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Die Dreieinigkeit Gottes


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#1
Rolf

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Die Dreieinigkeit Gottes


Aus dem Gemeindebibelseminar der Freien christlichen Gemeinde Fehmarn


Teil 1


Die Dreieinigkeit GottesDie Dreieinigkeit Gottes ist ein Thema, welches schon immer zu viel Verwirrung und vielen Irrlehren Anlass gegeben hat. Umso wichtiger ist es, an diesem Punkt Klarheit darüber zu haben, was eigentlich genau Inhalt der Bibel ist.

INHALT:

1.) Allgemein: Was ist Dreieinigkeit Gottes?
2.) Die Bibelstelle Johannes 1,1
3.) Dreieinigkeit Gottes auch schon im Alten Testament
4.) Jesus Christus - Vollständiger Gott
5.) Jesus Christus - Vollständiger Mensch
6.) Die Gottheit des Heiligen Geistes
7.) Was haben die Urchristen geglaubt?



1.) Allgemein: Was ist Dreieinigkeit Gottes?

Begriffe wie "Trinität/Dreieinigkeit" oder "drei Personen Gottes" kommen in der Bibel natürlich nicht vor. Dennoch haben sich diese Begriffe als nützlich erwiesen, auf ein Wort reduziert das auszudrücken, was die Bibel über Gott sagt. Die Aussage der Bibel über dieses Thema erschließt sich nicht so leicht, wie mancher wohl meinen möchte. In der Bibel findet man keine für sich stehenden Erörterungen über die Natur Gottes, sondern man kann sich nur aus Andeutungen ein Bild formen, welches erst in der Summe deutlich ist.

Menschliche Überlegungen und Religionen hingegen halten sich immer besonders gern mit solchen dogmatischen Dingen auf - typisch, daß die Bibel hier ganz anders ist.Die Schwierigkeiten, die Natur Gottes zu erfassen, beruhen insofern gerade auf der Bibel, die etwas nur andeutet, was der Mensch zudem schwer begreifen kann - was jedoch deswegen nicht etwa weniger wahr ist: Unser Verstand und seine Verständnismöglichkeiten sind nämlich nicht der Maßstab, an dem sich die Realität Gottes zu orientierten hätte.

Die klassische Dreieinigkeitslehre besagt: a) es gibt nur EINEN Gott B) Vater, Sohn und Heiliger Geist sind gemeinsam dieser Gott c) Der Vater ist nicht der Sohn. Der Sohn ist nicht der Heilige Geist. Der Heilige Geist ist nicht der Vater. Aber alle drei sind derselbe Gott.

Um es mit einem einfachen Bild zu erklären: Das Molekül H2O (Wasser) tritt uns in drei völlig unterschiedlichen Erscheinungsformen gegenüber: nämlich als Eis, flüssiges Wasser und Wasserdampf. Alle drei sind dasselbe Element - und doch sind sie untereinander nicht identisch: Eis und Wasserdampf sind nicht identisch, obwohl beide H2O sind. Ebenso sind auch der Vater, der Sohn und der Heilige Geist drei Erscheinungsformen desselben Gottes.

Alle drei sind Gott - aber trotzdem sind sie wie Eis und Wasserdampf untereinander nicht austauschbar oder identisch.Die Aussage der Bibel über Gott Vater und Jesus Christus ist - wie z.B. auch Martin Luther feststellte - ein klares "sowohl als auch": Jesus ist vollständig Gott UND vollständig Mensch.Dies ist für uns schwer nachzuvollziehen und deshalb häufiger Ansatzpunkt für seltsame Lehren. Während säkularisierte Namenschristen über das Verhältnis Jesu zum Vater oft nur nebulöse Vorstellungen haben und die Dreieinigkeit als unverständliches Kirchendogma empfinden, ist die Dreieinigkeit für Gruppen wie Islam und Zeugen Jehovas ein zentraler Ansatzpunkt beim Angriff auf den christlichen Glauben im allgemeinen und die Einzigartigkeit Jesu im besonderen. Besonders die beiden genannten Gruppen betonen in ihrer Lehre die Ablehnung der Dreieinigkeit.

So gesteht der Islam Jesus nur die Rolle eines “Propheten” zu, während die Zeugen Jehovas in Jesus als “anderen Gott” ansehen. Genauso, wie es den frommen Juden ein Ärgernis war, daß Jesus sich Gott gleich machte (vgl. Johannes 10,30-33), so ist auch den modernen Religiösen nichts mehr zuwider als der Anspruch Jesu, mit dem Vater eins zu sein. Die Welt hat sich nicht geändert. Und damals wie heute ist menschliche Religiosität unfähig, den wahren Gott zu erkennen.Sofern bei der Ablehnung der Dreieinigkeit mit der Bibel argumentiert wird (vor allem Zeugen Jehovas und Christadelphians, eine andere pseudo-christliche Sekte), wird in der Regel die menschliche Seite Jesu überbetont und alles relativiert oder umgedeutet, was darauf hindeutet, daß in Jesus Gott Mensch wurde.

Derartige Versuche beruhen aber nicht darauf, daß der Inhalt der Bibel dies nahelegen würde. Ursache ist vielmehr das Bedürfnis, die schwer verständliche Natur Jesu - so wie sie die Bibel beschreibt - dem menschlichen Geist anzupassen und in die eine oder andere Richtung zu vereinfachen. Das oft als "Dogma" verunglimpfte Athanasische Glaubensbekenntnis ("Wir MÜSSEN glauben und bekennen, daß unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, Gott und Mensch ist, vollkommener Gott und voll- kommener Mensch...") das Evangelikale, Katholiken und liberale Protestanten teilen, ist da weitaus demütiger und bekennt, daß wir glauben “müssen” - müssen deshalb, weil es die Schrift so sagt:

Die einzige Auslegung der Bibel, die alle Bibelstellen nach natürlichem Verständnis gleichermaßen ernstnimmt und gewichtet, ist eben dieses "trinitarische" Eingeständnis, daß Jesus BEIDES ist: Mensch und Gott. Ob das für uns "logisch" oder verständlich ist oder nicht, ist dabei kein relevantes Argument. Die oft gestellten rhetorischen Fragen "Wie kann ein Gott aus drei Personen bestehen ? Wie kann Gott einen Sohn haben ? Wie kann er ohne Form sein und doch von einer Substanz ? Wie kann der Sohn, Jesus Christus, von Ewigkeit her bestehen und doch von Gott gezeugt und von Maria geboren sein ?" gehen von der verstandesmäßigen menschlichen Logik als dem einzigen Maßstab aus und kalkulieren damit von vornherein nicht ein, daß die Natur Gottes nach dem Verständnis des menschlichen Geistes auch nicht "logisch" sein könnte.

Aber Gott sagt von sich in Jesaja 55,8-9: "Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken."Ich denke, daß unsere Unfähigkeit, Gott mit unserer Logik zu fassen, ein wesentlicher Grund dafür ist, daß Jesus über sein Verhältnis zum Vater Aussagen macht, die in Bildern sprechen und nicht so eindeutig sind, wie wir es wohl manchmal gern hätten: Das bekannteste dieser Bilder ist die Bezeichnung Jesu als Sohn Gottes.

Damit ist nicht gemeint, daß Jesus in demselben biologisch-physischen Sinne der Sohn des Vaters sei, wie wir Söhne unserer menschlichen Väter sind. Diesem Mißverständnis unterliegt aber vor allem der Islam und stellt sich die Sohnschaft Jesu so vor, daß Gott nach Aussage des Christentums Geschlechtsverkehr mit Maria gehabt habe. Dies ist natürlich falsch und beruht auf plumpen Fehlvorstellungen Mohammeds über den Inhalt des christlichen Glaubens. Daß Jesus der Sohn Gottes ist, meint nämlich, daß Jesus vom Vater her kommt und mit Ihm von der gleichen Art ist. Es geht bei diesem Begriff nicht um biologische Abstammung, sondern um eine Zugehörigkeit und Identität des Wesens: Jesus ist Gottes Sohn, weil Er Seinen Ursprung in Gott hat und in Ihm Gott Mensch geworden ist.


2.) Die Bibelstelle Johannes 1,1

Es ist nicht erst das Neue Testament, das gleichzeitig die Einheit und die Mehrzahl Gottes betont. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Roten Faden, der sich von 1.Mose 1 an durch die ganze Bibel zieht und schließlich in Johannes 1,1 gipfelt:“Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott” Das Wort - ein Ausdruck für Jesus Christus, vgl. Johannes 1,14 - war schon “im Anfang” da. Damit ist gemeint, daß das Wort nicht von Gott geschaffen wurde. Außer Gott, dem Schöpfer, wurde jedoch alles geschaffen (vgl. 1.Mose 1,1), so daß Jesus schon deshalb zu Gott selbst gehören muß. Die beiden weiteren Teilsätze verdeutlichen so klar wie es nur möglich ist die Gleichzeitigkeit der vollständigen Trennung zwischen Wort und Gott und der vollständigen Identität von beiden:

1.) Im Anfang war das Wort...Das Wort ist ungeschaffen und ewig und hat daher Eigenschaften, die nur Gott hat.
2.) ...und das Wort war bei Gott...Es besteht also ein Unterschied zwischen Gott und dem Wort, denn sonst könnte das Wort nicht “bei” Gott sein. Dies gerade in auffälliger Abgrenzung zum dritten Teilsatz!
3.) ....und das Wort war Gott. Das Wort und Gott sind offenbar zugleich auch identisch.Was gilt denn nun hier? War das Wort nun “bei” Gott oder war es Gott selbst? Die Zeugen Jehovas vermeiden hier den Konflikt, indem sie die Stelle falsch übersetzen:

Da wird dann im dritten Teilsatz der Neuen-Welt-Übersetzung (NWÜ) einfach das Wort “ein” eingefügt, so daß er folgendermaßen lautet: “...und das Wort war EIN Gott.” Dies ist menschlich verständlich, da die Lehre der Zeugen Jehovas eben zufällig besagt, daß Jesus Christus (=das Wort) zwar “ein” Gott sei, jedoch nicht derselbe wie Jahweh. Betrüblich für die Zeugen Jehovas ist nur, daß sich das Wort “ein” nicht im Originaltext befindet. Dies wird übrigens in den antrainierten Diskussionsstrategien der Zeugen Jehovas mit der - völlig abwegigen - Behauptung gerechtfertigt, es gäbe im Griechischen keinen unbestimmten Artikel.

Hier wurde also der Bibeltext der Lehre angepaßt statt umgekehrt. Meines Erachtens ist es besser, den Tatsachen ins Auge zu sehen: Johannes 1,1 konstatiert lapidar beides nebeneinander:

1. Zwischen Jesus Christus und Gott besteht ein Unterschied
2. Jesus Christus und Gott sind zugleich derselbe.


Wie immer kann man nicht das eine gegen das andere ausspielen, sondern beides gilt. Jesus ist vollkommener Mensch (dies ist der Unterschied) und gleichzeitig vollkommener Gott (daher identisch).Gegen die klassische Übersetzung von Johannes 1,1 wird gern angeführt, daß das Wort “theos” im dritten Halbsatz adjektivisch zu verstehen sei, da es ohne Artikel stünde. Es müsse also im dritten Halbsatz heißen: “...und das Wort war göttlich”. Selbst wenn man dies für richtig halten will, würde sich dadurch jedoch am Sinngehalt nichts ändern, da sich dieses Adjektiv natürlich nur auf den EINEN Gott bezieht. Es gibt nur einen wahren Gott - das Adjektiv wäre daher im Sinne zu verstehen: “von der Art Gottes”.

Einen Unterschied in der Bedeutung würde das in meinen Augen nicht machen.

Fortsetzung folgt


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#2
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Die Dreieinigkeit Gottes

Aus dem Gemeindebibelseminar der Freien christlichen Gemeinde Fehmarn

Teil 2


3.) Dreieinigkeit Gottes auch schon im Alten Testament

Die Gleichzeitigkeit der Einheit und der Mehrzahl Gottes findet sich - für viele sicher überraschend - auch schon im Alten Testament. Schon im Schöpfungsbericht und an vielen anderen Stellen im AT wird Gott im hebräischen Originaltext mit "Elohim" bezeichnet. Bei dem Wort "Elohim" handelt es sich jedoch interessanterweise um den Plural von "El" (= Gott). Das Wort Elohim steht dabei zudem stets zusammen mit Singular-Artikel und Singular-Verben, die für "El" passen würden, nicht jedoch für "Elohim". Wortwörtlich übersetzt heißen diese Stellen also z.B. "Der Götter sprach: ..."Beim brennenden Dornbusch war es zum Beispiel Elohim ("Götter") der zu Mose sprach und dabei nicht etwa sagte: "wir sind, die wir sind" sondern "ich bin, der ich bin" (2.Mose 3,14).

Also wiederum dasselbe wie in Johannes 1,1: Gott ist im Alten Testament gleichzeitig Singular und Plural. Natürlich betont das Alte Testament vorwiegend die Einheit Gottes. Einige bekannte Kernstellen dafür sind: 2.Mose 20,3; 5.Mose 4,35; 5.Mose 6,4; 5.Mose 32,39; Jesaja 45,14; Jesaja 45,22; Jesaja 46,9. Diese Stellen werden gern als Argument dafür angeführt, daß die Dreieinigkeit im Alten Testament angeblich noch nicht enthalten sei. Alle diese Stellen legen aber nur den Schwerpunkt darauf, daß der Gott Israels der EINZIGE Gott ist. Dies ist natürlich kein Widerspruch zur Dreieinigkeit eben dieses einzigen Gottes. Übrigens findet sich die Gleichzeitigkeit von Singular und Plural Gottes sogar in der oben genannten Stelle 5.Mose 6,4, dem berühmten Kernsatz des jüdischen Glaubens, dem "Schma".

