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Die Frau im Bild der Schöpfungsordnung


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14 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Der Abdruck oder Verlinkung dieses Vortrages bedarf der schriftlichen Genehmigung durch den Autor und ist nur unter Quellenangabe möglich. Anfragen unter www.rolf.wiesenhuetter@t-online.de







Die Stellung der Frau im Bild der Schöpfungsordnung





Ein Vortrag von Rolf Wiesenhütter




Teil 1



Ich möchte mich zunächst ganz herzlich bedanken, für die Einladung, heute hier sprechen zu dürfen.

Dies ist ja für mich mein "Debütvortrag" im Brüderlichen Kreis und es ist für mich eine ganz besondere Ehre, daß Sie und Ihr mir dieses wahrlich nicht einfache Thema anvertraut habt.

Die Frau in der Gemeinde, das ist ein großes Thema.

Viele haben darüber geredet, endlos viele Bücher sind zu diesem Thema geschrieben worden. Ich selbst habe vielleicht zwanzig davon gelesen und vielleicht ebenso viele Vorträge zu diesem Thema gehört.

Dabei habe ich mir oft gedacht, wie wenig doch von den Veröffentlichungen, die mir zugänglich waren, wirklich gut war.

Das meiste, was man darüber hören kann, ist wenig substantiell, und das liegt daran, daß man nicht exegetisch vorgeht, sondern einen Text aus seinem Zusammenhang löst, und diesen dann zu interpretieren.

Wenn man sich das dann näher betrachtet, dann gibt es eigentlich keinen Gedanken, der nicht irgendwann schon einmal irgendwo genannt worden wäre.

Ich möchte dieses Thema anders angehen, als es von den meisten Leuten getan wird. Bevor wir uns den provokanten Bibelstellen über die Frau in der Gemeinde widmen, möchte ich ein paar Sätze zum christlichen Menschenbild sagen, und dann möchte ich die Frage klären:

Wie kommt man eigentlich zu einer korrekten Aussage
über das, was die Bibel uns das weibliche Geschlecht lehrt?


Die wichtigste Aussage christlicher Anthropologie, ist die Ebenbildlichkeit.

Gott hat den Menschen, nach Genesis 1,27 - zu seinem Ebenbild geschaffen. Der Mensch ist demnach in gewisser Hinsicht ähnlich wie Gott.
Und das ist ganz wichtig für unsere weiteren Überlegungen:

Im anthropologischen Ansatz geht es um den Menschen. Es geht nicht um den männlichen Menschen oder um den weiblichen Menschen.

Der Mensch ist Schöpfung zur Gottesebenbildlichkeit.
Das heißt zuerst: Er ist Geschöpf, wie alle anderen Geschöpfe auch.

Aber von allen Geschöpfen ist der Mensch allein zum "Bild Gottes" auf Erden geschaffen und bestimmt.

Das Bild, oder Ebenbild ist etwas, was Gott selbst entspricht und entsprechen soll.

In seinem Ebenbild will der Schöpfer seinen Partner, , sein Echo und seine Ehre finden. Sein Ebenbild soll ihn vertreten und in seinem Namen handeln.

In seinem Bild soll man ihm selbst begegnen und seine Güte erfahren.

Der Mensch hat im Bild Gottes eine Sonderstellung im Kosmos. Die dinge und Tiere sind, was sie sind. Der Mensch aber ist ein Spiegel dessen, der ihn geschaffen hat.

Die Bestimmung des Menschen zur Gottesebenbildlichkeit sagt, daß der Mensch nicht im vorhandenen, irdischen aufgehen kann, sondern das die unendliche Distanz des Schöpfers von seiner Schöpfung auch den Menschen zur unendlichen Freiheit gegenüber allen endlichen Dingen und Verhältnissen und seiner eigenen Wirklichkeit bestimmt..

Es ist die Würde des Menschen, daß er in dieser Entsprechung gewürdigt wird.

Und der Glaube an die Bestimmung des Menschen zur Gottesebenbildlichkeit wird durch das alttestamentliche Bilderverbot geschützt.

Der Mensch soll sich kein Bildnis noch Gleichnis Gottes machen, weil er in der guten Schöpfung Gottes zwar die Welt sehen kann, aber nur er selbst das Bild und Gleichnis Gottes auf Erden darstellen kann.

Wer aber ist der Mensch?

Die Vorstellung, daß "der König" Gottes Ebenbild und Gottes Sohn sei, hat es immer gegeben, bei den Pharaonen, bei den absolutistischen Sonnenkaisern, wie bei modernen Diktatoren.

In der Schöpfungsgeschichte aber wird diese Königsideologie gleichsam demokratisiert.

Nicht ein König, sondern der Mensch, nicht der Mann, oder die Frau, sondern der Mensch, jeder Mensch und alle Menschen zusammen, sind zusammen zum Bild Gottes bestimmt.

Allerdings hat der Glaube an diese Bestimmung und Würde des Menschen eine eminent kritische Funktion.

Er verbietet die Vergottung der Herrscher, Führer und Genies. Auch einer männlichen Führungselite.

Er mutet "dem Menschen" die Freiheit dieses Auftrages zu, der ihnen aufträgt:

"Macht euch die Erde untertan."

Menschen sollen über Gottes Schöpfung herrschen, indem sie schaffen, aber nicht ausbeuten und zerstören.

Er ist in diesem Auftrag mächtig. Wer aber Macht gewinnt, wird verantwortlich für den Machtgebrauch.

Der Gedanke der Gottesebenbildlichkeit verbindet die Freiheit gegenüber der Welt mit der Verantwortung für die Welt vor Gott.

So ist der anthropologische Ansatz im Schöpfungsbericht niedergeschrieben, und die Wertigkeit des Menschen definiert.

Und damit kommen wir in die Problematik der Gegenwart, die damit zu tun hat, daß es dem Menschen schwierig ist, diese übertragene göttliche Macht der Verantwortung für die Natur und für die menschliche Zukunft des Menschen zu gebrauchen.

Der Mensch ist mit sich selbst uneins. Er macht sich Vorstellungen und Interpretationen und streitet sich, bis
zur Trennung.

Schon dieser anthropologische Ansatz zeigt, daß die Geschlechterauseinandersetzung eigentlich jeglicher Grundlage entbehrt.

Die Frage ist nur, wie kann ich das eigentlich vom biblischen Standpunkt her richtig begründen?


Wie kommt man eigentlich zu einer richtigen theologischen Aussage?

Man kommt dazu nicht, indem man einen Satz
aus dem Zusammenhang herausnimmt und dann auf den Buchstaben herum hackt.

Ich möchte das mal an einem Beispiel, nur mit einem Satz, hier erläutern. Das sind Argumente, die ich in der letzten Zeit gehört habe, und die Menschen ganz ernsthaft vorgetragen haben.

Paulus schreibt einmal:

"Einer Frau gestatte ich nicht, das sie lehre."

Da sagt also jemand: "Den Schwerpunkt muß man auf das Wort "einer" legen, denn Paulus hat hier lediglich einer ganz bestimmten Frau das lehren verboten."

Ein anderer sagt: Paulus sagt doch ausdrücklich "ich" gestatte das Lehren einer Frau nicht. Aber das ist nur seine Privatmeinung und das gilt auch nur für die damalige Zeit. Das darf man nicht verallgemeinern.

Ein dritter sagt: Das ist für die Gemeinde doch ganz ohne Bedeutung, weil die Tradition des Lehrens heute in der Gemeinde gar nicht mehr praktiziert wird. Heute wird gepredigt, das heißt das Evangelium wird weitergesagt, gelehrt wird an den Universitäten, und wie das zu handhaben ist, müssen andere klären.

Vielleicht treffen wir auch noch einen vierten, und der sagt: Wer weiß, ob das so überhaupt in der Bibel steht, schließlich sind uns die Originale der einzelnen Bücher ja heute gar nicht mehr zugänglich. Wahrscheinlich hat das jemand nachträglich da eingefügt.


Zu diesem Satz gibt es sicherlich noch weitere Interpretationen, aber ich wollte an einem kleinen
Beispiel deutlich machen, was man da alles so vermuten kann hinter einem Satz.

Damit hat aber noch keiner gesagt, was denn nun hier wirklich ausgesagt ist, es wurde lediglich gesagt, was man sich so vorstellt.

Das ist Interpretation, aber nicht Bibelexegese.
In der Exegese geht es darum, daß man nicht etwas herauslöst, sondern darum, daß man den Zusammenhang erkennt.

Ich möchte das ganz praktisch erklären:

Hier wird nun auch deutlich, warum ich gesagt habe, daß die Kombination meiner zwei Berufe eine Marktlücke sei. Manchmal kann man das eine mit dem anderen erklären.

Ich habe in meinem Verkaufsprogramm eine Maschine, die benötigt mindestens zwei Computer, wenn sie richtig arbeiten soll und wenn sie korrekte Ergebnisse liefern soll.

Auf diesen beiden Computern laufen verschiedene Programme, und von diesen Programmen, sieht man jeweils nur die Oberfläche.

Unterhalb dieser Oberfläche laufen aber weitere Programme ab, die aber für den Anwender gar nicht zu sehen sind.

Und dennoch, ohne diese Programme würde diese Maschine den Dienst komplett versagen.

Da läuft dann zum Beispiel ein Viewer, der das gescannte Bild auf dem Monitor sichtbar macht.

Dann gibt es da einen Plot - Direktor, der die auszudruckenden Dokumente vorbereitet und verwaltet.

Oder ein anderes Programm ist der Spooler, der die fertigen Dateien vom Rechner auf den Controller der Maschine spoolt.

Wenn eines dieser Programme ausfällt, das ist die Kernaussage, dann funktioniert das ganze System nicht mehr richtig.


Genau so wie diese Maschine arbeitet, genau so kommt man in theologischen Fragen zu Ergebnissen. Sicher wird jemand, der sich sehr lange mit der Bibel beschäftigt hat, anders damit umgehen, als jemand, der gerade angefangen hat darin zu lesen.

Aber ein Thema, über das so viel gestritten wird, wie dieses, wo es um eine scheinbare Bevormundung und Unterdrückung der Frau geht, verlangt viel Sorgfalt.

Da spielen viele Erkenntnisse die man im Laufe der Jahre gewonnen hat, eine so wichtige Rolle, daß man sie nicht unterdrücken darf, denn sonst kann man nicht zu richtigen Ergebnissen kommen.

Genauso wie in dieser Maschine bestimmte Programme zusammen laufen, genauso müssen in unserer Frage theologische Erkenntnisse, gewissermaßen als Programm im Hinterkopf mitlaufen, damit am Ende ein gutes und richtiges Ergebnis dabei herauskommt.

Und nun will ich aufzeigen, welche Programme da im Hintergrund bei mir gelaufen sind, die vordergründig eine entscheidende Rolle spielen, und die für die richtigen Aussagen in bezug auf die Frauen in der Gemeinde absolut wichtig sind.

Nur so kann man eigentlich der Sache gerecht werden, damit zum Beispiel auch Nicole am Montag wieder frohen Mutes in die theologischen Vorlesungen gehen kann, die sie zu einer guten Pastorin und Hirtin einer Gemeinde machen werden.


Was muß man bedenken?

Es gab letztes Jahr eine ganz tolle Werbekampagne, die lief unter dem Thema in allen Medien:

Machen sie sich das ganze Bild!

Zuerst wurde ein kleiner Ausschnitt gezeigt und danach das ganze Bild, wobei darauf geachtet wurde, daß man beim ersten Ausschnitt wirklich noch keine Vorstellung
Vom Ganzen bekam.

So möchte ich heute auch vorgehen, und durch anzeigen des ganzen Bildes ein Geheimnis lüften.

Das Neue Testament offenbart uns ja sieben Geheimnisse. Da steht dann jedesmal: Ich sage euch aber ein Geheimnis!

Das ist eine spannende Angelegenheit, und ich hätte gute Lust mal eine Vortragsreihe über die sieben Geheimnisse Gottes zu machen.

Aber heute lüften wir ein Geheimnis, in der chronologischen Reihenfolge ist das daß vierte Geheimnis Gottes.

Das ist deshalb so wichtig, weil wir in diesem Geheimnis die Überflüssigkeit der Streitereien um die Geschlechterrolle in der Bibel entdecken werden.


Fortsetzung folgt

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#2
Rolf

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Die Stellung der Frau im Bild der Schöpfungsordnung





Ein Vortrag von Rolf Wiesenhütter




Teil 2


Wir finden diesen Text in Eph. 5:32, wo geschrieben steht:

Eph 5:32 Das <5124> Geheimnis <3466> ist <2076> (5748) groß <3173>; ich <1473> sage <3004> (5719) aber <1161> von <1519> Christo <5547> und <2532> der <1519> Gemeinde <1577>.


