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Gibt es durch die Kirchenaustritte immer mehr Christen?


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Rolf

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Kommentar: Gibt es durch die Kirchenaustritte immer mehr Christen?





Was würde passieren, wenn immer mehr Leute aus der Kirche austreten würden?

"Was, wenn immer mehr Leute aus der Kirche austreten? Gibt es dann immer mehr Christen?“ Mit ganzseitigen Inseraten und diesem Titel wirbt der Zürcher „Tages-Anzeiger“ derzeit um Leser und Abonnenten. Die Frage ruft nach einer Antwort.

Zunächst ist bemerkenswert, dass eine links-liberale Zeitung, die den Christen in den letzten Jahrzehnten kaum etwas geschenkt hat, mit der Kirche wirbt. Ein unverkennbares Indiz, dass religiöse Fragen „in“ sind.

Im etwas kleiner gedruckten unteren Teil der Anzeige steht eine wilde Geschichte mit abenteuerlichen Schlussfolgerungen. Sie dient den Erfindern des Inserats zu einer abstrusen Herleitung von der ersten Titelfrage zur zweiten: „Was, wenn immer mehr Leute aus der Kirche austreten? Werden die Pfarrer dann arbeitslos? Und auch die Priester? Muss auch der Papst abdanken? Wird sein Papamobil auf Ebay versteigert? Und ersteigert von einem Ölscheich im Nahen Osten? Bleibt er damit im Wüstensand stecken? Hält er dies für ein göttliches Zeichen? Und sich selbst für den neuen Messias? Konvertiert er zum Christentum? Tun es ihm alle seine Untertanen gleich? Gibt es dann immer mehr Christen? Dranbleiben.“

Dem lieben Gott vom Karren gefallen?

Die Frage ist ernsthaft ein paar Überlegungen wert: Könnte man davon ausgehen, dass alle Menschen, die in einer Kirche sind, Christinnen und oder Christen sind, dann dürfte man die Frage fröhlich mit Nein beantworten. Denn, ob sie nun zu einer Kirche gehören oder nicht, ist ja nicht so entscheidend – wichtig ist allein, dass sie weiterhin an Christus, ihren Herrn, glauben und ihm nachfolgen. Oft wechseln die Leute einfach die Kirche oder bleiben ihr ein Weilchen fern, weil irgendetwas schiefgelaufen ist. Sie würden dem lieben Gott also nicht vom Karren fallen.

Die Frage ist nur, ob sie je darauf sassen. Als Kirchenmitglieder. Die Zugehörigkeit zu einer Kirche – zu welcher auch immer – ist keine Garantie, dass die Leute Christen sind. Nur weil man in einem Pferdestall zur Welt kam, ist man noch lange kein Pferd. Hineingeboren in die Volkskirche, als Baby getauft, ungefragt in die Organisation eingegliedert, obligatorisch und notdürftig unterrichtet, worum es im christlichen Glauben überhaupt geht – nach Firmung oder Konfirmation haben die meisten Jungmitglieder genug. Sie scheinen mit einem Quantum Christentum geimpft zu sein, dass es ihnen als Antivirus für den Rest des Lebens reicht. Sie sagen: Wir haben es gehabt. Ausser als Sehenswürdigkeit in fremden Ländern sehen sie kaum mehr eine Kirche von innen – Hochzeiten und Beerdigungen vielleicht ausgenommen. Jedoch merkwürdig: Aus jedem Club oder Verein würde man dann austreten. Anders bei der Kirche: Die Meisten bleiben in der Mitgliederkartei, zahlen ihre Steuern und betrachten die Kirche als eine Art Versicherung, die man hoffentlich nie braucht. Nur wenige kündigen und machen ihren inneren Auszug auch offiziell.

Einigen täte der Austritt gut

Provokative Frage
Provokative Frage: Inserat des „Tages-Anzeigers“.
Wie viele Menschen in den Kirchen praktizierende Christinnen und Christen sind – und nur die sind nach biblischem Befund auch als solche zu bezeichnen –, ist nicht leicht zu sagen. Sind es 15 Prozent oder nur zehn oder gar nur fünf oder noch weniger, wie manche rechnen? Gott allein weiss es. Auf jeden Fall ist es eine Minderheit. Also: Es gibt viele Kirchenmitglieder und darunter wenige Christen. Wenn diese Leute austreten, wäre dies zwar konsequent. Doch es gäbe deswegen noch keinen Christen mehr. Allerdings, und da meldet sich ein spannender Gedanke, beinhaltet dies zwei Chancen.

Die erste: Vielen Leuten würde es gut tun, ihre oberflächliche Religiosität abzustreifen und die trügerische Sicherheit einer Kirchenmitgliedschaft ohne inneres Engagement, ohne lebendigen Glauben aufzugeben. Der ehrliche Bruch, die deutliche Distanz, die authentische Haltung – das „Outing“, wie man heute sagt, zum Nichtchristentum – kann ein erster guter Schritt in ein neues Suchen nach dem Sinn des Lebens sein. Denn nicht wenige finden nach einem vorsichtigen oder auch intensiven Prüfen von Alternativen, zugegeben manchmal nach langen Irrwegen, zurück zum lebendigen Gott der Bibel und in eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus.

Gesundschrumpfen und zu neuer Stärke finden

Und die zweite Chance? Es ist jene für die Kirche selbst. Wenn alle Leute, die nicht wirklich Christus nachfolgen wollen, aus der Kirche austräten, könnte dies ganz heilsam sein. Die grossen Institutionen, plötzlich fast ohne Volk und Steuerzahler, fielen in ihrer Struktur zusammen. Es wäre eine Art Gesundschrumpfen. Was tot ist, was hohl und leer ist, verschwände. Was lebt, was echt ist, was Substanz hat vor Gott, das würde bleiben und Raum gewinnen. Könnte es sein, dass das ein Segen wäre? Ja. Die schlanke Kirche der gläubigen und überzeugten Christinnen und Christen würde aufleben und zu neuer Kraft erstarken und ein glaubwürdiges Zeugnis in die Welt tragen, die verändernde Botschaft des Evangeliums glaubwürdig ausleben und weitergeben. Und genau dies könnte dazu führen, dass neue Leute vom Evangelium gepackt und Christen werden.

Was, wenn immer mehr Leute aus der Kirche austreten? Gibt es dann immer mehr Christen? So gesehen: Ja. In 20 Jahren wissen wir mehr. Bleiben wir dran!
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