Diese lautet wortwörtlich übersetzt: "Höre, Israel: Der Jahweh ist unser Elohim ("Götter"), der Jahweh allein." Gott benutzt im Alten Testament - wie es bei einem dreieinigen Gott zu erwarten ist - in auffälliger Weise Mehrzahlwörter, wenn er zu sich selbst spricht. Das ist gerade so, als ob hier jeweils die Personen Gottes untereinander einen gemeinsam gefaßten Entschluß bekräftigen würden. Vgl. dazu bitte: 1.Mose 1,26; 1.Mose 3,22; 1.Mose 11,7; Jesaja 6,8.

Die Zeugen Jehovas versuchen, diese Stellen damit zu entkräften, es handele sich lediglich um einen Majestätsplural. Ein solcher Majestätsplural Gottes wäre jedoch vor allem dort angebracht, wo Gott gegenüber den Menschen spricht. An solchen Stellen finden sich jedoch keine solchen Pluralformen. Sie sind ausschließlich auf Stellen beschränkt, wo Gott zu sich selbst spricht. Aber wäre es nicht unsinnig, wenn Gott durch Gebrauch von Pluralformen nur gegenüber sich selber seine Majestät betonen würde, nicht aber gegenüber den Menschen? Die Theorie des Majestätsplurals bietet daher meines Erachtens keine befriedigende Erklärung für den Gebrauch des Plurals.Am deutlichsten wird die Dreieinigkeit Gottes im Alten Testament in 1.Mose 18,1 ff., wo Gott dem Abraham in Gestalt von drei Männern erscheint:1.Mose 18,1-3: "Und der JHWH (= Jahweh) erschien ihm bei den Terebinthen von Mamre, als er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß. Und er erhob seine Augen und sah: und siehe drei Männer standen vor ihm; sobald er sie sah, lief er ihnen entgegen und verneigte sich zur Erde und sagte: Herr, wenn ich denn Gunst gefunden habe in deinen Augen, so geh doch nicht an deinem Knecht vorüber."

Fassen wir also nochmal zusammen: Es ist unzweifelhaft Gott, der hier erscheint, denn 1.Mose 18,1 sagt dies ausdrücklich. Im Original steht an dieser Stelle der Gottesname JHWH, den die Revidierte Elberfelder Übersetzung üblicherweise mit HERR (statt Herr) wiedergibt. Doch vor Abraham stehen drei Männer... Und schließlich spricht Abraham diese drei Männer auch noch im Singular an ("Herr, ..." statt Herren). Aus der Anrede Abrahams an die drei Männer wird deutlich, daß Abraham diese drei Männer als eine Erscheinung des einen Gottes ansieht.

Und wiederum das gleiche: Gott ist gleichzeitig Singular und Plural. Oder genauer gesagt: Gott ist gleichzeitig einer und drei.Ein schöner Beleg der Dreieinigkeit im Alten Testament findet sich auch in Jesaja 48,12-16, wo es heißt:"Höre auf mich, Jakob und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich der Erste, ich auch der Letzte: Ja, meine Hand hat die Grundmauern der Erde gelegt und meine Rechte die Himmel ausgespannt; (...) Ich, ich selbst habe geredet (...) Tretet her zu mir, hört dies! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es geschah, bin ich da. Und nun hat der Herr JHWH mich gesandt und seinen Geist."Der, der hier durch den Propheten Jesaja spricht, spricht von sich selbst als dem Ersten und dem Letzten und dem Einen, der alle Dinge erschaffen hat. Der Sprecher ist daher Gott. Aber im selben Abschnitt spricht er davon, daß JHWH ihn und seinen Geist gesandt habe. Das Neue Testament erklärt diesen Abschnitt, für den das Judentum keine Erklärung bietet: "...daß der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt" (1.Johannes 4,14)Wußtest Du, daß Jesus gegenüber den Pharisäern seine eigene Gottheit mit einer Stelle aus dem Alten Testament belegt (Matthäus 22,41-46)? Lies mal Psalm 110.

Es handelt sich dabei um einen prophetischen Psalm, der sich auf Jesus Christus bezieht. Dies folgt zwangsläufig z.B. aus dem Vergleich von Psalm 110,4 mit Hebräer 5,5-6. Sieh Dir nun die Formulierung von Psalm 110,1 an: ”Spruch des JHWH für meinen Herrn: Setze Dich zu meiner Rechten bis ich Deine Feinde gemacht habe zum Schemel Deiner Füße.” Der Messias, auf den sich der Psalm bezieht, ist also der Herr Davids. Wer aber außer Gott selbst könnte der Herr Davids sein? Genau darauf weist Jesus die Pharisäer in Matthäus 22,41-46 hin: Nämlich auf die Tatsache, daß der Christus schon der Herr Davids war! Die Schlußfolgerung war den Pharisäern so erschreckend klar, daß sie nicht mehr wagten, ihn zu befragen (Vgl. Matthäus 22,46).Genannt sei noch eine andere Stelle, die ich mit einer Frage verbinden will: Welcher König ist es, der in Psalm 45,7-8 zunächst als Gott angeredet und dann selbst von Gott gesalbt wird?

Kleiner Tip: Christus heißt Gesalbter! Weitere deutliche Hinweise auf die Mehrzahl der Personen Gottes im Alten Testament sind:1. Der Herr wird vom Herrn unterschieden in 1.Mose 19,24; Hosea 1,72. Der Erlöser wird vom Herrn in Jesaja 59,20 unterschieden. Gleichzeitig machen viele Stellen aber deutlich, daß nur Gott dieser Erlöser ist - vgl. zum Beispiel Jesaja 44,6; Jesaja 49,26; Jesaja 63,16; Jeremia 50,23; Hiob 19,25; Psalm 19,15; Psalm 78,35.


4.) Jesus Christus: Vollständiger Gott

Gerne werden die vielen Bibelstellen übersehen, die unmißverständlich deutlich machen, daß Jesus Christus Gott ist.

Es ist ja keineswegs so, daß man von irgendeinem Satz allein Jesu Gottsein ableiten müßte. Sondern man wird schier erschlagen von der Masse der Belege, die ich im Rahmen dieses Artikels nicht einmal alle aufführen kann, weil ich in meiner Bibellese immer noch ständig auf neue, gewichtige Argumente stoße. Daß Jesus Gott ist, wird zum Beispiel ausdrücklich gesagt in Römer 9,5; Titus 2,13; 1.Johannes 5,20. Selbst die Zeugen Jehovas müssen anerkennen, daß Jesus "ein Gott" ist - wenn auch angeblich nicht derselbe Gott wie der Vater. Dies ist natürlich schon fast ein verkappter Polytheismus. Durch diese bibelwidrige Idee haben die Zeugen Jehovas dementsprechend Probleme mit den Bibelstellen, die deutlich machen, daß es nur einen wahren Gott gibt. Zum Beispiel Jesaja 44,6 oder noch besser: Jesaja 45,22: "Denn ich bin Gott und keiner sonst." Wenn man diese Stelle liest und dann fragt, ob nach der Lehre der Zeugen Jehovas Jesus nun ein wahrer oder ein falscher Gott ist, geraten die meisten Zeugen etwas ins Schwierigkeiten..... Die Bibel sagt deshalb auch eindeutig, daß Jesus nicht nur "ein" Gott, sondern derselbe Gott ist: z.B. in Johannes 1,1; Johannes 5,18; Johannes 10,30; Römer 9,5; Philipper 2,6; Hebräer 1,8; 1.Timotheus 3,16; Titus 2,13; 1.Johannes 5,20. Daß Jesus derselbe ist, der schon die Propheten des Alten Testaments gesandt hat, um Israel zur Buße zu rufen, ist den Worten Jesu in Matthäus 23,37 deutlich zu entnehmen:

“Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!”Oder vergleiche einfach mal Offenbarung 1,8 mit Offenbarung 22,13. Alpha und Omega sind der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabeths. Diesen Titel gebraucht in Offenbarung 1,8 "der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige". In Offenbarung 22,13 wird aber genau der gleiche Titel von Jesus gebraucht, vgl. im selben Kontext Offenbarung 22,16: "Ich, Jesus, habe...."Dasselbe sagt auch Offenbarung 1,17-18: "Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades." Der Titel "der erste und der letzte" ist ein Titel Gottes, vgl. Jesaja 48,12; Jesaja 44,6. Doch wer ist es denn, der hier spricht und von sich sagt: "und ich war tot" ? Ist es Gott, der Vater ? Nein, es ist Jesus und er führt den Titel Gottes.Lies bitte Apg. 16,6-7:

Es wird hier ganz selbstverständlich einmal vom Geist Gottes und das andere mal vom Geist Jesu gesprochen. Für die Apostel ist das offenbar dasselbe. Vergleiche dazu auch Galater 4,6.Der Vater redet seinen Sohn in Hebräer 1,8 selbst als "Gott" an! Wenn der Vater hier selbst seinen Sohn als Gott anerkennt, werden meines Erachtens auch wir nicht umhin kommen, dies ebenso zu tun. Wenn wir das tun, müssen wir aber an Jesaja 45,22 denken:"Denn ich bin Gott und keiner sonst". Wenn Jesus Gott ist, es jedoch gleichzeitig nur einen Gott gibt, dann ist Jesus offensichtlich derselbe Gott! Für den Vater ist Jesus in Hebräer 1,8 ebenso der Gott wie für Jesus der Vater in Matthäus 27,46. Diese Stellen sind die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Selbstverständlich ist es daher auch keine Götzenverehrung, Jesus anzubeten. Vielmehr fordert Jahweh in Hebräer 1,6 unmittelbar seine Engel auf, Jesus anzubeten. Wer meint denn, Gott würde seine Engel zur Götzenverehrung auffordern?Wenn schon die Engel Jesus anbeten sollen, um wieviel mehr die Menschen!

In Johannes 20,28 läßt sich Jesus von dem Juden Thomas ohne Gegenrede als "Gott" bezeichnen. Vergleiche diese Stelle bitte mit Offenbarung 22,8-9: Johannes fällt hier nieder, um einen Engel anzubeten. Im Gegensatz zu Jesus verbittet es sich der Engel jedoch, angebetet zu werden. Wenn Jesus tatsächlich nicht selbst Gott wäre, hätte er in Johannes 20,28 Götzenverehrung zugelassen. Vgl. in diesem Zusammenhang auch Apg. 10,25-26.Weitere Stellen, wo Menschen in der Bibel unmittelbar Jesus anbeten sind übrigens Apg. 7,59-60; Apg. 22,7-10; Lukas 24,52; Offenbarung 1,5-6; Offenbarung 5,13; Offenbarung 7,10; Offenbarung 22,20. Johannes hält es dementsprechend in 1.Johannes 5,13-14 offenbar für selbstverständlich, daß der Sohn Gottes Gebete erhört. In Philipper 2,9-11 sollen alle ihre Knie vor Jesus beugen, was jedenfalls göttliche Verehrung bedeutet. Paulus bezeichnet die Christen als schlicht diejenigen, die "den Namen Jesu anrufen" (1.Korinther 1,2).

Danach sind überhaupt nur diejenigen Christen, die Jesus anbeten (= "den Namen Jesu anrufen"). In diesem Sinne ist wohl auch 1.Johannes 2,23 zu verstehen. Die typisch katholische Dialektik, daß ein Unterschied zwischen "anbeten" und "anrufen" bestünde, dient in meinen Augen lediglich der wortspalterischen Verschleierung der Tatsache, daß viele Katholiken Maria und die Heiligen als Götter verehren und kann sicher nicht auf 1.Korinther 1,2 übertragen werden, da Paulus solche Differenzierungen nicht kannte.Jesus besitzt Eigenschaften, die offensichtlich nur Gott hat:

1. Ewige Existenz: Es gibt hunderte von Bibelstellen, die die ewige Existenz Jesu in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft belegen: z.B. Johannes 1,1; Offenbarung 1,17-18 - es ist offensichtlich, daß es Jesus ist, der hier spricht, da der Vater nicht tot war. Jesus bezeichnet sich hier ausdrücklich als "der erste und der letzte". Wer außer Gott könnte sich so nennen ? Darüberhinaus sagt Jesus auch von sich selbst, seit Ewigkeit zu existieren: Johannes 8,58; Johannes 17,5, Offenbarung 1,18, Offenbarung 22,13.2. Allgegenwart: Die Briefe des Neuen Testaments gehen in vielfältigen Formulierungen von Jesu Allgegenwart aus. Jesus sagt aber auch von sich selbst, allgegenwärtig zu sein: Matthäus 18,20; Matthäus 28,20.3. Allwissenheit: Jesus wußte offensichtlich Dinge, die nur eine allwissende Person weiß: Matthäus 16,21; Matthäus 24,2 ff.; Lukas 6,8; Lukas 11,17; Johannes 4,29 u.a. Eine Besonderheit ist in diesem Zusammenhang nur Matthäus 24,36 / Markus 13,32 auf die ich nachher noch eingehen werde.4. Allmacht: Jesus behauptete, allmächtig zu sein und bewies dies auch (z.B. Matthäus 28,18; Markus 5,11-15; Johannes 11,38-44). In Hebräer 13,8 wird Jesus überdies auch die göttliche Eigenschaft der Unveränderlichkeit zugesprochen. Weiterhin vollbringt Jesus Dinge, die offensichtlich nur Gott tun kann:1. Sünden vergeben: Jesus vergibt an vielen Stellen Sünden, als Beispiel für viele bekannte Stellen: Markus 2,1-12.2. Leben geben: Jesus verheißt, daß er ebenso wie der Vater Tote auferweckt, wie er will (Johannes 5,21) und daß er sogar selbst das Leben IST (Johannes 14,6). Welcher Mensch könnte das von sich behaupten?3. Schöpfung: Gott Jahweh ist der Schöpfer (1.Mose 1,1), doch der dreieinige Gott Jahweh hat alles durch Jesus geschaffen: (Johannes 1,3; Römer 11,36; 1.Korinther 8,6; Kolosser 1,16-17; Hebräer 1,2; Offenbarung 4,11). Jesus kann schon deshalb nicht seinerseits vom Vater geschaffen worden sein, denn sonst wäre nicht alles durch ihn geworden, was geschaffen wurde (Johannes 1,3). 4. Gericht: Jesus sagt, daß er die Menschen richten werde (für viele Stellen z.B. Johannes 5,22-27)Jesus ist der Sohn Gottes. (z.B. Johannes 1,34.49; 5,25; 9,35; 20,31; Matthäus 4,3; 8,29; 14,33; 16,16; 26,63; Lukas 1,35 - Vgl. dazu auch 2.Johannes 3; Johannes 3,35; 5,19-26; 6,27.37.44; 8,16.28; 10,15.17.30.36.38; 12,50; 13,1.3; 14,8-9; 17,1.5.11.21-25; Lukas 2,49; 22,29; 24,49).

