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Land, nicht Gebiete


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Rolf

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Land, nicht Gebiete

 

 

 

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Der 7. Oktober hat uns gelehrt, dass dieser Konflikt ein existenzieller ist und dass es dabei, unserem Feind einen Preis dafür abzuverlangen, nicht nur darum geht Terroristen zu töten.

 

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1. Unserem Feind einen Preis abverlangen

 

 

Jahre lang haben wir darauf bestanden den Konflikt mit unseren Feinden als „Terror-Disput2 zu beschreiben. Damit haben wir die immerwährende Animosität zwischen uns in einen Narrativrahmen gesteckt, der einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. „Zwei Völker halten einen Tallit fest… das eine sagt: ‚Das gehört alles mir‘, und das andere sagt ‚das gehört alles mir‘. … Sie sollen teilen“ (Babylonischer Talmud, Traktat Bava Metzia 2a).

 

Dieses Konzept gab Bewegungen auf unserer Seite aufkommen, die die Erlöser-Formel „Land für Frieden“ vorschlugen. Dieser einseitige Rationalismus, in dem wir den Konflikt darstellten, überzeugte uns, dass die Araber des Gazastreifens (und die in Judäa und Samaria) lieber ihr Leben aufbauen wollten statt das Leben anderer zu zerstören, also boten wir ihnen Arbeit du halfen ihnen ihr Los zu verbessern. Diese Anstrengung war leider vergeblich.

 

Denn im Nahen Osten, der Wiege der menschlichen Zivilisation, ist „Land“ das, was zählt und was immer zählt; davon ist sowohl das hebräische Wort für Mensch abgeleitet als auch das Wort für „Blut“. (auf Hebräisch lautet das Wort für Land „adama“, das Wort für Mann ist „adam“ und das Wort für Blut ist „dam“.) Eine Person ohne Land hat kein Existenzrecht und daher darf Blut vergossen werden, um an seinem Land festzuhalten.

 

Die uralte Wahrheit, die in der Bibel erscheint, schienen die Israelis für einen Moment vergessen zu haben. Für die Hamas, die Fatah und die PA ist unser uraltes Heimatland, die Wiege des Wachstums unseres Volks, muslimisches Land. Sie sind nicht an historischen Tatsachen interessiert; sie wollen unser Land und sind bereit ihr Blut dafür zu vergießen. Während wir die Sprache des Logos sprachen, sprachen sie die Sprache des Mythos.

 

Der aktuelle Krieg beweist unseren Feinden, dass jüdisches Blut nicht ungestraft vergossen werden darf, dass sie für die Gräuel bestraft werden müssen, die sie an unseren Töchtern, Söhnen und Eltern begangen haben, auch für die Zerstörung unserer Gemeinden. Aber das reicht nicht; wenn wir begreifen, dass die Grundlage für Existenz ihr Land ist und nicht „Gebiete“, dann wird Terroristen und diejenigen, die ihnen helfen zu töten die Gleichung nicht ändern. Wir müssen ihnen einen Preis abverlangen, den sie als fundamentales Konzept  begreifen; wir müsse ihnen Land abnehmen und für immer daran festhalten. Das wird ihnen bis zur letzten Generation zeigen, dass der Preis für das Ziel uns auszulöschen aus ihrer Entfernung von dem Land besteht, von dem aus sie loszogen, um uns abzu-schlachten.

 

Die neue Hijra

 

Eine der Lehren des 7. Oktobers lautet, dass wir Terrorbewegungen nicht  unabhängig hinter ihren Mauern bestehen lassen können. Das monströse Gebilde, das im Gazastreifen erstarkte, zog es vor Juden zu töten, statt den Streifen zum Nutzen seiner Einwohner zu entwickeln. Heute liegt der Gazastreifen weitgehend in Ruinen und ist unbewohnbar.

 

Wir müssen den Gaza-Einwohnern helfen aus dem Strip in andere Länder der Welt auszu-wandern. Nicht mit Gewalt, sondern freiwillig. Lasst sie an einem Ort ein neues Leben be-ginnen, der sie nicht dazu erzieht vom Moment ihrer Geburt an den Tod zu lieben.

