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Christen ohne Mitgefühl


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3 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

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Christen ohne Mitgefühl



Rolf Wiesenhütter


Heute nachmittag war ich in Lübeck in einem Krankenhaus und habe eine alte Schwester besucht, die dort mit Krebs im Endstadium liegt und auf den Moment des Abcheidens wartet. Diese Frau ist Mitglied in einer BFP - Gemeinde seit 55 Jahren.

55 Jahre fast nie gefehlt, alle möglichen dienste und Arbeiten verrichtet, nun von einer todbringenden Krankheit erfaßt.
In dieser Gemeinde hält es niemand für nötig, diese Schwester zu besuchen. Nicht ein einziger, für wenigstens 5 Minuten hat sich blicken lassen. Wie krank sind die deutschen charismatischen Gemeinden, in der denen jedes Mitgefühl der Éiszeit gewichen ist?

Ich dachte, schon der Anstand geböte es wenighstens dem Pastor, wenigstens ein gewisses Pflichtgefühl zu entwickeln. 55 Jahre hatte man kein Problem damit, rtegelmäßig den Zehnten zu nehmen, und sich andere Wohltaten tun zu lassen. Ich bin geschockt und entestzt über so wenig Anteilnahme.

Heute bin ich, nachdem ich von der Schwester gehört hatte, 80km gefahren um dieses Schwester zu besuchen. Wir hatten eine wunderbare Zeit, zwei Stunden, in denen ich ihr aus der Bibel vorlas, sie mit Öl salbte und mit ihr betete. Eine Zeit der Freude, sogar des Lachens habe ich heute erlebt.

Es kann mir passieren, dass ich aus der BFP - Gemeinde einen Rüffel erhalte, weil ich mich in Dinge einmische, die mich nichts angehen. Sollen sie Rüffeln. Die schwester war glücklich, voll innerer Hoffnung und Gott vertrauen, als ich sie heute verlies.

Nun bin ikch zuhause und denke darüber nach, was die Christen dieser Gemeinde so abstumpft, dass selbst im Angesicht des Todes nicht ein einziger, die Barmherzigkeit entwickelt, diese Schwester zu unterstützen, zu ermutigen, aufzuerbauen.

Wieder einmal kommt mir der Verdacht, dass falsche Lehre Menschen dazu bringt, nur noch sich selbst zu sehen.

Herzliche Grüße

Rolf
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#2
1Joh1V9

1Joh1V9

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Ich finde auch, wenn Nächstenliebe und Anteilnahme bei einer Gemeinde verloren gehen, kann man sie schon fast schließen, weil sie in der Welt unwirksam geworden ist. Das Salz salzt dann nicht mehr, es ist fade und öd, egal wie in den Gottesdiensten "die Post abgeht".

Und das hat sicher auch mit einer Lehre zu tun, welche die falschen Schwerpunkte setzt.

Komisch, daß manche Gemeinden, in denen z.B. Heilungswunder sehr stark propagiert werden, ihre kranken Geschwister aus den eigenen Reihen nicht besuchen oder anderweitig unterstützen.

Ich kenne ein solches Verhalten von einer mir gut bekannten "Wort und Geist" - Gemeinde. Die Schwachen und Kranken passen einfach nicht ins Bild dieser Theologie und daher müssen Ausreden erfunden werden wie:
"Dieser Mensch verträgt die Salbung nicht" oder "Die hat einen bösen Geist" um sie abzuschieben.

Ersteres zeigt, wenn es wahr ist, wie wenig die dortige "Salbung" mit Gott zu tun hat. Letzteres zeigt, wie schnell Menschen irgendwie abgestempelt und die Ecke gestellt werden. Aber an dem Umgang mit den Kranken und Schwachen zeigt sich, welch Geistes Kind eine Gemeinschaft ist.

Jesus hat gesagt: "Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken." und ist sogar zu denen gegangen, mit denen sich andere nicht abgeben wollten. Das sollten jene bedenken, die so gerne tönen:
"Wie er ist, so sind auch wir in dieser Welt" und damit prahlen, welche "Ströme der Liebe" sie erleben, aber in ihren Träumereien und nichtsnutzigen Fabeleien ihren kranken Nachbarn und ihre notleidenden Glaubensgeschwister vergessen.

Liebe ist halt kein komisches Kraftfeld bei einem charismatischen Happening. Wo man dann unter der "Salbung" völlig außer Kontrolle gerät und danach kälter und agressiver nach Hause zurückkehrt als je zuvor, sich aber besonders "geistlich" fühlt, weil man ja jetzt "unseelisch" ist. Sowas ist nicht von Gott, sondern von unten. Muß man ganz klar sagen.
(Das war jetzt speziell an die W+G-Fraktion und Extremcharis gerichtet und ist nicht meine allgemeine Meinung über Pfingstgemeinden.)
  • 0

#3
Rolf

Rolf

    Administrator

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Ich glaube auch, so wenig man solche Phänomene verallgemeinern darf, geht es auch darum, den inneren Zustand einer Gemeinde, z.B. in Bezug auf eine mögliche Zugehörigkeit, zu beurteilen. Eine Gemeinde, die ihre Kranken und Schwachen vergisst und im Stich läßt, ist eine kranke Gemeinde. Es ist eine gemeinde mit einer Schieflage.

so sehr man W+G auch kritisieren kann, solche schieflagen hat man dort absolut zu Recht erkannt. Man hat nur die falschen Schlussfolgerungen gezogen. Man hat solche gemeinden für tot erklärt, in Religion gefangen, mit sich selbst beschäftigt, und das ist nachvollziehbar.