Schon im Alten Testament wird übrigens der Messias ausdrücklich als der Sohn Gottes bezeichnet: Vgl. Psalm 2,7-12. Als Sohn Gottes hat sich Jesus auch selbst bezeichnet (z.B. Johannes 10,36). Obwohl der Zusatz "Sohn" auch Nachkomme heißen kann, so trägt er auch stets die Bedeutung "von der gleichen Art wie" in sich. Die Bezeichnung "Sohn Gottes" bedeutet bei Jesus, daß er von demselben Stand oder derselben Art wie Gott ist, was einen eindeutigen Anspruch auf Göttlichkeit darstellt. Wenn Jesus von sich selbst sagte "Ich bin der Sohn Gottes" (Johannes 10,36), so ver- standen seine Zeitgenossen sehr wohl, daß er sich dadurch mit Gott gleichstellte - voll und ganz auf derselben Stufe wie der Vater. Dies erkennt man auch aus dem Verhör vor dem Hohen Rat, wo die Bestätigung Jesu, er sei der Sohn Gottes als Gotteslästerung gewertet wurde: Lukas 22,70; Matthäus 26,63-65.

Es ist übrigens in diesem Zusammenhang auffällig, daß Jesus sich gleichzeitig als Sohn Gottes und als Menschensohn bezeichnet: Er drückt damit selbst aus, daß er "gleicher Mensch und gleicher Gott" ist. Ein eindeutiger Anspruch Jesu auf Göttlichkeit findet sich auch in Johannes 10,30, wo Jesus lapidar erklärt, daß er und der Vater eins sind. Mit einigem Aufwand verrenken sich Zeugen Jehovas und manch andere hier, um diese Stelle in ihr System zu pressen. Sie berufen sich dabei auf Johannes 17,21-23. Ich denke, daß diese Stellen so nicht miteinander in Verbindung zu setzen sind.

Das Einssein in Johannes 17,21-23 ist offensichtlich nur als ein geistiges Einssein zu verstehen. Würde man die Beziehung Jesu zum Vater auf dieses geistige Einssein reduzieren, würde de facto aus Johannes 17,21-23 folgen, daß jeder gläubige Christ im selben Verhältnis zum Vater wie Jesus Christus stünde. Dann könnten wir uns alle als "Sohn Gottes" bezeichnen und jeder von uns könnte von sich behaupten: "Der Vater und ich sind eins". Jeder von uns könnte sagen: "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen" (Johannes 14,9) Jesus hätte uns in seinem Verhältnis zum Vater nichts voraus. Das kann es doch wohl nicht sein? Im übrigen möchte ich auf zwei Dinge hinweisen, die bei der fragwürdigen Auslegung von Johannes 10,30 gern übersehen werden: Die Zeitgenossen Jesu haben sehr wohl verstanden, was Jesus mit seinem Ausspruch meinte: daß er sich "selbst zu Gott machte".

Lies dazu bitte mal im Zusammenhang Johannes 10,30-33. Auch in Philipper 2,6 wird ausdrücklich gesagt, daß Jesus sich Gott gleich machte. Jesus Christus ist Gott "geoffenbart im Fleisch" (1.Timotheus 3,16, vgl. mit Johannes 1,14). Er war "in Gestalt Gottes und hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein.” (Philipper 2,6) Jesus "nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden" (Philipper 2,7). Aber Jesus ist "Gott, gepriesen in Ewigkeit" (Römer 9,5).In 1.Johannes 1,2 wird von Christus als dem geoffenbarten ewigen Leben, welches bei dem Vater war, gesprochen (Vgl. Johannes 14,6). Kapitel 4 und 5 des 1. Johannesbriefs zeigen Christus als "im Fleisch gekommen" (1.Johannes 4,2-3, vgl. mit Johannes 1,14), als den eingeborenen Sohn, der "in die Welt gesandt" (1.Johannes 4,9 vgl. mit 1.Johannes 3,5-, als Heiland der Welt (1.Johannes 4,14), Jesus, den Sohn Gottes (1. Johannes 4,15), als den Christus (1. Johannes 5,1) als den, der gekommen ist durch Wasser und Blut (1. Johannes 5,6) und schließlich als den, der "der wahrhaftige Gott und das ewige Leben ist" (1.Johannes 5,20).

Spätestens wenn man 1.Johannes 5,20 mit 1.Johannes 1,2 vergleicht, wird klar, daß das ewige Leben "bei dem Vater" und gleichzeitig "der wahrhaftige Gott selbst" ist. Es handelt sich dabei um die gleiche Art von Gleichzeitigkeit wie in Johannes 1,1 (siehe oben).Markus 10,18 ist nach allgemeiner Auffassung so zu verstehen, daß Jesus hier sinngemäß fragt: "Wenn du glaubst, daß ich nur ein menschlicher Lehrer bin, warum nennst du mich dann gut?" Jesus will also gerade darauf hinweisen, daß er eben kein normaler menschlicher Lehrer, sondern Gott selbst ist.

Jesus ist der Abglanz der Herrlichkeit Gottes - wer ihn sieht, hat den Vater gesehen:Johannes 14,7: "Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen, und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen." Johannes 14,9: "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen." Johannes 14,10:"Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst, der Vater aber, der in mir bleibt, tut seine Werke." Johannes 12,45:"Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat."

Wer aufmerksam liest, wird merken, welcher Anspruch hinter diesen Bibelstellen steht. Jesus ist viel mehr als ein “Prophet”, sondern er ist der fleischgewordene Gott (1.Johannes 4,2-3; Johannes 1,1; 1,14) und als solcher Gottes Ebenbild (2.Korinther 4,4). Die Eigenschaft Jesu als Abglanz der Herrlichkeit Gottes (Hebräer 1,3) bedeutet nicht, daß er ein anderer als der Vater wäre, sondern vielmehr steckt dahinter, daß jede fleischliche Manifestation Gottes immer nur "Abbild" der vollständigen Herrlichkeit Gottes sein KANN. Wer meint denn, daß der allgegenwärtige und unendliche Gott durch einen begrenzten und nur an einem Platz befindlichen menschlichen Körper vollständig repräsentiert werden könnte ? Doch wohl kaum. Jede Manifestation Gottes in Menschengestalt muß daher bloßer Abglanz bleiben ! Dennoch ist es derselbe Gott, der sich hier manifestiert. Nur weil er wirklich derselbe Gott ist, kann Jesus Aussagen wie Johannes 12,45 und Johannes 14,9 machen. Da Jesus durch seine menschliche Gestalt den Vater nicht vollständig repräsentieren kann, ist der Vater auch größer als er (Johannes 14,2. Das ist nur logisch: Der allgegenwärtige und unbegrenzte Gott ist größer als seine Manifestation in Menschengestalt. Dennoch ist Jesus SEINE Manifestation und nicht ein anderer - schon gar nicht ist Jesus ein bloßer Mensch.

Der Unterschied zwischen Gott dem Vater und Jesus Christus (vgl. Johannes 1,1) besteht unter anderem darin, daß Jesus eben "nur" Gott in Menschengestalt ist. Ein weiterer Unterschied zwischen Jesus und dem Vater tritt in Markus 13,32 / Matthäus 24,36 hervor. Ich will gerne zugestehen, daß das eine seltsame Stelle ist, über die man sich wirklich den Kopf zerbrechen kann, weil sie so gar nicht zur sonst in Erscheinung tretenden göttlichen Allwissenheit Jesu zu passen scheint. Ich denke, daß wir Menschen dies einfach so hinnehmen müssen, weil wir es nicht ergründen können und weil unsere Erkenntnis bis zum Wiederkommen Jesu immer nur Stückwerk ist (Vgl. 1.Korinther 13,8-12). Jedenfalls möchte ich noch einmal vorsorglich daran erinnern, daß Unterschiede zwischen dem Vater und dem Sohn kein Widerspruch zur Dreieinigkeit Gottes sind, da Dreieinigkeit keinbloße Gleichsetzung ist:Schon aus Johannes 1,1 geht die Gleichzeitigkeit von Unterschieden zwischen Gott und dem Wort sowie der Identität von beiden deutlich hervor: Jesus ist gleicher Gott und trotzdem bestehen Unterschiede. Daß zwischen Jesus Christus in seiner Menschengestalt und dem unbegrenzten Vater im Himmel keine Unterschiede bestünden, wird wohl niemand vernünftigerweise annehmen können. Dennoch sind sie gleichzeitig (Johannes 1,1) auch derselbe Gott!Ohne die Göttlichkeit Jesu gäbe es keine Erlösung durch den Kreuzestod!

Kein bloßer Mensch könnte durch seinen Tod für irgendjemandes Schuld bezahlen, weil er mit seinem Tod nur seine eigene Schuld bezahlen würde (Römer 6,23 - Vgl. dazu Hebräer 7,26-27). Für alle Menschen (inklusive Mose, Maria und Mutter Theresa) gilt nämlich ausnahmslos Römer 3,10-28 - eine der wichtigsten Kernstellen des Evangeliums. Auch Maria war nur eine Sünderin, die die Gnade Gottes brauchte (vgl. Lukas 1,30). Die katholischen Lehren von der Sündlosigkeit und unbefleckten Empfängnis Marias sind unbiblisch. Die Bibel sagt davon kein Wort. Aber die Bibel sagt, daß Jesus Christus, das Lamm Gottes ist als einziger sündlos ist (vgl. z.B. 2.Korinther 5,21; 1.Petrus 1,19; 2,22; 1.Johannes 3,5; Hebräer 4,15; 7,26-27).Nur Gott allein ist gut (vgl. Markus 10,1. Wenn aber niemand außer Gott gut ist - und gleichzeitig nur Jesus sündlos (d.h. gut) ist, was folgt daraus dann zwingend? Hinzu kommt aber noch ein weiterer Punkt: Wäre Jesus nur ein Mensch gewesen, wäre sein Tod am Kreuz bedeutungslos.

Denn unsere Erlösung wird nicht dadurch bewirkt, daß hier jemand am Kreuz stirbt (auch viele andere sind gekreuzigt worden!), sondern entscheidend ist, WER hier stirbt! Nur ein genügend großes Opfer könnte die Erlösung für Milliarden von Menschen bringen! Ein Opfer ist ein Gegenwert: an unserer Stelle stirbt jemand anders. Doch nur ein unendlich großes Opfer könnte für unendlich viele Menschen die Möglichkeit zur Erlösung geben. Ein bloßer Mensch hätte niemals dieses Gewicht - selbst wenn er als einziger sündlos wäre. Nein, Gott selbst ist der einzige, der ein unendlich großes Opfer darstellen würde. Allein deshalb schon muß Jesus Gott selbst sein. Wäre Jesus nur ein Mensch gewesen, wären wir nicht einmal erlöst.

Es ist mir übrigens klar, daß von den heutigen Irrlehrern (den historisch-kritischen Theologen) ohne jedes biblische Argument wie alles übrige auch die Sündlosigkeit Jesu bezweifelt wird. Damit beweisen diese Leute aber nur ihren Unverstand und ihre Unkenntnis der biblischen Zusammenhänge.Erfüllung der Prophetien des AT über Gott in der Person JesuDie Gottheit Jesu wird auch in vielen Stellen des Alten Testaments deutlich, die ich zum Teil bereits genannt habe. Viele deutliche Belege der Identität Jesu mit dem Gott des Alten Testaments ergeben sich jedoch auch aus dem Vergleich von prophetischen Stellen des Alten Testaments mit den Erfüllungen dieseeer Prophetien im Neuen Testament:

a) Vergleiche Johannes 19,34-37 mit Sacharja 12,10: Wer ist es, der in Sacharja 12,10 durch den Propheten spricht und den sie durchbohrt haben?

