Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Wie ich Christ wurde


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34167 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Wie ich Christ wurde





~ von Roli Schneider ~



Obwohl ich in einem christlichen Land lebe, in der katholischen Kirche getauft und einige Zeit Religionsunterricht genossen hatte, ist es für mich keine Selbstverständlichkeit, dass ich mich heute bewusst "Christ" nenne. Es gab eine Zeit, da war ich ganz anderer Meinung:

Wie erwähnt, wuchs ich in einem (dem Namen nach) katholischen Elternhaus auf. Als Teenie war ich ein begeisterter Beatles-Fan. Es gab wohl keine LP die ich nicht hatte. Ich kaufte auch jedes Heftli mit einem Artikel über die Vier, schnitt diese aus und klebte alles fein säuberlich ein. Nebst der Schule und Sport war vor allem das Musikhören die Welt in der ich aufging. Ein Interesse für Religion hatte ich nie gehabt. So zog ich auch schon jung die Konsequenzen und liess mich mit dreizehn vom Religionsunterricht dispensieren. Ich suchte etwas ganz anderes. Musik hören, mit Freunden stundenlange Diskussionen und Dialoge führen, durch die Wälder streifen, Lagerfeuerromantik und ähnliche Dinge zogen mich viel mehr in den Bann! Vieles von diesem teilte ich mit meinem besten Freund "Güscht". Zusammen gründeten wir einen Beatles-Fan-Club, der allerdings nie über vier "Mitglieder" wuchs, oder verbrachten Nächte im Freien, konnten über wichtige und nichtige Dinge stundenlang debattieren. Wir teilten nebst unseren Interessen auch einige Anschaffungen miteinander. So waren wir gemeinsam stolze Besitzer eines schönen 3er-Zeltes und einer Wasserpfeife. Aber ich suchte nach mehr.

Ich sollte eine Berufslehre beginnen - aber wozu? Was soll denn der Sinn meines Lebens sein? Ich lerne einen Beruf, vielleicht heirate ich dann, habe Kinder, ich werde sterben, die Kinder werden sterben - ist das alles? Bin ich in der Welt nur um mich einige Jahre abzumühen und schliesslich vergessen zu werden und als Nichts im Nichts unterzugehen? Diese Fragen beschäftigten mich tief. Das durfte einfach nicht wahr sein.

Ich folgte interessiert den Berichten der Reise der Beatles nach Indien, ihrem Meditationstrip zum Maharishi Mahesh Jogi mit der Transzendentalen Meditation (TM genannt).

Als mein Vater mich auf einen Informationsabend über TM aufmerksam machte, stieg ich sofort darauf ein. Dies schien mir ein Weg zu sein um ein tieferes Selbstbewusstsein zu erhalten und den Menschen und Umständen um mich herum Ruhe und Gelassenheit entgegenzubringen und mich damit selbst darzustellen. So besuchte ich die Einführungskurse. Man hatte entweder Blumen oder Früchte zur Einführung mitzubringen. Da ich von der Flower-Power-Strömung angetan war, schien mir dies nicht aussergewöhnlich. Die Einführung war in zwei Abschnitte aufgeteilt: eine allgemeine Einführung mit der Hervorhebung des Jogi und dann die eigentliche Einweihung in die TM. So wurde ich von einem "Lehrer" in einen separaten Raum geführt wo unter einem Bild vom Jogi Räucherstäbchen einen süssen Duft verbreiteten. Dort legte ich meine Gaben auf einen Teller. Mein Lehrer betete in einer mir unbekannten Sprache und weihte mich in das Geheimnis meines Mantra ein. (Dies ist ein Wort, das man beim meditieren immer und immer wieder leise oder laut vor sich hin spricht.

Diese Wiederholungen sollen einem helfen, seine oberflächlichen Gedanken auszuschalten und mehr und mehr in die transzendenten Tiefen des Bewusstseins einzudringen.) Es sei ein Geheimnis und müsse gut bewahrt bleiben. Wenn man es jemandem weitersage, verliere es die Wirksamkeit. So übte ich mich von nun an täglich 30 - 60 Minuten in der Praxis der TM. (Nur bis zum Schweben brachte ich es leider nicht! )

Ja - so gefiel ich mir! So wollte ich mich darstellen. Der unnahbare, tiefsinnige, Ruhe-ausstrahlende ....

