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Gottes Angebot auf dem Prüfstand heutiger Verkündigung


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3 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Gottes Angebot auf dem Prüfstand heutiger Verkündigung





Was ist in der Gemeinde Jesu los ?



Ein Vortrag von Rolf Wiesenhütter


Teil 1


Ich möchte Euch ganz herzlich grüßen heute abend. Ich freue mich, daß ich heute Abend hier wieder einen Vortrag halten darf.

Das Thema des heutigen Abends habe ich gewählt, weil Detlev mich darum gebeten hat, einmal etwas über den Zustand der freikirchlichen Gemeinden in Deutschland
zu sagen.

Was ist los in der Gemeinde Jesu heißt es im Untertitel; und die Frage ist ja sehr aktuell.


In unserer Monatszeitschrift “Christliche Gemeinschaft” gibt es unter der Rubrik
“Informationen aus aller Welt” einen kleinen Artikel mit dem Titel: “Pfingstbewegung in Deutschland hinkt anderen Ländern hinterher.”

In diesem Artikel beschreibt ein ehemaliger Lehrer von mir, Heinrich Scherz, die schlechte geistliche Situation der Gemeinden in Deutschland unter anderem mit der Begründung, die innere Entwicklung der Gemeinden in Deutschland sei so, daß bis zu 50% der Gemeindeglieder nicht mehr konsequent Jesus nachfolgen.

Ist das nicht eine grauenvolle Aussage ?

Aber wenn ich eine Weile darüber nachdenke, dann neige ich dazu, dieser Aussage zuzustimmen. Es haben gewaltige Veränderungen stattgefunden in der Gemeinde Jesu in den letzten 20 Jahren, gewaltige Veränderungen.

Und diese Veränderungen die passiert sind, betreffen die geistlichen Inhalte. Sie betreffen die Art und Weise, wie wir die Bibel heute lesen und wie wir sie interpretieren.

Ich habe dieser Tage gelesen, kluge Menschen hätten statistisch erfaßt, daß es heute weltweit über 120.000 Lesarten der Bibel gibt.

120.000 verschiedene Betrachtungsweisen der biblischen Inhalte.

Und das wird ja heute selbst von vielen kirchlichen Einrichtungen akzeptiert. Man möchte lebendiges Christentum definiert haben in vielfältigem Denken und vielfältigen Meinungen.

Auf dem evangelischen Kirchentag nennt man das den “Markt der Möglichkeiten.”

Da kann sich dann jeder heraussuchen wie er selig werden will.


Wir haben das oft kritisiert in der Vergangenheit. Zu Unrecht wie man heute sagen muß, denn wir haben in den letzten 20 Jahren unsere gute biblische Lehre, unsere frohe Botschaft total auf den Kopf gestellt.

Wohlmeinend selbstverständlich. Wir wollten die frohe Botschaft noch froher machen.
Wir wollten sie den Gegebenheiten unserer Zeit anpassen.

Was dabei herausgekommen ist, ist die Tatsache, daß wir vieles weggelassen haben
und unsere gute Lehre mit vielem vermischt haben, was wir zuvor abgelehnt hatten.


Ich möchte darauf eingehen heute abend, was sich da so verändert hat.

Die Veränderungen bestehen darin, daß heute vieles weggelassen wird, was gut und wichtig ist, und das vieles eingefügt wird, was so in der Bibel gar nicht zu finden ist.

An den Anfang möchte ich ein Zitat aus diesem Buch von Karlheinz Deschner mit dem Titel “Kirche des Unheils” vorlesen. Ich meine, das leitet ganz gut ein, wohin ich möchte heute Abend.

Hier das Zitat:

“Weil der Bischof nicht partout mehr Exzellenz sein will, der Pfarrer auch Zivil trägt und die Nonne kürzere Röcke, weil Galilei nun schon seit Monaten gerechtfertigt, und mancher hilfreiche Heilige, nur weil er nie gelebt hat, kaltblütig im Kalender gestrichen worden ist; weil der Jesuit nicht mehr mit falschem Bart reist, und weil alles Geistliche in Bewegung geriet, sich zur Welt hin öffnete, zum Pluralismus der Meinungen, zum Dialog, deshalb also glauben nun beinah nicht die Dümmsten allein, der Erdkreis sei anders, der Katholizismus liberal und die Theologie fortschrittlich geworden.

Doch wenn ein Theologe fortschreitet, ist er kein Theologe mehr! Und wenn ein Christ zu denken anfängt; logisch nämlich, kommt immer ein Nichtchrist heraus - oder zugegeben, ein feiger Opportunist. Um alles in der Welt: Was ist denn anders jetzt ?”
Ganz schön starke Worte, heftig mit Pfeffer gewürzt und gut gesalzen. Wir haben Grund darüber nachzudenken, uns zu prüfen und nüchtern zu sein in der Beurteilung, wohin die Reise geht in der Gemeinde Jesu.


Was ist los in der Gemeinde Jesu ?

Wie wichtig sind uns eigentlich unsere geistlichen Inhalte noch ?

Werden wir die Wahrheiten, vor allem auch die unbequemen Wahrheiten aus dem Wort Gottes festhalten und verteidigen, oder werden wir sie überdenken, anpassen, korrigieren, an die sogenannten heutigen Gegebenheiten anpassen ?


Wenn ich darüber nachdenke, was in der Gemeinde Jesu heute passiert, dann fällt mir zunächst auf, daß oftmals Glaubensinhalte nicht mehr den Stellenwert in der Gemeinde haben, wie noch vor ein paar Jahren.

Wir investieren sehr viel Zeit, Kraft und Geld in Äußerlichkeiten, um Seelen zu gewinnen.

Wir investieren in Werbung, in Musik, in Kreativität.

Wir entwickeln Strukturen und Methoden auf allen Ebenen.

Und natürlich kann ich in der Bibel finden, daß wir uns alle erdenkliche Mühe geben sollen, daß Evangelium mit Weisheit zu präsentieren.

Aber die Frage auf die es mir ankommt ist: Worauf verlassen wir uns ?

Verlassen wir uns auf unsere Methoden, oder verlassen wir uns auf den Heiligen
Geist ?

Glauben wir noch, daß übernatürliches Wirken Gottes bei der Bekehrung nötig ist ?