B) Vergleiche Römer 10,8-13 mit der Prophetie Joel 2,32 bzw. Joel 3,5 (Zählung der Kapitel in Joel ist verschieden). Römer 10,13 bezieht sich offensichtlich auf Jesus (vgl. Römer 10,9), in Joel 2,32 ist steht jedoch: "Jeder, der den Namen des JHWH anruft, wird errettet werden." Vgl. dazu Matthäus 28,19, wo von EINEM Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes die Rede ist: Jesus und der Vater haben ein und denselben Namen, weil sie ein und derselbe Gott sind.

c) Vergleiche Apostelgeschichte 2,24-28 mit Psalm 16,8-11: Im Psalm bezieht sich der Ausspruch Davids auf Jahweh, in der Apostelgeschichte wird derselbe Ausspruch auf Jesus angewandt. Wiederum: Die einzig mögliche Erklärung ist, daß Jesus und Jahweh derselbe sind.

d) Vergleiche Matthäus 26,15 mit Sacharja 11,12-13: Wer ist es, für den dem Judas die dreißig Silberlinge bezahlt wurden? Und wieso sagt dann in Sacharja 11,13 der Gott Jahweh über diesen Geldbetrag: "den herrlichen Wert, den ich ihnen wert bin" Einzig mögliche Lösung: Jesus und Jahweh sind derselbe.

e) Vergleiche Markus 1,2-3 und Lukas 1,76 mit Maleachi 3,1: Der Bote ist offensichtlich Johannes der Täufer. Dieser ging vor dem Angesicht des Herrn her und bereitete dessen Weg. Wessen Weg war es?

f) Vergleiche Philipper 2,10-11 mit Jesaja 45,23: Wer spricht durch den Propheten Jesaja und vor wem wird sich jedes Knie beugen?

g) Vergleiche 1.Thessalonicher 3,13 mit Sacharja 14,5: Wer wird mit den Heiligen zusammen kommen? Vgl. dazu Kolosser 3,4 und Offenbarung 19,13-14.

h) Vergleiche Apostelgeschichte 1,9-12 mit Sacharja 14,4: Wer wird "an jenem Tag" auf dem Ölberg stehen? Lies dazu bitte Offenbarung 1,7-8.

i) Vergleiche 1.Petrus 3,15 mit Jesaja 8,13: Wen sollen wir heilig halten?

j) Vergleiche 1.Petrus 2,8 mit Jesaja 8,14: (Vgl. auch 1.Mose 49,24-25) Wer ist der Stein des Anstoßes?

k) Vergleiche Offenbarung 2,23 mit Jeremia 11,20 und Jeremia 17,10: Wer ist es, der in Offenbarung 2 zu den Gemeinden spricht? Vgl. dazu Offenbarung 1,17-18: "Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit...." Und wer ist es, von dem in Jeremia die Rede ist?

l) Vergleiche Johannes 12,38 mit Jesaja 53,1: Jahwehs Arm ist Jesus Christus.Jesus trägt die Namen Gottes: Die Bibel bezeichnet Jesus immer wieder mit dem Namen Gottes: In 2.Mose 3,14-15 offenbart sich Gott in seiner göttlichen Selbstexistenz und sagt zu Mose: "‚Ich bin, der ich bin' Dann sprach er: So sollst Du zu den Söhnen Israels sagen: ‚Ich bin' (griechisch ‚ego eimi') hat mich zu euch gesandt.

Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst Du zu den Söhnen Israel sagen: Jahweh, der Gott Eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit und das ist meine Benennung von Generation zu Generation."Merke den Unterschied, der hier zwischen dem Namen und der Benennung Jahwe gemacht wird! Bezeichnend ist nun, daß Jesus Christus im Neuen Testament diesen Namen "ich bin" annimmt. Als die Häscher in Johannes 18,3-8 kamen, um Jesus gefangenzunehmen, da sprach er "Ich bin" (griechisch nur "ego eimi" - das "es" im deutschen Text ist ergänzt!) und sofort fielen die Häscher zu Boden.

Warum fielen sie zu Boden? Hast Du Dir das schon mal überlegt? Weil hier Jahweh, der ewige "ich bin" vor ihnen stand. Für einen kurzen Augenblick enthüllte der Sohn des Menschen seine göttliche Autorität und schon fielen seine Feinde zu Boden. Lesen wir auch noch Johannes 8,58: "Ehe Abraham ward, ich bin" (griechisch nur "ego eimi"). Manche deutschen Übersetzungen übersetzen hier "war ich", aber im Urtext steht eigentlich: "bin ich". Normalerweise würde man ja nach dem Komma erwarten "war ich" oder "bin ich gewesen" - doch es steht "ego eimi", obwohl dies grammatisch gar nicht paßt. Ebenso Johannes 8,28, wo Jesus wortwörtlich sagt: "Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich bin" ("ego eimi") Das "es" zwischen "ich" und "bin" ist in der deutschen Übersetzung ergänzt!Merke, welch grammatische Auffälligkeiten hier im Originaltext benutzt werden, um deutlich auf die göttliche Bezeichnung "ich bin" ("ego eimi") hinzuweisen. Selbst die Bezeichnung Jesu als "den Herrn", die in den Briefen des NT geradezu allgegenwärtig ist, ist im Alten Testament stets eine Bezeichnung Gottes.

Wer meint denn, daß dies den Schreibern des NT, die bis auf Lukas alles Juden waren und offensichtlich das Alte Testament kannten, nicht bewußt gewesen wäre?Schlußwort zu diesem Abschnitt: Man mag sich zwar bemühen, einzelne dieser vielen Stellen wegzuerklären, doch wenn man sich unvoreingenommen allein die Menge der hier aufgeführten Belege ansieht, muß man erkennen, daß die Bibel, so wie wir sie in den Händen halten, klar die Göttlichkeit Jesu bestätigt. Jedem einzelnen bleibt es überlassen, sich zu entscheiden, ob er dem Wort Gottes oder der menschlichen Logik glauben möchte.Zu guter Letzt möchte ich noch Hebräer 13,8 zitieren: "Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit" Und dieser soll nur ein Mensch sein? Wer ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit als nur Gott allein? (Vgl. Psalm 102,26-29; Jesaja 41,4; Jesaja 46,4; Jesaja 48,12



Fortsetzung folgt

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Die Dreieinigkeit Gottes


Aus dem Gemeindebibelseminar der Freien christlichen Gemeinde Fehmarn


Teil 2


5.) Jesus Christus: Vollständiger Mensch


Daß Jesus in der Zeit seines Wirkens auf dieser Welt vollständiger Mensch war, brauche ich eigentlich nicht zu belegen, da dies ja normalerweise nicht bezweifelt wird. Deshalb werde ich mich hier kürzer als im vorigen Abschnitt fassen - beide Naturen Jesu stehen jedoch gleichgewichtig nebeneinander. Ich möchte nur noch einmal darauf hinweisen, daß die Dreieinigkeitslehre mit dem vollständigen Menschsein Jesu keinerlei Probleme hat. Manche versuchen zwar zu widerlegen, daß Jesus Gott ist, indem sie anhand von Bibelstellen beweisen, daß Jesus ein Mensch war. Offenbar liegt die Annahme nahe, daß ein vollständiges Menschsein Jesu die Göttlichkeit Jesu ausschließen würde.

Dies ist allerdings ein Irrtum. Immer wenn die Bibel Jesus ausdrücklich als Menschen bezeichnet (z.B. in Römer 5,15; 1.Timotheus 2,5; Hebräer 5,1; Apg 17,31) so schließt dies eben gerade nicht aus, daß Jesus gleichzeitig Gott ist - auch wenn dies unserer einfältigen, menschlichen Logik zu spotten scheint: In Jesus wurde Gott Mensch. Ob es uns gefällt oder nicht - beides steht nebeneinander: Menschensohn und Gottes Sohn, Identität zwischen Gott und dem Wort und der Unterschied zwischen beiden (am prägnantesten in Johannes 1,1). Man kann nicht das eine gegen das andere ausspielen. Die Stellen, die Jesus als Mensch bezeichnen, sprechen nur aus, was auch sonst Inhalt der Bibel ist.

Neben seinen göttlichen Eigenschaften (s.o.) hat Jesus ja auch menschliche Eigenschaften. Christi Empfängnis war zwar übernatürlich, doch wurde er mit einem Menschenleib geboren, der wuchs und sich entwickelte (Lukas 2,52). Jesus bezeichnet sich jedenfalls im griechischen Urtext - teilweise ist das in der dt. Übersetzung nicht so deutlich - in Johannes 8,40 auch selbst als Mensch. Jesus verspürte Hunger (Matthäus 4,2). Er war durstig (Johannes 19,2 und wurde auch müde (Johannes 4,6). Jesus weinte (Johannes 11,35), wurde versucht (Hebräer 4,15) und starb unseren Tod am Kreuz: Kein Zweifel, daß Jesus Mensch war. Um das zu erkennen, würde es Stellen wie 1.Timotheus 2,5 gar nicht bedürfen. Kein Wunder auch, daß Jesus sagt, daß der Vater größer als er sei (Johannes 14,2.

Nur (ich wiederhole mich) war Jesus eben nicht NUR Mensch, sondern auch unmittelbare Manifestation des einen Gottes in Menschengestalt. "Das Wort (welches identisch mit Gott ist, Joh. 1,1) wurde Fleisch und wohnte unter uns..." (Johannes 1,14)Eben gerade nicht Kopie, nicht ein anderer; sondern Manifestation desselben Gottes - daher gleicher Gott, gleich mächtig, gleich ewig - und doch als Manifestation im Fleische kleiner als der unendliche Vater!


6.) Die Gottheit des Heiligen Geistes

Der Heilige Geist ist der Bibel zufolge eine Person des einen Gottes - keinesfalls eine bloße unpersönliche Kraft. Es wird in der Bibel vom Heiligen Geist stets als von einer Person gesprochen. Hier eine Auswahl solcher Stellen ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Der Heilige Geist wird "anderer Beistand" genannt (Johannes 14,16; 14,26; 16,7) so wie Christus Beistand war und ist (Johannes 14,16 und 1.Johannes 2,1). Im Originaltext wird in allen diesen Stellen jeweils dasselbe Wort benutzt, dessen Bedeutung in deutschen Übersetzungen als "Tröster", "Beistand", "Anwalt", "Sachwalter", "Fürsprecher" etc. ausgedrückt wird.

Der Heilige Geist kann lehren (Johannes 14,26), an etwas erinnern (Johannes 14,26), Zeugnis ablegen (Johannes 15,26), die Welt überführen (Johannes 16, in die ganze Wahrheit leiten (Johannes 16,13) hören (Johannes 16,13), reden (Johannes 16,13) und verkündigen (Johannes 16,13-15). Der Heilige Geist kann belogen (Apg 5,3), versucht (Apg 5,9), und betrübt (Epheser 4,30), werden. Er kann etwas verhindern (Apg 16,6), etwas nicht erlauben (Apg 16,7), klar verständliche Worte sprechen (Apg 8,29; 10,19; 11,12; 13,2; 21,4; 21,11, 1.Timotheus 4,1), etwas erforschen (1.Korinther 2,10), mit Seufzern bei Gott für uns eintreten (Römer 8,26), etwas bezeugen (Apg 20,23), Aufseher bestimmen (Apg 20,2.In der Bibel wird ausnahmslos mit persönlichen Fürwörtern auf den Heiligen Geist Bezug genommen.

Zum Beispiel Johannes 14,16: "und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit." Jesus benutzt hier das persönliche Fürwort "er" sowohl für den Vater als auch für den Geist. Im gleichen Abschnitt geht es weiter: Johannes 14,17: "Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein." Lies in diesem Zusammenhang z.B. auch Johannes 16,7-14 - der ganze Abschnitt ist mit persönlichen Fürwörtern für den Heiligen Geist nur so gespickt.Die Stellen, wo der Geist Gottes eigenständig handelt, sind auch nicht etwa bildlich zu verstehen: Als Beispiel sei herausgegriffen Apg 8,29.

Der Geist spricht hier zu Philippus einen klar formulierten Satz. In der gesamten Textumgebung findet sich jedoch keine einzige Stelle, die man als mehr oder weniger bildlich verstehen könnte. Das persönliche Handeln des Geistes ist deshalb für jeden unvoreingenommenen Leser Teil eines realen Geschehens. Die Aufforderung durch den Geist ist übrigens nicht nur Teil, sondern sogar die Ursache des späteren Geschehens, da Philippus erst aufgrund der Aufforderung durch den Heiligen Geist mit dem Kämmerer in Kontakt tritt! Man wird nirgendwo eine Bibelstelle finden, in der eine tote Sache "handelt" und dies im historischen Geschehen eine Wirkung hat!

Genauso haben auch viele andere persönliche Handlungen des Geistes Einfluß auf das objektive Geschehen (als Beispiel Apg 2,4; 10,19; 13,2; 16,6-7). Selbst wenn man mir hier nicht so recht folgen möchte - die Gottheit des Heiligen Geistes wird ja nicht nur in seinen Handlungen deutlich. Vgl. allein 2.Korinther 3,17-18:"Der Herr aber ist der Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht."Die Gottheit des Heiligen Geistes wird auch anhand derjenigen Stellen deutlich, wo der Heilige Geist mit dem Vater und dem Sohn auf eine Stufe gestellt wird. (Vgl. 2.Korinther 13,13; Matthäus 28,19; Epheser 2,20-22; Epheser 4,4-6; 1.Petrus 1,2; Judas 20,21) Man stelle sich z.B. vor: "Im Namen von Peter, Paul und der Kraft des Peter". Klingt ein bißchen doof, nicht wahr ?

Es wäre sinnlos, ja in meinen Augen geradezu Gotteslästerung, die bloße unpersönliche Kraft Gottes mit dem lebendigen Gott selbst auf eine Stufe zu stellen.Lies bitte Apg 5,3-4: Hananias und Saphira haben den Heiligen Geist belogen (eine Kraft belügen?). Einen Satz später konstatiert Petrus: "Nicht Menschen habt ihr belogen, sondern Gott." Da gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen.Indem Jesus verspricht, "einen anderen Beistand" - gemeint ist der Heilige Geist - zu senden (Johannes 14,16), verwendet er für "anderer" im Originaltext ein griechisches Wort, welches wortwörtlich übersetzt "von der gleichen Art" bedeutet. Ist Jesus Gott, ist es deshalb auch der Heilige Geist.

Der Heilige Geist hat ebenso wie Jesus die Eigenschaften Gottes: Allwissenheit (z.B. 1.Korinther 2,9-12) Allgegenwart (wird im NT überall vorausgesetzt, vgl. aber auch Psalm 139,7) und Allmacht, gesehen in seinem das Leben gebenden Schöpfungswerk (Hiob 33,4; Psalm 104,30, Johannes 6,63) und Ewigkeit (wird im NT überall vorausgesetzt, ausdrücklich in Hebräer 9,14). Daß der Heilige Geist mehr als eine bloße Kraft ist, ergibt sich auch aus Matthäus 12,32. Lästerung des Geistes ist sogar noch schwerwiegender als Gotteslästerung!Die Gottheit des Heiligen Geistes läßt sich auch wie bei Jesus daraus schließen, daß das Neue Testament den Heiligen Geist mit dem Jahweh des Alten Testaments gleichsetzt, vor allem bei alttestamentlichen Zitaten, in denen Jahweh spricht und die im NT dem Heiligen Geist zugeschrieben werden: Vgl. z.B. Apg. 28,25 mit Jesaja 6,1-13.

