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Tief im Gazastreifen singen Soldaten ein Gebet zur Freilassung der Geiseln


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Rolf

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Tief im Gazastreifen singen Soldaten ein Gebet zur Freilassung der Geiseln

 

 

 

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Gefangenschaft sind“ gewidmet ist, hat die jüdische Nation seit dem neunten Jahrhundert begleitet. Es wurde im Ersten Weltkrieg gesungen, auf chassidischen Festen und gerade erst bei einer spontanen Versammlung von Soldaten in einem abgedunkelten Haus in Gaza, nachdem sie zwei ihrer geliebten Kommandeure verloren hatten.

 

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„Unseren Brüdern, dem gesamten Haus Israel, die weiter in Bedrängnis und Gefangenschaft sind, ob auf See oder an Land: Möge Gott Erbarmen mit ihnen haben und sie aus der Bedrängnis zur Befreiung bringen, aus der Dunkelheit ins Licht, aus Knechtschaft zu Erlösung, zum jetzigen Zeitpunkt, zügig, sehr bald; und lasst uns sagen: Amen.“

 

Die Kämpfe in Jebaliya waren in der Woche schwer. Am Donnerstag, 26. Dezember 2023, verlor das 931. Bataillon der Nahal-Brigade ihren geliebten Kompanie-Kommandeur Major Schai Schimriz, sowie seinen guten Freund, Hauptmann Schauli Greenglick. Weitere Sol-daten wurden verwundet.

 

Vier Tage später, am Ende eines weiteren erschöpfenden Tages Kampf gegen Hamas-Terroristen versammelten sich Soldaten des 2. Zugs der Schützenkompanie in einem der Häuser im Viertel.

 

Die Soldaten, Schüler der Schirat Mosche Hesder-Jeschiwa und der HoKotel-Jeschiwa in der Altstadt Jerusalems, packten aus, was sie an Snacks und Süßigkeiten übrig hatten und saßen m Dunkeln (der Strom ist Gazastreifen weitgehend ausgeschaltet) für ein improvisiertes Melaveh Malkah zusammen – der Mahlzeit, die traditionell nach dem Ende des Sabbat eingenommen wird.

 

In dem dunklen, beengten Haus teilten sie Thora-Lektionen und sangen, wie sie es immer taten – in besseren Zeiten in ihren Jeschiwas. Eines der Lieder, das neuerdings besonders passend und bewegend geworden ist, war Acheinu Kol Beit Yisrael (Unsere Brüder, das gesamte Haus Israel“) – ein Gebet um die Freilassung der Gefangenen und Geiseln.

 

 

  Haschta Ba’agala Ubisman Kariv – Venomar Amen

 

Die Melodie für das Lied wurde irgendwann Ende der 1980-er Jahre von Abie Rothenberg komponiert, einem der großen chassidischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Das Lied, das Rothenberg ursprünglich selbst sang, wurde 1990 als Teil eines Tonbandes mit dem Titel Lev VeNefesch („Herz und Seele“) produziert. Auf seinem Album von 1997, Bitchu be-Haschem („Vertrau auf Gott“) veröffentlichte der Sänger Dedi Graucher eine neue Version des Liedes. Graucher verstarb letzten September.

 

Das Lied ist seitdem unglaublich populär geworden und auf viele Weisen überarbeitet worden; eine der jüngsten und am meisten gehörten Versionen ist die von Lior Narkis vom Oktober 2023.

 

Das Gebet selbst wird in aschkenasischen Gemeinden an Montagen und Donnerstagen sofort nach der Thora-Lesung gesprochen. Erst werden die vier Bitten des Yehi ratzon („Möge es Sein Wille sein“) gesprochen, gefolgt von Acheinu. Mitglieder sephardisch-jüdischer Gemeinden sprechen die Yehi ratzon-Bitten als Teil des Sabbat-Segens des neuen Monats, wenn der in die folgende Woche fällt, aber ohne den angehängten Acheinu-Abschnitt.