Wenn ja, warum stecken wir soviel Kraft in den Apparat und so wenig ins Gebet und ins Wortstudium ?

Detlev hat letzte Woche an dieser Stelle gesagt, die Gebetsversammlung müßte eigentlich die wichtigste Versammlung in der Gemeinde sein.

Es ist nicht gut, daß in der Gemeinde Jesu kaum noch gebetet wird !

Das wir mit Gott zu wenig reden, bringt uns in die Gefahr, daß wir in unserem geistlichen Dienst die Schwerpunkte verwechseln.

Vielleicht denkst Du in deinem Herzen, der Rolf Wiesenhütter ist schon wieder mächtig hochmütig heute abend.


Aber alles, was ich Euch heute abend sage, sind erklärte und niedergeschriebene
Lehrinhalte in der Gemeinde Jesu.

Wie wird denn heute mit Menschen umgegangen, die wir zum lebendigen Glauben an Jesus Christus führen wollen ?

Wir sind sehr kalkulierend und vorsichtig, wenn wir Menschen ansprechen.
Wenn wir sie ansprechen !

Dann allerdings positiv. Wir wollen ja niemanden verärgern. Das Wichtigste ist, daß jeder sich in unserer Gemeinschaft wohlfühlt.

Ich lese in Römer 2: 1-16 daß Gott gerecht ist und das er sich uns in seiner Gerechtigkeit auch vorstellt.
Gott stellt sich uns vor, weißt Du wie das geschieht ?

Das geschieht zuerst und vor allem in der Verkündigung. Und Gottes Gerechtigkeit
ist sein wichtigstes Attribut. Wir werden demnächst hier über Gottes Gerechtigkeit ausführlich reden.

Aber wenn ich diesen Text in Römer 2 ansehe, dann kann ich erkennen, wie das geht.
Das geht so, daß unser Gewissen uns Zeugnis von unseren Werken gibt.

Und in der richtigen, biblischen Verkündigung werden Menschen in ihrem Gewissen von ihren Sünden überführt, der heilige Geist straft sie sozusagen in ihrem Gewissen.

Wenn ich sehe, wie wir heute mit Menschen und mit Gottes Wort umgehen, frage ich mich, ob wir das überhaupt noch wollen, daß Menschen in ihrem Gewissen vom Heiligen Geist gestraft werden.

Wie soll das geschehen, wenn wir uns so verhalten, wie ein Pastor es aufgeschrieben
hat ? Hört mal, was er uns empfiehlt:

“Wenn man einem Menschen seine Sünden vorhält,” so schrieb er, “schwächt das sein Selbstwertgefühl und möglicherweise komme er deshalb nicht wieder. Deshalb solle man sich bemühen, nur noch positiv zu predigen. Wir sollen unsere Hörer durch Freundlichkeit gewinnen und ihnen Optimismus vermitteln, aber nicht mehr von Sünde, Hölle und ewigem Gericht sprechen, denn das sei so, als ob man seinen Hörern den Arm auskugelt. Wir wollen nicht, daß die Leute in unserer Gemeinde geistliche Schmerzen haben. Sie sollen singen, lachen und tanzen. Das schafft Erfolg ?



Warum geht man heute solche Wege ?



Warum gehen wir kalkulierend und sehr vorsichtig mit dem Sünder um ?

Weil man glaubt, daß die Bekehrung der Menschen in unserer Hand liegt.

Wir erachten die Art und Weise wie wir arbeiten für wichtiger als die Botschaft selbst.
Darum investieren wir wenig in den Inhalt, aber fast alles in die Methode.

Wir haben die Bekehrung reduziert zu einer intellektuellen Willensentscheidung des natürlichen Menschen, so daß der geistliche Sieg im Leben dieser Menschen von unseren kalkulierten Effekten abhängt, mit denen wir auf ihn einwirken.

Aber Bekehrungen kommen nicht durch Anwendung raffinierter Methoden zustande, sondern einzig und allein durch ein Wunder des Heiligen Geistes.

Wir bräuchten ja nicht für Bekehrungen zu beten, wenn wir sie produzieren könnten.

Was wir in unserer eigenen Kraft hervorbringen können sind Namenschristen und religiöse Mitläufer, aber nicht wahre Gotteskinder.

Die Gemeinde Jesu ist dabei, das Wesen wahrer Wiedergeburt aus dem Auge zu verlieren. Wiedergeborene sind nicht die, die wir intellektuell oder gefühlsmäßig bearbeitet haben sondern nach Joh. 1:12-13 diejenigen

“die nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind !”

Wir sehen hier einen ersten Grund, warum tatsächlich bis zu 50% der Gemeindeglieder nicht in der Nachfolge Jesu stehen.

Wir locken Menschen zu oft mit falschen Erwartungen.

Wir predigen das Evangelium nicht mehr als Kraft zur Errettung, sondern lediglich als Hilfe zum leichteren Leben !?

Jesus ist heute vielfach dazu da, damit uns alle unsere egoistischen Wünsche hinterhergeworfen werden.

Das geht nach dem Motto: “Braucht ihr Gesundheit oder Geld oder eine Frau, kommt zu Jesus, bei ihm bekommt ihr alles.

In solche Verkündigungen kommen die Menschen natürlich in Massen, aber sie kommen nicht, weil sie Veränderung ihres Herzens suchen, sondern sie wollen Besserung ihrer Lebensumstände.

Gott soll uns heutzutage nicht mehr unsere Sünde, sondern unsere Probleme wegnehmen.

Viele heben heute deshalb in den Evangelisationen die Hände oder kommen nach vorne. Und wir nennen sie deshalb Wiedergeborene.

Dabei vergessen wir, daß wir als Christen eine große Verantwortung haben, denn wenn ein Mensch nicht in Christus erneuert wurde, dann ist er auf ewig verloren.

Die Hölle ist sein Teil.

Wenn wir so handeln, schminken wir Leichen.

Einem toten Menschen hilft keine Massage, sondern er braucht eine Auferweckung. Und genau das können wir als Menschen nicht tun. Das geht auch nicht ohne Sündenerkenntnis und Umkehr.


Fortsetzung folgt

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#2
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Gottes Angebot auf dem Prüfstand heutiger Verkündigung





Was ist in der Gemeinde Jesu los ?