Eine andere derartige Gleichsetzung ist Hebräer 10,15-17 mit Jeremia 31,31-34.Zitieren möchte ich auch insbesondere 1.Korinther 2,10-11: "Uns aber hat Gott es geoffenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. [...] So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist als nur der Geist Gottes." Nur eine Kraft? Seit wann wird jemand von seiner eigenen Kraft erforscht? Hier wird ersichtlich von dem Geist Gottes als einer eigenständigen Person geredet.Ich denke, daß die Gottheit des Heiligen Geistes in der Bibel sicher nicht ganz so überwältigend deutlich wird wie die Gottheit Jesu - hängt doch unsere Erlösung davon (im Gegensatz zur Gottheit Jesu, s.o.) nicht ab. Dennoch denke ich, daß das Ergebnis recht klar ist.

Ich vermute, daß viele mit der Gottheit des Heiligen Geistes Probleme haben, weil sie im Grunde gar nicht wissen, was das eigentlich ist: "Heiliger Geist". Sie haben es nie erfahren oder erlebt und letztlich bleibt der Heilige Geist dann "Dogma".


7.) Was haben die Urchristen geglaubt?

Ich denke bzgl. des Konzils von Nizäa im Jahre 325, daß Gott auch an diesem Tag die Ereignisse in der Welt gelenkt hat. Die Art und Weise, wie man sich auf den Begriff "Dreieinigkeit" geeinigt hat, ist sicherlich wenig überzeugend. Doch kann Gott auch Konstantin, dessen lebendigen christlichen Glauben man wohl berechtigterweise anzweifeln kann, als Werkzeug benutzt haben.

Wie ich schon gesagt habe: Ich kann mir keinen allmächtigen Gott vorstellen, der Ereignisse zuläßt, die für den Glauben so beherrschend sind, daß nach all dem Aufwand, den Gott mit uns getrieben hat, die Christen nicht einmal mehr wissen, wer Gott ist und wer nicht. Sorry - aber ich vertraue da einfach meinem Vater im Himmel.Wie dem auch sei: Letztlich wurde auf dem Konzil von Nizäa nur ein Begriff für etwas gefunden, woran die Christen in der überwiegenden Mehrzahl schon immer geglaubt haben. Die neue Bezeichnung hat den Glauben nicht geändert, sondern nur in ein Wort gefaßt.In einer der ersten säkularen Berichte über die Christen charakterisiert nämlich Tacitus die "Chrestianoi" um ca. 100 n.Chr. dadurch, daß diese sich auf den gekreuzigten Zimmermann "Chrestos" berufen, den sie als Gott verehren.

Tacitus sagt also schlicht und einfach: Die Christen sind diejenigen, die Christus als Gott verehren.Genauso zeigen auch die Berichte der apostolischen Väter aus der Zeit von 90 - 150 n.Chr, daß die Urchristen der Bibel gemäß an die Gottheit Jesu geglaubt haben. Diese apostolischen Väter werden nach der Überlieferung als Schüler der Apostel und als die ältesten Kirchenlehrer angesehen. Zu ihnen gehören unter anderem Barnabas (nicht identisch mit dem aus der Apg.), Clemens, Justin der Märtyrer, Romanus, Ignatius, Polycarp, Hermas und der namentlich nicht bekannte Verfasser des Briefes an Diognet und Papias.

Vor allem von Ignatius sind viele Lehrbriefe an verschiedene Gemeinden überliefert, die sehr hoch im Ansehen standen.Ignatius mußte in einem seiner Briefe sogar betonen, daß seine Briefe nicht mit denen des Paulus auf einer Stufe stünden und kein Wort Gottes seien, da er kein Apostel sei.Ignatius schreibt in seinem Brief an die Epheser sehr oft über Christus als Gott. Zum Beispiel schreibt Ignatius in Kapitel 7: "Dort ist ein Arzt, der sowohl Fleisch als auch Geist besitzt, beides gemacht und nicht gemacht, Gott im Fleische existierend [...] Wir haben auch als einen Arzt den Herrn, unseren Gott Jesus Christus, den einziggezeugten Sohn und das Wort, bevor die Zeit begann..." In Kapitel 17 heißt es: "Und warum sind wir nicht alle klug, da wir die Erkenntnis Gottes empfangen haben, welche Jesus Christus ist".

In Kapitel 18 geht es weiter: "Denn unser Gott Jesus Christus war gemäß der Bestimmung Gottes empfangen im Leib durch Maria, vom Samen Davids, aber durch den Heiligen Geist."In Kapitel 19 schreibt Ignatius: "Gott selbst offenbarte sich in menschlicher Gestalt [...] Gott wurde offenbart als Mensch..."In seinem Brief an die Magnesier schreibt Ignatius in Kapitel 8, daß ein Gott ist, der sich selbst durch Jesus Christus, seinen Sohn und sein ewiges Wort geoffenbart hat. Im Brief an die Trallier wird Jesus Christus in Kapitel 7 "unser Gott" genannt. Im Brief des Ignatius an die Römer wird Jesus Christus in der Grußformel als Gott bezeichnet, ebenfalls in Kapitel 3.

Im Brief an die Philadelphier schreibt Ignatius in Kapitel 6 "daß jemand, der Christus nicht als eingeborenen Gott, das Wort Gottes, bekenne, eine Schlange sei". Auch im Brief des Ignatius an Polycarp schreibt Ignatius in Kapitel 8: "In unserem Gott, Jesus Christus...." Im Brief an die Smyrnaer nennt Ignatius in Kapitel 1 Jesus Christus "Gott, das Wort".Im Brief des Barnabas (ca. 120) wird in Kapitel 5 die Stelle 1.Mose 1,26 zitiert, wo Gott spricht: "Laßt uns Menschen machen". Barnabas argumentiert hier genauso wie ich (eher umgekehrt - mein Argument stammt nämlich letztlich aus dem Barnabasbrief und ist daher fast 1900 Jahre alt) indem er sagt, daß Christus der Herr der ganzen Welt sei, zu dem Gott in dieser Bibelstelle spricht.In seiner ersten Apologie (vor dem Jahr 130) widerlegt Justin den heidnischen Vorwurf des Atheismus und verdeutlicht, daß die Christen den Schöpfer des Weltalls, an zweiter Stelle den Sohn und an dritter Stelle den prophetischen Geist anbeten (Kapitel 13). Justin nennt Jesus in Kapitel 63 einen "Engel und Apostel, der auch Gott ist".

Im Brief an Diognet (ca. 100), dessen Autor namentlich nicht bekannt ist, steht in Kapitel 7 über Jesus Christus ausdrücklich: "Gott sandte ihn als Gott" In Kapitel 11 steht, daß Jesus von Ewigkeit her sei. Der Begriff “Dreieinigkeit” stammt aus dem Jahr 325. Inhaltlich haben die Christen allerdings schon von Beginn an an einen dreieinigen Gott geglaubt - an Jesus, in dem Gott Mensch wurde:Johannes 20,28: “Thomas antwortete und sprach zu Ihm (Jesus): Mein Herr und mein Gott!”

Oh Herr, ich liebe Dich !Jesus ich liebe Dich !
Meine Sonne bist Du, Du alleinIch liebe Dich !
Du mein Stern in der Nachtin dunkelster Nacht
Du hast alles für michwieder gut gemacht !

Ehre sei dem Namen des Herrn!


Ende




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Trinität - Gibt es drei Götter?

Womit nicht nur Moslems sondern auch viele Christen ein Problem haben, ist die Einteilung in Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger-Geist. Handelt es sich nun um drei Gottheiten?
Jesus sagte:

Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater?
Joh. 14,9

Ich und der Vater sind eins.
Joh. 10,30

Wie soll dies verstanden werden? Die alten Ägypter mit ihrer Vielgötterei sahen auch gewisse Verknüpfungen zwischen den Gottheiten. So fängt z.B. die Weltentstehungslehre von Heliopolis mit dem Geist "Ra" an, der sich seiner selbst bewusst wird und sein eigenes Bild "Amon" sieht, dann aber durch sein Wort viele weitere Gottheiten erschafft, die allerdings dann wiederum selbst alleine in verschiedenen Städten verehrt wurden. Die Bibel hingegen spricht von einer extrem engen Verbindung von z.B. Jesus und dem Vater im Himmel:

Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.
Joh. 5,19

Betrachten wir aber mal die Schöpfungsgeschichte:

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei
1. Mose 1,26a

Was ist mit dem "uns" gemeint? Engel? Dann hätte nicht Gott alleine Menschen geschaffen, was der Aussage Gottes im nächsten Vers widersprechen würde, dass Gott alleine den Menschen schuf:

Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
1. Mose 1,27

Der Schlüssel zur Problematik "Ein Gott oder drei Götter?" liegt in den beiden bereits zitierten Versen (Luther-Übersetzung):

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das UNS GLEICH sei
1. Mose 1,26a

Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
1. Mose 1,27

Der hebräischen Urtext wird auch wörtlich folgendermaßen übersetzt:

Dann sprach Gott: Machen wollen wir Menschen IN UNSEREM EBENBILD, NACH UNSEREM GLEICHNIS
1. Mose 1,26a:
Eine jüdische Übersetzung heißt so:

Und Gott sprach: Laßt uns Menschen (Adam) machen IN UNSERM BILD, NACH UNSRER GESTALT
1. Mose 1,26a

Hier liegt also eine gewisse Gleichung vor:
Bild / Gestalt Gottes = Bild / Gestalt Mensch

Nun müssen wir aber erstmal den Menschen betrachten, der nach Gottes Bild geschaffen wurde. Wie sieht das "Bild des Menschen" eigentlich aus?

Der Mensch

Der Bibel nach besteht der Mensch aus Geist, Körper und Seele.
Das der Mensch einen Körper hat, muss wohl nicht erwähnt werden, aber damit er lebt, denken kann und auch ein Gewissen hat usw. muss noch etwas dazu kommen. Im Schöpfungsbericht ist vom Odem die rede, in anderen Bibelstellen wird dieser aber zusammen mit dem "Geist" erwähnt:

Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
1. Mose 2,7

Aber der Geist ist es in den Menschen und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht.
Hiob 32,8

Wenn er nur an sich dächte, seinen Geist und Odem an sich zöge,
Hiob 34,14

So spricht Gott, ... der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen
Jes 42,5

Denn ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen; sonst würde ihr Geist vor mir verschmachten und der Lebensodem, den ich geschaffen habe.
Jes 57,16

Unser Geist hat also etwas mit unserem Leben zu tun. Das der Geist bestehen bleibt und den Körper beim Tod verlässt wird in folgender Bibelstelle deutlich:

Denn des Menschen Geist muss davon, und er (Körper) muss wieder zu Erde werden
Psalm 146,4

Nun gibt es noch viele Bibelstellen, die vom Geist des Menschen reden in Bezug auf die Kommunikation mit Gott bzw. der Geisteswelt:

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Joh 4,24

Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.
1. Kor. 2,11

Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.
1. Kor. 2,13

Es gibt aber auch viele Bibelstellen, die von der Seele des Menschen reden, hier allerdings oft in Verbindung mit "inneren Empfindungen" bzw. dem "Herzen":

Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und mein Herz sei nicht in ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet, und in ihrem Mutwillen haben sie Stiere gelähmt.
1. Mose 49,6

Wenn du aber dort den HERRN, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst.
5. Mose 4,29

Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.
5. Mose 6,5

Heute gebietet dir der HERR, dein Gott, dass du tust nach allen diesen Geboten und Rechten, dass du sie hältst und danach tust von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
5. Mose 26,16

Jetzt aber zerfließt meine Seele in mir, und Tage des Elends haben mich ergriffen.
Hiob 30,16

Halten wir also fest: Wie bei Gott gibt es auch hier die gleiche Dreiteilung, nur spricht niemand im Alltag darüber, höchstens z.B. "Das ist ein seelenloser Mensch", wenn jemand anscheinend kein Gewissen hat.
Um es ganz kurz zusammen zu fassen stellt die Bibel den Menschen als Wesen nach Gottes Bild mit

* Seele (Zentrum)
* Geist (zur Kommunikation mit Gott / Geisteswelt)
* Körper (um momentan auf der Erde zu leben)

dar.



Gott

Schauen wir uns aber mal die Aussage zu Jesus an:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. ... Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum ... Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns ... die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.
Joh. 1,1-18

Hier haben wir die klare Aussage:
Gott = "das Wort" (Botschaftsübermittler/Medium) = Jesus Christus (Fleisch-/Menschwerdung Gottes)

Gott kam also in einem menschlichen Körper zu uns auf die Erde (Weihnachten), um uns selbst zu lehren, selbst den Gehorsam zu Gott vorzuleben, und uns schließlich eine Errettungsmöglichkeit durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz zu ermöglichen.
Hierbei müssen wir aber beachten, dass Gott überall ist und nicht wie wir nur an einem Ort! Wäre dies nicht so, dann hätten z.B. auch Gebete keinen Sinn, da er meist nicht anwesend wäre usw. Im Gegenteil heißt es über seine Globalität:

Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.
Kolosser 1,17

Aber wie sieht es bezüglich dem Heiligen Geist aus?
Wir haben in Joh. 1,1-18 gelesen, dass Jesus Gott ist und auch die Welt erschaffen hat. Im Schöpfungsbericht wird aber vom Geist Gottes berichtet, und im Buch Hiob wird gar der Geist Gottes als der Schöpfer angegeben:

Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
1. Mose 1,2

Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben.
Hiob 33,4



Somit lässt sich auch sagen:
Gott = Jesus = Gottes Geist




Wir sehen, also, dass Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger-Geist letztlich eins sind bzw. es nur EINEN Gott gibt. Gleichwohl gibt es unterschiedliche Funktionen, ähnlich dem Körper mit Händen, Füßen, Bauch, Mund usw.
So ist z.B. auch nur vom Geist Gottes die rede, der in Menschen wohnen kann:

Und der Pharao sprach zu seinen Großen: Wie könnten wir einen Mann finden, in dem der Geist Gottes ist wie in diesem?
1. Mose 41,38

Und der Geist Gottes kam auch über ihn und er ging einher in Verzückung
1. Samuel 19,23

Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat.
Jesaja 61,1

Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
Römer 8,14

Halten wir also fest:
Wenngleich der Mensch in Größe, Allmacht, Heiligkeit usw. in keiner Weise mit Gott vergleichbar ist, so ist er aber doch nach Gottes Ebenbild mit Geist, Körper und Seele erschaffen. Und wie wir den Menschen als Einheit betrachten, so können wir auch Gott (Vater, Sohn, Heiliger Geist) als Einheit betrachten.