Das ist übrigens ein Satz, der uns nachher direkt in der Auseinandersetzung begegnen wird.

Ich zeige nun kurz einige Dinge hier an, die ich in dieses Schaubild hier eintragen will, bevor ich dann quasi hier in der Mitte die Bibelstellen über die Frauen erkläre. Und wir sehen hier schon, daß alle diese Dinge, die ich jetzt nenne, hier unten hineinragen, wo es dann um die Aussagen geht, die wichtig sind.

Wenn es sich um eine Frage handelt, über die so viel gestritten wurde und wird wie diese, dann muß man berechtigter Weise fragen, wo kommen die Aussagen denn überhaupt her?

Was ist die Quelle?

Da wird sofort die Antwort kommen: Aus der Bibel!
Nun gibt es kein anderes Buch, das in so viele Sprachen übersetzt wurde, wie die Bibel. Es gibt auch kein anderes Buch, das so oft revidiert wurde und dem zeitgemäßen Sprachgebrauch angepaßt wurde.

Es gibt einen sprachwissenschaftliche Reichtum, der sich sonst nirgends findet. Das ist einerseits außerordentlich positiv, andererseits stellt es uns auch vor Probleme. Die Frage ist: wie weit sind unsere deutschen Übersetzungen sachlich richtig und brauchbar?

Wenn wir verschiedene deutsche Übersetzungen wie Elberfelder, Luther, Bruns oder Gute Nachricht der Reihe nach lesen, werden wir manchmal mit fast gegensätzlichen Aussagen konfrontiert.

Nun würde ich gern die Theologen unter uns fragen:

Welches ist denn eigentlich die zuverlässigste deutsche Bibelübersetzung?

Darüber ist viel philosophiert und gesprochen worden.

Die Frage ist: Von welchem Text wird übersetzt?

Ich mach das mal ganz einfach und verkürzt, weil das
nicht unser Hauptthema heute ist, sondern als Unterprogramm mitschwingt.

Die ersten Handschriften der Bibel existieren weitestgehendst nicht mehr. Es existieren von ihnen, wenn überhaupt, nur sorgfältig angefertigte Abschriften.

Nun ist es ja so, daß die Christen von Anfang an von ihren Gegnern verfolgt wurden. Unter anderem ging es auch darum, diese Handschriften zu finden und zu entwenden.

Daraus entstanden zwei große Linien, nämlich die Sammlungen der Texte, die während der Christenverfolgungen erfolgreich versteckten Manuskripte, die den Namen Textus Receptus bekam,
und die entwendeten, die auch gesammelt wurden und bis heute die "Alexandrinischen Schriften" heißen.

Von diesen Schriften ließ der römische Kaiser Konstantin I. , auch bekannt unter dem Namen Flavius Valerius, (280 -330 n.Chr.) von 50 verschiedenen Übersetzern Bibeln anfertigen.

Von diesen 50 Bibeln hat man zwei wiedergefunden, also zwei haben überlebt; heute sind sie bekannt unter den Namen "Codex Siniaticus" und "Codex Vaticanus."

Aus diesen beiden Schriften ließ der Kirchenvater Jerome ende des vierten Jahrhunderts die erste offizielle katholische Bibel schaffen, die den Namen "Latin Vulgate" bekam.

Interessant ist, daß Textforscher uns heute berichten, daß der "Textus Receptus" von der "Latin Vulgate"
bereits an mehr als 6000 !!! Stellen Abweichungen aufweist.

Nun kommt die Preisfrage für Protestanten:

Welche Texte benutzte denn Martin Luther, um die Bibel zu übersetzen??

Luther benutzte, jedenfalls um das NT zu übersetzen,
die griechische Übersetzung von Erasmus von Rotterdam (1520) und der übersetzte nachweislich vom "Textus Receptus."

Das heißt aber nicht, daß jetzt alle Bibelübersetzungen von Luther, die wir heute zur Verfügung haben, auf dem "Textus Receptus" beruhen.

Es gibt tatsächlich nur eine einzige deutsche Übersetzung die sich darauf bezieht, nämlich die Lutherbibel 1912, die von der englischen King James
Bibel 1611 übersetzt ist, und die ist nachweislich vom Textus Receptus übersetzt.

Alle anderen Lutherübersetzungen stammen aus Gründen, die ich jetzt nicht erläutern will von der Vulgata ab.

Dies nur um anzuzeigen, daß hinter meinen weiteren
Ausführungen eine Substanz steckt, die auf den ersten Blick nicht erkennbar ist.

Alle weiteren Textzitate entnehme ich der Lutherbibel 1912 und sind damit Textus Receptus - Übersetzungen.

2. Programm:

Wir dürfen nie vergessen, daß die Bibel kein abendländisches, sondern ein orientalisches Buch ist,
und das die orientalische Literatur sich einer Bildersprache bedient, die man verstehen muß.

3. Programm:

Die Bibel erhebt nicht den Anspruch, verbal, also wörtlich inspiriert zu sein, sondern vom Geist Gottes; und das bedeutet, daß der ganze Sinn einzelner aussagen
nicht immer vom Buchstaben her zu begreifen ist, sondern vom großen Zusammenhang her.

4. Programm:

Wir müssen die Frage klären: Wer war Paulus?

Paulus war einer der intelligentesten Männer seiner Zeit, er war vor seiner Bekehrung Schriftgelehrter, und das bedeutet, daß er sich auf die meisterhafte rabbinische Bildersprache der damaligen Pharisäer und Schriftgelehrten verstand, und diese auch einsetzte.
Deshalb werden wir ohne Kenntnis der rabbinischen Bildersprache nicht dahinterkommen, wovon Paulus wirklich redete.

5. Programm:

Gott offenbart seinen Willen durch sein Wort und hier in bestimmten Ordnungen.

Wir kennen
- die Schöpfungsordnung
- die Erlösungsordnung
- die Gemeindeordnung etc.

Alle diese Ordnungen sind letztlich nicht dem Buchstaben nach zu begreifen, sondern sie sind in das
übergeordnete Bild des Göttlichen Heilsplanes zu stellen, denn alle diese Ordnungen haben nur einen Zweck:

Gott und Mensch im Gegenüber in seiner jeweiligen Stellung darzustellen.

Und nur in diesem Bild kann begriffen werden, daß Gott nur im männlichen Terminus offenbart werden kann und sein Gegenüber immer weiblich ist und das hier überhaupt nicht die einzelne Frau, sondern die Braut des Lammes, nämlich seine Gemeinde angesprochen ist.
Und die ist beiderlei Geschlechts.

Wenn sich nun alle Bibelausleger darüber einig sind, daß die Stellung der Frau nur von der Schöpfungsordnung her begriffen werden kann, dann muß man konsequenterweise die Aussagen von Paulus und Petrus ins große Bild der Schöpfungsordnung stellen, aus dem deutlich wird, daß hier nicht das Geschlecht, sondern die Gemeinde, die Kinder Gottes als Ganzes angesprochen sind.

Dieses Geheimnis muß man zuerst entdecken, und das will ich gleich erklären.

6. Programm:
Übersetzungsprobleme:

Lehre = didasko = unveränderbar
Paradidomie= Sitte/Kultur =veränderb
Katecheo = Lehrtätigkeit

Geschwister adelphos = der Bruder
Adelphi = die Schwester
Choi adelphoi = die Geschwister
(gibt’s nicht in koine griechisch)

Es gehörte zur Kultur das bei der Anrede der Brüder die Schwestern automatisch mit angesprochen waren

7. Programm

Unterordnung
Ihr Männer liebet eure Frauen....
Schöpfungsordnung: Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch.

Um den Sinn dieses Satzes zu verstehen, muß man zuerst einmal ein Wortstudium über Fleisch machen.
Das griechische Wort für Fleisch ist "sarx" und hat einen verdächtigen Klang zu unserem deutschen Wort "Sarg."

In derEtymologie, der Lehre über die Herkunft des Wortes habe ich tatsächlich unter "Sarg" den griechischen Begriff "sarx" wiedergefunden.

Sarx war die Bezeichnung für einen besonderen in Assos (Kleinasien) gebrochenen Kalksandstein, der die Eigenschaft hatte, das Fleisch eines Leichnams in kürzester Zeit zu zerstören und in Asche zu verwandeln.

Dieser Zusammenhang wird uns verdeutlicht als Ergebnis der Beziehung von Mann und Frau.

Der eine soll sein eigenes egoistisches Wesen aufgeben bis zum Tod für den anderen, so wie Jesus im Bild der Erlösungsordnung sein eigenes Leben in den Tod gegeben hat. So sollen wir unsere eigene sündige Natur auch in den Tod Jesu geben.

Nur so kann es einen Sinn geben, in dem Beziehungen stattfinden, die nicht bevormunden und unterdrücken.


Ich möchte es hier jetzt dabei belassen und die lange Einleitung damit beenden, die notwendig ist, um im weiteren zu verstehen, was ich vor diesen Zusammenhängen jetzt zu dem sage was Paulus und auch Petrus über die Frauen in der Gemeinde sagen.


Allerdings beginne ich mit den Schöpfungsberichten, um nun das Bild der Schöpfungsordnung in soweit anzuzeigen, wie wir es für unser heutiges Thema brauchen.

Das ganze Bild ist viel größer, aber heute aus Zeitgründen nicht darstellbar.




Das ursprüngliche Schöpfungsmuster Gottes wird zur Richtschnur.

Wir wissen, daß es zwei Schöpfungsberichte in der Bibel gibt.

Auch über andere wichtige Fragen gibt es Mehrfachbe- richte, beispielsweise in den Evangelien.

Das ist die göttliche Methode, unterschiedliche Gesichtspunkte der gesamten Wahrheit darzustellen.

Und die Verzerrungen im wahrhaftigen Verständnis des Wortes entstehen dann, wenn diese Darstellungen nicht in der angemessenen Spannung zueinander belassen werden, weil da scheinbar Widersprüchliches zu lesen ist.

Vom heutigen religiösen Frauenrechtlertum wird der erste Schöpfungsbericht in 1. Mose 1 überbetont, während die Unterdrückung der Frau auf der Grundlage des zweiten Schöpfungsberichtes von 1. Mose 2 abgestützt wird.

Dabei haben beide Schöpfungsberichte zueinander ihren Sinn.


Fortsetzung folgt

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#3
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Die Stellung der Frau im Bild der Schöpfungsordnung





Ein Vortrag von Rolf Wiesenhütter




Teil 3


Die erste Erzählung der Schöpfung ist vertikal.


Ihr Standpunkt ist oben im Himmel.

Die Erzählung beschäftigt sich primär mit dem Schöpfer als dem Ursprung der Erde und ihrer Bewohner, insbesondere der Menschheit.

Der zweite Schöpfungsbericht wird horizontal berichtet.

Sein Standpunkt ist unten auf der Erde, das primäre Interesse liegt in der Beziehung es Mannes zu seinem Schöpfer, zu Pflanzen und Tieren und auch zur Frau.

Die Frage nach dem Geschlecht findet sich in beiden Erzählungen und ist grundlegend für beide Beziehungen:
sowohl die vertikale zwischen Gott und Mensch, als auch die horizontale zwischen Mann und Frau.

Es besteht eine Analogie, also eine Gleichheit zwischen den beiden Erzählungen, und darauf ruht die ganze Bibel.

Deshalb werden die Rollen von Frau und Mann nie vertauscht, weder im Alten- noch im Neuen Testament.

Beide Kapitel betonen sowohl den Unterschied zwischen den Geschlechtern als auch ihre Ähnlichkeit.


Und nun heißt es zunächst in 1. Mose 1:27 ...” daß beide, Mann und Frau nach dem Bild Gottes geschaffen sind.”

Bild bedeutet Reflexion oder Reproduktion.

Mann und Frau sind von derselben Art und unterscheiden sich von allen anderen Lebewesen. Sie sind deshalb ebenbürtig in der Wertschätzung, in den Möglichkeiten und in der Bestimmung.

Das ist die erste Aussage der Schrift zum Geschlecht, und sie ist richtig gesehen grundlegend für alle weiteren biblischen Offenbarungen.

Es ist nun an uns, in die Bibel nicht moderne, soziale Streitfragen in die Bibel hineinzulesen.

Die offensichtliche Bedeutung liegt in der Ähnlichkeit der menschlichen Wesen( Mann und Frau) mit ihrem Schöpfer
im Unterschied zu allen anderen Geschöpfen.

Weshalb wird nun die Geschlechtlichkeit im gleichen Atemzug genannt wie das göttliche Ebenbild ?

Da werden die unterschiedlichsten Antworten gegeben
heutzutage.

Viele lehnen jeden Zusammenhang ab und nehmen ”Bild” als rein geistlichen Wesenszug, und männlich oder weiblich als rein körperliches Attribut, als den Teil der menschlichen Natur, der mehr den Tieren ähnelt als Gott.