Ein Vortrag von Rolf Wiesenhütter


Teil 2





Was ist los in der Gemeinde Jesu ?





Uns ist vielerorts die Treue abhanden gekommen.


Du sagst: Hauptsache wir predigen Gottes Wort. So`n bißchen können wir das schon an unsere heutige Zeit anpassen. Steht doch in der Bibel: “Das Wort Gottes kommt nicht leer zurück.”

Ihr Lieben, es ist meine tiefste Überzeugung: Nur wenn wir in Treue das unverfälschte Wort Gottes verkündigen, dann kommt es nicht leer zurück.

1. Petr. 1: 23 sagt:

Ihr seid Wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes.”



Wir haben nur treu unseren Auftrag zu erfüllen. Alles andere ist Gottes Sache.
Er allein wirkt Sündenerkenntnis, Buße und Glauben. Er gibt das Wollen und wir sind das Werkzeug.

Aber die Kraft liegt nicht im Werkzeug, sondern in den Hand dessen, der es benutzt.




Gottes Wort ist uns gegeben, damit wir damit haushalten.

In 1. Kor.4:2 heißt es:

“Von den Haushaltern fordert man nicht mehr, als das sie für treu befunden werden.

Leider ist das für viele nicht mehr wichtig. Sie wollen Erfolg, Zahlen und Ergebnisse.
Aber wenn unser Ziel Resultate sind, dann liegen wir falsch.

Gott wird uns nicht fragen, wie viele Entscheidungskarten wir hatten und wie hoch unsere Spendeneingänge waren. Er wird uns auch nicht nach der Menge unserer Mitglieder fragen.

Er fragt nur, ob Du treu warst !!!


Du fragst Dich: Wie ist das möglich ? Wie kommt es zu so katastrophalen Veränderungen ?

Das kommt daher, weil es in der Gemeinde Jesu einige gibt, die sich über andere erheben. Viele Gemeinden haben heute einen streng hierarchischen Aufbau, ist ausgerichtet auf eine Führerfigur der für sich Absolutheitsanspruch einfordert, alle Entscheidungsabläufe sind einseitig autoritär, bedingungslose Unterordnung und Unterwerfung wird gefordert.

Heute gibt es etwa 100.000 Menschen in Deutschland, die sich in lauter Einzelgemeinden versammeln, die nicht miteinander verbunden sind.

Überall tauchen sogenannte “leitende Brüder” auf, die sich ohne Mitspracherecht von Gemeindegliedern gegenseitig einsetzen.

Familiensippen herrschen selbstherrlich über Gemeindeschäfchen und Gemeindefinanzen.

Man will es oft nicht wahrhaben, aber vielfach herrschen hier in Wirklichkeit Machtmenschen mit fromm getarnten Unterdrückungs- und Ausbeutungsmechanismen, die von ihren Schäfchen unterwürfigen Gehorsam einfordern.

Das sind denn die sogenannten “Gesalbten des Herrn”, bei denen alles, was sie tun, vom “Geist Gottes” gewirkt ist. Die können lehren was sie wollen, wenn man auch nur im Ansatz etwas hinterfragt, hat man sich schon versündigt.

Und was mich sehr ärgert bei dieser ganzen Sache ist, daß viele bibeltreue Christen ganz genau sehen, was da passiert.

Aber es ist ihnen egal, es interessiert sie nicht. Viele vertreten die Auffassung, was geht es mich an. Hauptsache in meiner Gemeinde passiert so etwas nicht.

Aber wir tun uns keinen Gefallen damit, wenn wir so denken, denn wir sehen, daß in den Gemeinden eine große Wanderbewegung stattfindet. Und viele falsche Lehren
werden in den Köpfen der Menschen mitgebracht und unterwandern durch die Kontakte die Lehre auch in gesunden Gemeinden.

Das ist ein schleichender Prozeß, aber er enthält tödliches Gift.


Gerne verstecken wir uns auch hinter der sogenannten grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit.

Das ist keine gute Ausrede.

Detlev hat ja vorige Woche von diesem Bericht aus der Topic gesprochen, wo es darum geht, daß eine sog. Enquete-Kommission des Bundestages, die sich mit Sekten- und Psychogruppen beschäftigt immer häufiger freikirchliche Gemeinden unter die Lupe nimmt.

Für die gilt ja auch das Grundgesetz.

Zur Zeit kann man diese Zeitschrift Zeit-Punkte am Bahnhof kaufen, das ist ein Sonderdruck der Zeitung “Die Zeit.”

Ihr seht hier den Titel “Achtung Seelenfänger.”

Die Zeitschrift befaßt sich ausdrücklich mit diesem Thema. Hier wird zum Beispiel veröffentlicht, wie die Bundesregierung den Begriff “Sekte” eigentlich definiert; hier gibt es auch Auflistungen, wer als gefährlich eingestuft worden ist.

Als einzige charismatische Gemeinde steht da die “Gemeinde auf dem Weg von Wolfhard Margies Berlin, auf der Liste.

Und es wird ausführlich Stellung genommen zur Religionsfreiheit.

Die Bundesregierung sagt ganz klar: Die Freiheit hört da auf, wo Menschen Schaden nehmen.

Die Bundesregierung ist nicht kontrollwütiger geworden.
Sie will auch keine Glaubensinhalte vorschreiben.

Sie definiert “Sekte” auch nicht theologisch, sondern sie sagt, daß sie eine Fürsorgepflicht dann für ihre Bürger hat, wenn diese durch Bedrohung Einschüchterung oder Schädigung in ihrer freiheitlichen Ordnung gefährdet sind.


Das kann ich gut verstehen. Leider benutzen die aber keine geistlichen Mittel um etwas zu prüfen und zu untersuchen, deshalb kommt da auch schon mal jemand an den Pranger, der da gar nicht hingehört.

Aber, die Hintergründe sind hausgemacht, durch “gewissenlose Menschen, die anderen Gesetze aufbürden und sich selbst nicht daran halten, sagt die Bibel..


Ich möchte in unserem Thema fortfahren und mit Euch darüber nachdenken, was in unserer Zeit aus der biblischen Lehre gemacht wird.

