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Kirche auf dem Einkaufszettel:


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Rolf

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Kirche auf dem Einkaufszettel: Gemeinden ermöglichen Wiedereintritt




Jesus.de-



Von Dieter Sell



Pastor Joachim Dallmeyer greift am 14.12.07 zur Gitarre, um auf die Wiedereintrittsstelle der hannoverschen Landeskirche im Einkaufszentrum "Dodenhof" in Posthausen bei Bremen aufmerksam zu machen.


26.12.2007


(epd) - Nebenan gibt es Wirsingkohl im Kilo billiger. Ein paar Meter weiter verführen Matjes-Brötchen, Pommes rot-weiß und eine deftige Erbsensuppe zu einer Verschnaufpause im vorweihnachtlichen Einkaufsstress. Vor dem Supermarkt des Einkaufszentrums «Dodenhof» in Posthausen bei Bremen hat die hannoversche Landeskirche zum dritten Mal an den Adventswochenenden eine Wiedereintrittsstelle aufgebaut. Neun Eintritte habe es seit dem 1. Advent bereits gegeben, bilanziert Mitinitiator und Ruhestandspastor Peter Voigt.

Bundesweit werben immer mehr Kirchengemeinden für die Rückkehr in speziellen Eintrittsstellen. Anfänglich entstanden sie vor allem in Großstädten, mittlerweile gibt es sie auch auf dem Lande. Nach Angaben des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) existieren mehr als 120 solcher Anlaufstellen. Einige sind mobil als Bus unterwegs, andere in Cafés eingerichtet worden oder in einer Buchhandlung wie in Hannover. Doch der Wiedereintritt beim Shoppen hat Seltenheitswert und ist nach kirchlichen Angaben außer in Posthausen nur noch am «CentrO Oberhausen» möglich.

Die meisten Supermarkt-Kunden hetzen schnell an dem spartanisch ausgestatteten Stand vorbei, auf den ein großes Schild mit einem stilisierten Kirchturm aufmerksam macht. «Einige schauen bewusst weg, andere nehmen wohl gedanklich etwas mit, wieder andere nicken uns freundlich zu», erzählt Pastorin Elisabeth Speer. Mit weiteren sieben Theologinnen und Theologen steht sie während der Adventswochenenden für Gespräche bereit. «Wir werben und baggern nicht», ergänzt ihr Kollege Joachim Dallmeyer. «Wir warten darauf, dass wir angesprochen werden.»

Die Rückkehr erleichtert eine Regelung, auf die sich die EKD und ihre 23 Mitgliedskirchen vor einiger Zeit geeinigt haben. Danach muss der Wiedereintritt nicht auf jeden Fall bei der örtlichen Kirchengemeinde erfolgen. Wer will, kann in besonderen Anlaufstellen über landeskirchliche Grenzen hinweg wieder Mitglied werden. So wird ein Eintritt in Hamburg auch in München anerkannt. So oder so - ohne Formulare geht es nicht: Auch wenn sich im Kaufhaus jemand meldet, muss ein Vordruck mit fünffachem Durchschlag ausgefüllt werden.

Wendepunkte wie Taufen und Hochzeiten sowie Lebenskrisen und Sterbefälle sind laut Voigt häufig der Grund, über den Wiedereintritt nachzudenken. «Oft geht es um das Patenamt, das man nicht ausüben kann, wenn man der Kirche nicht mehr angehört», berichtet Joachim Dallmeyer. Nach einer Studie im Auftrag der badischen Landeskirche überwiegt bei Wiederaufnahmen der Wunsch, die Lebensbilanz in Ordnung zu bringen und heimzukehren.

Voraussetzung für die Aufnahme ist die Taufe, die auch im Falle eines Austritts ihre Gültigkeit behält. Das Gespräch mit dem Pfarrer allerdings ist in jedem Fall obligatorisch - auch am Stand im Kaufhaus. Aber selbst, wenn niemand an dieser Stelle wieder eintreten würde, ist die Aktion im Einkaufszentrum für Peter Voigt alle Mühe wert: «Hier ist die Kirche den Menschen nahe.»

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