 

Das Acheinu-Gebet entstammt dem Siddur von Rav Amram Gaon. Im neunten Jahrhun-dert n.Chr. und auf Ersuchen der jüdischen Gemeinschaft Spaniens schickte Rav Amram Gaon von Babylon die Reihenfolge der Gebete in bearbeiteter und organisierter Form, damit die Gemeinschaft sie verwenden konnte. In dem Siddur bespricht Rav Amram Gaon das Sprechen von Yehi ratzon und Acheinu als Teil der Thoralesung am Montag und Donnerstag jeder Woche und auch am ersten Tag des hebräischen Monats. Die Formeln dort unterscheiden sich leicht von unserer aktuellen Version.

 

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, 14/15. Jahrhundert, British Library

Im Machzor Vitry, einem wichtigen Buch über jüdisches Recht und Gebetsbräuche des 12. Jahrhunderts, erscheint Acheinu im Nachmittagsgebet Mincha am Sabbat. Professor Aharon Kellerman hielt in seinem 

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 über die Entwicklung des Brauchs fest, dass gedruckte aschekansische Siddurim das Acheinu-Gebet erstmals in der Ausgabe von Krakau 1578 enthielten. 1646 erschien es in einem in Amsterdam gedruckten Siddur

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Das erste sephardische Siddur, das die Yehi ratzon-Gebete druckte wurde 1739 in Istanbul in einem Abschnitt veröffentlicht, der die Gebete für den Sabbat enthielt, wenn er auf den Monatsersten fällt. In diesem Siddur, wie in allen sephardischen Siddurim bis heute, kommt das Acheinu-Gebet nicht vor.

 

Wenn ein Gebet zu populärer Musik wird

 

Generationen lang sollten Juden oft gefangengenommen werden, von Piraten, Straßen-räubern und anderen; und manchmal mussten sie für hohe Summen freigekauft werden. Jüdische Gemeinden arbeiteten hart, um 

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 zu erfüllen und manchmal schafften sie es ihre Brüder und Schwestern zu ihren Familien zurückzuholen. Doch in manchen Fällen gab es keine Spur von den Gefangenen und denjenigen, die sie verschleppt hatten und alles, was blieb, war für ihr Wohlergehen zu beten.

 

Die Worte des Acheinu-Gebets, die wir kennen, sind Teil von chazannut (jüdischer Kantorengesang) des berühmten jüdischen Kantors Yossele Rosenblatt (1882-1933). Zwei Jahre nachdem er aus Europa kommend in den USA ankam, brach der Erste Weltkrieg aus. Der Krieg und das Leiden seiner jüdischen Geschwister beeinflussten ihn und seine Kunst. In dieser Zeit vertonte er 

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 und andere Gebete im Wunsch den Schmerz des jüdi-schen Volks zum Ausdruck zu bringen. Dieses Lied begeisterte zusammen mit anderen die Massen, die zu seinen Konzerten strömten – zuerst in New York, dann überall in den Vereinigten Staaten und Europa.

 

concert-660.jpgWerbung von Forward für Yossele Rosenblatts Auftritt am 7. März 1929, bei dem er unter anderen Gebeten auch Acheinu sang

Das Gebet ist seitdem noch mehrfach vertont worden, sowohl als Gesang für Kantorten als auch in allgemeinen chassidischen Liedern. 

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 wurde beim Neunten Chassidischen Liederfest 1977 von einem jungen Sänger namens Riki Gal aufgeführt, der später als israelischer Popstar berühmt werden sollte.

 

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Eine persönliche Anmerkung: Im Schatten dieses abgedunkelten Hauses im Gazastreifen saß auch mein eigener Sohn, ein Gruppenführer der Nahal-Brigade. Er und seine Soldaten dachten sicher über die Bedeutung der Worte und die Gründe nach, warum dieses Lied nach der Verschleppung von rund 240 Israelis am 7. Oktober zu einem der Symbole des Krieges geworden sind.

 

Wir alle beten, dass „Gott ihnen gnädig ist“ und dass wir es verdienen, dass sie bald zusammen mit den Soldaten, die ihr Leben für das Volk Israel einsetzen, nach Hause kommen – haschta ba’agala ibizman kariv („schnell, sehr bald“).

 


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