Andere sehen ein aufgeteiltes Bild, bei dem nur Mann und Frau zusammen die ganze Darstellung Gottes sein können

Wenn das so wäre, dann könnte Jesus, der ja bekanntermaßen ganz Mensch war, wohl kaum der ganze Abdruck des göttlichen Wesens sein, wie es in Hebr. 1;3 heißt.

Ebensowenig könnte die ganze Fülle der Gottheit in ihm wohnen, wie es in Kol. 1; 19 steht.


Ein dritter Weg betont gemeinschaftliche Personalität. Gott sei tri - personal, - Mehrzahl - weil er gesagt hat: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde. Mann und Frau würden zusammen Vater, Sohn und Heiligen Geist widerspiegeln.

Aber auch das nicht konsequent durchdacht, oder man könnte auch sagen: Das ist eben intellektueller Kopfglaube.

Die Bibel zieht diese Parallele nie. Man müßte sich sonst fragen, warum Jesus nie heiratete und warum es keine drei Geschlechter gibt.

Aber so grübelt sich die Menschheit was zusammen und streitet sich bis zur Trennung darüber wer recht hat.

Dabei ist das ganz einfach, was hier in 1.Mose 1;27 steht.

Der Vers betont, daß beide Geschlechter Träger desselben göttlichen Bilds sind, nicht mehr und nicht weniger.

Und zwar im Bild der Schöpfungsordnung im Gegenüber zu Gott.

Sie sind gleichwertig. Völlig gleichwertig!
Gott erhebt den begnadeten Sünder im Bild der Schöpfungsordnung und der Erlösungsordnung auf seine Stufe.

Aber der Mensch wird dadurch nicht Gott gleich.


Deswegen wird hier in der Geschlechtlichkeit im Bild von Christus und der Gemeinde gezeigt, daß Gleichwertigkeit nicht Austauschbarkeit bedeutet.

Es wird angezeigt, daß die Stellung Gottes und die Stellung des Menschen vor Gott nie vertauscht werden dürfen.

Mit der Beziehung der Menschen untereinander hat das gar nichts zu tun. Darauf kommt man nur, wenn man
Immer nur auf dem Buchstaben herumhackt, anstatt den geistlichen Überbau zu sehen.


Denn jetzt gibt Gott einen Auftrag. Er sagt beiden, Mann und Frau:

”Macht euch die Erde untertan und herrscht über sie.”

Er gibt ihnen den Auftrag es zusammen zu tun, er überträgt den Auftrag nicht an einen Einzelnen.

Im Bild der Schöpfungsordnung zeigt das an, daß er in Jesus Christus selbst daran beteiligt ist, und von daher verstehen wir, daß innerhalb der gemeinsamen Aufgabe die besonderen Rollen aber ganz unterschiedlich aussehen. Das sehen wir schon wenn wir weiterlesen, daß sie sich mehren sollten und die Erde bevölkern.

Während wir schon im wörtlichen Zusammenhang die Frage an die Feministinnen stellen können:
" Wie machen wir das mit dem Rollentausch?" -
wird im Bild der Schöpfungsordnung klar:

Gott offenbart sich im männlichen Terminus als der Samengeber des Wortes Gottes und die Braut des Lammes ist der Träger des göttlichen Samens mit dem Auftrag diesen Samen weiterzugeben.

Die Geschlechterrolle hier steht für das Bild der Schöpfungsordnung, und die Bedeutung ist hier:

So ist die Rollenvergabe, der Mensch kann nicht die Geberrolle übernehmen, im Bild der Schöpfungs-ordnung wird klargestellt daß der zwischen Gott und Mensch kein Rollentausch möglich ist.


Und im ersten Buch Mose, im ersten Schöpfungsbericht wird betont, welche Wesenszüge beiden Geschlechtern gemeinsam sind.

Im zweiten Buch Mose werden dagegen diejenigen dargestellt, die nicht gemeinsam sind.

Wir lesen:

Gott erschuf die Frau

- aus einem anderen Material
- mit einer anderen Absicht
- zu einem anderen Zeitpunkt


Diese drei Unterschiede werden im Neuen Testament als bedeutsam für die Rolle von Frau und Mann genannt.

Die Frau ist vom Manne genommen... nicht vom Staub der Erde. Mit dieser Erkenntnis stützt Paulus in 1. Kor. 11; 8 die Führungsstellung des Gottes.

Er sagt: ”Die Frau ist um des Mannes willen gemacht, das Umgekehrte ist nicht der Fall. Sie soll ihm eine Gehilfin sein.

Aber das Wort Hilfe unterstellt in keinster Weise Minderwertigkeit. Im Gegenteil.

Diese ”Hilfe” unterstellt aber auch nicht Gleichheit, denn Gottes Hilfe ist mittragende Hilfe. Sie ist unterstützend, kraftvoll, aber sie ersetzt Gott nicht als den Geber aller Gaben.

Die Frau wurde nach dem Mann geschaffen. Auch diese zeitliche Priorität zieht Folgerungen nach sich.

Paulus schreibt in 1. Tim 2;13: ”Der Erstgeborene trägt die Verantwortung und Autorität über die späteren Nachkommen.


Diese drei Aspekte der Erschaffung der Frau gibt ihrer Anwendung in der Lehre der Apostel das Licht in bezug auf Gottes großen Schöpfungs- und Erlösungsplan.

Gott und der Mensch können miteinander in Beziehung treten, weil sie dasselbe Bild tragen, und dennoch ist der Mensch Gott untergeordnet. Derselbe Diese Analogie wird in der Geschlechtlichkeit im Bild der Schöpfungsordnung sichtbar.

In der Geschlechtlichkeit verkörpert das Männliche das Göttliche und das Weibliche das Menschliche.

Juden und Christen haben diese Analogie übrigens im Hohen Lied Salomos gesehen, (wo Gott übrigens nie erwähnt wird, wie auch in der anderen Liebesgeschichte, im Buch Esther).

Das bedeutet aber, daß wir hier eine Parallele sehen, die nicht umkehrbar ist.

Gott offenbart sich uns mit männlichen Bezeichnungen.
Er ist unser Vater, nicht unsere Mutter. Er ist unser König, nicht unsere Königin; unser Bräutigam, nicht unsere Braut.

Gott wurde in der Menschwerdung ein Mann.

Andererseits gebraucht Jesus ein weibliches Wort für seine Gemeinde; er liebt sie und gibt sich selbst für sie hin. In Eph. 5:25 können wir eine weitere Analogie sehen: die göttlich / menschliche Beziehung wird hier zum Vorbild für die Beziehung zwischen Mann und Frau in der Ehe.

Nun werden wir von Ereignissen in dieser Welt irritiert.
Ein bekannter Schriftsteller behauptete kürzlich, von Gott könne ebensogut in weiblichen Symbolen gesprochen werden wie in männlichen.

Ich habe darüber lange nachgedacht. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen, als ich in einem Buch von Helmut Thielicke las, das den Titel trägt:

"Auf der Suche nach dem verlorenen Wort."

Helmut Thielicke nennt verschiedene Gründe, warum das Evangelium immer mehr verfällt und nennt in einem Nebensatz eine "abartige feministische Theologie, die das Bild dessen zerstört, was einmal im Mittelpunkt der Reformation stand, dem Zeugnis des göttlichen Heils."

Man merkt nicht, daß man das Ebenbild Gottes im Menschen durch solche Ansinnen zerstört. Der Schöpfungsgedanke wird auf den Kopf gestellt.

Wir sehen das, wenn wir im 1. Mose drei weiterlesen. In der Sündenfallgeschichte lesen wir, daß chronologisch Eva als erste gesündigt hatte, weil Satan sich als erstes an sie heranmachte.

Warum tat er das denn?

”Dividere per vincere” das ist eine alte militärische Maxime und heißt auf deutsch: Spalten - um zu besiegen.
Da war eine bewußte Herausforderung der göttlichen Ordnung, Eva herauszufordern, die Führungsrolle Gottes zu übernehmen.

Nun betont das Neue Testament diesen Punkt in 1. Tim. 2:14:
”Adam ist nicht verführt worden, jedoch Eva.”


Eva hat ihre Täuschung anerkannt, sie sogar als Entschuldigung vorgebracht. (1Mo.3;13)

Geschaffen in Gottes Ähnlichkeit ist sie auf das Verlangen hereingefallen, wie Gott zu sein.

Aber haben wir gelesen, wer die Verantwortung dafür übernehmen mußte ?

Theologisch war Adam der erste, der sündigte. Paulus schreibt es in Röm 5:12, daß Adam für das Einbringen von Sünde und Tod in die menschliche Rasse verantwortlich ist und nicht Eva.

Der Grund ist nicht, daß Eva unschuldig war. Gott hat sie ebenfalls bestraft und ihre Handlung hat auch sie zur Sünderin gemacht (1. Tim 2:14) obwohl sie verführt wurde.

Aber grundsätzlich wurde Adam für die gesamte Situation von sich und Eva für verantwortlich gehalten.


Das ist vom Buchstaben her gar nicht zu begreifen.
Es würde dem Gedanken widersprechen, daß vor Gott jeder selbst für sich verantwortlich ist.

Man kann es nur verstehen, wenn man das ganze Bild sieht. In der Schöpfungsordnung wird klar: Das Männliche, also Gott hat die Führungsrolle, und er übernimmt durch den Tod seines Sohnes die Verantwortung für unsere Vergehen.


Als Adam und Eva aus dem Paradies geworfen wurden, hatte das viele Nachteile für sie. Aber ihre ehelichen Beziehungen wurden nicht erwähnt, es wird Adam auch nicht gesagt, er solle über sein Weib herrschen.

Wenn heute das Wort herrschen zur Beschreibung der Ehebeziehung eingebracht wird, dann ist das ein Wort das in der Bibel nur in Bezug auf andere Geschöpfe erwähnt wird und im Zusammenhang mit beiden; Mann und Frau, gebraucht wird, dann zeigt das nicht die biblische Einführung von Unterordnung an, sondern das nicht verstehen von Gottes wahrhaft genialen Plan.

Die Verantwortung zum Führen haben die Männer zum Beherrschen gesteigert. Die Auswirkung ist, daß beide Geschlechter das jeweils andere als Objekt für eigene Zwecke sehen und mißbrauchen.

Dieser Situation kann nur durch göttliche Gnade und Erlösung abgeholfen werden, niemals aber durch Gesetzeserlasse oder Revolution, Frauenquoten oder was uns noch so alles einfällt in unserer Einfältigkeit.

Gottes Strategie ist, auf Erden eine Gemeinschaft von Männern und Frauen zu schaffen, die, wie einst Adam und Eva, nach seiner Schöpfungsordnung leben.

Davon ausgenommen ist nur die Nacktheit, die nie mehr zurückkehrt, nicht einmal im Himmel.

Und alles, aber auch alles was Gott über die Stellung von Mann und Frau in seinem Wort gesagt hat, ist gut und richtig und wichtig, aber funktionieren tut das deshalb nicht, weil der Mensch, Mann und Frau gleichermaßen, nichts besseres zu tun hat, als seine eigenen Gesetzmäßigkeiten dem anderen Geschlecht aufzuzwingen.

Von hierher verstehen wir auch, warum Jesus die Unterscheidung und Eigentümlichkeit der Geschlechter abgeschafft nicht abgeschafft hat.

Wenn es hier um Diskriminierung des weiblichen Geschlechtes gegangen wäre, dann hätte Jesus dagegen Stellung bezogen.

Denn die Unterscheidung der Geschlechterrolle bezieht sich nicht auf alte jüdische Traditionen, sondern auf den Heilsplan Gottes.


Schauen wir uns an, wie Jesus mit dieser Frage umging.

Erste Tatsache: Jesus war ein Mann. Weil Gott sich als männlich offenbarte, konnte er nur in männlicher Gestalt ”Fleisch” werden, und die Fülle Gottes kann leibhaftig nicht in einer Frau wohnen.

Zweite Tatsache: Das Verhalten Jesu gegenüber Frauen und seine Beziehung zu ihnen sind einzigartig in der Religionsgeschichte und stehen in auffälligem Kontrast zum Verhalten der jüdischen Rabbis seiner Tage.

Dritte Tatsache: Jesus war Junggeselle., aber er war in sich selbst vollendet. Seine Braut und das Hochzeitsmahl des Lammes (Offb) entsprechen unserem und nicht seinem Bedürfnis.

Vierte Tatsache: Jesus hatte Frauen gedient. Am deutlichsten ist das im Lukasevangelium zu sehen. Wie er mit den Frauen umging, war ein wesentlicher Bestandteil seiner öffentlichen Lehre.

Er hat die Frauen auch privat unterwiesen. Maria in ihrem Haus in Bethanien und die Samariterin am Jakobsbrunnen sind Beispiele.

Er hat für Frauen Wunder getan, angefangen bei der Schwiegermutter des Petrus bis zur Witwe von Nain.

