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Ekklesiologie - Die Lehre von der Gemeinde


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#1
Rolf

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Ekklesiologie

In der Ekklesiologie (der biblischen Lehre von der Gemeinde) beschäftigen wir uns mit der göttlichen Schau Seiner Gemeinde - für uns ein Idealbild. Gebaut wird sie mit wiedergeborenen Menschen, die aber noch ihre sündige Natur behalten haben. Es scheint fast unmöglich, aus diesem unbefriedigenden "Material" jemals eine Gemeinde zu bauen, die den biblischen Maßstäben entspricht. Das Idealbild ist uns jedoch nicht vorgegeben, um uns beim Bauen zu entmutigen, sondern zu ermutigen! Wir brauchen Pläne, nach denen wir uns richten können.

So leben wir im Gemeindebau in einer Spannung: einerseits das hohe, von der Bibel vorgegebene Ziel und andererseits die oft kläglichen Resultate. "Fehlentwicklungen", die es zu korrigieren galt, finden wir schon im NT (z. B.: Korinth, die Gemeinden der Sendschreiben). Gott nimmt falsche Entwicklungen ernst. Doch sollen sie uns nicht in die Resignation führen, sondern uns zu vermehrtem Einsatz motivieren (Ärmel hochkrempeln!).

Im Unterricht wollen wir die Pläne für die biblische Gemeinde studieren (ohne die kein Bau errichtet werden kann) und im Dienst Gemeinde praktisch bauen, egal ob wir an der Kellersohle, am Dach oder am Einrichten der Innenräume sind. Überall braucht es Arbeiter, die Gott für die speziellen Aufgaben begabt hat.

Noch ist Gemeindebau Arbeit auf dem Bauplatz. Noch gibt es "Unordnung", "Durcheinander" und Sünde - auch in der Gemeinde Gottes. Und dennoch gilt:

Apg 10,14-15 "Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Verbotenes und Unreines gegessen. Und die Stimme sprach zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten."

Eph 5,26-27 "Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei."

Offb 21,9-11 "Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes. Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall"



ILLUSTRATIONEN:

Ein Pferd kann nicht zugleich ziehen und ausschlagen!
Auf den Zuschauerrängen eines Fußballstadions weiß man genau, wie man Tore schießt; die werden aber nur auf dem Rasen geschossen.
"Instant" ist in! (Kaffee, Sauce, Pudding). Das "Sofort"-Prinzip kann aber niemals auf den Gemeindebau übertragen werden!


1. Die Gemeinde in der Heilsgeschichte



zu 1.:

Gott offenbarte sich zu Beginn der Menschheitsgeschichte allen Menschen. Nach dem erneuten Ungehorsam beim Turmbau zu Babel ging Gott jedoch andere Wege.



zu 2:

In 1.Mose 12 ruft Gott einen Menschen, Abram, aus der Masse heraus und beschränkt Seine besondere Offenbarung auf ihn und seine Nachkommen - das Volk Israel.

Gott ist in ein besonderes Verhältnis zum Menschen getreten. Dabei steht der "Reichsgedanke" - das Königreich Gottes (die Theokratie) - fortan im Vordergrund.

2.Mose 19,4-6 "Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein."

Als später Gott nicht mehr König über Sein Volk sein soll (vgl. 1.Sam 8), verschafft Er Sich durch die Propheten Gehör. Sie warnen Priester und Könige Israels und verheißen den wahren König in der Gestalt des Messias.

Joh 1,45 "Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth."

5.Mose 18,18 "Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde."

Jes 7,14 "Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel."

Jes 53,2 "Er schoß auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte."

Jer 23,5 "Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, daß ich dem David einen gerechten Sproß erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Land üben wird."

Hes 34,23 "Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein."

Zur Zeit des Alten Bundes war die Gegenwart Gottes sichtbar. Das Heiligtum, die Wohnung Gottes unter den Menschen, war sichtbar.



zu 3.:

Mit dem Kommen Jesu Christi beginnt Gott eine ganz besondere und endgültige Offenbarung Seiner selbst und Seines Willens. Sie gilt nicht nur Israel, auch nicht nur den Heiden, sondern allen Menschen - der Gemeinde.

Luk 2,10-14 "Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens."

Joh 1,11 "Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf."

Lk 19,14 "Seine Bürger aber waren ihm feind und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche."

Joh 19,15 "Sie schrien aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Soll ich euren König kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König als den Kaiser!"



Mit der Verwerfung des Königs kommt auch die Verwerfung des Volkes Israel.

Röm 11,11+15 "So frage ich nun: Sind sie gestrauchelt, damit sie fallen? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist den Heiden das Heil widerfahren, damit Israel ihnen nacheifern sollte. [...] Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten!"

Die Königreichslinie Israels wird unterbrochen. (Sie wird im Tausendjährigen Reich fortgesetzt). Diese Zwischenzeit ist den Propheten im AT unbekannt.

Eph 3,5 "Dies war in früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist."

Diese Zwischenzeit ist die Zeit der Gemeinde. Sie ist der Brennpunkt des göttlichen Heilsgeschehens in der jetzigen Heilszeit. Göttliche Weisheit offenbart sich in der Gemeinde (Eph 3,10). Jesus Christus liebt nichts mehr als Seine Gemeinde (Eph 5,25). Es ist Seine Gemeinde (Mt 16,18). Die geistliche Dimension der Gemeinde liegt nicht im Begriff "ecclesia" (dieser besagt nichts Sakrales), sondern an der Zuordnung: "Seine" Gemeinde.