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#5
Hebräer83

Hebräer83

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Sehr schöne Texte.
Es gibt ja leider nicht wenige christliche Internetforen, in denen sehr schnell sogenannte ""Trinität?"-Threads aufgemacht werden, wo dann ernsthaft Christus als Guter Mensch diskutiert wird (nicht selten mit Argumenten von (Crypto-) Muslimen) und Verse, ja ganze Kapitel (und wer weiß vielleicht sogar Bücher) der Bibel als konstantinische Fälschung hingestellt werden. Leider sind die Legenden über das Konzil von Nicea (man denke an Dan Brown: "Sakrileg") anscheinend genausowenig totzukriegen wie arianische, und anderwärts inspirierte Irrlehren.
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#6
Rolf

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Die Dreieinigkeitslehre:



ein Annäherungsversuch Joel White


Der eine Gott existiert ewig als drei Personen, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Diese kurze Formulierung bringt die Dreieinigkeitslehre auf den Punkt. Sie ist christliches Sondergut und entspringt schlussendlich der Erfahrung, die die Apostel mit Jesus Christus gemacht haben. Er ist ihnen nicht bloß als jemand begegnet, der über Gott lehrte, sondern als einer, der auf einmalige Art und Weise das Wesen Gottes offenbarte und die Gegenwart Gottes in sich verkörperte. Mit dem Heiligen Geist war es ebenso: Die Urgemeinde erlebte ihn nach Pfingsten nicht nur als eine unpersönliche göttliche Kraft, sondern als die unmittelbare Gegenwart Gottes in ihrer Mitte.

Biblisch-theologischer Ursprung

Ausgangspunkt für eine Annäherung an die Dreieinigkeitslehre bleibt der Monotheismus (d.h. der Glaube an einen einzigen Gott), zu dem sich auch die Urgemeinde ohne Vorbehalt bekannte. Vermutlich wiederholten die ersten Nachfolger Jesu täglich mit ihren jüdischen Mitbürgern [1] das sogenannte Sch´ma, den für die Juden wichtigsten Lehrsatz des Alten Testaments: Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, der Herr ist einzig (5Mose 6,4; Sch´ma heißt "höre" auf Hebräisch). Gemeinsam war Juden und Christen auch, dass beide von einer - man könnte fast sagen - angeborenen Abscheu geprägt waren, Gott mit irgend einem Bildnis oder Geschöpf in Verbindung zu bringen.

Und trotzdem: Die Erfahrung der ersten Generation von Christen mit Jesus führte bei ihnen rasch zu einer Revision des traditionell jüdischen Monotheismus. Das Sch´ma hielten sie für wahr, aber angesichts der Offenbarung Gottes in Jesus Christus für nicht mehr ausreichend. Sie drängte es, Christus in dieser altbewährten monotheistischen Formel Platz einzuräumen. Genau das macht der Apostel Paulus in 1Kor 8,6:

"So haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn."

In Anlehnung an das Sch´ma bezieht Paulus die zwei Begriffe "Gott" und "Herr", die im alttestamentlichen Kontext einen und denselben Bezug haben, nun jeweils auf den Vater und den Sohn. Somit schließt Paulus Christus in sein Konzept von Gott ein.

Das ist nur ein Beispiel von vielen, an denen wir merken, dass sich die Apostel trotz ihrer natürlichen Neigung, den unantastbaren Status Gottes vor jeder konkurrierenden Gottesvorstellung zu bewahren, überhaupt nicht scheuten, Jesus aufs Engste mit Gott in Verbindung zu bringen. Von Anfang an begannen die Christen, Jesus Kompetenzen zuzuschreiben, die im Alten Testament allein Gott vorbehalten wurden

Von Anfang an begannen sie Jesus Kompetenzen zuzuschreiben, die im Alten Testament allein Gott vorbehalten wurden.[2] Sie sahen in Jesus die Erfüllung mancher alttestamentlicher Zitate, die in ihrem ursprünglichen Kontext eindeutig auf Gott bezogen sind.[3] Und an ein paar Stellen nennen sie Jesus ohne Zögern schlicht und einfach "Gott".[4] Und alles das in einer Art und Weise, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt und bedürfe keiner Erklärung!

Ähnlich verhält es sich mit der neutestamentlichen Sicht über den Heiligen Geist. Ist der Begriff "Geist" im Alten Testament mehr oder minder eine Umschreibung für Gott selbst, wird es im Neuen Testament deutlich, das dem Geist Gottes eine Existenz zuzuschreiben ist, die sich vom Vater und Sohn klar unterscheidet. Das heißt mit anderen Worten: Der Geist steht in derselben Beziehung zu Gott wie Jesus selbst.[5]

Zu all dem kommt noch hinzu, dass uns an einigen Stellen eine ausgeprägte Dreieinigkeitslehre formelhaft begegnet: "Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes..." (Mt 28,19). "Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!" (2Kor 13,13).

Dogmatische Formulierung
Oft wird von Kritikern der Einwand geäußert, dass die Dreieinigkeitslehre trotz der biblischen Beweislage nicht als Dogma aufzustellen sei, da sie nicht zu neutestamentlicher Zeit, sondern erst viel später entwickelt wurde. Nun lässt sich nicht ernsthaft bestreiten, dass die Dreieinigkeitslehre in ihrer ausgereiften Formulierung das Resultat nachträglicher Überlegungen ist.[6] Nichtsdestotrotz hat sie sich als Versuch bewährt, dem biblischen Befund, wie er oben kurzgefasst wiedergegeben ist, gerecht zu werden.

Kritiker haben jedoch nicht ganz Unrecht: Dogmatische Formulierungen der Dreieinigkeitslehre sind nicht biblischen Ursprungs und haben nur insofern verbindliche Autorität, als sie die biblische Lehre wahrheitsgetreu wiedergeben. Die Kirchenväter, die über einige Jahrhunderte hinweg um die korrekte Formulierung der Dreieinigkeitslehre gerungen haben, waren sich in der Regel auch bewusst, dass ihre Formulierungen keineswegs als genaue Beschreibung des Wesens Gottes fungieren konnten. Gottes Wesen lässt sich weder mit menschlichem Denkvermögen fassen, noch mit menschlicher Sprache ausreichend beschreiben.

Die Dreieinigkeitslehre, die übrigens von allen christlichen Haupttraditionen (römisch-katholisch, orthodox protestantisch u.a.) akzeptiert wird, stellt lediglich den Versuch dar, einen Rahmen für die Betrachtung des Wesens Gotts zu schaffen. Diesen Rahmen stellt man sich am besten als Dreieck vor, denn die Dreieinigkeitslehre, wie wir sie am Anfang dieses Aufsatzes formuliert haben, versucht drei Wahrheiten über Gott im Gleichgewicht zu halten: 1) Es gibt nur einen Gott; 2) Gott umfasst drei 3) Diese drei Personen existieren ewiglich. Das lässt sich bildlich so darstellen:


So gesehen bildet die Dreieinigkeitslehre den Rahmen akzeptabler theologischer (im engeren Sinne des Wortes: die Lehre über Gott betreffend) Reflexion. Sie steckt sozusagen das Feld ab, in dem sich unsere Vorstellungen von Gott bewegen dürfen, und hält es gegen Verstöße aufrecht.

Praktischer Wert

Aus diesem Rahmen ergibt sich der praktische Wert der Dreieinigkeitslehre. Die Beachtung der drei Grenzlinien Die Beachtung der drei Grenzlinien bewahrt vor groben Irrlehren, denn falsche Lehre über Gott verletzt immer eine der Grenzlinien
bewahrt vor groben Irrlehren, denn falsche Lehre über Gott verletzt immer eine der Grenzlinien. Das lässt sich an folgenden Beispielen verdeutlichen:

Vielgötterei (wie sie in der Esoterik oder von den Mormonen vertreten wird) verstößt gegen die Abgrenzung auf der linken Seite des Dreiecks: Es gibt nur einen Gott.

Jede Herabstufung des Sohnes auf die Ebene eines Geschöpfs (wie bei den Zeugen Jehovas oder im liberalen Protestantismus) oder des Geists auf die Ebene einer unpersönlichen Kraft (wie sich überraschend viele Christen den Geist in der Praxis vorstellen), verstößt gegen die Abgrenzung auf der rechten Seite des Dreiecks: Gott umfasst drei Personen.

Jeder Versuch, die Personen als jeweilige Erscheinungsformen des einen Gottes zu deuten (wie z.B. Jesus in der Baha´i-Lehre und anderen fernöstlich geprägten Glaubensrichtungen betrachtet wird), verstößt gegen die Abgrenzung auf der unteren Seite des Dreiecks: Gott existiert als drei Personen ewiglich.

Diese Beispiele zeigen: Es ist alles andere als egal, wie unsere Vorstellung von Gott aussieht. Die Dreieinigkeitslehre will uns zur rechten Gotteserkenntnis verhelfen.

Logische Beurteilung

Betrachten wir nun unsere Formulierung mit den Augen der Logik, so müssen wir zugeben, dass uns die Dreieinigkeitslehre an die Grenzen des menschlichen Denkvermögens bringt. Drei Personen in einem Gott? Das ist mit unserem Verstand nicht zu fassen. Das erscheint uns von vornherein widersprüchlich zu sein. Dem ist aber folgendes entgegenzusetzen:


1. Die Dreieinigkeitslehre ist genau genommen nicht unlogisch. Dies wird nicht nur von Gegnern, sondern zuweilen auch von Befürwortern (als notwendiges Zugeständnis?) so dahingestellt und bleibt meistens unangefochten. Würde die Dreieinigkeitslehre behaupten, wie es viele meinen, dass Gott gleichzeitig ein Gott und drei Götter sei, dann wäre das ein klarer Widerspruch in sich. Aber das sagt sie eben nicht aus. Sie vertritt die Ansicht, Die Dreieinigkeitslehre vertritt die Ansicht, dass Gott in Bezug auf sein Wesen eins ist, während er in Bezug auf seine Personen drei ist
dass Gott in Bezug auf sein Wesen eins ist, während er in Bezug auf seine Personen drei ist. Nun, das ist für uns Menschen, die wir sowohl in Bezug auf unser Wesen als auch in Bezug auf unsere Person eins sind, unzufriedenstellend erklärbar, da es außerhalb unseres Erfahrungshorizontes liegt. Diese Sicht ist aber keineswegs logisch ausgeschlossen.


2. Es sollte uns nicht überraschen, dass das Wesen Gottes in seiner Zusammensetzung komplizierter ist, als das Wesen des Menschen. Selbst der Mensch scheint im Vergleich zu den Tieren vom Wesen her komplizierter zu sein. Er vermag, wie es so schön heißt, "sich mit sich selbst auseinanderzusetzen." Er kann sich selbst - das heißt sein Verhalten, seine Motive, seine Ziele etc. - analysieren, dient also gleichzeitig als Subjekt und Objekt seiner Betrachtungen. Um wie viel vielfältiger und komplizierter muss das Wesen Gottes im Vergleich zu dem des Menschen sein. Dass es unsere Fähigkeit übersteigt, sein Wesen zu begreifen, ist also durchaus zu erwarten.

Erlebte Dreieinigkeit

Hinter allen biblischen, dogmatischen, praktischen und logischen Überlegungen steht auch für uns das, was die ersten Christen veranlasst hat, ihre Vorstellung von Gott trinitarisch zu präzisieren: die Begegnung mit dem lebendigen Gott selbst. Wir glauben an den dreieinigen Gott letztendlich nicht, weil die Dogmatik das so bestimmt, sondern weil sich unsere Erfahrung durchaus mit der Erfahrung der Apostel und ihren Berichten im Neuen Testament deckt. Gott begegnet auch uns als Vater, der uns unseren Sünden vergibt und uns in seine Familie ruft. Gott begegnet auch uns als Sohn, der uns durch seinen Kreuzestod rechtfertigt und uns in die Gemeinschaft mit dem Vater zieht. Und Gott begegnet auch uns als Geist, der uns heiligt und uns in das Ebenbild des Sohnes verwandelt. So werden wir Gott auch in der Ewigkeit erleben: Gott, der Vater, der Sohn, und der Heilige Geist.




Joel White ist Lektor für Neues Testament an der Freien theologischen Akademie, Gießen.


Anschrift:
Grabenstr. 40, A-8010 Graz


Fußnoten

[1] Es wird oft übersehen, dass die Christen der ersten Generation Juden waren. Erst im Laufe der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts spürten Juden und Christen, dass trotz der gemeinsamen Basis eine Kluft zwischen ihnen entstanden war.
[2] Unter anderen werden Jesus folgende Kompetenzen zugeschrieben: absoluten Gehorsam zu verlangen (Mt 10,32-33), absolute Wahrheit zu lehren (Mk 13,31), die Welt zu richten (Joh 5,27), Sünden zu vergeben (Mk 2,1-12), Anbetung anzunehmen (Joh 20,27-29).
[3] Vergleiche Mt 21,16 mit Ps 8,3; Joh 12,40 mit Jes 6,10; Joh 19,31 mit Sach 12,10; Röm 10,13 mit Joel 3,5; Phil 2,10-11 mit Jes 45,23; Offb 1,17 mit Jes 41,4 bzw. 48,12; Offb 17,14 bzw. 19,16 mit Dan 2,47.
[4] Joh 1,1; Röm 9,5; Tit 2,13; Hebr 1,8; 2Petr 1,1; Joh 1,18.
[5] Siehe Joh 14,26; 15,26; 16,7; 1Kor. 2,10; Hebr 9,14;1Petr 1,11; 2Petr 1,20-21 etc.
[6] Vor allem sind hier die Beschlüsse der kirchlichen Konzilien von Nicäa und Chalcedon, 325 bzw. 451 n. Chr., zu erwähnen.
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#7
Hoffnungsstrahl

Hoffnungsstrahl

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Um die Frage zu beantworten wer Jesus ist, müssen wir uns mit seinen zwei Naturen beschäftigen. Diese sind seine Gottheit und sein Menschsein. Beide gehören zu einen umfassenden, biblischen Verständnis Jesu.

