzem Herzen von seinem Herrn geliebt und geachtet werden möchte und zwar so, wie es ist.
"Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an." (1.Samuel 16,7)


entnommen aus: "Bibel-Center Breckerfeld Aktuell", Ausgabe 1/2004, Seite 5
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