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„Moderat“ oder „radikal“?


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Rolf

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„Moderat“ oder „radikal“?

 

 

 

 

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Würde der echte Islam bitte aufstehen?

 

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Muslime bestehen weiter darauf, dass einer Lieblings-Zweiteilungen des Westens – radikaler bzw. moderater Islam – eine Mär ist.

 

Ein muslimischer Kleriker widmete vor kurzem eine ganze 

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 diesem Punkt. Scheik Yunus Kathradas, ein kanadischer Imam, lud sie am 16. Oktober 2022 auf YouTube hoch; in ihr stellte er mehrere Behauptungen auf (auf Arabisch wie auf Englisch), die dem widersprechen, was allen im Westen Lebenden seit dem 11. September 2001 wiederholt erzählt worden ist – dass das wahre Gesicht des Islam „moderat“ ist und dieselben Werte hochhält, die der Westen schätzt; während diejenigen, die den Islam verfälschen und/oder eigennützig als ausnutzen wollen, „radikal“ sind und den Islam nicht repräsentieren.

 

Seine ganze Predigt hindurch betonte Scheik Kathradas wiederholt, dass die Zweiteilung in moderat und radikal eine unverschämte Erfindung ist, die von den Feinden des Islam (dem Westen) sowie von ignoranten oder heuchlerischen Muslimen erfunden und angewendet wird.

Er definierte den Islam auch korrekt als Unterwerfung unter Allah und die Durchsetzung und das Hochhalten seiner – in der Scharia verankerten – Regeln, die dazu neigen schwarz und weiß zu sein und daher wenig Spielraum für moderate oder radikale „Interpretationen“ geben.

 

Der Scheik führte als Beispiel den Jihad an: „Allah gebietet im Koran, dass der Jihad errichtet wird und der Prophet Mohammed befiehlt, dass der Jihad errichtet wird.“ Punkt: Jihad zu führen ist daher weder ein radikales noch ein moderates Bestreben; es ist schlicht die Unterwerfung und das Hochhalten der Gebote Allahs.

 

In diesem Kontext und wie Kathradas betonte, beschuldigt jeder, der irgendeinen Teil des Islam – oder diejenigen Muslime, die ihn ernsthaft ausführt – als „radikal“ bezeichnet, letztlich Allah selbst „radikal“ zu sein.

 

Kathradas ist natürlich kaum der erste Muslim, der gegen das geschätzte Konzept des moderaten Islam argumentiert. Ende 2017 sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bekanntlich: „Der Islam kann weder ‚moderat‘ noch ‚nicht moderat‘ sein. Der Islam kann nur eines sein“ – heißt: Der Islam kann nur sein, was er lehrt, das und nichts mehr und nichts weniger.

 

Was sind dann diese Lehren, die nicht zur Debatte stehen – die nicht offen dafür sind „moderat“ oder „radikalisiert“ zu sein?

 

Ein 2011 veröffentlichter Artikel auf Arabisch bietet eine Sichtweise. Unter dem Titel (übersetzt) „Die Wahrheit über den moderaten Muslim wie er vom Westen gesehen wird und seine muslimischen Anhänger“ beginnt sein  Autor Dr. Ahmed Ibrahim Khadr erwartungsgemäß:

Islamische Forscher stimmen überein, dass das, was der Westen und seine Anhänger „moderaten Islam“ und „moderate Muslime“ nennen, schlicht eine Verleumdung des Islam und der Muslime ist, eine Verzerrung des Islam, ein Zerwürfnis unter Muslimen, ein Funke, der Krieg unter ihnen entzündet. Sie sehen auch, dass die Spaltung des Islam in „moderaten Islam“ und „radikalen Islam“ keine Basis im Islam hat – weder in seinen Doktrinen und Entscheidungen noch in seiner Auffassung oder der Realität.

Khadr fährt damit fort die vielen Arten festzuhalten, wie sich Moderate und Radikale unterscheiden. Radikale („wahre Muslime“) z.B. helfen und unterstützen Mitmuslime, besonders diejenigen, die sich dem Jihad verschrieben haben, während Moderate („falsche Muslime“) sich mit westlichen Staaten verbünden und ihnen helfen.