Und das alles lief der jüdischen Tradition von damals zuwider. Jesus stellte sich über die mosaischen Gesetzesvorschriften und wendete Strafe ab. Er hat sich damit ganz eindeutig gegen die Tradition gewendet, anstatt Kompromisse mit ihr zu schließen, als es um die Stellung der Frau geht.

Niemand hat die Frauen mit mehr Respekt behandelt in der damaligen Zeit, wie Jesus.


Fünfte Tatsache: Jesus ließ sich von den Frauen dienen.
Er war nicht darüber erhaben, von Frauen Hilfe anzunehmen. Er bat die Samariterin um einen Schluck Wasser. Frauen sind mit ihm und seinen Jüngern umhergezogen. (Luk. 8:1-3; Mark. 15:41)


Wir stellen im Dienst von Jesus keinerlei Diskriminierung zwischen den Geschlechtern fest. Und Jesus ist unser Vorbild, und wir sollen ihm nacheifern.


Die Haltung Jesu den Frauen gegenüber und seine Beziehung zu ihnen zeigen uns die geistlichen Beziehungen zwischen den Geschlechtern.

Eine umfangreiche Wegweisung wenn es um den Dienst, die Führung und Leitung in der Gemeinde geht sehen wir aber nicht.


Fortsetzung folgt

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Die Stellung der Frau im Bild der Schöpfungsordnung





Ein Vortrag von Rolf Wiesenhütter




Teil 4





Jesus gab keinerlei direkte Belehrung, wie die gemeindliche Struktur aussehen sollte.

Über das Leben Jesu berichten uns die vier Evangelien.:

- sie sollte apostolisch sein
- sie sollte eins sein,
- sie sollte heilig sein.


Die Lehre der Gemeinde bestand nicht nur einfach darin, zu versuchen die Evangelien in die Tat umzusetzen, sondern die Lehre und Praxis der Gemeinde ruhten fundamental auf den Taten der Apostel in der Apostelgeschichte und ihren Aussagen in den Briefen.

Da die Evangelien der Apostelgeschichte vorangeht, können wir hier anfangen. Ob wir nun die Apostelgeschichte als zweiten Band des Dr. Lukas, als Taten der Apostel, als taten des Heiligen Geistes oder als Fortsetzung der Taten von Jesus (Apg. 1:1) verstehen; wir sind vor einem Bild der Gemeinden, wie sie wirklich waren, wie ihre göttliche Bestimmung war, und wie sie heute noch sein sollten.

Die Frauen werden oft erwähnt.

Im ersten Kapitel finden wir sie mit den Männern betend, im zweiten Kapitel prophezeien sie zusammen mit den Männern (Apg. 2:18).



Paulus ermutigt übrigens Frauen in 1. Kor. 11:5, beides zu tun.


Es gab auch schon vor Pfingsten Prophetinnen (Luk. 2:36)
und es wird sie auch nachher geben. (Apg. 21:9)

Frauen spielten eine Schlüsselrolle bei der Gründung neuer Gemeinden, z. B. in Philippi, in Thessaloniki, in Beröa und in Athen.

Priscilla und Aquilla arbeiten zusammen, um Apollos den Weg Gottes noch genauer auszulegen. (Apg 18:26)

Wenn wir in der Apostelgeschichte auch durchgehend die patriarchalische Führungsrolle sehen können, so hat dies doch die Bedeutung, die man im Bild der Schöpfungsordnung sieht:

Gott hat die Führungsrolle, der Mensch lebt in der Unterordnung.

Deshalb findet sich eine auffällige Ähnlichkeit zu alttestamentlichem Vorgehen. Die Apostelgeschichte offenbart keine radikale Veränderung der Rollen der Geschlechter.

Petrus dagegen drückt seine Lehrmeinung in sehr deutlicher Sprache aus. aus. Er geht soweit, daß er eine Unterordnung für die Ehefrau lehrt. Und Petrus redet als verheirateter Mann.

Selbstverständlich befaßt sich Petrus mit der Ehe und nicht mit dem Dienst, aber seine totale Übereinstimmung mit Paulus in dieser Frage sowie seine Definition der Paulusbriefe als inspirierte Schrift (2.Petr.3:16) machen eine unterschiedliche Ansicht in der Frage der Rolle der Frau in der Gemeinde höchst unwahrscheinlich.

Aber man muß doch hier einmal über die Frage nachdenken, warum alle die Belehrungen von Petrus und Paulus sich ausschließlich auf verheiratete Frauen beziehen.

Das ist nur vom Bild des göttlichen Heilsplanes her zu erklären, weil Jesus sich mit der Braut des Lammes vermählt, und das ist eben nicht eine einzelne Frau, sondern seine Gemeinde, bestehend aus Frauen und Männern.

Sowohl Petrus als auch Paulus gebieten den Frauen, sich ihren Männern unterzuordnen, aber sie ermahnen die Männer nie, sich ihren Frauen unterzuordnen.

Aber zu dem Mann heißt es, seine Pflicht gegenüber der Frau heißt es, sie zu lieben und sich für sie hinzugeben. (Eph 5:25-28)


Entscheidend ist, daß dieses Modell für christliche Gemahlinnen aus der patriarchalischen Periode des Alten Testamentes stammt, das ist wichtig für unsere Betrachtung.

Die Frauen sind Miterben des ewigen Lebens Mann und Frau sind verschieden in dieser Welt, wenn aber das Reich endgültig voll ererbt ist, werden sie gleich sein. (Matth. 25:34)




Wir als die Braut des Lammes, werden Gott gleich sein, wenn der Heilsplan Gottes erfüllt ist. Bis dahin gibt es einen Unterschied zwischen Gott und Mensch, und deren Stellung darf nicht verwechselt werden.




Kommen wir nun abschließend und endlich zu Paulus.

Ich möchte die paulinischen Texte mit Galater 3:28 beginnen, weil kein anderer Text in bezug auf die Stellung der Frau häufiger zitiert wird, als dieser.

Keinem anderen Text hat man soviel Bedeutung zugemessen; er ist sozusagen d i e Unabhängigkeitser- klärung der Frau; er wird als letztes Wort zur Sache zitiert.

Hier heißt es:
28 Hier ist <1762> (5748) kein <3756> Jude <2453> noch <3761> Grieche <1672>, hier ist <1762> (5748) kein <3756> Knecht <1401> noch <3761> Freier <1658>, hier ist <1762> (5748) kein <3756> Mann <730> noch <2532> Weib <2338>; denn <1063> ihr <5210> seid <2075> (5748) allzumal <3956> einer <1520> in <1722> Christo <5547> Jesu <2424


Wenn es je einen Text gab, der aus dem Zusammenhang gerissen und als Vorwand mißbraucht wurde, dann dieser hier.

Sollte ”weder Mann noch Frau” tatsächlich bedeuten, daß das Christentum anerkennt, daß es keine Unterschiede der Natur zwischen Mann und Frau gäbe, dann wären ihre Rollen in der Ehe absolut austauschbar.

(Was wäre dann beispielsweise an einer homosexuellen Beziehung falsch)

Wenn wir diesen Text und sein Umfeld sorgfältig untersuchen, dann werden wir folgendes feststellen:

1. Der Brief an die Galater setzt sich als Ganzes mit zwei Gefahren in den Gemeinden in Galatien auseinander - einerseits dem Versuch, Glaube auf dem mosaischen Gesetz aufzubauen (Beschneidung) anstatt auf die Verheißungen Abrahams, und andererseits mit Auslegung der Freiheit als Freipaß für das Fleisch.

Dieser doppelte Irrtum greift das Fundament unserer Stellung zu Gott an und hat damit mit der vertikalen Beziehung von Gott und Mensch zu tun und nicht mit horizontalen, sozialen und zwischenmenschlichen Beziehungen. (Schöpfungsordnung)

2. Der unmittelbare Zusammenhang von Gal. 3 ist nicht die Rolle von Männern und Frauen oder deren Beziehungen zueinander.

3. Das Thema ist das Erben des Segens der Verheißung an Abraham und seinen Samen. Dieses Erbe konnte weder von einem Sklaven (Ismael), einem Mädchen oder einem Heiden geerbt werden.

4. Jesus erfüllt diese Bedingungen und ist offensichtlich der sohn und Erbe.

5. Durch totale Identifikation mit Christus kann jedermann am Erbe teilhaben.

6. Eine wörtliche Übersetzung von Vers 28 würde lauten:
”...nicht ist da männlich und weiblich, denn ihr alle seid einer in Christus.”

7. Identifikation mit Christus wird also zur Identität mit dem einen freien jüdischen und männlichen nachkommen Abrahams - wodurch wir alle qualifiziert werden den verheißenen Segen zu erben, der durch Christus Jesus auf uns kommt.

8. So sind alle Gläubigen Söhne in Christus. Dies erklärt auch, weshalb die frühen Gemeinden stets kollektiv mit Brüder und nie als Geschwister angesprochen wurden.

9. Da alle Söhne sind, sind alle Erben, was für Töchter nie möglich wäre. (Gal 3:29)

10. So ist also in Christus weder Jude noch Grieche, nur Jude; weder Sklave noch Freier, nur Freier; weder männlich noch weiblich, nur männlich !


Wenn dieser Vers aus dem Erbschafts- Zusammenhang herausgenommen wird um alle geschlechtlichen Unterschiede abzuschaffen, dann ergeben sich Widersprüche mit der Lehre von Paulus über homosexuelle Verhältnisse, über Pflichten von Ehegatten, die Haltung von Sklaven ihren Herren gegenüber, über Gottes Zukunftspläne mit Israel (Röm. 11) und besonders, was seine Qualifikationen für Dienste von Frauen in der Gemeinde anbetrifft. (1. Kor. 11,3-6)


Wir sehen also, was dabei herauskommt, wenn man einen Vers aus seinem Umfeld nimmt und für sich allein interpretiert.

Wir dürfen ihn nicht aus dem großen Bild der Schöpfungsordnung herausnehmen, wenn wir begreifen wollen, daß es in diesem Text überhaupt nicht um die Frage von Mann und Frau im wörtlichen Sinne geht.


Wir wollen uns weitere Schlüsselpassagen im Wort Gottes ansehen. Ich kann das heute aus Zeitgründen nicht bis ins letzte Detail auslegen, sondern ich möchte mich auf die wichtigsten Punkte konzentrieren, die immer wieder für Meinungsverschiedenheiten sorgen.

Gerade diese Bibelstellen sind heute dafür verantwortlich, daß es immer mehr neue Übersetzungen gibt, die hier ganz radikale menschliche Standpunkte vertreten.

Ich möchte nun die grundsätzliche Kontroverse untersuchen, ob Paulus eine Unterordnung auf Grund des Geschlechtes von Mann und Frau lehrt und ob dieser Teil des Wortes Gottes auch für uns heute gilt.

Meinen Ausführungen zugrunde liegt der Bibeltext aus Ephemer 5: 21-33. Das ist das klassische Kapitel zu den Fragen die Unterordnung biblische Unterordnung betrifft.



Fortsetzung folgt

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Die Stellung der Frau im Bild der Schöpfungsordnung





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Teil 5



Ich würde das gerne lesen !!



