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[Rolf]

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Was ist das Gewissen?




Über den Autor
Winfried Bittner war nach seinem Chemieingenieur-Studium und Bibelschulausbildung 15 Jahre Mitarbeiter in der Studentenarbeit von Campus für Christus. Seit 2001 ist er als Softwareentwickler tätig. Winfried ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Er wohnt in der Nähe von Pforzheim.


Frage von NN:
"Ist das menschliche Gewissen eine durch die Erziehung und Sozialisation geprägte Größe oder ist es eine Stimme Gotte? Was ist mit den Menschen, die nicht an Gott glauben und trotzdem Gut und Böse voneinander unterscheiden können? Was ist mit Menschen in Entwicklungsländern, die keine Erziehung genossen haben?"

(1) Der Mensch will es wissen

Im Garten Eden gab es den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, aber es war dem Menschen verboten, davon zu essen. Die Schlange verführte Eva jedoch, indem sie ihr sagte:

Gott weiß: welchen Tages ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
1.Mose 3,5


Eva nahm von der Frucht, aß und konnte auch Adam dazu verführen. Tatsächlich erkannten beide, was Gut und Böse ist. Sie wussten nämlich, dass das, was sie gerade getan hatten, böse war. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte klagte also das schlechte Gewissen an.


(2) Der vergebliche Kampf um ein reines Gewissen

In der Folgezeit nagelte Gott die Menschen auf dieses Gewissen fest: nur wer ein reines Gewissen hatte - also ohne Übertretung lebte - konnte gerettet werden. Das Ergebnis war vorauszusehen und zeigte (wie auch alle anderen Lebens- und Heilswege vor Jesus), dass der Mensch nicht in der Lage ist, auch nur ein einziges dieser Konzepte zu erfüllen. Er braucht Erlösung von Außen her, von Gott selbst:

Denn es ist kein Unterschied: Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes, so daß sie gerechtfertigt werden ohne Verdienst, durch seine Gnade, mittels der Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Römer 3,23-24



(3) Abstumpfung und prägende Einflüsse

In Sachen Gewissen wurde Eines ebenfalls deutlich: es ist keine starre Instanz, die für alle Zeit das Richtige anzeigt. Im Gegenteil: jede einzelne Übertretung in meinem eigenen Leben macht mein Gewissen stumpfer gegenüber der Wahrheit. Auch durch die Erziehungseinflüsse von Eltern, Lehrern und anderen Menschen werden meine eigenen Einstellungen gegenüber der Wahrheit beeinflusst, wird also mein Gewissen in die eine oder andere Richtung gebogen. Kein Gewissen kann darum als absolut rein und unfehlbar deklariert werden.

Mit einem solchen verbogenen Gewissen setzt sich beispielsweise Paulus in der Frage auseinander, ob Christen Fleisch essen dürfen, das Götzen geopfert ist, oder nicht. Seine Antwort lautet: vor Gott machen wir uns damit nicht schuldig, wenn wir es essen, aber wir machen uns schuldig, wenn wir das Gewissen eines anderen dadurch mit Füssen treten (Römer 14 und 1.Korinther 8).


(4) Heilung und Maßstäbe für unser Gewissen

Die Bibel zeigt uns eine Möglichkeit, wie das Gewissen wieder "begradigt" werden kann: Gottes Wort selbst ist die absolute Wahrheit und unser Maßstab. Je mehr ich mich dieser Wahrheit aussetze, desto mehr wird mein Gewissen wieder in die rechte Bahn gelenkt: Wenn ich gewissenhaft in der Bibel lese, alle Schuld, die Gott mir dabei aufdeckt, vor Gott bekenne und mir seine Vergebung zusprechen lasse, komme ich mit Gott ins Reine, mein Gewissen wird heil und bekommt eine Ausrichtung auf Gott hin (1.Johannes 1,9). Dies bleibt jedoch ein lebenslanger Prozess.


(5) Gerettet trotz schlechtem Gewissen?

Seelsorgerlich einfühlsam ist dabei das Wort aus dem 1. Johannesbrief:

Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz (=Gewissen) vor ihm damit stillen, dass, so uns unser Herz verdammt, Gott größer ist denn unser Herz und erkennt alle Dinge.
1.Johannes 3,19-20


Wir werden nicht erlöst, weil oder wenn wir ein absolut reines Gewissen haben, sondern wir sind erlöst durch den Glauben an Jesus Christus und sein stellvertretendes Opfer!

Das macht froh und gibt uns Hoffnung auch die Verantwortung, es den Menschen weiter zu geben, ...

...welche durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen sind
Hebräer 2,15


Ist nicht jede Religion ein vergeblicher Versuch, dieser Knechtschaft zu entrinnen?
Die Bibel betont:

Und es ist in keinem andern das Heil; denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in welchem wir sollen gerettet werden!
Apostelgeschichte 4,12


Nach wem richtest Du Dich, was gibt Dir Hoffnung - Dein Gewissen oder Jesus Christus?