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Kein Sex vor der Ehe - Gelübde, Party und viele Tränen


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Rolf

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Kein Sex vor der Ehe - Gelübde, Party und viele Tränen





Jesus.de-

Von Gabriel Furchert



14.11.2007


Feierlich geht es zu auf dem "Purity Ball", irgendwo zwischen Chicago und Illinois. Aufgeregte Väter halten die Händchen Ihrer Töchter, die sich für diesen besonderen Tag herausgeputzt haben. Fast wie Königinnen muten die jungen Damen zwischen elf und zwanzig Jahren an, wenn sie durch den geschmückten Festsaal zum Altar ziehen, eine Rose niederlegen und vor Gott geloben, keinen vorehelichen Sex (mehr) zu haben. Die Väter unterzeichnen voller Stolz das Reinheitsgelübde und verpflichten sich, ihre Töchter von Versuchungen fern zu halten und selbst rein zu leben. Dann fließen Tränen, Gebete werden gesprochen und anschließend wird gefeiert.

Für viele weltfremd, verklemmt, fundamentalistisch. Für andere einfach nur ein Trend, der aus dem gewachsenen Anspruch an Familienväter resultiert. Verklemmt wirkt die Veranstaltung keineswegs: Der "Purity Ball" ist modern, die Atmosphäre festlich. Die Mädchen kommen vor allem wegen des Glamours und der Gelegenheit, sich im schönsten Kleid zu zeigen, meint Initiatorin Janet Hellige. Viel Dekolleté und Bein zeigen, das können auch die Elfjährigen schon gut. Dass diese Freizügigkeit auf dem Weg der vorehelichen Reinheit die ein oder andere verhängnisvolle Situationen mit sich bringen dürfte, spielt an diesem Abend keine Rolle.

Ein Gelübde vor Gott, ein Versprechen vor höchster Instanz also, eigentlich eine gute Sache. Bei all dem Glamour fragt man sich aber unweigerlich, ob das stille Kämmerlein nicht die bessere Raumwahl für wegweisende Entscheidungen ist. Braucht es dazu eine Feier, Tamtam und Öffentlichkeit, die der eigentlichen Feierlichkeit, der Hochzeitsnacht scheinbar etwas vorwegnehmen will? Der Glanz des "Purity Ball" wird schnell schwinden. Für viele beginnt dann ein zäher Kampf mit sich selbst.

Viele werden ihn wohl verlieren. 2,4 Millionen junge Menschen haben laut Aussage der Organisation "True Love Waits" (Wahre Liebe wartet) schon ein solches Gelübde abgelegt. Nach aktuellen Statistiken haben 12 % tatsächlich bis zur Ehe gewartet. Der Rest hat durchschnittlich 1 ½ Jahre länger bis zum ersten Mal durchgehalten als Jugendliche, die gelübdelos erwachsen werden.

Da mag man sich doch fragen, ob junge Mädchen mit Bibelkursen oder Seminaren zur Festigung des mutigen Gelübdes nicht besser gewappnet wären als mit feierlichem Tränenvergießen im Ballkleidchen. Wobei das eine das andere natürlich nicht ausschließen soll. Ersteres scheint aber viel zu oft zu fehlen. So wundert es kaum, dass Langzeitstudien der Universitäten Yale und Columbia nun Unerfreuliches zutage brachten: Jugendliche, die ein Gelübde abgelegt haben, heiraten oft völlig überstürzt und sind anfälliger für Sexualkrankheiten. Viele weichen auf alternative und riskante Sexualpraktiken aus.

Und wie sehen es die Väter? "Wer mit meiner Tochter ausgehen möchte, muss erst einmal an mir vorbei! Dein Körper gehört Jesus und deshalb entscheide ich, wer mit Dir ausgeht." Diese oder ähnliche Sätze gehen konservativen amerikanischen Vätern über die Lippen. Väterlicher Schutz ist sicherlich ein Geschenk Gottes, kann aber schnell in gesellschaftliche Abgrenzung kippen, wenn Väter immer stärker über die Beziehungen ihrer Töchter mitentscheiden - zumindest ab einem bestimmten Alter. Vor allem Mädchen, die bereits durch das Homeschooling gesellschaftlich distanziert sind, haben allen Grund, sich weggesperrt zu fühlen.

Wer jetzt denkt, die Kampagne gehe auf eine Initiative fundamentalistischer Christen zurück, der irrt: Gefördert wird das Programm aus der Staatskasse. Große Unterstützung gab es vor allem von Ex-Präsident Bill Clinton. Den hätte pikanterweise ein kurzes Sexabenteuer mit seiner Sekretärin Monika Lewinski fast das Präsidentenamt gekostet.
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