Ich möchte mich heute auf einige fundamentale Glaubenswahrheiten beschränken, ohne die allerdings christliches Leben nicht gelingen kann.


Die erste Frage die ich stellen möchte ist:




Wie wird heute Glaube definiert ?




Um zu wissen was biblischer Glaube ist, wird uns heutzutage ein Studienkurs angeboten.

Wenn wir den Studienkurs durchgearbeitet haben, haben wir eine völlig falsche Vorstellung davon, was biblischer Glaube nach dem Wort Gottes ist.

Du brauchst nur drei Seiten lesen. Bereits im ersten Kapitel: “Wie Glaube entsteht”
kommt seltsamerweise sofort das Thema Krankenheilung.

Der Eindruck der hier vermittelt wird, ist, daß Glaube durch Zeichen und Wunder kommt.

Anhand von der blutflüssigen Frau in Markus 5 wird erklärt, wie Jesus völlig richtig zu der Frau sagt: “Dein Glaube hat Dir geholfen.”

Aber hört Euch die Interpretation dieses Satzes an: Da steht wörtlich auf Seite 3:

“Jesus sagte nicht, daß seine Kraft sie geheilt hätte. Als ich dies sah, wußte ich, wenn ihr Glaube sie gesund gemacht hatte, mein Glaube mich gesund machen konnte.
Mein Glaube machte mich gesund.”

So wird heute hunderttausenden Menschen der biblische Begriff “Glaube” vermittelt.

Aber in dieser Bibelstelle steht überhaupt nicht, daß ihr Glaube sie geheilt hätte.

Das steht lediglich, ihr Glaube habe ihr geholfen. Das bedeutet, er gehört dazu. Aber es ist doch unredlich zu behaupten, der Glaube dieser Frau wäre die entscheidende Kraft zu ihrer Heilung gewesen.

Wer so lehrt, der betrügt die Menschen.


Fortsetzung folgt


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#3
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Was ist in der Gemeinde Jesu los ?



Ein Vortrag von Rolf Wiesenhütter


Teil 3




Der Unsinn vom materiellen Wohlstand




Der zweite Punkt der uns hier mitgeteilt wird, wie Glaube entstehen soll ist Wohlstand.

Auf Seite sieben dieses Studienkurses steht das angebliche Zitat von Hebräer 11:1

“Der Glaube ist eine Bürgschaft dafür, daß das, wofür Du entschieden gehofft hast, endlich Dir gehört.”

Ich gestehe Euch, ich habe die Übersetzung, der das entnommen ist, noch nie gesehen.

Vielleicht könnt ihr mir helfen und einmal vorlesen, was in Hebr. 11:1 in Eurer Übersetzung steht.

Und nun wird dieser Satz: “Der Glaube ist eine Bürgschaft dafür, daß das, wofür Du entschieden geglaubt hast, endlich Dir gehört, erklärt:

Es heißt hier wörtlich:

“Beispiel: Du hoffst auf eine Geldsumme, um der Verpflichtung nachzukommen, von der Du weißt, daß Du sie erfüllen mußt.
Der Glaube gibt Dir Sicherheit, daß Du das Geld haben wirst.”
Es geht also darum, daß wir glauben müssen, daß wir die Dinge, die wir haben wollen, schon empfangen haben, sonst kriegen wir sie nicht.

Das ganze wird dann mit Mark. 11:24 begründet wo es heißt.

“Alles was ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habet, so wird es euch zuteil werden.”

So steht es im Wort Gottes ! Aber dieses Wort so zu interpretieren, daß der Glaube dazu da wäre, daß alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen ist frommer Selbstbetrug.
Wir haben letzte Woche in der Predigt von Manfred 12 Punkte gehört, warum Gebete nicht erhört werden.

Und wir haben von Detlev am Dienstag gehört, welche Voraussetzungen zum Beten
notwendig sind. Diese Bibelstelle gibt nichts von dem her, wie sie hier interpretiert wird.

Um diese Bibelstelle zu verstehen muß man zumindest die Verse 20 - 26 im Zusammenhang lesen, und dann kommt ein völlig anderer Sinn dabei heraus.

Dann steht da nämlich geschrieben, daß der, welcher sich Gott naht, sich seiner eigenen Schuld bewußt sein soll. Und weil diese ihm vergeben ist, deshalb soll er auch mit seinem Nächsten versöhnlich sein.

Wenn man nicht in Liebe und Versöhnung seines Nächsten gedenkt, wird im Gegenteil das Herz Gottes verschlossen und das Gebet bleibt ohne Wirkung.

Glaube und Versöhnlichkeit sind die Grundbedingungen für erhörliches Beten, so haben wir es ja auch letzte Woche von Detlev gehört.


Nun möchte ich Euch auch noch erzählen, abschließend zum Thema Glauben, was denn nun in Hebräer 11:1 steht:

Zuerst muß man sich ja mal Gedanken darüber machen, warum das Kapitel 11 so beginnt. Vorher gibt es nämlich hier schon zehn andere Kapitel. Bevor der Schreiber es Hebräerbriefes hier den Glauben definiert, hat er nämlich zunächst einmal in ganz einzigartiger Weise die Größe der Person Jesu und die Erhabenheit seines hohepriesterlichen Werkes den Hebräern vor Augen gestellt.

Und nun, nachdem er das getan hat, spricht er von dem, was als Frucht der Erlösung
im Leben der Gemeinde Jesu sichtbar werden soll. Auch hier muß man wieder alles lesen, in diesem Fall die ersten sieben Verse.

Dann geht es nämlich darum, daß Glaube und Heiligung die Antwort des Menschen auf das Werk Jesu sein sollen.

Der Schreiber hat das hier gewissermaßen als dritten Schwerpunkt seines Briefes thematisiert.

Er hatte den hoffnungsvollen Ausblick der Gemeinde auf die Wiederkunft Jesu mit dem Bekenntnis geschlossen: “Wir gehören aber nicht zu denen, die zurückweichen, um zugrunde zu gehen, sondern zu denen die glauben und die Seele retten.

Vor diesem Hintergrund, daß der Glaube dazu da sei, die Seele zu retten, definiert er nun, was das Wesen des Glaubens eigentlich ist.

Er sagt anders als wir es eben gehört haben:

“Es ist aber der Glaube die Vergewisserung dessen, was man erhofft, und ein inneres Überführt sein von Dingen, die man nicht sieht.