21 und seid <5293> <0> untereinander <240> untertan <5293> (5746) in <1722> der Furcht <5401> Gottes <2316>.
22 Die Weiber <1135> seien <5293> <0> untertan <5293> (5732) ihren <2398> Männern <435> als <5613> dem HERRN <2962>.
23 Denn <3754> der Mann <435> ist <2076> (5748) des Weibes <1135> Haupt <2776>, gleichwie <5613> auch <2532> Christus <5547> das Haupt <2776> ist <2532> der Gemeinde <1577>, und er <846> ist <2076> (5748) seines Leibes <4983> Heiland <4990>.
24 Aber <235> wie <5618> nun die Gemeinde <1577> ist <5293> <0> Christo <5547> untertan <5293> (5743), also <3779> auch <2532> die Weiber <1135> ihren <2398> Männern <435> in <1722> allen Dingen <3956>.
25 Ihr Männer <435>, liebet <25> (5720) eure <1438> Weiber <1135>, gleichwie <2531> Christus <5547> auch <2532> geliebt <25> (5656) hat die Gemeinde <1577> und <2532> hat <3860> <0> sich selbst <1438> für <5228> sie <846> gegeben <3860> (5656),
26 auf daß <2443> er sie heiligte <37> (5661), und hat sie gereinigt <2511> (5660) durch das Wasserbad <3067> <5204> im <1722> Wort <4487>,
27 auf daß <2443> er sie <846> sich selbst <1438> darstellte <3936> (5661) als eine Gemeinde <1577>, die herrlich <1741> sei, die nicht <3361> habe <2192> (5723) einen Flecken <4696> oder <2228> Runzel <4512> oder <2228> des <5108> etwas <5100>, sondern <235> daß <2443> sie heilig <40> sei <5600> (5753) und <2532> unsträflich <299>.
28 Also <3779> sollen <3784> (5719) auch die Männer <435> ihre <1438> Weiber <1135> lieben <25> (5721) wie <5613> ihre eigenen <1438> Leiber <4983>. Wer sein <1438> Weib <1135> liebt <25> (5723), der liebt <25> (5719) sich selbst <1438>.
29 Denn <1063> niemand <3762> hat jemals <4218> sein eigen <1438> Fleisch <4561> gehaßt <3404> (5656); sondern <235> er nährt <1625> (5719) es <2532> und pflegt <2282> (5719) sein <846>, gleichwie <2531> auch <2532> der HERR <2962> die Gemeinde <1577>.
30 Denn <3754> wir sind <2070> (5748) die Glieder <3196> seines <846> Leibes <4983>, von <1537> seinem <846> Fleisch <4561> und <2532> von <1537> seinem <846> Gebein <3747>.
31 "Um deswillen <473> <5127> wird ein Mensch <444> verlassen <2641> (5692) <846> Vater <3962> und <2532> Mutter <3384> und <2532> seinem <4314> <846> Weibe <1135> anhangen <4347> (5701), und <2532> werden <1519> die zwei <1417> ein <3391> Fleisch <4561> sein <2071> (5704).
32 Das <5124> Geheimnis <3466> ist <2076> (5748) groß <3173>; ich <1473> sage <3004> (5719) aber <1161> von <1519> Christo <5547> und <2532> der <1519> Gemeinde <1577>.
33 Doch <4133> auch <2532> ihr <5210>, ja <1520> ein <2596> <1520> jeglicher <1538> habe <3779> lieb <25> (5720) sein <1438> Weib <1135> als <5613> sich selbst <1438>; <1161> das Weib <1135> aber <2443> fürchte <5399> (5741) den Mann <435>.

Hier steht nun allerdings fast wörtlich, was ich heute nachmittag versucht habe zu erklären.

Es ist sozusagen das Schlüsselwort für alle anderen Worte die Frau betrfffend.


Nun muß man zunächst verstehen, daß der 21. Vers hier von den verschiedenen Bibelauslegern unterschiedlich zugeordnet wurde. Also die Einteilung der Themen innerhalb dieses Kapitels wird unterschiedlich festgelegt.

Bei einigen Übersetzern steht der 21. Vers am Ende des vorigen Themas, bei anderen als Einleitung zum Thema Unterordnung.

Dieser Satz: ”Ordnet Euch einander unter in der Furcht Christi steht also gewissermaßen dazwischen in einem doppelten Zusammenhang, und ich glaube dem wird man eigentlich am ehesten gerecht, wenn man ihn beidemal berücksichtigt.

Wenn man das nämlich tut, dann wird die Unterordnung von Ehegatten unter ihre Gattinnen genauso betont, wie die der Frau unter den Mann.

Wenn ich den 21. Vers als Bindeglied zwischen den beiden Abschnitten betrachte, dann schaut das Wort ”einander”
(ordnet euch einander unter) zurück auf die vorhergehenden allgemeinen Ermahnungen, die auf alle Gläubigen angewendet werden. (siehe z.B. Vers 19: Werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Reden und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit Eurem Herzen singt.

Das spricht dann die Demutshaltung an, die als Zeichen geistlicher Reife gesehen wird, wie es in Phil. 2:3 zum Ausdruck kommt.

Das Tätigkeitswort ”unterordnen” zeigt auf den nächsten Abschnitt, der von der allgemeinen, gegenseitigen Unterordnung zu einseitiger Unterordnung im jeweiligen besonderen Zusammenhang übergeht.

Das Wort ”unterordnen" wird nicht auf die Ehemänner angewendet, weder hier, noch an anderer stelle im Neuen Testament, auch nicht auf die Frau, sondern auf beide gemeinsam in Christus.

Der Mann soll das ”Haupt” der Frau sein, so wie Christus das Haupt der Gemeinde ist. Noch nie hat jemand behaupten wollen, die Gemeinde sei ihrem Haupt nicht untertan.

Das Haupt hat die Aufgabe, Richtungsweisend zu sein.
Er soll aber auch in die richtige Richtung weisen, getragen auf dem Fundament des Wortes Gottes.


Der Unterschied der Verantwortung wird hier ganz klar. Es ging Paulus überhaupt nicht darum, die Geschlechter in der Wertigkeit auseinander zu dividieren.

Paulus hält an der Schöpfungsordnung fest, wenn er sagt, in der ”Ein - Fleisch - Beziehung” ist der Mann das ”Haupt (V.23) und die Frau der Leib(V28), wie Christus das Haupt, und die Gemeinde sein Leib ist.

Und deshalb soll der Bund, den Gott mit den Menschen gemacht hat, weder eine Diktatur noch eine Demokratie sein, sondern das Männliche im Bild der Schöpfungsordnung soll auf dem Fundament biblischer Ordnung die Richtung angeben.

Aber der Mensch hat in seiner Spitzfindigkeit ein paar kleine Änderungen vorgenommen, wie zum Beispiel eine falsche Themeneinteilung, und meint, er kann nun eine Diktatur in Bezug auf die Frau in biblischer Übereinstimmung errichten.

Ich kann dazu nur sagen: Mensch paß auf, daß du auf den richtigen Weg kommst.

Der zweite Text, der uns interessiert, steht in 1. Kor. 11:2-16

Wir wollen den Text zunächst lesen.

2 <1161> Ich lobe <1867> (5719) euch <5209>, liebe Brüder <80>, daß <3754> ihr an <3415> <0> mich <3450> denkt <3415> (5769) in allen Stücken <3956> und <2532> haltet <2722> (5719) die Weise <3862>, wie <2531> ich sie euch <5213> gegeben habe <3860> (5656).
3 Ich lasse <2309> (5719) euch <5209> aber <1161> wissen <1492> (5760), daß <3754> Christus <5547> ist <2076> (5748) eines jeglichen <3956> Mannes <435> Haupt <2776>; der Mann <435> aber <1161> ist des Weibes <1135> Haupt <2776>; Gott <2316> aber <1161> ist Christi <5547> Haupt <2776>.
4 Ein jeglicher <3956> Mann <435>, der betet <4336> (5740) oder <2228> weissagt <4395> (5723) und hat <2192> (5723) etwas auf <2596> dem Haupt <2776>, der schändet <2617> (5719) sein <846> Haupt <2776>.
5 Ein <3956> Weib <1135> aber <1161>, das da betet <4336> (5740) oder <2228> weissagt <4395> (5723) mit unbedecktem <177> Haupt <2776>, die schändet <2617> (5719) ihr <1438> Haupt <2776>, denn <1063> es ist <2076> (5748) ebensoviel <2532> <1520>, als <846> wäre es geschoren <3587> (5772).
6 <1063> Will <1487> sie <1135> sich nicht <3756> bedecken <2619> (5743), so <2532> schneide <2751> (5669) man ihr das Haar ab <2751> <0>. Nun es aber <1161> übel steht <149>, daß ein Weib <1135> verschnittenes Haar habe <2751> (5670) und <2228> geschoren sei <3587> (5745), so <1487> lasset sie das Haupt bedecken <2619> (5744).
7 <3303> Der Mann <435> aber <1063> soll <3784> (5719) das Haupt <2776> nicht <3756> bedecken <2619> (5745), sintemal er ist <5225> (5723) Gottes <2316> Bild <1504> und <2532> Ehre <1391>; das Weib <1135> aber <1161> ist <2076> (5748) des Mannes <435> Ehre <1391>.
8 Denn <1063> der Mann <435> ist <2076> (5748) nicht <3756> vom <1537> Weibe <1135>, sondern <235> das Weib <1135> vom <1537> Manne <435>.
9 Und <1063> <2532> der Mann <435> ist <2936> <0> nicht <3756> geschaffen <2936> (5681) um <1223> <0> des Weibes <1135> willen <1223>, sondern <235> das Weib <1135> um <1223> <0> des Mannes <435> willen <1223>.
10 Darum <5124> <1223> soll <3784> (5719) das Weib <1135> eine Macht <1849> auf <1909> dem Haupt <2776> haben <2192> (5721), um <1223> <0> der Engel <32> willen <1223>.
11 Doch <4133> ist weder <3777> der Mann <435> ohne <5565> das Weib <1135>, noch <3777> das Weib <1135> ohne <5565> den Mann <435> in <1722> dem HERRN <2962>;
12 denn <1063> wie <5618> das Weib <1135> vom <1537> Manne <435>, also <3779> kommt auch <2532> der Mann <435> durchs <1223> Weib <1135>; aber <1161> alles <3956> von <1537> Gott <2316>.
13 Richtet <2919> (5657) bei <1722> euch <846> selbst <5213>, ob es wohl steht <2076> (5748) <4241> (5723), daß ein Weib <1135> unbedeckt <177> vor Gott <2316> bete <4336> (5738).
14 Oder lehrt <2228> <1321> (5719) euch <5209> auch nicht <3761> die Natur <5449> <846>, daß <3754> es einem <846> Manne <435> eine Unehre <819> ist <2076> (5748), so <1437> <3303> er das Haar lang wachsen läßt <2863> (5725),
15 und <1161> <2076> (5748) dem <846> Weibe <1135> eine Ehre <1391>, so <1437> sie langes Haar hat <2863> (5725)? <3754> Das Haar <2864> ist <1325> <0> ihr <846> zur <473> Decke <4018> gegeben <1325> (5769).
16 Ist <1380> (5719) aber <1161> jemand <1536> unter euch, der Lust <5380> zu zanken hat <1511> (5750), der wisse, daß wir <2249> solche <5108> Weise <4914> nicht <3756> haben <2192> (5719), die Gemeinden <1577> Gottes <2316> auch nicht <3761>.


Der Versuch den Inhalt dieses Abschnitts zu erklären ist Komplex. Ich möchte versuchen, wenigstens die Schlüsselbedeutungen zu erfassen.

Auch in diesem Text geht es nicht um das Verhalten der Frauen, sondern schon im wörtlichen Sinn um etwas ganz anderes.

Das Schlüsselwort für diesen Text ist offensichtlich ”Haupt.”

Die Verwendung von Haupt pendelt in diesem Text zwischen der wörtlichen Bedeutung (als oberster Teil des menschlichen Körpers und als bildhafte Verwendung, etwas abstraktes zum Ausdruck zu bringen.

Die wichtigste Frage, die wir nicht einfach wegwischen können, bleibt die:

Was ist denn nun der Zusammenhang zwischen der wörtlichen Bedeutung ”Haupt” und der symbolischen Bedeutung des Wortes ?

Der Schlüssel zum Verständnis für den ganzen Abschnitt, ist der geistliche Aspekt des Hauptes, der die theologische Rechtfertigung für unterschiedliche materielle Kopfbedeckungen bei Mann und Frau.

Das traditionelle Verständnis von Haupt im Sinne von Oberhaupt in Regierungsverantwortung ( wie in Eph. 5:22-24) bildet die Verbindung und ist der Argumentation von Paulus am nächsten.

Das Wort Haupt wurde im klassischen Griechisch im Sinne von Quelle verstanden.

Im biblischen Gebrauch hängt es immer mit Hierarchie und Führung zusammen. Die Septuaginta (griechische Übersetzung des Alten Testamentes vertritt dies so
(5. Mo.28,13; Ri 11:11; Jes. 7:8) ebenso wie das Neue Testament (Eph.1:10; 22; Kol.2:10)

Wir könnten hier nun eine lange Debatte darüber führen, ob es heute noch notwendig ist, daß die Frau ihr Haupt durch Textilien bedeckt oder nicht.

Abgesehen davon daß ich das aus Zeitgründen jetzt nicht thematisieren kann und will, verweise ich auf Vers 15, wo es heißt, das Haar sei ihr statt eines Schleiers gegeben.

Das dahinterstehende Prinzip ist jedoch eindeutig und klar.

Die Geschlechter sollen in der gottesdienstlichen Versammlung nicht durcheinander gebracht werden. Das ist anstößig vor Gott und von Bedeutung für die Engel, (V.10) welche in unseren Gottesdiensten gegenwärtig sind.

Der Geschlechtsunterschied soll erkennbar sein.

Auch das hat vom wörtlichen her eigentlich keinen Sinn, man müßte es wirklich in den Bereich der Sitte/ Tradition einordnen, wenn da nicht wieder der Zusammenhang mit dem Bild der Schöpfungsordnung
Hinzukommen würde.

Immer wieder werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß Christus und die Gemeinde, in ihrer Stellung zueinander nicht austauschbar sind.


