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Bericht aus Indien von Alexander Seibel


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Rolf

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Bericht aus Indien von Alexander Seibel




Zurück zu dieser vorhin erwähnten evangelistischen Veranstaltung, die auch mit weiterführenden Botschaften, vor allem zum Thema Heiligung, verbunden war. Besonders nach einer Botschaft über das Kreuz und die damit verbundene Erlösung, hatte ich den Eindruck, daß nun doch viele eine echte Entscheidung treffen wollten, nachdem die Einladung dazu gegeben worden war.

Zahlen möchte ich lieber nicht nennen, denn sie können ein falsches Bild vermitteln und Gott allein weiß, wie viele dieser Antworten tatsächlich echt gewesen sind. Allerdings durfte man diese Neuentscheidungen in guten Händen wissen, da die Verantwortlichen dieser Gemeinden für ihren Ernst der Nachfolge bekannt sind. Wenn man die Zeugnisse und Berichte der nun Ältesten liest, wie sie vor vielen Jahren zum Glauben gekommen sind und welche Widerstände bis hin zur Verfolgung es da gegeben hat, weiß man, daß hier keine oberflächliche Nachfolge oder billige Gnade gepredigt wird.

Schier unglaublich ist der große Einfluß von Benny Hinn in Indien. Über die religiösen Fernsehkanäle ist er praktisch allen christlichen Indern bekannt und man verehrt ihn zum Teil wie einen großen Guru. Hier Aufklärungsarbeit zu leisten, war mir nun doch auch ein Anliegen. Videoszenen, auf denen man diesen „Wundermann” mit wehendem Jackett den Geist verbreitend sehen kann, wurden auf DVD übertragen. Diese Szenen hatten nun doch bei einigen eine heilsame Wirkung. Es ist ja geplant, daß Benny Hinn Ende dieses Jahres nach Hyderabad kommen soll. Als mein Freund M. William Carey dem für die Öffentlichkeitsarbeit von Benny Hinn verantwortlichen Mann in Hyderabad diese Ausschnitte auf dem Laptop zeigte, war sein Kommentar: „Das ist ein dämonisierter Mensch.“ Er zeigte sich sehr überrascht, daß so viele angebliche Männer Gottes ihn unterstützen.

Allerdings wird er von diesem millionenschweren Missionswerk bezahlt und so macht er weiter, da er sonst betteln müßte. Das ist nun hier die Kehrseite der Medaille neben aller Offenheit für das Evangelium. So einen Mann wie Bakht Singh, der nie über Geld gesprochen und darin allein Gott vertraut hat, findet man eigentlich weltweit nur alle Jubeljahre.

Dennoch ist zu hoffen, daß diese Video- bzw. DVD-Sequenzen ihre Wirkung zeigen. Doch auch gerade in diesem Zusammenhang konnte ich erneut merken, wie eben unser Kampf nicht mit Fleisch und Blut ist. Daß der treue Herr Jesus dennoch souverän in seiner uferlosen Gnade die Ereignisse und Veranstaltungen so gelenkt hat, daß dies wiederum zum Besten dienen durfte, ist nicht nur zuletzt, sondern vornehmlich auf die vielen Gebete derer zurückzuführen, die gerne in ihrer Fürbitte an diese Reise gedacht haben. Hier sei von Herzen mein Dank zum Ausdruck gebracht.

Allerdings gab es auch manch unerwartetes Ereignis zu verkraften. Das milde Gesicht von Wolfhard Margies lächelte von der Leinwand. Eingeladen wurde im Hauptquartier von Operation Mobilisation in Secunderabad zu dem Call the Nations Ereignis am 15. Juli in Deutschland. Laut Videoclip erwartet man 75 000 Jugendliche, die dann das Stadion in Berlin mit Begeisterung füllen sollen. Lothar Kosse warb ebenso um den Besuch wie Walter Heidenreich. Ich traute meinen Augen kaum, als OM Indien mit diesem Video für das besagte Ereignis Propaganda machte.

Zunächst wunderte ich mich schon etwas, als man im Rahmen des gemäßigt charismatischen Gottesdienstes dazu aufgefordert wurde, Jesus ein Klatschopfer darzubringen. Seelisch gemachte Stimmung wurde, wie heute üblich, mit Worship gleichgesetzt. Leider hat man noch immer nicht begriffen, daß Applaus bestenfalls einer sichtbaren, nicht aber einer unsichtbaren Person gelten kann. Doch man ist ja in unseren Tagen nicht verwöhnt und etwas Bauchweh gibt es ja bei vom Zeitgeist geprägten Veranstaltungen je länger je mehr. Andererseits sollte man auch nicht zu kritisch sein.

Doch nun beim sonntäglichen Gottesdienst im Hauptquartier von OM Indien in Secunderabad diese Extremcharismatiker und Erzhäretiker freundlich lächelnd anzutreffen, war schon etwas zu viel des Guten. Während die Bibel noch klar davor warnt, sich vor falschen Propheten zu hüten, ist es heute offenbar Mode geworden, auch die schlimmsten Irrlehrer und Propagandisten eines fremden Geistes und eines anderen Jesus in die Arme einer uferlosen Einheitsliebe zu schließen. Es war Stimmungs-mache für ein charismatisches Happening, wobei zu hoffen ist, daß keiner von OM Indien sich dort sehen lassen wird. Ein Flug nach Berlin dürfte nicht so billig sein.

Wenn Gott gnädig ist, wird dieses geplante Großereignis ein Flop. Am Horizont zeichnen sich ja Entwicklungen ab, die den uns gewohnten Lauf der Ereignisse drastisch ändern können und vielleicht ist es dann nicht mehr so selbstverständlich und billig, in der Weltgeschichte herumzufliegen. Falls dieses Berliner Massentreffen dennoch stattfinden sollte, ist es ein weiterer Meilenstein für die Durchsäuerung unserer Jugend mit einem mystischen Einheitssog. Mit diesen zum Teil schlimmen Irrlehrern und Falschpropheten unsere Jugend erwecken zu wollen, gleicht dem Versuch, mit den Mormonen einen Feldzug für Monogamie anzukurbeln. Doch wir leben nun einmal leider in einer Zeit, wo es offenbar zum guten Ton gehört, seelisch machbare Erregungen mit Wirken des heiligen Geistes gleichzusetzen.
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