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Einschüchterung des Westens - von Rushdie zu Benedikt


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Rolf

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Einschüchterung des Westens - von Rushdie zu Benedikt





von Daniel Pipes
New York Sun
26. September 2006



Englischer Originaltext: Intimidating the West, from Rushdie to Benedict

Die Gewalt von Muslimen, die auf die Kommentare des Papstes antworteten, passen in ein Muster, das seit 1989 aufgebaut wird und um sich greift. Sechsmal taten oder sagten Westler seitdem etwas, das Todesdrohungen und Gewalt seitens der muslimischen Welt auslöste. Sich das im Ganzen anzusehen bietet brauchbare Einsichten.

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1989: Salman Rushdies Roman „Die satanischen Verse" ließen Ayatollah Khomeini ein Todesurteil gegen ihn und seine Verleger verkünden; er begründete das damit, dass das Buch „gegen den Islam, den Propheten und den Koran ist". In der Folge führte das zu über 20 Toten, die meisten davon in Indien.
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1997: Der Oberste Gerichtshof der USA lehnte es ab ein Fries aus den 1930-er Jahren zu entfernen, das den Hauptgerichtssaal schmückt und Mohammed als Gesetzesgeber zeigt; das Council on American-Islamic Relations stieß sich daran, was zu Krawallen und Verletzen in Indien führte.
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2002: Der amerikanische evangelikale Kirchenleiter Jerry Falwell nannte Mohammed einen „Terroristen", was dazu führt, dass Kirchen niedergebrannt und mindestens zehn Menschen in Indien getötet werden.
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2005: Eine falsche Story in „Newsweek", in der berichtet wurde, dass amerikanische Vernehmer in Guantánamo Bay „im Versuch Verdächtige aus dem Konzept zu bringen, einen Koran die Toilette hinunter spülten", wurde von dem berühmten pakistanischen Cricket-Spieler Imran Khan aufgegriffen und veranlasste Proteste in der gesamten muslimischen Welt, was zu 15 Toten führte.
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Februar 2006: Die dänische Zeitung „Jyllands Posten" veröffentlichte zwölf Karikaturen von Mohammed; das spornte Ahmed Abdel Rahamn Abu Laban, einen palästinensisch-arabischen Imam in Kopenhagen, an die muslimische Meinung gegen die dänische Regierung aufzuheizen. Er hatte so großen Erfolg, dass Hunderte starben, die meisten davon in Nigeria.
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September 2006: Papst Benedikt XVI. zitierte die Ansicht eines byzantinischen Kaisers, dass das Neue, das der Islam brachte „böse und unmenschlich" sei, was Brandbomben auf Kirchen und die Ermordung einiger Christen auslöste.

Diese sechs Runden zeigen eine Beinahe-Verdoppelung der Frequenz: 8 Jahre zwischen den ersten beiden Vorfällen, dann fünf bis zum nächsten, dann drei, dann eines und schließlich ein halbes Jahr.

Der erste Vorfall – Ayatollah Khomeinis Urteil über Rushdie – kam als völliger Schock, denn niemand hatte sich bis dahin vorstellen können, dass ein muslimischer Diktator einem in London lebenden britischen Staatsbürger vorschreiben würde,w as er schreiben kann oder nicht. Siebzehn Jahre später haben die Rufe nach der Exekution des Papstes (einschließlich eines vor der Westminster Cathedral in London) eine nur zu vertraute Qualität bekommen. Das Empörende ist Routine geworden, beinahe vorhersagbar. Und während das muslimische Gefühlsleben immer aufgeregter wurde, wurde das des Westens immer phlegmatischer.

Die Vorfälle, die in Europa begannen (Rishdie, die dänischen Karikaturen, Papst Benedikt), wuchsen erheblich stärker als die aus den USA (Oberster Gerichtshof, Reverend Falwell, Koran in der Toilette), was die größere Wirksamkeit der islamistischen Aggression gegen Europäer im Vergleich zu den Amerikanern widerspiegelt.

Islamisten ignorieren Feinheiten. Rushdies magischer Realismus, die positive Absicht des Frieses am Obersten Gerichtshof, die Verlogenheit der Koran-Toiletten-Story (haben Sie je versucht ein Buch die Toilette runterzuspülen?), die milde Natur der dänischen Karikaturen oder die Feinheiten der Rede Benedikts – nichts davon spielte eine Rolle.

Was die muslimischen Massen mitreißt nd was nicht, ist einigermaßen unvorhersagbar. „Die satanischen Verse" waren nicht annähernd so beleidigend für muslimische Gefühle wie eine Menge anderer Schriften, seien sie mittelalterlich, modern oder zeitgenössisch. Andere amerikanische Evangelisten sagten über Mohammed Schlimmeres als Reverend Falwell; Jerry Vines, Prediger aus dem Süden, nannte den muslimischen Propheten „einen von Dämonen besessenen Pädophilen, der zwölf Ehefrauen hatte", ohne dass Gewalt folgte. Warum blieb es ein lokaler Disput, dass der norwegische Prediger Runar Søgaard Mohammed als „verwirrten Pädophilen" bezeichnete, die dänischen Karikaturen aber weltweit für Furore sorgten?

Eine Antwort ist, dass Islamisten mit internationaler Reichweite (Ayatollah Khomeini, CAIR, Mr. Khan, Abu Laban) gewöhnlich eine Schlüsselrolle bei der Verwandlung eines allgemeinen Gefühls des Missfallens in operative Wut. Wenn kein Islamist agitiert, bleibt die Sache relativ ruhig.

Das Ausmaß der Gewalt ist noch unvorhersagbarer – man konnte nicht vorhersehen, dass die Karikaturen die meisten Todesfälle und das Zitat des Papstes die wenigsten verursachten. Und warum gibt es so viel Gewalt in Indien?

Diese Vorfälle beleuchten auch ein völliges Fehlen von Gegenseitigkeit seitens der Muslime. Die saudische Regierung verbietet Bibeln, Kreuze und Davidsterne, aber regelmäßig werden von Muslimen Ekel erregende Karikaturen von Juden veröffentlicht.

Hinter diesen sechs Runden Aufheizung und Aggression steckt keine Verschwörung, aber in der Rückschau untersucht vereinigen sie sich und bilden eine einzige, fortgeführte Kampagne der Einschüchterung, von der mit Sicherheit mehr folgen wird. Die Grundbotschaft: „Ihr im Westen werdet nicht länger das Privileg haben über den Islam, den Propheten und den Koran sagen zu können, was ihr wollt; das islamische Gesetz wird auch über euch herrschen." Diese Botschaft wird wieder und wieder kehren, bis entweder die Westler sich unterwerfen oder die Muslime begreifen, dass ihr Bemühen fehl geschlagen ist.

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