Aber da gab es Leute, denen missviel dies. Hänsel, der ältere Bruder von Güst hatte mich eingeladen um mit mir zu sprechen. Ich hörte ihn an, wie er zu mir von Gott und der Bibel sprach. Was ich da mache, mit der TM sei Gott ein Greuel, sagte er mir neben vielem anderem. Nun, dies konnte mich nicht erschüttern: Er habe seinen Glauben und ich habe meinen und wir seien beide glücklich (war ich es wirklich oder redete ich mir das nur ein?). Für mich war das Thema Bibel und Jesus vom Tisch. Aber Hänsel liess nicht locker. Immer wieder mal lud er mich ein - aber ich gab ihm mehr als einmal einen Korb.

Inzwischen hatte ich meine erste Berührung mit leichten Drogen. Kollegen rauchten Gras und boten mir ebenfalls an - ich nahm dankend an - war aber etwas enttäuscht da ich kaum etwas spürte.

Wieder eine Einladung von Hänsel: Ein Vortrag über Meditation, Drogen und östliche Religionen! Nun, das Thema schien in Ordnung zu sein. Ich willigte ein, ihn an diesen Abend in einem Heilsarmeelokal zu begleiten. Dort waren junge Leute die aus ihrem Leben berichteten. Wie sie auf der Suche nach dem Sinn des Lebens im Sumpf der Drogen, Kriminalität bis zu Selbstmordversuchen gescheitert waren - bis sie ihr Leben bankrott erklärten und durch das Opfer von Jesus Christus, das er für sie dargebracht hat, um ihrem Leben einen Sinn zu geben, einen neuen Anfang machten. Ich war echt beeindruckt - ich spürte, dass diese Leute das gefunden hatten, wonach ich suchte. So wollte ich gerne mehr erfahren über ein Leben mit Jesus. Am Bücherstand kaufte ich ein Taschenbuch: "Ich suchte stehts das Abenteuer". Ja - dies schien mir die richtige Richtung zu sein.

Ich wollte noch mehr über Jesus und die Bibel wissen. Zuhause suchte ich nach einer Bibel. Ich wusste, dass irgendwo in einem Kasten ein grosses, dickes, altes Buch war. Dies musste eine Bibel sein. (Es dauerte einige Tage bis ich erkannte, dass es gar nicht die Bibel war, sondern ein katholisches Buch: "Der Sonntag der katholischen Familie". Ich wurde stutzig, weil immer wieder Textpassagen in Anführungs- und Schlusszeichen vorkamen mit komischen Kürzeln wie: Gal 5,22-33 u.a. Es ist traurig aber wahr - ich wusste nicht was eine Bibel war, wie sie aussah oder was darin stand.) Hänsel und seine Freundin, eine ehemalige Klassenkameradin von mir, behielten den Kontakt aufrecht. Obwohl wir uns nur wenig sahen, erhielt ich immer mal wieder einen Brief, teilweise mit zusätzlicher Literatur. Ich begann Biographien, Lebensgeschichten von Menschen, die mit Gott lebten, zu lesen. Ich besorgte mir auch ein Neues Testament und begann darin zu lesen. Ja ich war überzeugt, dass ein Leben mit und für Jesus der richtige Weg sei, sah aber keine Notwendigkeit von der Meditation abzulassen. Es wurde von TM-Lehrern ja auch immer betont, dass die TM keine Religion sei und daher unabhängig von einem Glaubensbekenntnis durchgeführt werden könne.

Dann kam das entscheidende Wochenende. Ich hatte mir die Biographie von D. Trottman, dem Begründer der Navigatoren, gekauft und las diese an einem Schnurz durch. Ich war sehr bewegt von seinem Einsatz um Menschen zu Gott zu führen. Das wollte ich auch, das muss das Höchste sein. So ging ich zu meinem Bruder ins Zimmer und wollte mit ihm sprechen. Aber er hatte kein Interesse und servierte mich ab. So ging ich in mein Zimmer zurück und sprach mit Gott: "Gott, wenn es dich gibt, so lass mich Menschen für Dich gewinnen. Ich möchte Menschen zu dir führen."

