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Popmusik wird immer religiöser


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Rolf

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Trendforscher: Popmusik wird immer religiöser





3 christliche Sänger - Herbert Grönemeyer, Xavier Naidoo, Patrick Nuo.

Die Religion kehrt nach Einschätzung des deutschen Kommunikationswissenschafters und Trendforschers Norbert Bolz in die Popmusik zurück.

In Deutschland gebe es inzwischen erfolgreiche Künstler wie Xavier Naidoo, die geradezu programmatisch religiös seien, sagte Bolz gegenüber der Nachrichtenagentur KNA in Berlin. Die Popkultur habe sich etwas von "sex and drugs and rock'n roll befreit" und nehme sich nun der tieferen Sehnsüchte der Menschen an, fügte er hinzu.

Beliebige Gläubigkeit

Nach Auffassung des Wissenschafters versuchen die Jugendlichen, die im Wohlstand aufgewachsen sind, mit Religiosität das "Vakuum des Kapitalismus" zu füllen. Dabei gehe es ihnen aber vor allem um das Rituelle der Religion, das ihnen Halt gebe. Spezielle Glaubenssätze interessierten kaum; das Wissen über das Christentum sei unter Jugendlichen gering.

Grönemeyers "Stück vom Himmel"

Norbert Bolz
Bolz äusserte sich zum neuen Song von Herbert Grönemeyer. Das Lied "Stück vom Himmel" handelt von Glaube und Gott. Grönemeyers Lied könne die Verkrampfung vieler Jugendlicher lösen, die bisher fürchteten "nicht schick" zu sein, wenn sie sich zu Gott bekennen oder sich mit religiösen Fragestellungen befassten, so Bolz. Grönemeyer nutze den neuen Trend möglicherweise bewusst aus, dennoch stecke aber vermutlich eine echte Betroffenheit dahinter, meinte der Forscher.

Nicht wirklich neu

Rückkehr der Religion in die Popmusik? Eine Einschätzung die Prof. Ilse Kögler von der theologischen Universität Linz nicht teilt. „Schon immer war Religion fester Bestandteil in der Pop- und Rockmusik“, sagt die Expertin. Viele der frühen Sänger der Rock- und Popmusik waren sogar besonders stark in ihren Kirchen verwurzelt, erläutert Kögler. Und: Bereits seit den 60er Jahren hat Popmusik in Kirchenmessen Einzug gehalten. „Obwohl wir hier schon immer etwas hinten nach sind“, so die Musikexpertin.

Offen dazu stehen

Ilse Kögler
„Was sich in letzter Zeit geändert hat, ist, dass sich die Künstler nicht mehr scheuen, ihre religiöse Überzeugung auch öffentlich zu bekunden“, sagt sie.

Immer wenn es um Sinnhaftigkeit und gelingendes Leben geht, ist Religion im Spiel“, so Kögler. Es liegt aber immer bei den einzelnen Zuhörern, ob sie die Liedtexte als primär religiös einschätzen oder eben nicht.

Kein Wundermittel, aber...


Ob man mit religiöser Popmusik wieder vermehrt junge Leute in die Kirche bringen kann? Diesem Gedanken steht die Theologin skeptisch gegenüber: „Die Idee ,ich spiele die Musik, die euch gefällt und ihr kommt in die Kirche’, funktioniert so nicht.“

Man könne durch die Popmusik aber wieder ins Gespräch kommen. „Es gibt eine Chance, dass sich Jugendliche wegen der religiösen Musik wieder mehr mit dem Glauben auseinandersetzen“, sagt Ilse Kögler. Wichtig sei dabei, dass Religion nicht bloss als Kalkül eingesetzt werde: „Vor allem Jugendliche merken es schnell, wenn etwas nicht authentisch ist“.


Quellen: orf/KNA/Kirchenzeitung Diözese Linz

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