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Die Stellung der Frau im Bild der Schöpfungsordnung





Ein Vortrag von Rolf Wiesenhütter




Teil 6


Wir kommen nun zu den letzten beiden brisanten Bibelstellen, die ihr alle kennt, die sie alle kennen, und über die viel gestritten wird.


Zunächst 1. Korinther 14: 33 - 38:

33 Denn <1063> Gott <2316> ist <2076> (5748) nicht <3756> ein Gott der Unordnung <181>, sondern <235> des Friedens <1515>.
34 Wie <5613> in <1722> allen <3956> Gemeinden <1577> der Heiligen <40> lasset <4601> <0> eure <5216> Weiber <1135> schweigen <4601> (5720) in <1722> der Gemeinde <1577>; denn <1063> es soll <2010> <0> ihnen <846> nicht <3756> zugelassen werden <2010> (5769), daß sie reden <2980> (5721), sondern <235> sie sollen untertan sein <5293> (5733), wie <2531> auch <2532> das Gesetz <3551> sagt <3004> (5719).
35 <1161> Wollen <2309> (5719) sie etwas <5100> lernen <3129> (5629), so <1487> lasset <1905> <0> sie daheim <1722> <3624> ihre <2398> Männer <435> fragen <1905> (5720). <1063> Es steht <2076> (5748) den Weibern <1135> übel <149> an <2076> <0>, in <1722> der Gemeinde <1577> zu reden <2980> (5721).
36 Oder <2228> ist <1831> <0> das Wort <3056> Gottes <2316> von <575> euch <5216> ausgekommen <1831> (5627)? Oder <2228> ist's <2658> <0> allein <3441> zu <1519> euch <5209> gekommen <2658> (5656)?
37 So sich jemand <1536> läßt dünken <1380> (5719), er sei <1511> (5750) ein Prophet <4396> oder <2228> geistlich <4152>, der erkenne <1921> (5720), was <3754> <3739> ich euch <5213> schreibe <1125> (5719); denn es sind <1526> (5748) des HERRN <2962> Gebote <1785>.
38 Ist <50> (5719) aber <1161> jemand <1536> unwissend <50> <0>, der sei unwissend <50>

Das ist ein heißer Text. Zumal er überhaupt nicht zu dem zu passen scheint, was ich vorher gesagt habe. Viele haben sich den Kopf darüber zerbrochen und viele bekannte Theologen gestehen, diesen Abschnitt nicht auslegen zu können.

Warum nicht ?

Falls dieser Text als absoluter Bann für jeglichen verbalen Beitrag der Frau in einer gottesdienstlichen Versammlung angenommen wird, dann steht dieser Abschnitt in direktem Widerspruch zum Beten und Weissagen durch Frauen in 1. Kor. 11:5 und selbst zum Ausdruck ”jedermann” in 1. Kor. 14:26.

Einige Ausleger haben diese Aussage auf Geschwätz und Geplauder unter den Frauen begrenzt. Das ist ja eine unbefriedigende Argumentation, zumal man ja die Frage stellen kann, wieso das für Männer nicht gelten soll.

Wenn man diesen Text im Kontext betrachtet, also die umliegende Bibeltexte, dann wird ganz deutlich, daß es einen ganz direkten Zusammenhang gibt zum Thema
”unkontrollierte prophetische Rede”, welche zu Unordnung führt, und unmittelbar vorher geht es um unkontrollierte ”Zungenrede.”

Bei beidem handelt es sich um individuelle und verbale Äußerungen. Beide müssen persönlicher und auch allgemeiner Beschränkung unterstellt sein, wenn die Versammlung die Ordnung und den Frieden Gottes erfahren soll.

Eine Erklärung dieses Textes wird dahingehend gesehen, daß sie auf den Unterschied im Weitergeben einer Weissagung aufgebaut werden.

Die Botschaft soll also bloß mitgeteilt, aber keine Erklärung und Abwägung, Beurteilung oder Abwägung derselben. Ihr soll also keine menschliche Autorität über die Inhalte gegeben werden.

In der Gemeinde soll die Prophetie weitergeben, jedoch nicht darüber befunden oder debattiert werden.

Es geht eigentlich darum, daß das was Gott gesagt hat, von der Gemeinde anerkannt werden soll. Wir sind nicht in der Position das zu kritisieren oder außer Kraft zu setzen.

Nun wird den Frauen aber auch gesagt, sie sollen ihre Wißbegierde zu Hause stillen und nicht in der Gemeinde.
Vielleicht mag das sehr unangenehm anzuhören sein, aber Paulus scheint hier die Frauen in der versammelten Gemeinde vom Dialog mit dem Lehrer auszuschließen, und d das sogar vom simplen Fragestellen.

Er sagt: Die Ehepartner sind die richtigen Gesprächspartner für diese Art von Dialog, und dies sollte in der privaten Umgebung zu Hause geschehen.

Das ist doch mal eine Herausforderung an die Ehemänner unserer Tage, daß sie Fähig sind, die geistlichen Fragen ihrer Frauen zu beantworten. Meistens ist das heutzutage ja umgekehrt.

Nein, ganz im ernst, wir werden hier als Gemeinde im Bild der Schöpfungsordnung darauf aufmerksam gemacht, daß Gottes Wort, was er gesagt hat, nicht untereinander wegdiskutiert wird, bloß weil wir es nicht verstehen.

Sondern wir werden aufgefordert, in der Stille mit unserem Bundespartner im Gebet darüber zu reden.

Es mag sein, daß Paulus nicht in Übereinstimmung mit unserer modernen Denkweise ist, aber es entspricht ganz offensichtlich dem, was Paulus zum Ausdruck bringen wollte.


Damit kommen wir zur letzten Bibelstelle, die ich heute zu diesem Thema anführen möchte. Sie steht in 1. Tim. 2:11-15:



11 Ein Weib <1135> lerne <3129> (5720) in <1722> der Stille <2271> mit <1722> aller <3956> Untertänigkeit <5292>.
12 Einem Weibe <1135> aber <1161> gestatte <2010> (5719) ich nicht <3756>, daß sie lehre <1321> (5721), auch nicht <3761>, daß sie des Mannes <435> Herr sei <831> (5721), sondern <235> stille <1722> <2271> sei <1511> (5750).
13 Denn <1063> Adam <76> ist am ersten <4413> gemacht <4111> (5681), darnach <1534> Eva <2096>.
14 Und <2532> Adam <76> ward nicht <3756> verführt <538> (5681); das Weib <1135> aber <1161> ward verführt <538> (5685) und hat die Übertretung <3847> eingeführt <1722> <1096> (5754).
15 Sie wird <4982> <0> aber <1161> selig werden <4982> (5701) durch <1223> Kinderzeugen <5042>, so <1437> sie bleiben <3306> (5661) im <1722> Glauben <4102> und <2532> in der Liebe <26> und <2532> in der Heiligung <38> samt <3326> der Zucht <4997>.


Dies ist wohl der Abschnitt in den Paulusbriefen, wenn nicht sogar im ganzen Neuen Testament, der am meisten kontrovers ist, was christliche Frauen angeht.

Hiermit wird das Feuer der Feministinnen am lodern gehalten, denn dieser Text bürdet den Frauen scheinbar die schärfsten Einschränkungen in ihrem öffentlichen Wirken in der Gemeinde auf.

Dieser Text fördert eine männlich dominierte Kirche.

Wo soll man sich da mit dieser Provokation der Heiligen Schrift auseinandersetzen ?

Wir haben nur Fragen hier aufzuwerfen:

1. Warum nennt Paulus den Grund nicht ausdrücklich für das was er hier sagt?

2. Galt das für die jüdische Kultur und Gesellschaft genauso wie für die Heidnische ?

3. Gab es denn keine gebildeten Frauen ? (Lydia, Priscilla )

4. Hat Paulus ungebildeten Männern das Lehren auch verboten ?

5. Waren nicht viele Männer unter den Christen ungebildete Leute ?


6. Hat nicht Timotheus seine Schriftkenntnis von seiner Mutter und Großmutter erworben ? (2. Tim. 1,5;3:15)

7. Warum beruft Paulus sich auf 1. Mose 2 und 3 ?

8. Wie fügt sich das in die übrige Lehre des Paulus ein ?
(1.Kor.14:34)

9. Betrifft das auch ungebildete Frauen und Männer von heute ?



Wenn man diesen Zusammenhang herstellt, diese Fragen beantwortet, dann wird deutlich:

Die Einschränkung die Paulus den Frauen hier macht, bezieht sich auf das Geschlecht und nicht auf den Mangel an Bildung.; sie basiert auf der Schöpfungsordnung und nicht auf der damaligen oder heutigen Kultur.

Die Gabe in der Gemeinde des Herrn zu lehren erfordert unter Christen vor allem geistliche Fähigkeiten und weniger Intellektuelle, außerdem steht sie oft überhaupt nicht in Zusammenhang mit akademischen Kenntnissen oder Möglichkeiten.

Wir müssen lernen diesen Text positiver zu sehen, als er üblicherweise verstanden und anerkannt wird.

Wir wollen Paulus ernst nehmen, indem wir ihm zuhören und uns mit dem auseinandersetzen was er sagt und nicht damit, was wir uns bis jetzt unter diesem Text vorgestellt haben.

Was sagt Paulus denn wirklich ? Er sagt:

Erstens: Wenn das Wort Gottes gelehrt wird, dann soll die Gemeinde das ohne Widerrede akzeptieren.

Die Bescheidenheit, welche sich in Kleidung und Schmuck ausdrückt (2.Tim.2:9) soll auch auf die Lernhaltung ausgedehnt werden.

Wir sehen hier im weiteren, daß Paulus eine jüdische Tradition widerspricht, die darin bestand, daß jüdische Rabbiner einer Frau nicht einmal gestatteten, etwas zu lernen, obwohl dafür keine Schriftgrundlage vorhanden war.

Paulus nimmt also einen christlichen, nicht etwa jüdischen Standpunkt ein, indem er beide Geschlechter lehrte, und er zeigt damit wieder einmal an, daß im weiblichen Terminus im Bild der Schöpfungsordnung
Beide Mann und Frau als Gemeinde, als Braut des Lammes angesprochen sind.


Zweitens: Frauen sollen in gemischten Versammlungen überhaupt nicht lehren, ist eine falsche Übersetzung. Es muß heißen: belehren! Und diese zeigt lediglich an, daß göttliche Lehre keine Belehrung durch die Gemeinde bedarf, der Mensch soll sich Gott gegenüber als nicht als Besserwisser aufführen.


Drittens: Die allgemeine Einschränkung in Vers 12 ist das Herzstück des Abschnittes und bezieht sich auf weit mehr als auf lernen oder lehren.

Das Wort, welches hier mit herrschen wiedergegeben wird, liegt der damaligen umgangssprachlichen Verwendung von - den Standpunkt klarmachen -, oder - anderen die Meinung aufdrängen - zugrunde.

Einfacher ausgedrückt bedeutet es, jemandem auf eine Weise vorzustehen, welche der eigentlichen Beziehung nicht entspricht.

Es kommt der Frau nicht zu über den Mann zu herrschen, weil es die Schöpfungsordnung verletzt. Und das ist die Grundlage, auf welche Paulus seine Einschränkungen basiert, denn es heißt im großen Bild der Schöpfungsordnung, es kommt der Gemeinde nicht zu, Gott zu bevormunden.

Hier drückt sich fast wörtlich die Ordnung aus, in welcher Adam und Eva geschaffen wurden (V. 13)

Es wird noch einmal auf Evas Anteil am Sündenfall hingewiesen, sie wurde bei dem Versuch betrogen, so zu sein wie Gott.

Sie hat quasi eine Führungsrolle übernommen und das hatte katastrophale Konsequenzen und soll von dem Bild der Frau, also der Braut des Lammes, seiner Gemeinde, nicht nachgeahmt werden.




Ich komme zum Schluß und fasse zusammen:




Der Versuch, die Verse in Bezug auf die Frau in der Gemeinde wörtlich zu erklären, ist zum Scheitern verurteilt, weil die Bibel sich ständig selbst widersprechen würde.

Gott selbst hätte seinen eigenen Ordnungen widersprochen, als er beispielsweise Lydia im Buch der Richter zur Prophetin und Richterin machte. Sie hatte damit nämlich das höchste geistliche und das höchste
Regierungsamt inne.

Paulus und Petrus hätten gegen ihre eigene Lehre gehandelt, denn sie würdigten ausdrücklich in ihren Grußworten Frauen, die ohne Zweifel Leiterinnen von Gemeinden und Katechetinnen, und damit Lehrerinnen waren.

Die Schlußfolgerung lautet:

Die Bibel rechtfertigt mit keinem Wort, daß einer Frau
irgendeine Betätigung in der Gemeinde verboten wird.

Im Gegenteil ist festzuhalten:

Gott ruft Menschen in seine Gemeinschaft als Braut des Lammes, und wen er ruft, den beruft und befähigt er auch, zu tun, was immer er ihm oder ihr aufträgt.