Zuerst möchte ich mich mit der Gottheit Christi zuwenden. Es ist notwendig, Jesus zuerst als den Sohn Gottes darzustellen. In der Einleitung zu seinem Evangelium zeigt Johannes diese Priorität auf: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“ (Joh 1,1). Die Gottheit Christi muss zuerst dargelegt und akzeptiert werden, wenn die Ereignisse seines menschlichen Lebens im richtigen Zusammenhang erscheinen sollen.

Der entschiedene Punkt der Lehre ist die Gottheit Christi. In ihm einen Menschen zu sehen, war schon immer viel leichter. Aber ohne seine Gottheit gibt es keine Brücke des Heils über den Abgrund, der uns von Gott trennt. Während der letzten drei Jahrhunderte hat liberales theologisches und weltliches Denken die Gottheit Christi immer wieder in frage gestellt oder geleugnet. Unglaube und Rationalismus hält diesen Aspekt Christi für unmöglich, sagenhaft oder für einen Irrtum. Doch für jeden, der die Bibel als das zuverlässige, verbindliche Wort Gottes anerkennt, ist die Gottheit Jesus Christi klar ersichtlich.

Erstens werden ihm in der Bibel göttliche Namen gegeben. Er wird sowohl „Gott“ als auch „Sohn Gottes“ genannt. Das zeigt deutlich, dass Jesus mit Gott gleichgesetzt wird. Die Bibel spricht von seinem Gottsein. Dabei geht es nicht um ein Sein wie Gott oder um eine entfernte Ähnlichkeit, sondern um das wesenhafte Einssein mit Gott.

Lies die folgenden Schriftstellen, die von Jesus als Gott oder Sohn Gottes sprechen:

Mt 3,17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.

Mt 8,29 Und siehe, sie schrieen und sprachen: Ach Jesu, du Sohn Gottes, was haben wir mit dir zu tun? Bist du hergekommen, uns zu quälen, ehe denn es Zeit ist?

Lk 1,35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.

Tit 2,13 und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsers Heilandes, Jesu Christi,

1Jo 5,20 Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und hat uns einen Sinn gegeben, daß wir erkennen den Wahrhaftigen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

Hebr 1,8 aber von dem Sohn: "Gott, dein Stuhl währt von Ewigkeit zu Ewigkeit; das Zepter deines Reichs ist ein richtiges Zepter.

Zweitens beanspruchte Jesus selbst, Gott zu sein. Wiederholt sprach er von seiner besonderen Beziehung zum Vater und ließ den Titel „Sohn Gottes“ für sich gelten, wenn man ihn so nannte. Er hat es niemals zurückgewiesen, wenn die Menschen in ihm Gott sahen, und des niemand untersagt, ihn als Gott oder Gottes Sohn zu bezeichnen.


Er hat vielmehr solche Bezeichnung für sich angenommen. Nach seiner Identität als Sohn Gottes befragt, hat er stets zustimmend oder bestätigend geantwortet. Außerdem hat er sich selbst als der dargestellt, der mit dem Vater zusammenwirkt, der Eigenschaften hat und Dinge tut, die nur Gott zukommen.

Mt 11,27 Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater. Und niemand kennet den Sohn denn nur der Vater; und niemand kennet den Vater denn nur der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren.

Mt 18,19 Weiter sage ich euch: wo zwei unter euch eins werden, warum es ist, daß sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.
Mt 18,20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.

Mt 27,40 und sprachen: Der du den Tempel Gottes zerbrichst und baust ihn in drei Tagen, hilf dir selber! Bist du Gottes Sohn, so steig herab von Kreuz.

Mt 27,43 Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, hat er Lust zu ihm; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.

Mk 14,61 Er aber schwieg still und antwortete nichts. Da fragte ihn der Hohepriester abermals und sprach zu ihm: Bist du Christus, der Sohn des Hochgelobten?
Mk 14,62 Jesus aber sprach: Ich bin's; und ihr werdet sehen des Menschen Sohn sitzen zur rechten Hand der Kraft und kommen mit des Himmels Wolken.

Joh 5,17 Jesus aber antwortete Ihnen: Mein Vater wirkt bisher, und ich wirke auch.
Joh 5,18 Darum trachteten ihm die Juden viel mehr nach, daß sie ihn töteten, daß er nicht allein den Sabbat brach, sondern sagte auch, Gott sei sein Vater, und machte sich selbst Gott gleich.

Joh 10,36 sprecht ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: "Du lästerst Gott ", darum daß ich sage: Ich bin Gottes Sohn?

Joh 14,9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater?
Joh 14,10 Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke.
Joh 14,11 Glaubet mir, daß ich im Vater und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubet mir doch um der Werke willen.

Joh 20,21 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

Einen dritten Beweis für die Gottheit Jesus stellen die Zeugnisse jener dar, die ihm mehr als nur einen hervorragenden Lehrer erkannten; eines der eindrucksvollsten ist das Bekenntnis des Petrus in Matthäus 16. Als Jesus fragte, wer er nach Meinung der Leute sei, nannten die Jünger Johannes den Täufer Elia und Jeremia. Als er aber die Jünger selbst fragte, antwortete Petrus voller Überzeugung: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Vers16). Obwohl Petrus sonst dazu neigte, schnell und unüberlegt zu antworten, bestätigte Jesus diesmal ausdrücklich, dass sich der Vater durch ihn offenbart habe.

Thomas, ein anderer Jünger, gibt ein weiteres bemerkenswertes Zeugnis von der Gottheit Jesu. Wege der aufreibenden Ereignisse der Gefangennahme, der Kreuzigung und des Begräbnisses Jesus hatten die Jünger Angst und fragten sich, wie es wohl weitergehe. Selbst als einige berichteten, Jesus sei auferstanden und erschienen, bekräftigte Thomas, er werde so lange nicht glauben, bis er Jesus gesehen und angerührt hätte. Als aber Jesus in seinem Beisein erschien, da erkannte er ihn und sprach zu ihm; „Mein Herr und mein Gott“ (Johannes 20,28).

Joh 20,28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein HERR und mein Gott!

Der Apostel Paulus bezeugt in seinen Briefen öfters die Gottheit Christi. Es ist fraglich, ob er Jesus während seines irdischen Lebens gesehen hat, bevor ihm auf dem Weg nach Damaskus als der Verherrlichte erschien. Paulus war als Jude erzogen, und der Monotheismus war ihm gründlich vermittelt worden. Dennoch anerkannte er nach seiner Bekehrung die Gottheit Christi.

Lies bitte die folgenden Schriftstellen:

1Kor 1,2 der Gemeinde zu Korinth, den Geheiligten in Christo Jesu, den berufenen Heiligen samt allen denen, die anrufen den Namen unsers HERRN Jesu Christi an allen ihren und unsern Orten:

2Kor 13,13 Die Gnade unsers HERRN Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen.

Kol 1,16 Denn durch ihn ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.

Kol 1,17 Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.

Kol 2,9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig,

Tit 2,13 und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsers Heilandes, Jesu Christi,

Ein viertes biblisches Zeugnis besteht im Verhalten Jesus. Er nahm anbetende Verehrung entgegen. Wenn er nicht wirklich Gott gewesen wäre, so hätte er damit gegen das Gesetz verstoßen. Es wäre reiner Götzendienst gewesen. Nachdem er auf dem See gewandelt war und auch Petrus dazu befähigt hatte, verehrten die Jünger Jesus als Gott (Mt 14,33).

Mt 14,33 Die aber im Schiff waren, kamen und fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrlich Gottes Sohn!

Nach seiner Auferstehung erschien Jesus den Jüngern, worauf diese zu seinen Füßen anbeteten (Mt 28,9).

Mt 28,9 siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßet ! Und sie traten zu ihm und griffen an seine Füße und fielen vor ihm nieder.

Außerdem vergab Jesus Sünden. Weder ein Mensch noch ein Engel hatte dazu die Macht. Dieses Recht stand allein Gott zu. Freimütig, ohne sich zu erklären oder zu rechtfertigen, vergab Jesus dem Gelähmten, den man durch das Dach herabgelassen hatte, seine Sünden (Mk 2,1-12), wie auch jener Frau, die seine Füße gewaschen und mit ihren Haaren abgetrocknet hatte (Lk 7, 36-50). Da die Pharisäer seine Gottheit ablehnten, beschuldigten sie ihn der Gotteslästerung. Andere hingegen wunderten sich und begannen zu fragen, wer er wohl wirklich war.

Auch die Wunder Jesu führen seine Gottheit vor Augen. Die Göttliche Eigenschaft dar Allmacht zeigt sich in einer Vielzahl von Wundern. Jesus weckte Tote auf. Er beherrschte die Naturgewalten. Krankheiten und Behinderungen aller Art mussten vor seiner Heilungskraft weichen. Nichts konnte sich seiner Macht in den Weg stellen. Das Ausmaß der Macht Jesu drückt sich in jenem Wort aus, das den Missionsbefehl einleiten: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde“ (Mt 28,18). Jesus tat seine Wunder unter einer anderen Voraussetzung als die Propheten. Während jene solche Dinge in der Vollmacht Gottes wirkten, tat Jesus sei in seiner eigenen Macht.

Lies bitte die folgenden Stellen:

Mt 12,15 Aber da Jesus das erfuhr, wich er von dannen. Und ihm folgte viel Volks nach, und er heilte sie alle

Mt 14,35 Und da die Leute am selbigen Ort sein gewahr wurden, schickten sie aus in das ganze Land umher und brachten allerlei Ungesunde zu ihm
Mt 14,36 und baten ihn, daß sie nur seines Kleides Saum anrührten. Und alle, die ihn anrührten, wurden gesund.

Mk 3,10 Denn er heilte ihrer viele, also daß ihn überfielen alle, die geplagt waren, auf daß sie ihn anrührten.

Mk 7,31 Und da er wieder ausging aus der Gegend von Tyrus und Sidon, kam er an das Galiläische Meer, mitten in das Gebiet der zehn Städte.
Mk 7,32 Und sie brachten zu ihm einen Tauben, der stumm war, und sie baten ihn, daß er die Hand auf ihn legte.
Mk 7,33 Und er nahm ihn von dem Volk besonders und legte ihm die Finger in die Ohren und spützte und rührte seine Zunge
Mk 7,34 und sah auf gen Himmel, seufzte und sprach zu ihm: Hephatha! das ist: Tu dich auf !
Mk 7,35 Und alsbald taten sich seine Ohren auf, und das Band seiner Zunge war los, und er redete recht.
Mk 7,36 Und er verbot ihnen, sie sollten's niemand sagen. Je mehr er aber verbot, je mehr sie es ausbreiteten.
Mk 7,37 Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hörend und die Sprachlosen redend.

Lk 4,38 Und er stand auf aus der Schule und kam in Simons Haus. Und Simons Schwiegermutter war mit einem harten Fieber behaftet; und sie baten ihn für sie.
Lk 4,39 Und er trat zu ihr und gebot dem Fieber, und es verließ sie. Und alsbald stand sie auf und diente ihnen.
Lk 4,40 Und da die Sonne untergegangen war, brachten alle, die Kranke hatten mit mancherlei Seuchen, sie zu ihm. Und er legte auf einen jeglichen die Hände und machte sie gesund.
Lk 4,41 Es fuhren auch die Teufel aus von vielen, schrieen und sprachen: Du bist Christus, der Sohn Gottes! Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden; denn sie wußten, daß er Christus war.

Lk 6,17 Und er ging hernieder mit ihnen und trat auf einen Platz im Felde und der Haufe seiner Jünger und eine große Menge des Volks von allem jüdischen Lande und Jerusalem und Tyrus und Sidon, am Meer gelegen,
Lk 6,18 die da gekommen waren, ihn zu hören und daß sie geheilt würden von ihren Seuchen; und die von unsauberen Geistern umgetrieben wurden, die wurden gesund.
Lk 6,19 Und alles Volk begehrte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm und er heilte sie alle.

Joh 2,1 Und am dritten Tag ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war da.
Joh 2,2 Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen.
Joh 2,3 Und da es an Wein gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben nicht Wein.
Joh 2,4 Jesus spricht zu ihr: Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
Joh 2,5 Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.
Joh 2,6 Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkrüge gesetzt nach der Weise der jüdischen Reinigung, und ging in je einen zwei oder drei Maß.
Joh 2,7 Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan.
Joh 2,8 Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet's dem Speisemeister! Und sie brachten's.
Joh 2,9 Als aber der Speisemeister kostete den Wein, der Wasser gewesen war, und wußte nicht, woher er kam (die Diener aber wußten's, die das Wasser geschöpft hatten ), ruft der Speisemeister den Bräutigam

Joh 2,10 und spricht zu ihm: Jedermann gibt zum ersten guten Wein, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringeren; du hast den guten Wein bisher behalten.
Joh 2,11 Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.

Und Johannes 11 bitte.

Schließlich ist auch die Art und Weise, wie er in die Welt kam, ein Beweis seiner Gottheit. Christus wurde nicht durch die Vereinigung eines Mannes und seiner Frau Mensch, sondern durch eine wunderbare Empfängnis im Leib der Maria. Der Heilige Geist kam über sie, und sie wurde schwanger ohne das Zutun eines Mannes (Lk 1,35). Auch darin offenbart sich die Gottheit Christi

Bevor ich dass Thema die Gottheit Christi verlasse, möchte ich noch betonen, dass Christus schon vor seiner irdischen Geburt, in der er Mensch wurde, existierte. Wir sprechen von der Präexistenz Christi. Es hat nie eine „Zeit“ gegeben, zu der er noch nicht existiert hätte. Er war schon vor seiner Geburt in Bethlehem an der Schöpfung, Erhaltung und Regierung der Welt beteiligt.