Am folgenden Morgen machte ich mich auf, um mit unserem Hund spazieren zu gehen. Meine kleinere Schwester fragte mich, ob sie mitkommen dürfe. So gingen wir zu zweit los. Schon bald sprach sie mich auf die Bibel an. Sie selber haben in der Schule Biblischen Unterricht und habe einige Fragen. Sie verstehe das Gleichnis vom Salz und vom Licht nicht, da ich ja in der Bibel lese habe sie gedacht, ich könnte ihr eventuell weiterhelfen. So gingen wir nach Hause und lasen zusammen den Abschnitt in der Bibel nach. Nach einigen Gedanken dazu sagte ich ihr, dass Jesus für sie gestorben sei. Ob sie bereit sei, ihr Leben in seine Hände zu übergeben. Sie bejahte dies und so beteten wir, gemeinsam.

Ich ging daraufhin in mein kleines Zimmerlein und fiel dort auf die Knie. Ich war überwältigt. Gerade am Abend zuvor hatte ich Gott konkret um dieses gebeten, und jetzt ist das bereits eingetroffen. Mir wurde plötzlich so vieles klar: Der Gott der Bibel ist ein wahrhaftiger Gott, ein Gott der Gebete erhört. Ich war so überwältigt von der Grösse und Realität Gottes, dass ich unter Tränen mein Leben Gott übergab. Ich wusste nun, dass ich nicht vor Gott bestehen könnte, wenn nicht Jesus für mich gestorben wäre. Dass mein Leben in Selbstgefälligkeit vor Gott nichts als Götzendienst war. Für mich brach eine Welt zusammen.

Aber es tat sich eine neue Welt auf, ein neues Leben. Aus den Tränen der Busse wurden Tränen der Freude. Ja - wirklich, mit dem Bewusstwerden, dass Jesus mich erlöst hat, kam eine Freude in mein Herz, die unbeschreiblich war. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass mir ein Schleier vor Augen war, und jetzt weggenommen war. Alles war plötzlich so klar!

Zu diesem Ereignis in meinem Zimmerlein kamen noch weitere wunderbare Zeichen dazu, die mir die Grösse Gottes vor Augen führten. Da ich den ganzen Abend mit meiner Schwester verbrachte, um gemeinsam die Bibel zu lesen und zu beten, verpasste ich es, für den folgenden Tag 3 Schulprüfungen zu lernen. Ich sagte meiner Schwester an diesem Abend, dass mir diese Freude mit ihr zusammen Bibel zu lesen wichtiger sei, als diese Prüfungen noch vorzubereiten. Und ich fasste es kaum - alle 3 Prüfungen fielen aus! Was noch unbegreifflicher ist: bis zu diesem Tag übte ich ja noch immer die TM aus. Aber an diesem Abend war für mich so klar geworden - das brauche ich nicht mehr - und nicht nur das, am folgenden Morgen wusste ich mein persönliches Mantra, welches ich über Monate täglich vor mich hersagte, nicht mehr. Es war ausgelöscht aus meinem Gedächtnis und ist bis heute nie mehr aufgetaucht. Noch andere Gewohnheiten hatten ein jähes Ende gefunden: Nach einigen Wochen bemerkte ich, dass ich über längere Zeit nicht mehr geraucht hatte.

So beschloss ich alle meine Pfeifen in einem Wäldchen zu vergraben. Ähnliches geschah mit meiner Beatles-Sammlung. Ich packte eines Morgens in der Frühe den gesamten Plattenstapel und ging damit auf eine nahegelegene Baustelle wo, in einem Fass, Öl verbrannt wurde. Mit Überzeugung und Freude in meinem Herzen warf ich Platte für Platte in dieses Fass.

Noch etliche andere Dinge durfte ich in den folgenden Wochen erleben - auch heute, nach über 20 Jahren freue ich mich über diesen Schritt und habe ihn bis heute nie bereut. Heute verstehe ich viele Dinge besser als damals. Ich weiss jetzt, dass das was ich damals erlebte, Jesus einem gelehrten jüdischen Rabbi mit folgenden Worten erklärte:

"Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweitenmal in seiner Mutter Schoss gehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen! Was aus dem Fleische geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist. Lass dich's nicht wundern, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden!" Joh 3:3-7

oder an anderen Stellen in der Bibel mit folgenden Worten beschrieben wird:

Joh 1:10 Das Licht (Jesus) war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Allen denen aber, die ihn aufnahmen, gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; welche nicht aus dem Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

Solltest du diesbezüglich Fragen haben, oder evtl. selbst keine Bibel besitzen, so schreib mir doch, ich werde dir gerne antworten oder dir eine Bibel zuschicken.


Roli Schneider
  • 0