Kol 1,27 "denen Gott kundtun wollte, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit."

Die Offenbarung Gottes an die Menschen vollzieht sich in diesem Zeitalter auf der unsichtbaren Ebene. Versuche der Sichtbarmachung der Gemeinde müssen darum scheitern. Wohl gibt es sichtbare Faktoren, z.B. eine Anzahl von Gläubigen an einem Ort oder ihr Zeugnis vor der Welt.

Seitdem unterscheiden wir nach der Schrift Juden, Heiden und die Gemeinde Gottes.

1.Kor 10,32 "Erregt keinen Anstoß, weder bei den Juden noch bei den Griechen noch bei der Gemeinde Gottes"

In der Soteriologie beschäftigten wir uns mit dem vollbrachten Werk Jesu Christi. Die von Ihm gewirkte Erlösung muß von jedem einzelnen Menschen persönlich angenommen werden. Christus starb aber nicht nur für den einzelnen, sondern auch für die Gemeinde:

Eph 5,25 "Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben,"

Daraus ersehen wir, daß es nicht nur um die Errettung des einzelnen Menschen geht, sondern auch um sein Hinzugefügtwerden zu der Gemeinde. Das Ziel dieses Zeitalters der Gnade ist die Gemeinde. So spricht auch Christus:

Mt 16,18 "Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen."

Die Gemeinde ist die von Gott gewollte Lebensordnung für die Erlösten.

Die Erlösung durch Jesus Christus bringt uns in Seine Gemeinde hinein. Darum sieht Paulus seine größte Sünde in der Verfolgung der Gemeinde.

1.Kor 15,9 "Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, daß ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe."

Gal 1,13 "Denn ihr habt ja gehört von meinem Leben früher im Judentum, wie ich über die Maßen die Gemeinde Gottes verfolgte und sie zu zerstören suchte"

Der Hauptzweck des Gemeindezeitalters ist:

das Sammeln von Menschen in die Gemeinde!
das Wachstum der Gemeinde!
der Dienst der Gemeinde!


2. Die Gemeinde in der Heiligen Schrift



a) AT: Sinnbilder

Auch das AT hat etwas zum Thema "Gemeinde" zu sagen. Wir verstehen seine Sprache aber erst, seit die Gemeinde im NT entstanden ist. Jetzt sehen wir, daß die Gemeinde im Plan Gottes schon von Ewigkeit her vorhanden war und ihre Schatten im AT warf. Diese Schatten sind Sinnbilder und Gleichnisse, die auf das Eigentliche schließen lassen. Wenn eine alttestamentliche Persönlichkeit ein Sinnbild auf Christus ist, kann z.B. die Braut an der Seite dieser Persönlichkeit als Sinnbild auf die Gemeinde gesehen werden.

z.B.: Adam - Christus

Eva - Gemeinde (vgl. 1.Mose 2,23 mit Eph 5,30)

In 2. und 3.Mose sehen wir das königliche Priestertum des AT und finden in

1.Petr 2,9 "Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;"

Vom NT her gesehen ist das Volk Israel ein Vorbild für die Gemeinde.

Die Stiftshütte und später der Tempel waren im AT die Wohnstätten des lebendigen Gottes - so auch die Gemeinde im NT.

Eph 2,21+22 "auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet auch ihr miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist."

1.Tim 3,15 "wenn ich aber erst später komme, sollst du wissen, wie man sich verhalten soll im Hause Gottes, das ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit."



B) Evangelien: Grundlage

Die Person und das Werk Jesu Christi werden uns in den Evangelien ausführlich gezeigt. Er selbst sagte:

Mt 16,18 "Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen."



c) Apostelgeschichte: Entstehung und Ausbreitung

Pfingsten, das Kommen des Heiligen Geistes auf diese Erde, ist der Gründungstag der "Gemeinde". Wir sehen in der Apostelgeschichte aber auch die Ausbreitung der frühen Gemeinde.

Es ist aber nicht richtig, nur auf dem Boden der Apostelgeschichte eine ganze Ekklesiologie aufbauen zu wollen. Um ein richtig umfassendes Bild zu erhalten, muß man in den geschichtlichen Ablauf der Apostelgeschichte die neutestamentlichen Briefe miteinbeziehen. Natürlich steht die Apostelgeschichte nicht im Widerspruch zu den Briefen. Die Briefe sind Korrekturen an die Gemeinden, deren Entstehung uns die Apostelgeschichte zum Teil schildert.



d) Briefe: Modell

Die Briefe enthalten die tiefste Offenbarung über die Gemeinde. Sie sind das eigentliche Schrifttum für die Gemeinde. Besonders in den paulinischen Briefen finden wir das göttliche Modell der Gemeinde.

Mit dem Bild des Tempels - des Gebäudes - gesprochen, könnten wir die Briefe des Paulus etwa folgendermaßen einordnen:

Römer
Kor / Gal

Thess

Eph / Phil / Kol

Tim / Tit
-
-

-

-

-
Grundlage
Außenwände

Dach des Hauses

Innenleben

Pflege




e) Offenbarung: Vollendung

In diesem prophetischen Buch redet der erhöhte Herr zu Seiner Gemeinde und stellt ihr die gesamte Zukunft, einschließlich ihre Vollendung, vor Augen.
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