Aber es ist ein Geheimnis, das Geheimnis von Christus und der Gemeinde, daß im Licht der Schöpfungsordnung sichtbar wird.


Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit !


Ende!
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#7
jeddi

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Lieber Rolf Wiesenhuetter,

dem- ihrem ganzen Vortrag möchte ich nur diese zwei Bibelstellen entgegenhalten.

"die Frauen in den Gemeindeversammlungen sollen schweigen; denn nicht
wird erlaubt ihnen zu reden; sondern sie sollen sich unterordnen, wie
auch das Gesetz sagt." 1Kor 14,34

1 Timothy 2:11-12 11 "Eine Frau soll in der Stille lernen, in aller
Unterordnung. 12 Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch
nicht, dass sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still
verhalten."

Mit freundlichen Grüßen

Maranatha!
In IHM

Jeddi
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#8
Rolf

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Natürlich kann man sich Bibelstellen heraussuchen und am Buchstaben festhalten. Ob sie dann zu biblischen ergebnissen kommen, ist eine ganz andere Frage. Dürfen die Frauen in Ihrer Gemeinde singen? Wenn ja, warum? Wenn sie schweigen sollen, müssen sie den Mund halten.

Wo wären die ersten Gemeinden ohne die Frauen? Sie wären nicht existent.

Wenn Sie den Satz nehmen: "Einer frau gestte ich nicht dass sie Lehre..." steht dann da im griechischen Urtext führ "Lehren" didasko oder paradidomie? Kennen Sie den Unterschied?

Wissen Sie, dass es im Altgriechischen drei Begriffe gibt, die in deutscher Sprache immer mit "Lehre" übersetzt werden?
Und das diese drei unterschiedlichen Begriffe ganz diferenzierte Zusammenhäünge offenbaren?

Warum sind alle Aussagen im NT über die Frauen ausschließlich an verheiratete Frauen gerichtet?

Sie nehen sich zwei Sätze aus der Bibel und formen daraus ein Dogma, mit dem Sie eben einmal 50 % der Weltbevölkerung ausgrenzen. Finden Sie das nicht auchein bisschen zu einfach? Auf diese weise wurden eine Reihe fundamentalistische Streitfragen geschaffen, damir die Christen sich nicxht auf ihren eigentlichen Auftrag besinnen. Wer mag da wohl dahinter stecken?

Warum denken Sie, ich würde hier leichtfertig mit der Bibel umgehen? Dieser Vortrag ist das Ergebnis etwa einjährigen Studiums der Bibel, dem Gespräch mit vielen Christen und der Sichtung von unzähligen Veröffentlichungen zum Thema.

Herzliche Grüße

Rolf
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#9
Rolf

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Müssen Frauen in der Gemeinde schweigen?




Frage: Müssen Frauen in der Gemeinde grundsätzlich schweigen?

Antwort:
Nein, das müssen sie nicht. Denn in 1Kor 11,2-16 wird klar bezeugt, daß Frauen in der christlichen Gemeinde beten und weissagen.
Nur das Lehren vor Männern ist ihnen in der christlichen Gemeinde nicht erlaubt.

Daß Schwestern in der Gemeinde beten, machen auch andere Bibelstellen deutlich. Apg 1,14 unterstreicht, daß Männer und Frauen zusammen gebetet haben:
„Diese waren stets beieinander einmütig im Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“

Vgl. auch Apg 12,5:
„Aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für Petrus zu Gott.“



Frage: Woher wissen wir, daß es sich in 1Kor 11 um eine gemeindliche Zusammenkunft handelt? Könnte es sich hier nicht um eine häusliche Andacht handeln?

Antwort:
Die Frage ist nicht neu. Die Ansicht, daß es sich um eine häuslich Andacht handelt, wird nur von vereinzelten Auslegern vertreten, sehr entschieden jedoch unter den „Exklusiven Brüdergemeinden“ und der „Christlichen Versammlung“ . Die überwiegende Mehrheit der Bibelausleger sehen aber in 1Kor 11 eine gemeindliche Zusammenkunft - und das völlig zu recht.

Gewiß, der Text sagt nicht ausdrücklich, daß es sich um eine Gemeinde-versammlung handelt, aber der Inhalt von 1Kor 11 macht es ganz deutlich. Es geht nämlich in 1Kor um die rechte Haltung der Frau beim Gebet.

Von den Frauen wird erwartet, daß sie sich den kulturellen Sitten anpassen und sie sich deshalb im Gottesdienst während des Gebets verhüllen. Die Sitte der Verhüllung macht ganz deutlich, daß es sich um eine öffentliche Veranstaltung handelt, denn die jüdische und die griechisch-römische Frau trat eben in der Öffentlichkeit verhüllt auf.

Darüber hinaus macht Paulus deutlich, daß er sich bei seiner Anweisung in 1Kor 11 auf die Sitte in allen anderen Gemeinden beziehen kann. Das macht doch nur Sinn, wenn er auf ein Verhalten hinweisen möchte, das alle Gemeinden tangiert. Oder wollen wir allen ernstes behaupten, daß Paulus auf das Verhalten in allen Gemeinden verweist, um deutlich zu machen, warum sich bei der häuslichen Andacht die Ehefrau vor dem Ehemann verhüllen soll?

Es ist schwer einzusehen, warum Paulus so um die Ordnung beim Beten und die persönliche Hingabe im Privatbereich des Hauses besorgt sein soll.

Zu bedenken ist auch, daß schließlich eine Weissagung die Anwesenheit anderer - sogar zu Hause - benötigt bzw. voraussetzt, obwohl das Gebet natürlich völlig privat sein kann.

Außerdem spricht V. 16 von solchen, die streitsüchtig sind, was schwerlich der Fall sein könnte, wenn es sich um das persönliche Gebet einer Frau mit ihrem Ehemann handelt.

1Kor 11,2-16 spricht also ganz offensichtlich die Situation in der öffentlichen Versammlung der Gemeinde an.



Frage: Steht 1Kor 11 (Frauen beten) nicht im Widerspruch zu 1Kor 14 (Frauen sollen schweigen)?

Antwort:

Ein Widerspruch entsteht nur dann, wenn man die beiden Stellen zu einem Widerspruch macht.

Denn einen Widerspruch könnte man schon allein in 1Kor 14 entdecken, wenn man 1Kor 14,31 mit 14,34 vergleicht. Denn zuerst sagt Paulus: „ihr könnte alle prophetisch reden“ - und wenig später: „Wie es in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen.“

Da wir aber davon überzeugt sind, daß Paulus die Korinther nicht irreführen wollte, halten wir daran fest, daß Paulus in 1Kor 14 noch wußte, was er in 1Kor 11 geschrieben hatte.

Deshalb wird erkennbar, daß der Apostel mit dem weisen Schluß der Leser rechnet, zu erkennen, daß das Schweigegebot in 1Kor nur ein relatives ist. Der Textzusammenhang macht ja deutlich, um welches Schweigen es sich handelt.

Paulus hat gerade das prophetische Reden angesprochen, die Unterordnung der Geister der Propheten und die Beurteilung der prophetischen Rede. Daraus läßt sich ableiten, daß Paulus hier ein absolutes aber zugleich situatives Schweigegebot für die Frauen ausspricht.

So sehr die Frau selbstverständlich beten und prophetisch Reden (V. 31 - „ihr könnte alle (!) prophetisch reden“) kann, so sehr verbietet er der Frau die Beurteilung der prophetischen Rede, und das lernende Nachfragen (V. 31). Es könnte auch sein, daß Paulus darüber hinaus nicht möchte, daß Frauen in Sprachen reden, denn diese Rede müßte dann übersetzt werden, damit sie für alle verständlich wäre. Weiter sollen wohl die Frauen auch nicht als Übersetzerinnen der Sprachenrede auftreten.


Frage: Es wird von manchen gesagt, daß die Verhüllung (Kopftuch, Schleier) der Frau im Gottesdienst eine zeitbedingte / zeitbezogene Anweisung sei. Kann es nicht sein, daß Paulus eine Ordnung lehrt, die für alle christliche Frauen zu allen Zeiten gilt?

Antwort:
Die Frage, ob eine Frau im Gottesdienst eines westlichen Kulturkreises ein Kopftuch zu tragen hat, wurde in vielen Gemeinden heiß diskutiert und debattiert. Manche Gemeinde hat sich über dieser Frage schon gespalten.

Zur Beantwortung der Frage wollen wir vorab einiges festhalten.
• 1.
Die Bibel hat Priorität. Wir geben ihr einen absoluten Vorsprung und sind bereit, ihr auch dort zu folgen, wo wir sie nicht verstehen können.
• 2.
Insofern ist niemand zu verurteilen, der gehorsam sein will und aus diesem Grund auch heute die Kopfbedeckung für richtig hält.
• 3.
Wir lesen den 1. Korintherbrief zeitbezogen. D.h.: Wir lesen den Text in seinem Entstehungszusammenhang. Wir nehmen zur Kenntnis, daß der Text zunächst nicht an uns geschrieben worden ist, sondern an die Christen in Korinth.
• 4.
Paulus schreibt an die Korinther, nicht an uns, daß die Frauen beim Gebet/beim Prophezeien sich verhüllen sollen. V. 5: „Jede Frau, die mit unverhülltem Haupt betet oder weissagt, entehrt ihr Haupt. Denn sie ist ein und dasselbe wie eine Geschorene“, - also eine mit kurzen Haaren.
• 5.
Dieses Verhalten hat mit der Ordnung Gottes zu tun, mit der Hauptsein-Struktur einerseits und der Welt der Engel andererseits.

Gott ist das Haupt von Jesus Christus –-------> Jesus Christus ist das Haupt des Mannes --------> der Mann ist das Haupt der Frau –--------> Frau

Was dies im Blick auf die Engel bedeutet, bleibt uns heute verborgen.
• 6.
Damit ist deutlich, um was es geht: um die Ordnung der Geschlechter, wie sie im dreieinigen Gott begründet ist. Die Frage ist also von Gewicht, - auch wenn grundsätzlich gilt:
V.16: “Ist aber jemand unter euch, der Lust hat, darüber zu streiten, so soll er wissen, daß wir diese Sitte nicht haben die Gemeinden Gottes auch nicht.
Also: Hier sei sich jeder seiner Sache gewiß! Die Kopftuchfrage ist keine Streitsache in der Kirche!
• 7.
Entscheidende Frage ist nun nicht mehr: Kopftuch ja oder nein?, sondern: Wie entspreche ich/verletze ich eventuell diese Ordnung Gottes in der Kultur, in der ich lebe?
Die Frage ist freilich schon: Ist Kopfbedeckung/Verhüllung nicht notwendig, um dieser Ordnung zu entsprechen?
• 8.
Wir machen jetzt ernst damit, daß wir fragen: An wen schreibt Paulus, und wie sieht der Wille Gottes aus, den er bezeugt?
• 9.
Historisch steht fest:
-> Das zeitgenössische jüdische Gesetz verlangte von der jüdischen verheirateten Frau, daß sie sich außerhalb des Hauses nur mit bedecktem Kopf zeigt.
-> Ein anderes Verhalten wäre so schändlich gewesen, daß es als Scheidungsgrund galt!
-> Die jüdische Frau gab gerade durch das bedeckte Haupt ihre Unterordnung zu erkennen.
-> Das Erscheinen einer verheirateten Frau in der Öffentlichkeit entehrte den Mann, wie auch die Frau.
-> Das unverheiratete jüdische Mädchen durfte noch mit unbedeckten Kopf in der Öffentlichkeit erscheinen.
==> Ein unbedecktes Haupt ist das Sinnbild der Freiheit, während das bedeckte Haupt Bindung/Unterordnung versinnbildlicht
-> Mit der Verheiratung ging ein Mädchen in die eheliche “Gewalt/Macht“ des Mannes über. Zeichen dieses „eine Macht auf dem Kopf habens“ war für die damalige Kultur genau die Kopfbedeckung.
• 10.
Damit ist der Sachverhalt, um den es geht, sonnenklar:
a) Mann und Frau sind gleichberechtigt (V. 11)
B) Aber dies ist eine soteriologische Bestimmung: „im Herrn“.
c) Paulus wendet sich gegen Emanzipationsgelüste, die die Ordnung der Geschlechter in Frage stellt, die die Ordnung Gottes ablehnt. (V. 16)
d) Die Frau hat ein Haupt - das gilt auch für die Christin!
e) Genau dafür war in der damaligen Zeit - im Horizont der jüdischen Kultur - diese Kopfbedeckung (Schleier, Tuch, Haare) der selbstverständliche Ausdruck, den jeder verstand; genau aus diesem Grund war das Verhalten der Frauen ja auch so skandalös und gemeindeschädlich!
f) Die Christinnen sollen auch im christlichen Gottesdienst ihren Kopf verhüllen zum Zeichen, daß sie die Hauptsein-Struktur akzeptieren!

