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Widerlegung der Behauptung Israel sei ein „Siedler-Kolonial-Projekt“


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Rolf

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Widerlegung der Behauptung Israel sei ein „Siedler-Kolonial-Projekt“

 

 

 

 

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Die Geschichte der Juden im Nahen Osten ist noch immer nicht allgemein bekannt

 

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Antizionisten, besonders palästinensische Aktivisten, versuchen oft Israel zu delegitimieren, indem sie es ein weißes rassistisches, Siedler-Kolonial-Projekt europäischer Art bezeichnen. Laut der palästinensischen Nationalcharta von 1964 ist „der Zionismus eine kolonialistische Bewegung von Anbeginn an, aggressive und expansiv in seinen Zielen, rassistisch und für Rassentrennung in seiner Gestaltung und faschistisch in seinen Mitteln und Zielen.“ Der israelische Historiker Benny Morris formulierte es so: „Alle Übel des Zionismus und alles palästinensische Leid entstammen seiner Ursünde.“

 

Die Behauptung des Siedler-Kolonialismus ist besonders bei palästinensischen Thinktanks wie Al-Schabaka beliebt. Und sie ist zentraler Bestandteil der Arbeit von Autoren wie Professor Rashid Khalidi von der Columbia University. Tatsächlich trägt Khalidis jüngstes Buch den Titel „The Hundred Years’ War on Palestine: A History of Settler Colonialism and Resistance, 1917-2017“ (Der hundertjährige Krieg gegen Palästina: Eine Geschichte des Siedler-Kolonialismus und des Widerstands, 1917 bis 2017). Er hat den Zionismus als „klassisches europäisches Kolonialprojekt wie im 19. Jahrhundert“.

 

Es gibt mehrere Probleme mit dieser Argumentation.

 

In Antwort auf Khalidi hält Morris fest: „Kolonialismus wird üblicherweise definiert als die Politik und Anwendung von imperialer Macht zum Erwerb politischer Kontrolle über ein anderes Land, es mit seinen Söhnen zu besiedeln und wirtschaftlich auszubeuten. Nach jedem objektiven Standard entspricht der Zionismus dieser Definition nicht.“ Die europäischen Juden, die Palästina bevölkerten, waren Flüchtlinge, keine Kolonisatoren. Sie kamen, um Unterdrückung zu entfliehen, nicht um die Interessen eines Vaterlandes zu fördern. Sie kamen auch, um ihr Heimatland zurückzugewinnen, nicht um die Grenzen des europäischen Einflusses auszuweiten. Selbst Khalidi gesteht die historische jüdische Verbindung zu Palästina ein.

 

Khalidi und andere führen die Balfour-Erklärung von 1917 als Auslöser des arabisch-zionistischen Konflikts und den Beginn der jüdischen Siedler-Kolonisation an. Das erlaubt ihnen Großbritannien als koloniales Mutterland abzustempeln. Aber die zionistischen Immigranten waren keine Briten und hatten keine wirtschaftlichen Verbindungen zu Britannien. Zudem ging die jüdische Rückkehr nach Palästina und der daraus resultierende Konflikt dem britischen Mandat voraus. Morris betont: „Die Geschichte des Zionismus und seines Konflikts mit den Arabern begann eigentlich 1882 mit der Ankunft der ersten Zionisten in Palästina.“

 

Zu diesem Zeitpunkt hatten Juden in Jerusalem bereits die Mehrheit zurückgewonnen. Und es war eine Gruppen dieser Jerusalemer, nicht europäischer Flüchtlinge, die 1878 die erste jüdische Landwirtschaftssiedlung gründeten, Petach Tikva. Bis 1914 lebten in Palästina zwischen 90.000 und 100.000 Juden.

 

Auf jeden Fall war die britische Befürwortung des Zionismus von kurzer Dauer. Tatsächlich wurden die Briten im Verlauf der Zeit der Hauptgegner der zionistischen Immigranten.

Ein integraler Teil der Siedler-Kolonialisten-Behauptung ist die Argumentation, dass die Juden, anders als die Araber, in Palästina nicht einheimisch wären. Aber das stellt die Geschichte auf den Kopf. Juden besiedelten Palästina mindestens ein Jahrtausend vor dem Aufkommen des Islam und der folgenden arabischen Eroberung. Sie haben seitdem ununterbrochen dort gelebt.