Dies ist die einzige Glaubensdefinition, die wir in der gesamten Bibel finden.

Wir sollen uns Gedanken darüber machen, was das ist “Glaube.”

Aber damit haben wir noch nicht das Geheimnis des Glaubens erfaßt. Das läßt sich in so eine Begrifflichkeit gar nicht einordnen.

Der dänische Theologe Sören Kierkegaard hat treffend gesagt:

“Wenn man auch dazu imstande wäre, den ganzen Glaubensinhalt in die Form des Begriffs umzusetzen, so folgt daraus nicht, daß man den Glauben begriffen hat, begriffen, wie man in ihn hineinkommt oder wie er in einen hineinkommt. “

Wenn wir wissen wollen, was Glaube ist, dann müssen wir vielmehr das Leben der Menschen ansehen, denen Gott begegnet ist, das Leben Noah`s, Abrahams, Moses und so vieler anderer, deren Zeugnis unauslöschlich in die Offenbarung der Heiligen Schrift eingegangen ist - und wir müssen uns der Wirklichkeit öffnen, wie sie es taten.

Letztlich und das ist der entscheidende Satz:

Wenn Du diese Bibelstellen gründlich studierst, wirst Du dahinter kommen, daß Gott hier zusagt, daß er alle seine Zusagen und Verheißungen einmal einlösen wird.

Zugleich ist der Glaube das innere Überführtsein, der uns durch den Heiligen Geist geschenkte Beweis für die Wirklichkeit der Welt Gottes.

Der Apostel Johannes sagt, daß uns im Glauben ein neues Erkenntnisvermögen geschenkt worden ist:

“Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und hat uns einen Sinn gegeben, daß wir erkennen den Wahrhaftigen.” (1.Joh.5:20)

Genau das wird in Hebräer 11:1 hervorgehoben: Daß der glaubende Mensch Gewißheit, einen neuen Blick für die unsichtbare Wirklichkeit Gottes bekommen hat.


Das ist ein völlig anderes Ergebnis, als die Aussage, die uns vorgegaukelt wird.
Es geht im Glauben nicht um das selbstsüchtige, ichbezogene Erfülltwerden meiner
Wünsche.

Aber Vielen gefällt das besser. Sie lassen sich darauf ein. Weil es ein bequemer, egoistischer Weg ist.

Aber sie stehen nicht mehr in der richtigen Nachfolge unseres Herrn Jesus.


Der zweite Begriff, über den ich heute reden möchte, ist Hoffnung.




Was lehrt uns Gottes Wort über Hoffnung ?




Ich möchte das ganz fundamental hier einmal aufgreifen, indem ich mich auf Römer 8
beziehe.

Römer 8 sagt ganz klar, daß unsere Errettung, unsere Wiedergeburt mit Hoffnung zusammenhängt. In Vers 24 heißt es wörtlich:

“Wir sind auf Hoffnung hin errettet worden.”

Und weiter: “Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung. Denn wer hofft, was er sieht. Wenn wir aber das Hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit ausharren. . Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an, denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen. !!”

Das heißt also, wenn wir in der richtigen Nachfolge stehen, wird uns der Heilige Geist zeigen was wir bitten sollen. Und wenn wir dann gebeten haben, dann warten wir geduldig und hoffen, daß unser Gebet erhört wird.


Was hat man aus dieser Aussage in der “Wort des Glaubens - Bewegung” gemacht ?

Seite 14 im Studienbuch über “Biblischen Glauben” wird uns die Hoffnung zur Sau gemacht.

Da heißt es nämlich schlicht und ergreifend: “Hoffnungen sind Unwirklichkeiten.”

Und wenn wir diese Unwirklichkeiten nicht überwinden, dann hindern sie den Glauben.

Hoffnung bringt keine Ergebnisse, weil sie etwas, was der Glaube sofort bewirkt, unnötig hinauszögert. Hoffnung wird gleichgestellt mit Unglauben. Denn Glaube ist immer jetzt, sofort.

Der Glaube sagt: Ich werde jetzt empfangen, ich habe es jetzt. Deshalb ist ein Mensch, der die Hoffnung hat, daß Gott sein Gebet erhören wird, immer im Unglauben.

In der Wort des Glaubens -Bewegung wird erklärt: Wir empfangen von Gott nicht durch Hoffnung, sondern durch Glauben.


Aber nach der biblischen Definition von Glauben ist Hoffnung ein unverzichtbarer Bestandteil des Glaubens.

Es ist, wie wir vorher schon gesehen haben, der Glaube ein Beharren auf dem, was man hofft nach Hebräer 11:1.

Hoffnung ist ein wichtiger Faktor zu unserer Errettung, und wer uns das wegnimmt, der kann sich zwanzig internationale Propheten rufen um seine Autorität zu stärken, was er wirklich tut, ist Menschen in die Irre führen.


Ein weiterer Punkt, der heute ganz neu definiert wird, ist Einheit.


Einswerden ist einganz wichtiger Faktor unserer modernen Glaubenslehre.

Wo keine Einheit ist, ist keine Liebe. Was man uns also raubt, sind Glaube, Hoffnung, Liebe. Das wird so sinnentstellt dargestellt, daß man die wirklichen biblischen Wahrheiten nicht mehr zusammenbringt.

Was versteht man heutzutage unter Einheit ?

Seite 15 in diesem Buch steht es schwarz auf weiß.

Eine Frau sagt zu ihrem Pastor: “Ich brauche 100 Dollar. In Matth. 18 Vers 19 steht doch geschrieben: Wenn zwei von Euch übereinkommen werden auf Erden in irgendeiner Sache, für die sie bitten wollen, so soll sie ihnen zuteil werden von meinem Vater im Himmel.

Ich habe interessiert meine Bibel aufgeschlagen und nachgelesen. Und tatsächlich, der Bibelvers steht genau so da.

Dann habe ich gesehen, daß der zwanzigste Vers mit “Denn” beginnt. Folglich gehört er inhaltlich zum neunzehnten dazu.

Da steht: “ Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Und nun gibt der Satz einen neuen Sinn. Wenn du dieses Buch weiterliest, wirst Du merken, daß es hier immer nur um eine Einheit auf vertikaler Ebene geht. Also um eine Einheit zwischen zwei Menschen.

