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Shopokalypse now: »What would Jesus buy?«


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#1
Rolf

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Shopokalypse now: »What would Jesus buy?«





Der Dokumentarfilm bringt die »Church of Stop Shopping« ins US-Kino


Jesus.de-

12.12.2007


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(kath.net / jde) - Er nennt sich „Reverend“ Billy, ist Gründer der Church of Stop Shopping und warnt vor der „Shopokalpyse“. Mit seinem Guerilla-Gospel gegen das Konsumdenken reist der falsche Priester von Ort zu Ort, führt Rituale vor Einkaufszentren durch, die er „Exorzismen“ nennt, und warnt, dass hinter dem Konsum das Böses lauert.

Eingeladen wird „Reverend“ Billy, eine Schöpfung des New Yorker Performancekünstlers Bill Talen, nicht. Unangekündigt fällt er mit seinen Anhängern, dem Church of Stop Shopping Gospel Choir, über nichtahnende Einkaufszentren herein und sorgt mit seinen Inszenierungen zwischen konsumkritischer Protestkundgebung und Gospel-Church-Persiflage für reichlich Angst bei den Konsumtempelbesitzern.

Acht Jahre nach Gründung der "Kirche" hat Starproduzent Morgan Spurlock dem skurrilen Konsumgegner die Dokumentation „What Would Jesus Buy?“ gewidmet. Zu sehen ist, wie der „Reverend“ bei einer Einkaufstour im Disneyland verhaftet wird oder wie er vor einer Konzernzentrale des Supermarkt-Riesen Wal-Mart in Arkansas via Exorzismus die „bösen Konsumgeister“ vertreibt. Die Bilder, die im Weihnachtsgeschäft 2005 auf einer mehrwöchigen Tour des Stop Shopping Gospel Choirs durch die USA entstanden, werden unterbrochen von Interviews mit Experten und sogenannten „Shoppingsucht-Therapeuten“. Namhaftester Interviewpartner ist Pastor Jim Wallis, der lange Jahre geistlicher Berater von Bill Clinton war und sich führend bei der liberal-christlichen Menschenrechtsorganisation Sojourners engagiert.

Für Regisseur Rob VanAlkemade ist „Reverend“ Billy kein Unbekannter. Schon vor zwei Jahren gelang VanAlkemade in dem 16-minütigen Kurzporträt „Preacher With an Unknown God“ ein international beachteter Erfolg. Der abendfüllende Dokumentarfilm entstand jetzt zusammen mit Produzent Morgan Spurlock, dem schon mit dem Fastfood-Selbstexperiment Super Size Me ein kritischer Blick auf den amerikanischen Lebenswandel geglückt war. Für den Produzenten ist der Dokumentarfilm eine Art Weckruf für seine Landsleute: "Wir sind blind geworden für das, was wirklich im Leben wichtig ist“, zitiert ihn Christianity Today. „Wir haben die wahre Weihnachtsbotschaft aus dem Blick verloren.“

Fazit: "Ja, es ist herablassend. Ja, es lässt die Christenheit schlecht aussehen. Aber das Haupt-Statement des Films als Ganzes ist, dass unsere konsumorientierte Kultur die Christenheit längst herabgewürdigt hat", bringt es Christianity Today-Kommentator Brett McCracken auf den Punkt.

Ob der Film in Deutschland zu sehen sein wird, ist fraglich. Bislang ist amerikanischen Webseiten nicht zu entnehmen, dass sich für Europa Verleiher gefunden haben, die den Film zeigen wollen.

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#2
1Joh1V9

1Joh1V9

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Text: F.A.Z., 17.12.2007, Nr. 293 / Seite 9

Im Gespräch: Reverend Billy, Gründer der Stop-Shopping-Church
"Die Shopocalypse wird bald über uns kommen"
Reverend Billy (alias Bill Talen) will Amerika vor der "Shopocalypse" retten. Er reist mit einem Stop-Shopping-Gospelchor durch die Lande und lehrt die Menschen vor Weihnachten Bescheidenheit.


FRAGE: Herr Talen, wie wollen Sie Weihnachten retten?


ANTWORT: Wir versuchen, die Amerikaner von den Autobahnen runterzuholen und vor Verkehrsstaus zu bewahren. Keiner sollte in seinem Auto sitzen, die Augen auf riesige Anzeigetafeln geheftet, von denen es schreit: Kauft, kauft, kauft! Wir wollen Weihnachten vor der totalen Shopocalypse retten. Wir gehen in die großen Läden, wo die Mega-Unternehmen ihre Waren aus Ausbeuterbetrieben anbieten. Wir predigen, und wir singen. Und wir verteilen Informationen, woher die Produkte kommen.

