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Ist Gott – ein Angeber?


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Rolf

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Ist Gott – ein Angeber?






Über den Autor
Sebastian Schill ist verheiratet und lebt zusammen mit seiner Frau in Mühlacker. Er hat Wirtschaftsingenieurwesen in Stuttgart studiert und arbeitet nun als Vertriebsingenieur im Anlagenbau. Seinen Glauben stärkt er insbesondere in der Landeskirche, bei der er auch ehrenamtlich mitarbeitet. Sebastian macht gerne Reisen und verbringt viel Zeit mit seiner Frau.


Frage von NN:



"Was ist der Sinn von Wundern? Will Gott damit nur seine Macht demonstrieren?"


Vorüberlegungen

Wunder sind grundsätzlich Ereignisse, bei denen Gott aktiv handelt und unter normalen Umständen geltende Gesetzmäßigkeiten überwindet. Prinzipiell ist Gott der Handelnde. Wunder geschehen nie von selbst. Die Wunder, die in der Bibel berichtet werden, kann man in zwei Bereiche unterteilen: Wunder als Hilfe und Wunder als Zeichen. Typische Wunder der Hilfe sind z. B. Heilungen und Rettungen. Typische Wunder als Zeichen sind z. B. Beweise dafür, dass jemand von Gott gesandt ist. Meist kommen aber beide Aspekte zusammen. Denn ein Wunder der Hilfe ist immer auch ein Zeichen. Und Wunder als Zeichen sind meist auch als Hilfe gedacht.

Gründe von Wundern

Die folgenden Gründe für Wunder überschneiden sich teilweise. Denn viele Wunder, von denen in der Bibel berichtet wird, lassen sich nicht auf einen einzigen Grund reduzieren. Vielmehr kommen ganz verschiedene Facetten von Gottes Handeln darin vor.


1. Als ersten Grund nenne ich den, auf den sich die Frage bezieht: Wunder als Zeichen der Macht Gottes. Ein bekanntes Beispiel ist z. B. der Bericht von Elia auf dem Berg Karmel (1.Könige 18). Gott zeigt hier nicht nur seine Macht, sondern stellt sich auch hinter Elia. Das Wunder hat also zwei Ziele: Die Israeliten sollen merken, dass nur der Gott Israels der wahre Gott ist. Sie sollen sich wieder auf ihn ausrichten. Andererseits sollen sie Elia als Gottes Propheten anerkennen. Bei solchen Wundern kommt auch ein ähnlicher Grund ins Spiel. Gott zeigt damit, dass er über der von ihm geschaffenen Welt steht.

2. Ganz ähnlich macht das auch Jesus deutlich, als er z. B. den Sturm stillt (Matthäus 8,23-27). Er hat sogar Vollmacht über die Natur. Das zeigt, dass er der Messias ist - ein weiterer Grund für Wunder.

3. Wunder sollen auch oft einen Sachverhalt verdeutlichen. In Matthäus 9,2-8 geht es Jesus z. B. darum, seine Macht über die Sünde zu verdeutlichen bzw. zu belegen. Denn die Behauptung, Jesus könne Sünden vergeben, akzeptierten die Schriftgelehrten nicht.

4. Einen weiteren Grund finden wir in Matthäus 20,29-34. Hier wird verdeutlicht, dass Jesus sich gerade um die Schwachen kümmert und nicht einfach vorbei geht. Er wendet sich den Blinden zu - im Gegensatz zum restlichen Volk. Damit wird Gottes Barmherzigkeit deutlich. Er heilt, weil es ihn „jammerte“, es ihm also wirklich an die Nieren ging, diese Menschen leiden zu sehen. Deshalb durchbricht er die Gesetzmäßigkeiten der Natur und heilt.

5. Damit kommen wir zu einem weiteren Grund für Wunder. Gott versorgt Menschen in Not (1.Könige 19,5 oder 2.Mose 16,4ff.). Gott setzt Menschen nicht nur auf die Welt und schaut dann zu, wie es so weitergeht. Nein, er greift aktiv ein und versorgt Menschen mit dem, was sie brauchen, um leben zu können.

6. Wunder sollen auch den Wahrheitsgehalt der Frohen Botschaft, des Evangeliums bestätigen. Überhaupt ist die Verbreitung der Botschaft von Jesus eng mit Wundern verknüpft. Das wird natürlich in den Evangelien deutich, aber auch in der Apostelgeschichte. Z. B. in Apostelgeschichte 9,32. In der Stadt Lydda heilt Petrus einen gelähmten Mann. Die Reaktion der Leute ist bemerkenswert:

Petrus sagte zu ihm: Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf, und richte dir dein Bett! Sogleich stand er auf. Und alle Bewohner von Lydda und der Scharon-Ebene sahen ihn und bekehrten sich zum Herrn.
Apostelgeschichte 9,34-35


Ganz ähnlich läuft es in den folgenden Versen 36 – 43. Auch hier wenden sich viele Menschen aufgrund eines Wunders der Botschaft von Jesus zu (Apostelgeschichte 9,42). Ein weiteres Beispiel findet sich in Apostelgeschichte 28,3-10.

Selbst Hindernisse, die der Verbreitung der Frohen Botschaft entgegenstehen, werden durch Gott beiseitegeräumt (z. B. Apostelgeschichte 16,23-40). Gott steht denen bei, die ihm folgen. Er lässt sie niemals allein. Diese Art von Wundern ist auch heute noch häufig. Ganz besonders da, wo Gottes Reich gebaut wird.

7. Zum Schluss noch ein letzter Grund: Gott zeigt durch Wunder seine Liebe. Das beste Beispiel hierfür ist Weihnachten. Gott kommt auf die Erde und wird Mensch. Ein riesiges Wunder, bei dem Gott sicher nicht darum gegangen ist, seine Macht zu demonstrieren. Sonst hätte er als Geburtsort für Jesus eher einen Palast als einen Stall ausgesucht. Gott ist für dich und für mich auf diese Welt gekommen. Der Gott, der über allem steht und alles erschaffen hat, wird selbst eines seiner Geschöpfe. Das finde ich wunder - bar genial!

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