 

Überdies zeigt ein Bericht von Mosche Aumann, Land Ownership in Palestine, 1880-1948 (Landbesitz in Palästina 1880 bis 1948), dass palästinensische Araber nicht so indigen im Land oder historisch mit ihm verbunden, wie Leute wie Khalidi uns glauben machen wollen. Aumann zitiert Studien, die zeigen, dass die meisten palästinensischen Araber die Nachkommen von Immigranten aus anderen Ländern sind, die nach 1882 kamen. Die schließt umfangreiche arabische Zuwanderung nach Palästina zwischen den Kriegen ein. Die Hauptursache dieser Zuwanderung war „jüdische Entwicklung, die neue und attraktive Arbeitsmöglichkeiten und allgemein einen Lebensstandard schuf, der im Nahen Osten bis dahin unbekannt war.“

 

Aumann schließt: „Der ständige Zustrom von nicht palästinensischen Elementen, Arabern wie Nichtarabern, schon vor 1882 und natürlich nach diesem Datum, gibt der angeblichen uns weitgehend angenommenen ‚Altertümlichkeit‘ des arabischen Elements in der palästinensischen Bevölkerung einen völlig anderen Anstrich.“

 

Aber das größte Problem mit dem Argument des Siedler-Kolonialismus ist dieses: Mindestens die Hälfte der jüdischen Bevölkerung  Israels besteht aus Mizrahim, deren Familien vor und direkt nach der Gründung Israels aus arabischen Ländern vertrieben wurden. Sie sind keine Europäer und genauso heimisch im Nahen Osten wie jeder Araber.

 

Lyn Julius geht in ihrem bahnbrechenden Buch Uprooted (Entwurzelt) in die Details der Geschichte dieser Vertreibungen. Sie schreibt: „Nach dem Zweiten Weltkrieg verabschiedeten arabische Staaten Gesetze im Stil der Nürnberger Gesetze, um die Massenvertreibung ihrer jüdischen Bürger und den Diebstahl ihres Eigentums vorzunehmen.“ Hunderttausende Juden wurden dann aus Algerien, Ägypten, dem Irak, dem Libanon, Libyen, Marokko, Syrien, Tunesien und dem Jemen vertrieben. In jedem einzelnen dieser Länder ging die jüdische Gemeinschaft der arabischen Eroberung um Jahrhunderte voraus.

 

Insgesamt 850.000 Juden wurden aus arabischen Ländern vertrieben. Mehr als eine halbe Million floh nach Israel. Diese Vertreibungen waren weitgehend vom Antisemitismus des Nazi-Kollaborateurs und Propagandisten Amin al-Husseini inspiriert, der damals der Führer der palästinensischen Nationalbewegung war. Damit sind Araber kaum in der Position sich zu beschweren, dass Mizrahim Zuflucht in Israel suchten oder zu behaupten, dass die Zuwanderung von Mizrahim nach Palästina ein Siedler-Kolonial-Projekt seien.

 

Die Geschichte der Juden im Nahen Osten ist immer noch weitgehend unbekannt. Wie Julius festhält, „ist die Geschichte der vergessenen jüdischen Flüchtlinge in der westlichen Berichterstattung über den israelisch-arabischen (landläufig eher als israelisch-palästinensischer) Konflikt ausnahmslos ausgespart.“ Außerdem „nutzen Propagandisten diese Ignoranz ausnutzen, um die Lüge zu lebendig zu halten, dass israelische Juden alle aus Europa und Amerika kommen“.

 

Khalidi ist ein gutes Beispiel. In The Hundred Years‘ War on Palestine erwähnt er Mizrahim zweimal, sehr kurz; er verweist nur auf diejenigen, die in Palästina einheimisch waren. Er versäumt es diejenigen anzuerkennen, die Flüchtlinge aus arabischen Ländern waren. Das lässt ihn die Unwahrheit aufrechterhalten, dass Israel ein Siedler-Kolonialprojekt europäischen Stils ist. Es hilft ihm auch die Tatsache zu umgehen, dass die Hälfte der „Kolonisten“ in Israel wegen arabischen Antisemitismus dort sind.

 

Das ist keine historische Analyse. Das ist intellektuelle Unredlichkeit.


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