Und hier sind die unmöglichsten Beispiele drin, was die Leute alles haben wollten. Nach dieser Lehre bekommt man alles, was man will, sofern man jemanden findet, der mit unseren Wünschen übereinstimmt.

In der Bibel aber steht, daß Gott wesentlicher Bestandteil der Einheit sein muß, damit etwas geschehen kann. Heute wird Gott schlicht und ergreifend ausgeschlossen.


Genauso wie mit Glauben, Hoffnung, Einheit geht es mit dem Gebet.

Diesmal wird Markus 11:24 bemüht, wo es heißt:

Alles was ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habet, so wird es Euch werden. Nirgends die Frage nach Gottes Willen, immer wird unser Wille durchgesetzt.

Auch in Markus 11 werden Bedingungen gestellt, die in der heutigen modernen Lehre verschwiegen werden. Darum stimmen die geistlichen Prinzipien nicht mehr, und in unserem Leben ereignet sich nichts.

So, ich habe nun die Nase voll von diesem Buch hier. Man müßte vorne draufschreiben: Prädikat Sondermüll.

Was uns hier angedreht wird, ist nicht biblischer Glaube, sondern Philosophie. Das sind Ideen, wie wir ein besseres Leben führen können.

Aber es ist eine religöse Philosophie, die ihre Wurzeln in der christlichen Wissenschaft hat.

Als man Kenneth Hagin dies vorwarf, spottete er darüber und sagte:

Das ist nicht christliche Wissenschaft, sondern christliches Wissen.

Also habe ich mir das Standardwerk der christlichen Wissenschaft besorgt.
Es heißt “Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”
von Mary Baker Eddy.

Dieses Buch ist geschrieben wie eine Bibel, mit Kapitel und Vers - Einteilung.

In Kapitel 2 heißt es hier in Vers 12:
“Durch demütige, inbrünstige Bitten können wir mehr für uns selbst tun.”

In Kapitel 4:12 heißt es: “Das beständige Streben immer gut zu sein, ist Beten ohne Unterlaß.”

In Kapitel 5:24 steht, hör genau hin: “Das Gebet darf nicht als Beichtstuhl zur Aufhebung der Sünden benutzt werden. ein solcher Irrtum würde der wahren Religion hinderlich sein.


Sehr ihr warum man nicht mehr über Sünde im Gottesdienst redet ?
Weil wir sonst auf die Idee kommen könnten, sie Gott im Gebet zu bekennen.

Seht ihr die Parallelen der heutigen Verkündigung zur Christlichen Wissenschaft ?


Ich möchte noch einen bemerkenswerten Satz Euch mitteilen hier aus diesem Buch und damit zu einem weiteren Punkt überleiten.

In Kapitel 6 über das Gebet steht hier in Vers 24:

“Wenn wir vorraussetzen, daß Gott Sünde vergibt oder straft, je nachdem seine Barmherzigkeit gesucht oder nicht gesucht wird, so heißt das, Liebe mißzuverstehen und zum Sicherheitsventil für Unrechttun zu machen.”


Dieser Satz würde also bedeuten, daß Sündenvergebung unabhängig davon ist, ob ich Gott darum bitte oder nicht.

An anderer Stelle heißt es in diesem Buch auch, daß die Sünde dadurch vergeben würde, daß ich sie selbst zerstöre.

Das Jesus die Sünde wegnimmt, ist nach der Lehre der christlichen Wissenschaft unbiblisch.


Worauf es mir ankommt, ist, daß wer so denkt und lehrt, das biblische Prinzip der Gnade mißachtet.


Fortsetzung folgt

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#4
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Was ist in der Gemeinde Jesu los ?



Ein Vortrag von Rolf Wiesenhütter


Teil 4




Wolfhard Margies seltsame Vorstellung in Bezug auf "Gnade"





Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie ein Mensch auf die Idee kommen kann, dieses
Buch zu schreiben.

Es heißt Gnade und ist von Wolfhard Margies.

Als ich das gelesen habe, dachte ich mir, Gnade dem, der das verfaßt hat.

Nun verstehe ich das, denn hier sind genau die Prinzipien der Christlichen Wissenschaft umgesetzt.

Es handelt sich hier um eine Gnade, die völlig unabhängig ist von Sündenerkenntnis
Umkehr, Buße usw.

In diesem Buch wird die Frage gestellt:

Was ist eigentlich Gnade ?

Und Wolfhard Margies antwortet darauf, ich zitiere Seite 19:

“Gott ist seinem Wesen nach gnädig. Handelt er, denkt er, fühlt er, sieht er, so ist immer die Gnade die Mitte seiner Äußerung und Handlung. Wo ist etwas zu vergeben ? Wo kann ich meine Gnade walten lassen ? Wo ist eine Möglichkeit sich zu versöhnen, zu heilen und zu helfen ?

Gottes Willigkeit, gnädig und barmherzig zu sein ist stetig da, gänzlich unabhängig von unserer Gemütsverfassung und Willigkeit, sie anzunehmen.


Sie wird wirksam durch unsere Annahme, hinter der die Einsicht stecken muß: Ich brauche seine Gnade.

Gottes Liebe und Zuwendung sucht auf unserer Seite keine andere Bedingung, außer der, sich vom Strom der Wohltaten umspülen zu lassen und seine Geschenke anzunehmen. Alles andere ist Lüge.”

Auf Seite 27 heißt es ferner:

“Es gibt ein Recht auf Gnade. Nachdem unser Herr durch seinen Einsatz und durch seine Opfer an Leben, Gemeinschaft mit Gott uns Reinheit und Gerechtigkeit und alle Gnadeninhalte erworben hat, , stehen uns, die wir durch Jesus gerecht geworden sind, alle anderen Segnungen als Gnade zu.”

Hier wird ausdrücklich noch hinzugefügt:

“Wir müssen sehr genau sein in der Begrifflichkeit zu unterscheiden zwischen dem Recht auf Gnade und der Erfahrung der Gnade. Wenn wir zur Familie Gottes gehören, steht uns mit diesem Status der Zugang zu jeder Form von Gnade zu.