 

Viele von ihnen wollen der kläglichen Realität  des Gazastreifens entkommen; ihnen sollte geholfen werden. Die Gesellschaft des Gazastreifens ist in zwei Klassen geteilt: Herren und Sklaven. Die Sklaven – die einfachen Massen, die dem Hamas-Regime nicht nahe stehen – versuchen ihren Status zu verbessern und sich den der Herrenklasse anzuschließen. Aber es gibt nur eine Möglichkeit eine solche gesellschaftliche Mobilität zu erlangen: den Jihad mitzumachen. Darauf zu bestehen diese armen Menschen im Gazastreifen zu behalten wird sie unweigerlich in die Arme des Jihads und des Todes führen. Jenseits des Sicherheits-aspekts liegt auch ein moralischer Aspekt, wenn sie von anderen Ländern der Welt aufgenommen werden.

 

Falscher Messianismus

 

Das Wort „messianisch“ wird oft als negative Beschreibung für Mitglieder der Koalition und für religiösen Zionismus allgemein verwendet. Wehe der spaltenden Natur dieser Kommentare. Fast jedes Mal, wenn ich dieser beschuldigenden Beschreibung begegnet bin, ist sie von Leuten verwendet worden, nicht viel von der messianischen Idee oder dem Judentum wissen.

 

Sie benutzen das Wort „messianisch“ als Synonym für Irrationalität, für auf Grundlage unlogischer Überlegungen getroffene Entscheidungen, die die Wirklichkeit nicht einbe-ziehen und sich stattdessen auf Wunschdenken und religiöse Überzeugungen verlassen.

 

Interessanterweise waren es genau diese Art Überlegungen, die hinter schicksalhaften Ent-scheidungen stecken wie Mörderbanden aus Tunesien ins Herz Israel zu bringen und sie dann zu bewaffnen; der Gedanke dahinter war uns zu beschützen. Oder Juden aus ihren Häusern zu vertreiben, ihre Siedlungen zu zerstören und Stellungen hinter Mauern einzu-nehmen, weil man annimmt, dass der Gazastreifen zum Singapur des Nahen Ostens wer-den würde. Die Oslo-Vereinbarungen und die Abkoppelung als Parabel.

 

Die Ironie ist, dass die meisten derer, die anderen vorwerfen messianisch zu sein, diesen Marsch der Toren unterstützten; einige versprachen sogar, dass wir als Ergebnis dieser Schritte Frieden erleben würden, unsere Sicherheit würde verbessert sein und dass wir Zeugen eines neuen Nahen Ostens sein würden. Freud nannte das „Projektion“.

 

4. Ein anderer Planet

 

Diese Woche fuhren wir in den Süden. Wir fuhren nach Kfar Aza. Die ausgebrannten, verkohlten Häuser sind Zeugnis der Schrecken und Kämpfe, die dort stattfanden. Der Jugend- Wohntrakt liegt nahe am  Zaun und bekam daher die Hauptlast des Angriffs ab. Ich ging in die Wohnung von Sivan Elkabetz und Naor Hasidim, die im ersten angegriffenen Haus ermordet wurden.

 

Sivans Eltern Shimon und  Anat haben den Ort in ein kleines Museum verwandelt, das die Tragödie dokumentiert, die sich dort an diesem verfluchten Morgen ereignete. Ich fand es schwierig die Stelle wieder zu verlassen. Ich erinnerte mich an ein Treffen mit ihnen vor ein paar Jahren in Rom während meiner Amtszeit als Botschafter; es war, als ob dieses Treffen in einer anderen Zeit auf einem anderen Planeten stattgefunden hätte. Wir standen in der Nähe des Hauses des Leiters des Kreises Sha’ar HaNegev, Ofir Libstein, der am Morgen des Angriffs getötet wurde, als er gegen die Progromisten kämpfte.

 

Mein Kollege Zohar  zeigte uns ein Video, das er zwei Monate früher aufnahm; darin redet Ofir mit einer jüdische Delegation aus den USA über die Grenze zum Gazastreifen. „Sie gruben Tunnel aus dem Haus dort zu unserem Kibbuz und anderen Gemeinden. Sie sehen uns jetzt. Wenn sie schießen wollen, dann werden sie schießen, aber sie brauchen einen Grund das zu tun. Sie schießen nicht, weil sie begreifen, dass dort die Armee ist.“ Er war ein Mann des Friedens und ein Visionär.