Alles Liebe und Gottesreichen Segen

Euer Thorsten

Dem Menschsein Christi muss ebenfalls gebührende Beachtung geschenkt werden. Wenn dies nicht geschieht, kann man nicht oder nur unzureichend verstehen, was Christi Erdenleben für uns bedeutet. Jeder Aspekt seines Wesens trägt notwendigerweise zu unserer Erlösung bei.

Das Studium der Menschheit Christi konzentriert sich auf der Tatsache seiner irdischen Existenz. Es gibt einen historischen Jesus, auf den sich nicht nur die Schriften, sondern auch die weltlichen Geschichtsschreiber beziehen. Er ist keine Sagengestalt, die jemand erfunden hat, um der Welt einen religiösen Streich zu spielen. Jesus lebte als Mensch auf dieser Erde, und man kannte ihn. Er lebte in dem kulturellen Umfeld, in das er hineingeboren wurde. Er war denselben Schwachheiten und Versuchungen unterworfen, denen alle Menschen ausgesetzt sind. In dieser Hinsicht besteht kein Zweifel daran, dass er wirklich ein Mensch war.

Die Bibel offenbart die Menschheit Jesu auf verschiedene Weisen. Sie berichtet erstens von seiner menschlichen Abstammung. Obwohl er durch den Heiligen Geist empfangen worden war, entwickelte er sich im Leib seiner Mutter ebenso wie jedes andere Menschenkind. Maria wird in den Evangelien immer wieder als die leibliche Mutter Jesu bezeichnet, die ihn empfangen, ausgetragen, geboren und versorgt hat. Menschlich entstammte Jesus dem Geschlecht Abrahams und Davids.

Wenn wir von der Inkarnation sprechen, so meinen wir damit, dass Gott menschliches Fleisch annahm und Mensch wurde. Inkarnation heißt wörtlich „Fleischwerdung“ (vgl. Joh 1,14). Christus identifizierte sich völlig mit dem Ablauf es menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum Tod.

Lies die folgenden Schriftstellen über die menschliche Abstammung Christi:

Mt 1,18 Die Geburt Christi war aber also getan. Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertraut war, fand sich's ehe er sie heimholte, daß sie schwanger war von dem heiligen Geist.
Mt 1,19 Joseph aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.
Mt 1,20 Indem er aber also gedachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des HERRN im Traum und sprach: Joseph, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Gemahl, zu dir zu nehmen; denn das in ihr geboren ist, das ist von dem heiligen Geist.
Mt 1,21 Und sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden.
Mt 1,22 Das ist aber alles geschehen, auf daß erfüllt würde, was der HERR durch den Propheten gesagt hat, der da spricht:
Mt 1,23 "Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heißen ", das ist verdolmetscht: Gott mit uns.
Mt 1,24 Da nun Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm des HERRN Engel befohlen hatte, und nahm sein Gemahl zu sich.
Mt 1,25 Und er erkannte sie nicht, bis sie ihren ersten Sohn gebar; und hieß seinen Namen Jesus.

Mt 2,11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Mt 13,55 Ist er nicht eines Zimmermann's Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria? und seine Brüder Jakob und Joses und Simon und Judas?

Lk 2,5 auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger.
Lk 2,6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte.
Lk 2,7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Joh 2,1 Und am dritten Tag ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war da.
Joh 2,2 Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen.
Joh 2,3 Und da es an Wein gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben nicht Wein.

Apg 1,14 Diese alle waren stets beieinander einmütig mit Beten und Flehen samt den Weibern und Maria, der Mutter Jesus, und seinen Brüdern.

Röm 1,3 von seinem Sohn, der geboren ist von dem Samen Davids nach dem Fleisch

Gal 4,4 Da aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan,

Zweitens beweist das Wachstum Jesu seine Menschheit. Wir wissen wenig über seine Kindheit und Jugend. Nur Lukas gibt uns einen kurzen Einblick, der zeigt, dass sich sein Werdegang nicht von dem eines anderen jüdischen Jungen unterschied (Lk 2,41-52). Im Alter der beginnenden Pubertät wurde er zum Passahfest nach Jerusalem mitgenommen und feierte dort seine Bar-Mizwa. Nachdem er dabei die Schriftgelehrten in Erstaunen versetzt hatte, kehrte er nach Nazareth zurück. Es wird von ihm gesagt, dass er sowohl leiblich als auch an Verstand zunahm.

Der Gehorsam Jesu gegenüber seinem Eltern zeigt nicht nur seinen vor ihnen, sondern auch, dass er normale Tätigkeiten ausübte, wie etwa das Erlernen des Handwerks seines irdischen „Vaters“ Joseph. Nicht zu übersehen ist auch die geistliche Unterweisung in seinem Elternhaus und in der Synagoge.

Ein dritter biblischer Beweis für die Menschheit Christi ist seine Gestalt und sein Aussehen. Seine leibliche Erscheinung unterschied sich nicht grundsätzlich von der anderer Menschen. Er passte in seine jüdische Umgebung und sprach Aramäisch. Er hatte charakteristische Gesichtzüge und eine typische Stimme, so dass man ihn eindeutig identifizieren konnte.

Die Samariterin am Jakobsbrunnen erkannte ihn sogleich als einen Juden. Woran genau sie das erkannte, wird uns nicht mitgeteilt, aber man konnte ihn offenbar nicht nur als irgendeinen Menschen, sondern speziell als Juden erkennen. Nach seiner Auferstehung erkannten ihn auch seine Jünger wieder. Dies setzt eine menschliche Kontinuität in seinem Wesen vor und nach der Auferstehung.

Lies bitte einmal die folgenden Schriftstellen:


Mt 28,9 siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßet ! Und sie traten zu ihm und griffen an seine Füße und fielen vor ihm nieder.
Lk 24,33 Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten wieder gen Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren,
Lk 24,34 welche sprachen: Der HERR ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen.
Lk 24,35 Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wäre an dem, da er das Brot brach.
Lk 24,36 Da sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach: Friede sei mit euch!
Lk 24,37 Sie erschraken aber und fürchteten sich, meinten, sie sähen einen Geist.
Lk 24,38 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz?
Lk 24,39 Sehet meine Hände und meine Füße: ich bin's selber. Fühlet mich an und sehet; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe.
Joh 4,9 Spricht nun das samaritische Weib zu ihm: Wie bittest du von mir zu trinken, so du ein Jude bist, und ich ein samaritisch Weib? (Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.)

Viertens beweisen die leiblichen Bedürfnisse und Gefühlsäußerungen Christi sein Menschsein. Jesus war kein „Supermann“, der ununterbrochen arbeiten konnte, ohne müde oder hungrig zu werden. Er war nicht immun gegenüber körperlichen Schmerzen und seelischem Leid. Die Schrift berichtet, wie er müde war und ausruhen musste. Übermäßige Arbeit führte auch bei ihm zu Erschöpfung. Hunger und Durst gehörte zu seinem Leben. Mit seinem ganzen menschlichen Wesen war er der Versuchung ausgesetzt. Freude und Leid in seiner Umgebung berührten auch ihn. Er weinte am Grab des Lazarus, es tat ihm weh, wenn er abgelehnt wurde, und bedurfte bisweilen des Trostes durch andere. Jesus war dem ganzen Spektrum menschlicher Gefühle und Bedürfnisse ausgesetzt.

Lies die folgenden Schriftstellen:


Mt 4,2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.
Mt 14,13 Da das Jesus hörte, wich er von dannen auf einem Schiff in eine Wüste allein. Und da das Volk das hörte, folgte es ihm nach zu Fuß aus den Städten.
Mt 26,36 Da kam Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane, und sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis daß ich dorthin gehe und bete.
Mt 26,37 Und nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen.
Mt 26,38 Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibet hier und wachet mit mir!
Mt 26,39 Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!
Mt 26,40 Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen ?
Mk 4,38 Und er war hinten auf dem Schiff und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts darnach, daß wir verderben ?
Mk 15,41 die ihm auch nachgefolgt waren, da er in Galiläa war, und gedient hatten, und viele andere, die mit ihm hinauf gen Jerusalem gegangen waren.
Lk 8,23 Und da sie schifften, schlief er ein. Und es kam ein Windwirbel auf den See, und die Wellen überfielen sie, und sie standen in großer Gefahr.
Lk 8,24 Da traten sie zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir verderben ! Da stand er auf und bedrohte den Wind und die Woge des Wassers; und es ließ ab, und ward eine Stille.
Joh 4,7 Da kommt ein Weib aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken !
Joh 11,35 Und Jesus gingen die Augen über.
Joh 19,28 Darnach, da Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, daß die Schrift erfüllt würde, spricht er: Mich dürstet !
Hebr 4,15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unsern Schwachheiten, sondern der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde.

Schließlich bezeugen auch die Namen Christi sein Menschsein. Der Name „Jesus“, den man ihm gab, ist die griechische Form des hebräischen Namens „Josua“, der unter den Juden sehr verbreitet war. Außerdem wurde er „Menschensohn“ genannt, was eigentlich kein Name, sondern ein Titel ist (vgl. Daniel 7,13). Auch Jesus selbst nannte sich so und brachte damit zum Ausdruck, dass er sich mit den Menschen aller Zeiten identifizierte.

Lese einmal die folgenden Schriftstellen über die Namen:


Dan 7,13 Ich sah in diesem Gesicht des Nachts, und siehe, es kam einer in des Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn bis zu dem Alten und ward vor ihn gebracht.
Mt 1,21 Und sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden.
Mt 26,63 Aber Jesus schwieg still. Und der Hohepriester antwortete und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du seist Christus, der Sohn Gottes.
Mt 26,64 Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Doch ich sage euch: Von nun an wird's geschehen, daß ihr werdet sehen des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels.
Lk 19,10 Denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, das verloren ist.
Joh 1,49 Nathanael antwortete und spricht zu ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!
Joh 1,50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, daß ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum; du wirst noch Größeres denn das sehen.
Joh 1,51 Und spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf und herab fahren auf des Menschen Sohn.


Nachdem wir die beiden Naturen Christi begründet haben, müssen wir ihr Verhältnis zueinander ansehen.

Wenn Jesus der Gott-Mensch ist, wie können die beiden Naturen in ein und derselben Person zusammenwirken?

Ist eine der anderen übergeordnet?

Haben sie sich zu eine neuen, dritten Natur vermischt?

Die Frage nach dem Verhältnis der zwei Naturen hat zu einer Reihe von Irrlehren geführt. Während der ersten fünf Jahrhunderte der christlichen Kirch haben die Auseinandersetzungen hierüber solche Spaltungen verursacht, dass man Konzilien einberufen musste, um den rechten Glauben festzustellen.

Das Problem bestand immer darin, dass eine Natur zu Lasten der anderen überbetont wurde. Diese Neigung besteht auch noch unter den heutigen Gläubigen. Man kann aber weder die Gottheit Christi noch seine Menschheit überbetonen oder vernachlässigen, ohne sein Wesen und sein Werk zu verfehlen.

Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch. Jede Natur ist vollständig und so mit der anderen vereint, dass diese dadurch nicht verändert wird. Weder hat das Menschsein Christi seine Gottheit beeinträchtigt, noch umgekehrt seine Gottheit das Menschsein. Auch bedeuten die beiden Naturen keine Spaltung seiner Person.

Wir wissen freilich aus Philipper 2,5-8, dass Christus sich seiner göttlichen Wesens „entäußerte“. Das ist eines der größten Paradoxe in der Schrift. Christus „entäußerte“ oder „entleerte“ sich selbst, um die Menschheit anzunehmen.

Er war und blieb ganz Gott, aber unter denselben Bedingungen, unter denen wir leben und kämpfen müssen. So musste er beispielsweise der Versuchung und den Anläufen des Teufels ebenso in der Kraft des Heiligen Geistes mit Gebet, Fasten und dem Wort Gottes entgegentreten wie wir Christen. Er selbst wählte es, nicht von seiner selbstverständlichen Souveränität als Gott Gebrauch zu machen. Darum kann er sich wirklich mit uns identifizieren, weil er nicht nur versucht wurde, sondern auch überwunden hat – unter denselben Bedingungen wie wir Christen. Darum kann er uns auch auffordern, seinem Beispiel nachzufolgen.

Mann muss sich davor hüten, Christus als eine gespaltene Person zu sehen, bei der mal die eine, dann wieder die andere Natur hervortritt. Stattdessen wirkten die beiden Naturen in der Einheit der Person harmonisch zusammen, ohne dass die eine die andere unterdrückte. Jede Ansicht, die entweder seine Gottheit oder sein Menschsein einschränkt, bedeutet eine Verzerrung Jesus Christi, des Gott-Mensch.


Alles Liebe und Gottesreichen Segen

Euer Thorsten Wurm
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#8
Rolf

Rolf

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Super Beitrag. Hast du noch Kontakt zu Torsten? Ich hab ewig nichts von ihm gehört.

Herzliche Grüße

Rolf
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#9
Hoffnungsstrahl

Hoffnungsstrahl

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Nein, leider nicht. Ich weiß nur, dass er sich wohl komplett aus dem Internet herausgezogen hat. Ich durfte mir diesen Artikel speichern und darf ihn posten, wo es passend ist.
Ich vermisse ihn auch, denn seine Beiträge waren gut. Persönlich haben wir uns nur per Telefon kennengelernt, als ich noch in Afrika war, rief er mal an.

Gruß
Gabi
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#10
Hoffnungsstrahl

Hoffnungsstrahl

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Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott
Joh. 1, 1

Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Joh. 1, 14

Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottesfurcht: Gott ist geoffenbart worden im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, verkündigt unter den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
1. Tim. 3, 16


AMEN!!!
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