• 11.
Spannende Fragen:
a) Ist das Kopftuch, die Kopfbedeckung in unserer Zeit und in unserem westlichen Kulturkreis das Zeichen der Akzeptanz der Unterordnung und Anerkennung der Hauptsein-Struktur?
B) Ist es heute für einen Mann schändlich, wenn sich seine Frau öffentlich ohne Kopfbedeckung zeigt? Verliert er dadurch seine Ehre? Verlierst sie dadurch ihre Ehre?

Ganz offenbar gilt bei uns heute dieser Zusammenhang nicht mehr: bedeckter Kopf = Anerkennung der Hauptsein-Struktur; unverhülltes Haupt = Aufstand dagegen.
Diesen Zusammenhang setzt aber Paulus voraus; und nur vor diesem Hintergrund der selbstverständlichen Gültigkeit und Einsichtigkeit dieses kulturspeziellen Verhaltens machen seine Aussagen und Äußerungen Sinn!
• 12. Man kann geradezu die Probe aufs Exempel machen: Wird verstanden, warum es Paulus geht, wenn heute eine Frau im der Öffentlichkeit oder im Gottesdienst ein Kopftuch trägt? Begreift die christliche wie nicht-christliche Umwelt, worum es geht? Ist nicht vielmehr das Gegenteil der Fall?
• 13. Hat uns dann 1 Kor 11,1-16 nichts mehr zu sagen? Das Gegenteil ist der Fall! Paulus will, daß die Frau, die in Christus dem Manne gleich ist, als Christin die Hauptsein-Struktur anerkennt. Das hat ungeheure Bedeutung.
• 14. Es käme für uns heute darauf an, daß wir
a) die Einsicht in die unbedingte, überzeitliche Gültigkeit der Hauptsein-Struktur stärken, wiedergewinnen
B) dieser Struktur in unseren Beziehungen Ausdruck geben und
c) dann vielleicht auch nach einem sinnvollen und nachvollziehbaren Verhalten suchen, das diese Hauptsein- Struktur ähnlich versinnbildlicht und ausdrückt, wie damals die heute bedeutungslose Verhüllung der Kopfes.

Wir fassen zusammen:

Paulus schrieb diese Anweisung (Verschleierung beim öffentlichen Beten während des Gottesdienstes) an eine christliche Gemeinde im 1. Jh. Paulus wies die Christinnen darauf hin, daß die von der jüdischen Kultur verlangten Kopfbedeckung voll und ganz der Hauptsein-Struktur von Gott - Jesus - Mann - Frau entsprach. Darüber hinaus blieb in der damaligen Kultur die Ehre des Mannes und der Frau in der Öffentlichkeit gewahrt.

Da Paulus die kulturelle Ehre des Mannes und der Frau in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt - er spricht ausdrücklich von einer Sitte - , haben wir heute die Freiheit, im christlichen Gottesdienst auf ein Kopftuch zu verzichten.



Frage: Müssen wir nicht Gottes Wort wörtlich nehmen und deshalb festhalten, daß ganz generell in Gottes Augen der Mann entehrt wird, wenn die Frau mit unbedecktem Haupt betet?

Antwort:
In einer Kultur, in der Frauen in der Öffentlichkeit verhüllt auftreten, wird sich ein Mann durchaus entehrt fühlen, wenn seine Frau im Gottesdienst unverhüllt betet. In unserem westlichen Kulturkreis ist das jedoch nicht der Fall.

Gerade weil 1Kor sich sehr stark mit dem Thema der Verhüllung der Frau beschäftigt, wird eindeutig erkennbar, daß Paulus in 1Kor 11 die Ordnung für das Beten der Frau im öffentlichen Gottesdienst anspricht.

Wäre dem nicht so, dann würde der Text folgendes lehren: Gott erwartet, daß jeder Mann erkennen soll, wie sehr der Mann entehrt wird, wenn er zusammen mit seiner unverhüllten Frau bei der häuslichen Andacht betet.

Diese Überzeugung vertritt kein Ausleger, zumindest ist uns keiner bekannt.

Von der eigenen Ehefrau zu verlangen, daß sie bei der häuslichen Andacht beim Beten ein Kopftuch trägt, geht weit über das hinaus, was je in der Antike sowohl von Römer, Griechen und Juden von den Frauen verlangt worden ist.



Frage: Müssen Frauen beim Beten nicht auch schon deshalb ein Kopftuch tragen, weil es vor allem um der Engel willen getan werden soll? (V. 10)

Antwort:
Was Paulus mit dem Hinweis „um der Engel willen“ gemeint hat, wird uns erst im Himmel offenbart werden. Kein Wunder, daß die Bibelausleger deshalb eine Vielfalt an Deutungsmöglichkeiten geben. Die unterschiedlichen Sichten zeigen nur zu deutlich, wie sehr unsere heutigen Interpretationen reine Vermutungen sind.

Da wir letztendlich nicht wissen, worauf sich dieser Hinweis „um der Engel willen“ bezieht, gebietet es die Liebe, daraus kein Gesetz zu machen. Wir sollten also nicht mit dem Verweis „um der Engel willen“ den Frauen das Gebot auferlegen, beim Beten eine Verschleierung zu tragen.

Die Frau, die für sich selbst „um der Engel willen“ beim Beten eine Verhüllung tragen möchte, möge es tun - aber ohne für andere daraus einen Zwang abzuleiten.



Frage: Müssen Frauen nicht aus Liebe zu Gott beim Beten einen Schleier tragen, obwohl sie nicht verstehen, warum es so gewollt ist?

Antwort:
Aus Liebe zu Gott etwas rechtes tun zu wollen, ist gewiß ein nobles Ansinnen. Allerdings ist 1Kor 11 ein Text, der eine ganz andere Zielrichtung anvisiert.

Paulus möchte durch die Anweisung, daß Frauen beim öffentlichen Gottesdienst eine Verschleierung tragen, den Frieden, die Ordnung und den Anstand gewahrt wissen. Das ist sein Hauptanliegen. (V. 16)

Wer über diese Thematik streiten möchte - so schrieb Paulus damals an die Korinther -, der wisse, daß die Gemeinde Gottes sich an die allgemeine Sitten halten und deshalb den Frauen vorschreiben, beim öffentlichen Gebet verhüllt zu beten. Die apostolische Weisung soll jedem Streit vorbeugen.

Wenn heute die Kopfbedeckung in der christlichen Gemeinde ein Anlaß zu Verunsicherung, Mißstimmung und Streit führt, dann wird genau das Gegenteil von dem erreicht, was Paulus damals im Sinn hatte.

Übrigens sei nochmals darauf hingewiesen, daß Paulus ausdrücklich die Verschleierung der Frau als kulturelle Angelegenheit wertet. Der Apostel spricht von einer „Sitte“ (V. 16), die es in der korinthischen Gemeinde zu halten gilt.

Heute können wir darüber hinaus nicht mehr sagen kann, daß die Verschleierung der betenden Frau einer Sitte der „Gemeinden Gottes“ (V. 16) ist, also der ganzen Christenheit.



Frage: Wenn eine Frau im öffentlichen Gottesdienst betet, dann „leitet“ sie doch die Gemeinde im Gebet und somit leitet sie doch auch Männer - aber Frauen sollen doch Brüder niemals „leiten“ (2Tim 2)?

Antwort:
An keiner Stelle lehrt die Bibel, daß man durch das Gebet andere leitet. Deshalb ist brauchen wir auch nicht zu behaupten, daß Frauen durch das laute Gebet im Gottesdienst die Männer „leiten“.



Frage: Relativieren wir nicht das Wort Gottes, wenn wir aus dem absoluten Schweigegebot für Frauen in 1Kor 14 ein relatives Schweigen machen?

Antwort:
Dadurch, daß Paulus selbst zu verstehen gibt, wie das Schweigen zu verstehen ist, nämlich relativ und nicht absolut, beantwortet sich die Frage von selbst.

Paulus darf von seinen Lesern erwarten, daß sie seine apostolischen Weisungen unter Berücksichtigung des Textzusammenhangs deutet und in Erinnerung dessen, was er an anderen Stellen gelehrt hat.

So kann Paulus z.B. in 1Kor 5,9-11 die Korinther zurechtweisen, weil sie einen seiner Briefe falsch gedeutet haben.

„Ich habe euch in dem Brief geschrieben, daß ihr nichts zu schaffen haben sollt mit den Unzüchtigen. Damit meine ich nicht allgemein die Unzüchtigen in dieser Welt oder die Geizigen oder Räuber oder Götzendiener sonst müßtet ihr ja die Welt räumen. Vielmehr habe ich euch geschrieben: Ihr soll nichts mit einem zu schaffen haben, der sich Bruder nennen läßt und ist ein Unzüchtiger oder ein Geiziger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit so einem sollt ihr auch nicht essen.“

Auf unseren Fall übertragen dürfen wir folgern: Wenn Paulus in 1Kor 14 vom Schweigen der Frauen in der Gemeinde spricht, hat er natürlich das Gebet und das Weissagen ausgenommen, denn in 1Kor 11 ist er davon ausgegangen, daß Frauen in der Gemeinde beten und weissagen.



Zusammenfassung:



In einem öffentlichen Gottesdienst darf sich die Schwester an einer Gebetsgemeinschaft beteiligen.

Das absolute Schweigegebot, demgemäß eine Frau im christlichen Gottesdienst nicht einmal beten darf, läßt sich biblisch nicht begründen.

Die Frau braucht sich während des Gebetes im Gottesdienstes nicht zu verhüllen, zumindest nicht in solchen Kulturen, in denen die Verschleierung der Frau in der Öffentlichkeit nicht Sitte ist.



Literatur zum Thema (in Auswahl):

Heinzpeter Hempelmann, Gottes Ordnungen zum Leben, Bad Liebenzell: Verlag der Liebenzeller Mission, 1997

Alfred Kuen, Die Frau in der Gemeinde, Wuppertal: R. Brockhaus Verlag, 1998

Werner Neuer, Mann und Frau in christlicher Sicht, Giessen: Brunnen-Verlag, 1982

„Zum Dienst der Frau in der Gemeinde“ - Papier der Arbeitsgemeinschaft der Brüdergemeinden.


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#10
MihonEl

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Ich freue mich immer, wenn Männer so tüchtig über Frauen nachdenken, besonders in christlichen Kreisen :grin: :grin: :cool: :cool:
Bei Paltalk (einem Voicechat-Programm) saßen einmal moslemische Männer zusammen und dachten über Frauen nach. Sie redeten über Frauen, lauter nette Sachen. Aber sie redeten nicht MIT den Frauen.
Bei dem erwähnten Beispiel erkennt sich manch ein christlicher Bruder gewiss wieder.

Die Männer sollten mal über ihre eigene Stellung in der "Schöpfungsordnung" nachdenken. Da gibt es genug worüber sie nachdenken könnten.
Zum Beispiel weniger Krieg spielen und erobern und beherrschen wollen :f010

Bis bald.
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#11
Rolf

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Es kann ja nicht schaden, auch in dieser Frage einen biblischen Befund herauszuarbeiten. Man macht ja im übrigen solche Bibelarbeiten nicht aus Lust und Dollerei. Diese Arbeit ist jedenfalls entstanden, weil eine Gemeinde das Thema bei mir angefragt hatte. In dieser Gemeinde waren einige Frauen gerade damit beschäftigt,mittels eines Rechtsanwaltes Leitungspositionen zu erstreiten.

Dieser Vortrag hat immerhin geholfen, den Rechtsstreit zu beenden. Überfliegt man den Text nicht nur sondern liest ihn sorgfältig, dann stellt sich heraus, dasss tatsächlich auch elementare Aussagen zur Stellung des Mannes in der Gemeinde angesprochen sind.

Es soll aber Frauen geben, die selbst dann noch unzufrieden sind, wenn man ihnen eine Lanze bricht, und das sogar schriftgemäß begründen kann.


Herzliche Grüße


Rolf
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#12
he geiht

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Moin,
eine kleine Korrektur
hier der Richtige Link zur EFG Berlin Hohenstaufenstr. im Link von Rolf fehlte ein Buchstabe das habe ich beim lesen gesehen.

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#13
Rolf

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Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe den Link korrigiert.


Herzliche Grüße


Rolf
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#14
Duft

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Lieber Rolf,
du hast bei den Beiträgen erwähnt,dass Paulus ein Schriftgelehrter war.
Nun es stimmt nicht,weil in der Apostelg. 26 sagte er von sich selbst,das er ein Pharisäer war.

Adieu
Duft
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#15
Rolf

Rolf

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Da stimmt. Aber das Eine schließt das Andere nicht aus. Paulus wae Pharisäer und Schriftgelehrter.


Herzliche Grüße


Rolf
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