 

Auf dem Weg zurück kamen wir durch das Campinggelände Re’im. Stangen mit den Bil-dern der  auf dem Nova-Musikfestival Ermordeten sind in den Boden geschlagen worden.

 

Die Erde hier ist mit ihrem Blut getränkt, ein Altar, auf dem wir als Opfer dargebracht wur-den. Ich empfand das Bedürfnis dort zu beten und sobald mir der Gedanke kam, hatten wir ein Minyan. Am Ende der Andacht bat ich den Kantor das Kaddisch (Gebet für die Toten) für die Kedoschim (die sterben, weil sie Juden sind) zu sprechen. Die Worte aus Psalm 102 hallten in meinem Kopf nach: „Das sei aufgeschrieben für eine künftige Generation…“

 

5. Uns ist geboten selbst wieder aufzuerstehen

 

Wir kamen zum Kibbuz Kissufim (Hebräisch: Sehnsüchte) und im meiner Fantasie sah ich Rabbi Yehuda Halevi sein philosophisches Buch „Der Kuzari“ (1139) mit einem prophe-tischen Versprechen beenden: „Jerusalem kann nur wieder aufgebaut werden, wenn Israel sich Israel in einem Maß danach sehnt, dass sie die Steine und den Staub annehmen.“

 

Der Sicherheitsoffizier des Kibbuz, Roni, erzählte uns von der Schlacht, die in seinem Haus stattfand. Wir betraten, was von dem ausgebrannten Haus übrig war, seine Mauern mit Einschusslöchern gespickt. Im der Tür des Schutzraums, wo seine Frau und Kinder sich versteckten, gibt es ein Einschussloch, wo eine Kugel die Tür durchschlug. Vor dem 7. Oktober gedieh der Kibbuz und war wohlhabend und etwa 100 seiner 300 Einwohner waren Kinder.

 

Wir trafen Michal, die mit leuchtenden Augen davon sprach, di e Gaza-Grenzgemeinden schnell wieder aufzubauen, damit die Einwohner nicht zu Exilierten werden, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Es ist für die Seele nicht gesund in einem Hotel zu wohnen, sagte sie. Sie erwartet, dass der Staat ihnen hilft die Region wieder aufzubauen, damit ihre Lage besser wird, als sie es vor dem Angriff war – einschließlich der Verbesserung der staatlichen Dienste (Bildung, Gesundheit, Wohlfahrt usw.) 2das kommt vor dem Gede-nken“, sagte sie.

 

Ich sagte ihnen, dass diese Region noch mehr aufblühen wird als zuvor, wie das Aufstehen aus Zerstörung in unser historisches Bewusstsein eingebrannt ist. Wir sind der Phönix, der aus der Asche aufsteht.; unsere uralten texte betrachteten den Phönix als ein Symbol der Ewigkeit unseres Volks. Offensichtlich werden eine ganze Reihe Familien nach dem Krieg in diese schöne Gegen ziehen. Wir wurden an Sacharjas Prophezeiung aus den frühen Zeiten des zweiten Tempels (5. Jahrhundert v.Chr.) erinnert:

 

„Alte Männer und alte Frauen werden noch auf den Plätzen von Jerusalem sitzen, und weil sie so betagt sind, wird jeder seine Stütze in seiner Hand haben. Und die Plätze der Stadt werden voller Knaben und Mädchen sein, die fröhlich spielen auf ihren Plätzen.“ Das Blut unseres Volks ist an diesen Orten vergossen worden, denn „er rächt das Blut seiner Diener, und an seinen Gegnern übt er Rache“ (5. Mose 32,43). Wie können wir an unseren Feinden Rache nehmen? Hier ist das, was Moses vor seinem Tod in seinem Testament lehrte: „Und er wird Sein Land, sein Volk zusammenführen.“ (5. Mose 32) – indem er das Volk in sein Land zurückbringt, gegen alle, die dagegen aufstehen, um unsere Rückkehr nach Zion aufzuhalten. Wir werden zurückkehren und dich wieder aufbauen.

 


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