Der Zugang zu den Segnungen geht über das Recht auf Gnade. Wenn wir von diesem Gnadenrecht Gebrauch machen dann erfahren wir inhaltlich die von uns begehrten Segnungen tatsächlich.

Gott will uns durch seine Gnade großmachen, uns aufbauen und erhöhen.




Ach du liebezeit ?



Was sagt uns die Bibel über Gnade ?

Sie sagt, daß wir aus Glauben Zugang haben zur Gnade. (Röm. 5:2)

Es ist aber nicht gleichgültig, was wir glauben.


Die Bibel lehrt uns, die Gnade ist uns teil ohne das Zutun eigener Werke. ( Römer 3)

Sonst würde Gnade nicht Gnade sein ! (Röm.11:6)

Gott widersteht den Hoffärtigen, dem Demütigen aber schenkt er Gnade.

Um das ganz deutlich zu machen, möchte ich darum bitten, daß noch jemand den Psalm 32 liest.


Warum gibt es heute in der Gemeinde Jesu solche Auffassungen ?

Weil die Schwerpunkte versetzt worden sind.
In unseren Gottesdiensten ist nicht mehr Jesus der Gekreuzigte und Auferstandene der Mittelpunkt sondern andere Dinge.

Und diese anderen Dinge sind erfolgsorientiert.

Zeichen und Wunder sind ganz oben auf der Liste heute, dicht gefolgt von der Gabe der Prophetie.


Der Gründer des Glaubenszentrums Bad Gandersheim, Mike Chance, hat zwei Bücher geschrieben: Die höchste Berufung Teil 1 und 2.

Im ersten Buch schreibt er, daß wir die Prophetische Bedeutung für unser Leben erkennen müssen. Er versucht dies anhand von Davids Leben aufzuzeigen.

Im zweiten Buch bezeichnet er als die höchste Berufung den Lobpreis. Er zeigt darin auf, daß der Lobpreis unsere natürliche Form ist, in die Gegenwart Gottes zu treten.

Das ist ja nicht verkehrt, aber es ist leider nur bedingt richtig. Ich habe zum Beispiel in der Gemeinde von Peter Wenz in Stuttgart gesehen, wie der Lobpreis eine viel zu hohe Gewichtung im Gottesdienst hat, gleich darauf gefolgt von der prophetischen Rede.

Wenn diese Elemente im Gottesdienst nur noch dazu verwendet werden um ein positives Feeling
zu erzeugen, dann ist das ganze Mißbrauch.

Ich habe das erlebt, wie man nach einer Stunde
gefühlsmäßiger Bearbeitung der Leute ihnen alles erzählen konnte, da hat keiner mehr die Lehre geprüft.

Außerdem läßt sich diese Methode ganz gut anwenden, wenn es ums Geld geht. Da fließen Millionen durch Versprechungen, die in der Bibel gar nicht zu finden sind.

Die Welt hat dafür den Begriff: Massensuggestion!


Wie kommt das nun, daß solche Lehren und Praktiken sich so ungestört und rasant verbreiten können ?

Das hat zwei Gründe:

Zum einen haben sich die Leute in Ihrer Arbeit argumentativ gut abgesichert.

Ein paar Begriffe tauchen immer schnell auf, um Kritik schon im Keim zu ersticken.

Einer dieser Begriffe ist Salbung.


Man nimmt für sich in Anspruch, unter der Salbung des Heiligen Geistes zu reden.

Ich habe Benny Hinn bemüht, im Buch Salbung nachgesehen.

Und siehe da, Benny Hinn, definiert die Salbung Gottes so, daß die Gegenwart Gottes da ist, seine Herrlichkeit, seine Persönlichkeit, seine Eigenschaften.

Wenn du also genau hinschaust erkennst Du Gott selbst, wenn einer “Gesalbt “ist.

Und er sagt: Die Salbung ist die Kraft Gottes.

Und wer in dieser Kraft Gottes steht, der übersteigt alles, was ein Mensch normalerweise je hervorbringen könnte.

Die Salbung macht also einen Prediger zum Übermenschen. Manchmal leider, weil das alles so nicht stimmt, zum Unmenschen.

Aber, das ist der Anspruch: Die Gegenwart Gottes, des Heiligen Geistes, führt sie zur Salbung des Geistes, die die Kraft Gottes ist, und die Kraft Gottes manifestiert die Gegenwart Gottes.

Auf Seite 74 setzt er noch eins drauf und sagt:

Erstaunlich: Ihr werdet Kraft empfangen - die Salbung, die geistlichen Gaben - wenn der Heilige Geist - seine Gegenwart - seine Person, seine Frucht - über euch kommt.

Sehen Sie, die Frucht des Geistes, an der es heute in den Gemeinden so mangelt, hängt mit der Gegenwart Gottes, mit der Salbung zusammen.”


Soweit Benny Hinn.

Was aber ist los, wenn diese Gesalbten dann in der wie sie es verstanden haben manifestierten Gegenwart Gottes solche falschen Lehren verbreiten, wie wir sie hier heute abend betrachten ?

Dann ist das mit der Salbung so quatsch. Dann benutzen diese Leute diesen Unsinn lediglich dazu, sich Autorität und Respekt zu verschaffen.

Was sagt die Bibel über Salbung ? Gar nichts !

Sie kennt den Begriff in dieser Form nicht.

Im 1. Johannesbrief Kap. 2 redet sie in den Versen 18 bis 27 zweimal vom Salböl.

Der Abschnitt ist übrigens überschrieben mit der Überschrift:

Gefährdung und Wappnung der Gemeinde in der letzten Stunde !”

In Vers 20 heißt es:

“Und ihr habt Salböl von dem Heiligen und seid wissend alle miteinander. “(oder: wißt alles)

Johannes redet von der Gemeinde, nicht von den Predigern.

Er sagt der Gemeinde: Ihr habt chrisma (Salböl)
weil ihr dem Gesalbten, dem Christus gehört und von ihm mit dem Heiligen Geist gesalbt und versiegelt se
id.

Und Johannes sagt: Weil ihr das Salböl habt, kennt ihr die Wahrheit und könnt die Lüge unterscheiden.

Warum hat Johannes das gesagt ?

Weil es auch damals Leute gab, die in neue Richtungen gingen. Er schreibt hier an die
Gemeinde.

