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Realer Alptraum


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Rolf

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Donnerstag, 17. November 2005

Realer Alptraum


Es geht um Evangelikale. Das sind - einfach ausgedrückt - extremistische Protestanten. Sie finden sich meist in den USA und geraten in die Schlagzeilen, wenn sie Abtreibungskliniken stürmen oder darauf bestehen, dass George W. Bush ein Heiliger sei. Oder zumindest von Gott gesandt. Was nicht verwunderlich ist, wenn man weiß, dass Evangelikale auch gerne vorgeben, sie hätten in ihren massenhysterischen Messen "mit Zungen geredet", der Heilige Geist sei in sie gefahren und ähnliches, was seit dem Zeitalter der Aufklärung mit "Hokuspokus" und "Schmonzes" abgetan wird.

Aber leider meint Ben-Rainer Krause es ernst. Auch wenn man das dem dauerfreundlichen Gesicht des evangelikalen Rattenfänger im Auftrag einer US-amerikanischen Gottesstaat-Truppe namens "The Call" nicht sofort abnehmen möchte.

Über Krause und seinen geistigen Führer Lou Engle, einen heiseren Krakeeler im Stil ekstatischer Schwarzenprediger, könnte man noch lachen. Vor allem wenn Engle sich nicht entblödet, vor laufender Kamera "die Bestimmung der Deutschen" nach einem Besuch des Berliner Olympiastadions von 1936 zu formulieren: "Sie sind Krieger." Was wahrscheinlich heißt: Die Deutschen sollen für Engles Kreuzzug gegen alles Nicht-Evangelikale (Schwule, Moslems, Kommunisten, Nicht-Amis) mal wieder die Panzermotoren anwerfen. Herzlichen Dank auch.

Leider begnügt sich "The Call" nicht mit abstrusen Fantasien. Wenn eine 15-jährige Deutsche nach längerer Indoktrination in einer "Holy Revolution School" allen Ernstes sagt, "Gott hat einen genialen Plan mit mir", dann sollte jeder aufmerken. "The Call" drillt bereits 12-Jährige zu Straßenmissionaren, die unter Gleichaltrigen Beute suchen.

Nicht, dass Sektierertum neu wäre. Schon Mitte der 90er waren evangelikale Eiferer in Lateinamerika aktiv. Und in den USA, dem "Land of the Free", gab und gibt es nicht wenig Eiferer im Sinne einer religiösen Diktatur jener Art, die es im Nahen und Mittleren Osten so gerne ausmerzen würde. Neu ist, dass die Rattenfänger nun auch in Deutschland rekrutieren. Unter denen, die Angst vor der Zukunft haben und sich nach Sicherheit und Geborgenheit sehnen.

Mischer und Knigge haben eine gute und wichtige Doku gedreht. Und sie haben Glück gehabt, dass die Gotteskrieger sie so nah heran ließen. Das kann in ein paar Jahren schon ganz anders sein, zumal wenn die Fanatiker diesen Film sehen - der sonst wohl nur (zu) wenige Zuschauer haben wird.
Ahmed Ibn Fahdlan - 2005.11.17, 16:01
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"Jesus junge Garde" als Gotteskrieger
Sie beten für einen christlichen Gottesstaat, glauben daran, dass der längst verstorbene Jesus Christus in den kommenden Jahren zur Erde hinunterkommen wird und uns alle erlöst. Verpeilte Eltern geben bereits ihre 12 jährigen Kinder in Gehirnwäscheschulen, damit diese einmal aufrechte Christen werden. The Call breitet sich in der BRD aus. Dass es in diesem Lande viele Vollpfosten gibt ist bekannt. Dass hier allerdings so viele Idioten leben, tut schon ganz schön weh.
ARD berichtet am 16. November 2005:

„Berlin 2003.Vor dem Brandenburger Tor haben sich etwa 10.000 ekstatische Jugendliche zu einer Massenandacht versammelt. Sie tanzen, beten, weinen. Gefühlsausbrüche wie auf einem Rockkonzert. Dabei geht es hier um Glauben.
Die erstaunten Passanten erleben die Geburtsstunde einer Erweckungsbewegung. Die amerikanische Bet- und Bußgemeinde "The Call" fasst in Deutschland Fuß. Unter den begeisterten Jüngern ist der 19-jährige Esbjörn. Er beschließt in dieser Stunde, sein Leben zu ändern und sich der Bewegung zu verschreiben. Der Film begleitet ihn und andere Jugendliche auf dem Weg zum Missionar.
Der Trend kommt aus Amerika. In den USA ist die religiöse Rechte bereits zu einer einflussreichen politischen Kraft geworden. Auch in Europa gewinnen die christlichen Konformisten durch systematische Evangelisation an Terrain. Hauptzielgruppe ist die Jugend, die den Kirchen abhanden kommt.
Die Botschaft von "The Call" ist einfach. Die Anhänger leben in strikter Bibeltreue, tun Buße durch Verzicht und versuchen, durch intensives Gebet und gezielte Missionierung, die Menschheit zu erwecken.
Nach dem Happening am Brandenburger Tor besucht Esbjörn regelmäßig die Workshops der "Holy Revolution School", wo seit 2004 systematisch junge Gläubige je nach Begabung zu Heilern oder zu Predigern ausgebildet werden. Bei den Seminaren sind auffallend viele Kinder dabei. Die Kurse sind für junge Menschen ab zwölf Jahren zugänglich.
Der Film "Jesus' junge Garde" zeigt die Methoden, mit denen "The Call" seine Anhänger geistig formt - Massengebete, christliche Popkonzerte und ein striktes Regularium, das auf euphorische Weise vermittelt wird.Aber vor allem bietet die Betgemeinde jungen Suchenden etwas, das sie in den Amtskirchen oft vermissen: sinnlich erfahrbare Religiosität und ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
Esbjörn wird nach einem Jahr selbst zum Ausbilder. Er gibt seine Uni-Pläne auf und wird Vollzeitmissionar und zugleich eine Art Popstar der Bewegung. In den USA besucht er die mächtige Mutterorganisation, die hier zu den einflussreichen evangelikalen Lobbygruppen gehört und gerade mit Dauerkundgebungen vor dem Weißen Haus die Wahl des obersten Richters des Supreme Court beeinflussen will. Einflussnahme ist auch das Ziel der deutschen Bewegung.
Die Erweckungsbewegung "The Call" soll zu einer Lobbyistengruppe nach amerikanischem Vorbild werden.
Der Film beleuchtet das Erstarken der christlichen Rechten in Deutschland und veranschaulicht, warum besonders Jugendliche so empfänglich für die so genannten Erlebnisreligionen sind. "Jesus' junge Garde" zeigt die Faszination und damit auch die Gefahr einer Bewegung wie "The Call". Sie begleitet den jungen Esbjörn bis auf die Philippinen, nach Manila:
Hier erlebt er seine religiöse Sternstunde: Er predigt auf dem Welttreffen von "The Call", vor 25.000 Menschen.“

Fazit: Traurig stimmt die Tatsache, dass es Kinder gibt, die von ihren Eltern für eine solche Sache missbraucht werden, und sich zwangsläufig anschließen müssen! Widerwärtig!!!
Des weiteren bleibt zu sagen, dass die meisten jungen Leute, die sich zu „THE CALL“ bekennen (Dieses wurde in der ARD Dokumentation deutlich sichtbar), Pickel oder Übergewicht haben und wahrscheinlich auf keinem Wege Kontakte knüpfen können. Statt Petting Massengebete, statt erster Liebe Keuschheitsbekenntnisse!

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