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Ein etwas anderer Blick auf den Krieg


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Rolf

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Ein etwas anderer Blick auf den Krieg

 

 

 

 

 

 

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Das wird nicht mein typischer „Wir gewinnen“-Eintrag.

 

Ich weiß, ich spiele den harten Typen. Machen die meisten Israelis.

 

Aber wir sind alle schwer geschockt und in einem Zustand der Verzweiflung. Einige Israelis werden das nicht öffentlich zugeben. Andere merken es selbst gar nicht.

 

Ich habe im Verlauf der letzten Wochen mehrere Organisationen und Leute getroffen, die anfangen über den Tag danach aus der Perspektive psychischer Gesundheit nachzudenken.

 

Aber lassen Sie mich ihnen ein wenig darüber erzählen, wie es ist Israeli und Jude zu sein, während wir 2023 abschließen.

 

Ich wache jeden Morgen mit einem Herzen auf, das Tonnen wiegt. Ich öffne mein WhatsApp mit angehaltenem Atem, bitte Haschem, dass keiner der heutigen IDF-Gefallenen ein Familienmitglied ist.

 

Sehen Sie, ich habe mehrere Familienmitglieder in der IDF. Sobald ich die Nahmen sehe und einer davon nicht Fuld lautet, atme ich aus. Und dann fängt die Schuld an zu arbeiten. „Was stimmt nicht mit dir,  Hillel?! Warum bist du erleichtert? Jemand anderes verlor Vater oder Ehemann! Warum bist du so egoistisch, dass du dich nur um deine Familie sorgst?!“

 

Und dann erinnere ich mich selbst daran, dass es mir gestattet ist dankbar zu sein, dass ich nicht wieder traumatisiert werden muss, dass ich nicht mit weiteren schlechten Nachrich-ten umgehen kann, dass meine Familie das nicht kann.

 

Gut, ich lege die Schuld beiseite. Für den Augenblick.

 

Dann verbringe ich den Rest des Tages mit dem Versuch die Lügen über Juden im Internet zu bekämpfen und positives Denken zu verbreiten, wo immer es mir möglich ist. Damit ich das tun kann, muss ich es um jeden Preis vermeiden etwas über die Hamas-Gräueltaten zu sehen oder zu lesen. Das erfordert EINE MENGE Anstrengung, denn dem begegnet man überall.

 

Gelingt mir das nicht und lese oder sehe etwas, dann brauche ich Stunden, um da heraus zu kommen. Es bringt mich um und ich bin jedes einzelne Mal furchtbar getriggert.

 

Während der Tag voranschreitet, gibt es mehr schwer verletzte Soldaten, mehr Opfer, mehr Träume, mehr PTBS. Und an der digitalen Front gibt es mehr Lügen, mehr Blutschuld-Verleumdungen, mehr Irre, die mit ihren Lügen über Israel viral gehen.

 

Ich versuche eine Verschnaufpause zu nehmen und meine Social Media-Apps zu schließen, damit ich meinen Kopf leeren kann, aber das hält nicht lange an, wie ich das Gefühl habe einen Job tun zu müssen.

 

Als springe ich wieder direkt hinein in den Schlamm. Das Gift. Den Hass. Ich bin davon umgeben. All die Lügen. Die Propaganda. Das Hassreden. Die Bilder von Hitler und die Aufrufe mich und meine Familie zu töten.

 

Ich blockiere. Viele. Aber es sickert ein. Weil ich ein Mensch bin.

 

Und dann geht die Sonne unter. Ich greife einen Happen zu Essen und versuche zu entspannen. Das misslingt. Die Traurigkeit ist einfach zu überwältigend. Zu allumfassend.

 

Ich gebe auf. Ich lege mein Hand ab und versuche mir den Kopf mit Netflix klarzumachen und hoffe einzuschlafen. Und wenn ich richtig Glück habe, dann schlafe ich die Nacht ohne Albträume durch.

 

Und dann? Dann ist es Morgen. Waschen. Wieder alles von vorne.

 

Wir mögen alle den Macho geben, aber so fühlen die meisten von uns. Es ist unerträglich.

 

Wir werden diesen Krieg gewinnen, aber dann werden wir sofort einen anderen Krieg führen müssen, den Krieg zurück in die geistige Gesundheit. Ich bin nicht sicher, welcher Krieg sich am Ende als herausfordernder herausstellen wird.

 

Dieses gesamte Land befindet sich in einem schweren Trauma. Wir waren auf dieses Maß an Bösem und Grausamkeit nicht vorbereitet. Wir wissen nicht, wie wir damit umgehen, wie wir es verdauen und wie wir dagegen ankämpfen sollen.

 

Wir werden schnell lernen müssen, denn ich möchte nicht darüber nachdenken müssen, wie die Alternative aussieht.

 

Beten sie für uns. Wir haben noch einen langen Weg vor uns.

 

 

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