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Glaube gegen Atheismus: Diskussionen im TV


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Glaube gegen Atheismus: Diskussionen im TV





Jesus.de-


14.11.2007


(PRO) - Auch in dieser Woche belegt das Buch "Der Gotteswahn" den dritten Platz auf der Spiegel-Bestsellerliste. Mit seinem kritischen Werk hat der Autor und bekennende Agnostiker Richard Dawkins eine Diskussion angestoßen, die jetzt auch in den TV-Talkshows ausgetragen wird. Johannes B.Kerner (ZDF) diskutiert am Donnerstag über Glauben und Unglauben.

Johannes B. Kerner: "Das neue Interesse am Atheismus"

Bei Johannes B. Kerner am kommenden Donnerstag, 15. November, diskutieren Buchautor Dawkins, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) Bischof Wolfgang Huber, der ehemalige CSU-Generalsekretär Heiner Geißler sowie der katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke über "Das neue Interesse am Atheismus".

Während Dawkins mit provozierenden Thesen öffentliche Aufmerksamkeit bekommt, plädiert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, Bischof Wolfgang Huber dafür, "der Wissenschaft nicht die Deutungshoheit in Glaubensfragen zu überlassen". In seinem Bericht vor der EKD-Synode in Dresden kritisierte Huber die "maßlose Polemik", mit der Dawkins religiöse Erziehung mit Kindesmisshandlung gleichsetze und das alttestamentliche Gottesbild "in einer Weise beschimpft, die historischen Sinn und moralische Proportion in gleicher Weise vermissen lässt."

Sendetermin:

Johannes B. Kerner: "Das neue Interesse am Atheismus"
Donnerstag, 15. November, 23.15 Uhr Wiederholung am Freitag, 16.11.2007 um 02:55 Uhr im ZDF

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Gemeinsam sind wir stark: Gottesmänner gegen "Gotteswahn"




Atheist Richard Dawkins zu Gast bei Kerner

Atheisten verbrennt man nicht mehr. Man schickt sie zu "Kerner". Dort wurde gestern Richard Dawkins ("Der Gotteswahn") in die Mangel genommen. Aus Angst vor dem Gottseibeiuns waren gleich drei Gegner der Thesen des streitbaren Evolutionsbiologen eingeladen: der eloquente evangelische Bischof von Berlin-Brandenburg, Wolfgang Huber, der Ratzinger-Schüler und katholische Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, und Heiner Geißler von Attac. Es fehlten eigentlich nur des Proporzes wegen ein Rabbi und ein Imam.

Um es vorwegzunehmen: Dawkins machte keine glückliche Figur. Er ist ja als Oxford-Gelehrter die britische Debattenkultur gewöhnt, wo es zwischen zwei Diskutanten munter und gut gelaunt hin- und hergeht. Hier sah er sich einem Tribunal gegenüber. Außerdem war er behindert durch eine holperige deutsche Übersetzung. Und schließlich ist sein Buch vor allem geschrieben für den amerikanischen Markt, wo Glaube noch Glaube ist und das Wort der Bibel Gewicht hat. Mit weichgespülten westeuropäischen Theologen, die in schöner Einmütigkeit erklären, die Hölle habe für sie "keine große Bedeutung", ihre Existenz werde von der Kirche "eigentlich nicht" gelehrt (Jaschke), die "Kritik der Höllenforschung" sei eine der Stärken der modernen Theologie (Huber) und überhaupt sei "die Existenz der Hölle unvereinbar mit der Existenz eines gütigen Gottes" (Geißler) hatte Dawkins sichtlich seine Schwierigkeiten.

Wenn der Abend bei Kerner dennoch intellektuell interessant war, so eben deshalb, weil die Ausführungen der Dawkins-Gegner klar machten, wie sehr die christliche Religion in Deutschland heute einerseits zur reinen Lebensphilosophie, andererseits zur Magd der Politik verkommen ist. Sie gebe Antwort auf Menschenfragen wie "Warum lebe ich? Warum liebe ich? Warum leide ich?" (Jaschke); ohne sie könne man die Liebe nicht verstehen (Huber); Politik ohne Gott gehe in die Irre - siehe den Nationalsozialismus und Kommunismus (Geißler). Dawkins Erwiderung, dass weder die unterstellte Nützlichkeit der Religion für die öffentliche Moral noch die Tröstungen derselben für das Individuum etwas über die Wahrheit ihrer Behauptungen etwas aussagen, ging im Sperrfeuer der Gottesmänner unter.

Hier nämlich liegt der Kern der Auseinandersetzung und die eigentliche Provokation des Dawkins-Bestsellers: in seiner Behauptung, die Frage der Existenz Gottes sei "sie wichtigste naturwissenschaftliche Frage" schlechthin - und daher mit naturwissenschaftlichen Methoden zu untersuchen. Ein Universum, in dem Gott existiert, sähe ganz anders aus, als das Universum, in dem wir leben - deshalb hält Dawkins die Existenz Gottes für "unwahrscheinlich".

Diese Zumutung wiesen Jaschke, Huber und Geißler wie ein Mann als "aggressiven Atheismus" zurück. "So führt man keinen Dialog!" rief Huber, und schon das Zauberwort "Dialog" rief den Beifall der Studiogäste hervor. Ob man einen Dialog so führt, dass man einen der Landessprache nicht mächtigen Studiogast gleich drei Gegnern gegenüberstellt, sei dahin gestellt. Bestsellerautor Dawkins wird's verkraften. Wer das Nachsehen bei dieser Sendung hatte, waren die deutschen Atheisten; man hätte einen so bibelfesten wie streitbaren Geist wie etwa den Göttinger Professor für Neues Testament Gerd Lüdemann gern an der Seite Dawkins' gesehen.

Dem Gast aus England sei hier der Fairness und Höflichkeit halber das letzte Wort gegeben. "Was passiert denn mit Ihnen nach Ihrem Tod?" fragte am Schluss der Moderator. "Ich verrotte", antwortete Dawkins. "Ist das ein schöner Gedanke?" fragte Kerner. "Nein. Aber die Wahrheit müssen wir annehmen, ob wir sie schön finden oder nicht. Selbst wenn das Universum kalt und leer und sinnlos wäre ohne Gott, dann ist das eben so, und wir müssen lernen, damit zu leben." Amen.
Fernsehkritiken unter: welt.de/fernsehen
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