Aber man hat Alternativen angeboten, die mit gottes Wort genauso wenig zu tun haben. Im gegenteil: Ich bin überzeugt, dass Irrlehren in Gemeinden, die erkrankt sind und eine Schieflage haben, ein besonders guter Nährboden für obskurste Inhalte sind.

Im Ergebnis habe zumindest ich durch Wort und Geist - Fanatiker erfahren, dass die Schwachen und Kranken selber Schuld sind und deshalb offenbar zu Recht von W+'G zusätzlich drangsaliert werden müssen. Man hat die plumpe Gleichung aufgestellt: körperlich krank = geistlich tot. Geistlich Toten gegenüber kann man sich ja nicht versündigen, weil die Sünde keine Relevanz mehr hat, und das Neue Bewußtsein des Christus in mir führt dazu, dass ich über solche Leute herrsche.

Wenn dann gesagt wird, die Welt - und mi denen werden die schwachen und Kranken auf eine Stufe gestellt - legt den Bewußten ihren Reichtum zu Füßen (materiell), dann wird plötzlich ein Umkehrschluss daraus, weil solche Schlussfolgerungen geistlich krank sind. Un dem geistlich Kranken ist kein Sachverhalt mehr klarzumachen, der ihn stoppen kann. Da hat man die Barmherzigkeit, die Nächstenliebe und auch die Selbstlosigkeit verloren.

Die religiösen Gratwanderungen der minigötter suggerieren diesen geistlichg Kranken dann schnell, dass alles Materielle dieser Welt ja ihnen gehört, und dann nimmt man den armen und Kranken und Schwachen weg, was die eigene Gier im religösen Rausch des Größenwahns begehrt.

Wenn man sich die Zusammenhänge durch den Kopf gehen läßt, muss man früher oder später darauf kommen, dass eine große Herausforderung unserer tage ist, dass die bestehenden Gemeinden unbedingt gesunden müssen, um solchen Institutionen wie W+G den Nährboden zu entziehen, auf deren Grundlage sie ihr Unwesen treiben.

Weil ich das erkannt habe, sehe ich meinen Auftrag als geistlicher Leiter darin, mich einzubringen, damit wir gesunde Gemeinden haben, in denen wir gesundes, lebendiges Christentum leben können, an dem alle teilhaben können, aber niemals darin, das noch Unvollkommene zum Anlass zu nehmen, das angefangene zu zerstören und dabei zu rauben und zu plündern um am Ende ein neues sodom und gomorra zu hinterlassen. Die Perfiderie liegt darin, dass die Leute, die behaupten das Bewußtsein des "Christus in mir" zu haben, das Zeugnis Christi dadurch verhöhnen, dass sie seinen Anspruch ins Gegenteil kehren.

Herzliche Grüße

Rolf
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#4
Isebel

Isebel

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Hallo

Also, wo ich die Sache mit der krnken Frau im Krankenhaus gehört habe, das hat mich zutiefst betroffen gemcht.

Ich verstehe son Verhalten überhaupt nicht, und will es auch nicht verstehen. Die Frau tut mir unendlich leid.

Und es entsteht eine Wut bei mir auf sone Leute, und solch einen Pastor.

In der Gemeinde Beten, singen, Hlleluja, und sonst noch was....., Aber für die kranken Mitglieder, oder auch nicht Mitglieder da zu sein, was nützt das ganze Verhalten, in der Gemeinde, wenn ich nicht Liebe habe für meine Schwester, oder Bruder im Herrn. Was nützt das ganze Tamm Tamm, wenn man nicht Anteilnahme am Leben , an der Krankheit, am Leid des anderen hat. Wenn man kein Mitgefühl, und Mittragen des anderen praktiziert. Ichh habe gestern, noch für diese arme Frau gebetet. So soll doch nicht Gemeinde sein. Nein, auf keinen Fall. Und da fällt mir ein. Das die Liebe in vielen erkalten wird, so steht es ja schon in der Bibel.

Wenn ich in diese Gemeinde käme, die die Frau angehört, könnte ich echt mich vorne hinstellen, oder von meinem Platz aus, und denen zurufen. Hört auf, hört auf, mit dem Progrmm, und denkt mal an das was hier los ist. Was ist denn los? Wir haben eine Schwester im Herrn, wißt ihr das?? Sie ist im Krankenhaus, schon gehört?? Es gibt nicht nur hier feiern, Lobpreis, klatschen und sich freuen. Hier gibt es auch unendliches Leid. Und wir müssen dafür beten, und aber vor allen Dingen handeln, :Was sagt Jesus:ich war krank, und ihr habt mich nicht besucht. Ja, ja, eine sehr gute Bibelstelle. Beten ist doch einfach, wenn man dann betet... Aber hingehen, un d den andderen besuchen, ja, das sieht schon anders aus.

Ich finde das ist echt ein Armutszeugnis für diese Gemeinde, vor allen Dingen aber auch für diesen Pastor der Gemeinde!!!!!!!!!! Und was ist los mit den Ältesten der Gemeinde???


Lieber Rolf, ich finde, das ganz ganz toll, das du diese Frau besucht hast. Echt. Ja, meine Meinung, aus meiner Erfahrung sagt mir, das Gott Menschen sucht die das tun was die anderen nicht wollen. !!!!

So hab ich das selber mal erfahren.

Ich habe auch für den Pastor gebetet, das Gott ihn zieht, solange bis er hingeht und diese Frau im Krankenhaus besucht.


So, das war es erstmal was ich dazu zu sgen habe. Ich finde es echt sowas für traurig, und das es sowas gibt.



Lg. Isebel


PS. Rolf, falls du noch mal zu dieser Frau fahren solltest, grüße sie doch bitte unbekannterweise von mir, und sage ihr doch bitte das ich an sie denke, und für sie bete.Und das Gott ein Gott der Verlassenen ist.
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