FRAGE: Was ist die Shopocalypse überhaupt?

ANTWORT: Die Shopocalypse wird ganz bald über uns kommen, wenn wir während der Weihnachtszeit weiter so einkaufen. In den Vereinigten Staaten leben wir praktisch immer noch wie in einem Eroberungsfeldzug: Go West, zerstöre, erobere! Wenn wir shoppen gehen, scheinen wir Aufputschmittel genommen zu haben. Unsere Augen werden glasig, wir sind abhängig. Aber die Erde predigt uns: Ihr könnt so nicht weiter konsumieren! Hört auf! Findet einen anderen Weg, um eure Liebe füreinander zu zeigen!

FRAGE: Haben Sie mit Ihren Auftritten denn Einfluss auf die Einkaufsgewohnheiten?

ANTWORT: Wir haben dieses Jahr echten Einfluss mit unserem Projekt. Der Film "What Would Jesus Buy?" läuft in mehr als 60 Kinos im ganzen Land. Manche Leute sind sehr froh, wenn sie uns im Einkaufszentrum sehen, als ob sie auf uns gewartet hätten. Andere klatschen zur Musik des Gospel-Chors. Manche sind auch genervt oder verärgert - oder einfach emotionslos.

FRAGE: Und was würde Jesus kaufen?

ANTWORT: Jesus würde ganz sicher weniger kaufen. Und mehr geben. Vielleicht muss ich dieses Jahr kein Geschenk kaufen - vielleicht kann ich auch ein Geschenk basteln. Lasst uns dieses Jahr ein kreatives Weihnachten haben! Wir alle haben jede Menge Zeug in unseren Schränken. Macht doch mal auf und schaut nach: Vielleicht ist noch was Vergessenes vom letzten Weihnachten drin? Bring den alten Kram raus und verkauf es auf dem Flohmarkt! Werdet es los! Man muss keine Produkte kaufen, die in Ausbeuterbetrieben hergestellt und mit Hilfe von fossilem Brennstoff aus der ganzen Welt herangekarrt wurden. Wir müssen das nicht mehr machen. Amen!

FRAGE: Aber ein bisschen einkaufen . . .

ANTWORT: Ich schlage eine andere Form des Shoppens vor. Ich schlage vor, wieder vor der eigenen Haustür einzukaufen. Sachen, an die man selbst rankommt oder die man mit einem Fahrrad erreichen kann. Drücke deine Liebe mit einem Geschenk aus, das Liebe in sich trägt, nicht fossilen Brennstoff! Finde ein Geschenk, das bewusstes Shoppen in sich trägt! Amen!

FRAGE: Und wann haben Sie das letzte Mal etwas eingekauft?

ANTWORT: Wir haben gerade vier Bananen in unserem Laden um die Ecke gekauft. Das war nicht gut. Bananen sind schreckliche Produkte. Sie wurden mit zahlreichen Pestiziden behandelt und verbrauchen viel Energie für den Transport. Ich bekenne auf Knien vor Ihnen, Schwester Katja: Ich bin ein Sünder, und ich habe heute eine Bananen-Sünde begangen! Wenn ich nächstes Mal einkaufe, wird es eine Bio-Banane sein!

FRAGE: Dient Ihr Gospel-Chor nur dem Protest oder auch dem Entertainment?

ANTWORT: Das ist die falsche Alternative. Sind wir politisch, sind wir religiös, sind wir künstlerisch? Konsum zu widerstehen bedeutet auch, sich nicht in Kategorien einteilen zu lassen. Wir vom Stop-Shopping-Gospel-Chor sind aus der ganzen Welt, aus allen fünf Stadtteilen New Yorks und aus New Jersey, aus Schweden, aus Nigeria, aus Korea und aus Venezuela. Wir sind Juden, Buddhisten, Katholiken. Wir haben alle ein Problem mit dem Shoppen, das wir in den Griff kriegen wollen. Amen!

FRAGE: Sie kommen gerade aus Deutschland zurück. Steuern auch die Deutschen auf die Shopocalypse zu?

ANTWORT: In Deutschland ist Recycling fester Teil der Kultur. Wir Amerikaner können viel von den Deutschen lernen, unter anderem, wie Energie effizient eingesetzt werden kann. Wir schauen zu Deutschland auf.

FRAGE: Was machen Sie eigentlich den Rest des Jahres, wenn Sie nicht gerade Weihnachten retten?

Wir in der Stop-Shopping-Church haben den Kampf mit der größten dämonischen Monokultur, dem größten Teufel aufgenommen. Und uns läuft die Zeit weg, während das Klima sich verändert. Deshalb müssen wir unseren Job zwölf Monate im Jahr durchziehen. Halleluja!

Die Fragen stellte Katja Guttmann.
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