Und er sagt:

“Ich schreibe Euch nicht, weil ihr die Wahrheit nicht wißt. Der Apostel schreibt gerade, weil wir sie wissen.

Und gerade jetzt, in dieser Situation, in dieser Erschütterung der biblischen Lehre, als bekannte Männer, die einst zur Gemeinde gehörten sich plötzlich von Jesus zu einem “höheren und reicheren Dienst” gerufen fühlen, jetzt braucht ihr die besondere Stärkung.

Jetzt macht der Apostel die Gemeinde darauf aufmerksam, daß sie durch das Salböl des Heiligen Geistes die neuen Lehren durchschauen, und sie, weil jede Lüge nicht aus der Wahrheit stammt, mit aller Klarheit abzuweisen hat.

Und da sehe ich einen großen Mangel in der heutigen Gemeinde Jesu.

Der besteht darin, daß die Gemeinde Jesu ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht wird, und diese aufgeblasenen Irrlehrer nicht in die Schranken weist.

Wir sehen hier, daß in der ersten Gemeinde die Apostel die Brüder ausdrücklich gestärkt haben, über das Wort zu wachen und es gegen jede Überheblichkeit zu verteidigen.

Wo sind die Männer und Frauen, die heute Irrlehre als solche geisseln.

Es sind nur einige wenige, und die werden dafür verprügelt. Aber wir werden als Leib Jesu unserer Verantwortung nicht gerecht.

Wir müssen als Gemeinde Jesu endlich erkennen, daß, wenn Menschen mit Worten auftreten, die in der Bibel nicht zu finden sind, es sich hier nicht um Weiterentwicklung, sondern um Entleerung und Auflösung der eigentlichen, rettenden Wahrheit Gottes, also um Lüge handelt.


Und Johannes sagt in Vers 27:

“Ich schreibe Euch das wegen denen, die Euch irreführen.

Man geht neue Richtungen um die Gemeinde loszumachen von ihrem ganzen bisherigen Besitz.

Wohin führen sie die Gemeinde ?

Johannes kann nur sagen: “In die Irre!”

Und Johannes kann das hier ganz selbstbewußt so vertreten.

Denn er weiß, daß mit dem Wort, daß sie von Anfang an gehört hatten, kam der Heilige Geist in die Gemeinde.

Er weiß, daß Wort und Geist unmittelbar miteinander verbunden sind.

Er weiß, daß nur das von Wort und Geist geformte und beglaubigte Wort überführt und zum Glauben bringt.

Er weiß, daß das Wort Gottes und der Heilige Geist der Gemeinde gehören und nicht einigen aufgeblasenen Leuten.

Und Johannes sagt der Gemeinde: Das Salböl, daß Euch verliehen wurde, bleibt in Euch. Und deshalb habt ihr nicht nötig, daß Euch jemand belehre.

Aber Johannes kennt auch das Geheimnis von der Verbundenheit des Geistes mit dem apostolischen Wort.


Der Geist wirkt und lehrt die Gemeinde. Er wirkt und lehrt aber nicht neben oder gar über die apostolische Botschaft hinaus, sondern in ihr und mit ihr zusammen.

Und so sollen wir, wie das Salböl uns gelehrt hat in ihm bleiben.

Auch das ist ganz wichtig, Johannes stellt das hier klar:

Nicht das Bleiben des Gehörten in der Gemeinde, sondern das Bleiben der Gemeinde in der gehörten Botschaft ist gefordert.


Zum anderen muß man sagen, daß das, was wir heute sehen, auch so in der Bibel vorhergesagt ist.

Es ist ein Zeichen der Endzeit.

Jesus sagt in seinen Abschiedsreden: (Matth.23:1)

“Auf Moses Lehrstuhl haben sich die Pharisäer und Schriftgelehrten gesetzt. Handelt nicht nach ihren Werken, denn sie sagen Dinge die sie selbst nicht tun.

Sie binden schwere und schwer zu tragende Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen.

Sie tun alle ihre Werke um sich vor den Menschen sehen zu lassen, sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten groß.

Sie lieben den ersten Platz in den Synagogen und bei den Gastmählern.

Wer sich aber selbst erhöhen wird, der wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

Und Jesus sagt, achtet auf die Zeichen der Zeit.
Und wenn ihr das seht, dann hebt Eure Augen auf, denn mein Kommen ist nahe.

Seit wachsam, denn ihr wißt nicht, an welchem Tag Euer Herr kommen wird.


Also die Dinge, die geschehen, die haben schon ihren Sinn.

Mich wundert nur immer die Blauäugigkeit der Christen, die sich dauernd einbilden:

Aber ich hab doch mit der Irrlehre nichts zu tun, das passiert irgendwo.

Ich kenne doch die Wahrheit und ich halte mich daran.


Alles was ich Euch erzählt habe, ich sage es noch
einmal, ist ein schleichender Prozeß.

Was ist denn das Evangelium noch wert, ohne die
Begrifflichkeiten, die ich hier aufgeschrieben habe. Und da gehören viele andere noch dazu, ich kann sie aus Zeitgründen nur nicht nennen.

Ich will Euch mal die Bibel zeigen, wie sie aussieht, wenn wir das alles verändern.


Sie ist leer. Ein weißes Blatt und eine alte Landkarte, auf der kannst Du gucken, wo die Wahrheit mal war.

Wir haben in allen Dienstbereichen Unterwanderungen in Hülle und Fülle.

In der Evangelisation ist es die Erfolgslehre, in der Bibellehre fremde Religionen, wie z.B. die
Christliche Wissenschaft und anderes okkultes Zeug.

Im Prophetischen Amt haben wir einen unbiblischen Wahrsagegeist, im Hirtendienst über 100 Psychologieformen, die alle eine falsche Anthropologie, also ein falsches Menschenbild haben.

Und schließlich im apostolischen Dienst restrektive Strukturen und Formen von Autorität und Unterordnung, mit denen die Gemeinde Jesu
gezwungen wird, Lüge anzunehmen.

Ich kann Euch heute abend nur zurufen:

Wach endlich auf, werde Licht, damit die Herrlichkeit des Herrn über dir erscheint.

Damit bin ich am Schluß meines Vortrages.
Ihr habt das Wort.



Ende



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