 

Zu den wichtigeren Unterscheidungen in Khadrs Artikel gehören die folgenden (wörtlich übersetzten). Behalten sie im Hinterkopf, dass „Radikale“ hier „wahre Muslime“ bedeutet, „moderate“ bedeutet hingegen „falsche Muslime“:

  • Radikale wollen, dass das Kalifat zurückkehrt; Moderate lehnen das Kalifat ab.
  • Radikale wollen die Scharia (das islamische Recht) anwenden; Moderate lehnen die Anwendung der Scharia ab.
  • Radikale lehnen die Idee von Erneuerung und Reform ab, betrachten sie als Weg der Anpassung an die westliche Kultur; Moderate akzeptieren sie.
  • Radikale akzeptieren die Pflicht Jihad auf die Art Allahs zu führen; Moderate lehnen das ab.
  • Radikale lehnen jegliche Kritik am Islam ab; Moderate begrüßen sie auf der Grundlage von freier Meinungsäußerung.
  • Radikale akzeptieren die Gesetze, die diejenigen bestrafen, die die Religion beleidigen oder verlassen [Apostaten]; Moderaten schrecken vor diesen Gesetzen zurück.
  • Radikale reagieren auf jede Beleidigung des Islam oder den Propheten Mohammed – Friede und Segen seien mit ihm – mit heftiger Gewalt und Wut; Moderate reagieren ruhig und friedlich auf der Grundlage freier Meinungsäußerung.
  • Radikale respektieren und verehren jede Tat und jedes Wort des Propheten – Friede sei mit ihm – in den Hadithen; Moderate nicht.
  • Radikale sind gegen Demokratie; Moderate akzeptieren sie.
  • Radikale betrachten die Völker des Buches [Juden und Christen] als Dhimmis [„Bürger“ zweiter Klasse]; Moderate sind dagegen.
  • Radikale lehnen die Idee ab, dass nichtmuslimische Minderheiten gleichgestellt sein sollten oder Autorität über Muslime haben dürfen; Moderate akzeptieren das.
  • Radikale lehnen die Idee ab, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind; Moderate akzeptieren das nach westlicher Auffassung.
  • Radikale sind gegen die Vorstellung von Religionsfreiheit und Abfall vom Islam; Moderate stimmen dem zu.
  • Radikale wollen die uneingeschränkte Herrschschaft des Islam; Moderate sind dagegen.
  • Radikale stellen den Koran über die Verfassung; Moderate lehnen das ab.
  • Radikale lehnen die Idee religiöser Gleichberechtigung ab, weil der Islam Allahs wahre Religion ist; Moderate akzeptieren sie.
  • Radikale wollen, dass Hijabs und Niqabs getragen werden; Moderate lehnen das ab.
  • Radikale akzeptieren das Töten von jungen Frauen, die Ehebruch begehen oder die Ehre ihrer Familie auf andere Weise beschmutzen; Moderate lehnen da ab.
  • Radikale lehnen den Status der Frauen von heute ab und glauben, dieser sollte wie der Status der Frauen in der Zeit des Propheten sein; Moderate lehnen ab, dass Frauen wie in der Zeit des Propheten sein sollten.
  • Radikale lehnen vehement ab, dass Frauen die Freiheit haben sollten ihren Partner selbst zu wählen; Moderate akzeptieren, dass sie ohne Heirat einen Freund wählen können.
  • Radikale stimmen Klitorisbeschneidung zu; Moderate lehnen sie ab.
  • Radikale lehnen den sogenannten Krieg gegen den Terror ab und betrachten ihn als Krieg gegen den Islam; Moderate akzeptieren ihn.
  • Radikale unterstützen Jihad-Gruppen; Moderate lehnen sie ab.
  • Radikale lehnen die Begriffe islamischer Terrorismus oder islamischer Faschismus ab; Moderate akzeptieren sie.
  • Radikale lehnen die allgemeinen Menschenrechte ab, einschließlich des Rechts homosexuell zu sein; Moderate akzeptieren sie.
  • Radikale lehnen die Vorstellung sich mit dem Westen zu verbünden ab; Moderate unterstützen sie.
  • Radikale sind gegen Säkularismus; Moderate unterstützen ihn.

Die Liste ist noch viel länger; dazu gehört, dass Moderate glauben, Religion habe keine Rolle im öffentlichen Leben, während Radikale die Gesellschaft beherrschen wollen; dass Moderate sich auf Rationalismus verlassen, während Radikale den Text des Korans und der Hadithe wörtlich nehmen; dass für Moderate Loyalität gegenüber dem Staat an erster Stelle steht, unabhängig von der Religion – Khadr staunt, dass der Moderate „Hass für Nichtmuslime inakzeptabel findet“ – während die Loyalität des radikalen dem Islam gilt, ein Verweis auf die islamische Doktrin von Loyalität und Feindschaft.

 

Khadrs Schlussfolgerung lautet, dass für die meisten Muslime, „moderate Muslime“ diejenigen Muslime sind, die nicht gegen den Westen opponieren, sondern ihm und seiner Art zu leben, während alles, was „Radikale“ akzeptieren, auf traditionellen und korrekten islamischen Ansichten gründet.

 

Wenn das stimmt – und beunruhigende Umfragen lassen Khadrs Aussage glaubwürdig erscheinen – dann dürfte der Westen eine seiner am meisten in Ehren gehaltenen Vorstellungeb überdenken müssen, was er aber wahrscheinlich nicht tut: dass der wahre Islam moderat ist und nur ein paar „Radikale“ ihn entstellen.


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