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Evolutionsvertreter verurteilen neues Schulbuch


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Rolf

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Evolutionsvertreter verurteilen neues Schulbuch






(05. November 2007/rh.) - Das im September im Berner Schulverlag erschienene Lehrmittel „Natur Wert“ zählt zu den aktuellsten und besten seiner Art. Doch nur schon die Erwähnung, dass viele Menschen an einen Schöpfergott glauben, führt zu heftiger Kritik seitens von Evolutionsvertretern.

Wenige Sätze im Kapitel mit der Überschrift „Schöpfung und Evolution“ genügen, um heftige Reaktionen auszulösen. In einem neuen Naturkunde-Schulbuch für die Oberstufe steht, es gebe verschiedene Antworten auf die Frage, wie das Leben entstanden sei. Man wolle deshalb „vor allem die zwei bei uns am meisten verbreiteten Erklärungsversuche darstellen“. Erstens: „Gläubige Menschen gehen davon aus, dass jemand oder etwas - Gott / eine höhere Macht – das Universum in seiner ganzen Vielfalt erschaffen habe. Diese Vorstellung wird Schöpfungsglauben genannt.“ Und zweitens: „Vor etwa 150 Jahren verbreitete sich unter Naturwissenschaftern die Vorstellung, es gebe keinen Schöpfer, das Leben sei durch zufällige chemische Prozesse entstanden und die heutige Vielfalt sei das Resultat weiterer zufälliger Veränderungen. Dieses Modell heisst Evolutionstheorie.“

Diese offene Darstellung motiviert zur weltanschaulichen Auseinandersetzung und entspricht den Meinungen in der Bevölkerung. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage in der Schweiz hatte ergeben, dass vier von 5 Schweizerinnen und Schweizern einen Unterricht befürworten, indem neben der Evolution auch Schöpfung gelehrt wird.

Dass ein Lehrmittel-Verlag auf diese Ausgangslage eingeht, ist für Evolutionsanhänger schon Grund genug, um das neue Schulbuch schlecht zu reden. Man dürfe in der Schule „nicht grundsätzlich an der Evolutionstheorie rütteln“, meint etwa Markus Wilhelm, Professor an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (Luzern). Und ETH-Professor Paul Schmid-Hempel bezeichnet die knappe Definition der Evolutionstheorie im Lehrmittel kurzerhand als „grundsätzlich falsch“. Bei Darwins Lehre stehe nicht der Zufall im Zentrum, sondern die Auswahl. Diese Selektion der „auf Zufall beruhenden Mutationen in den Erbanlagen“ habe nichts mit Zufall zu tun. Etwa doch mit Planung?

Die für den Inhalt des neuen Lehrbuches Verantwortlichen sind erstaunt über die heftige Kritik. Beat Mayer von der bernischen Erziehungsdirektion meinte gegenüber der „NZZ am Sonntag“, im besagten Kapitel gehe es nicht darum, den Schöpfungsglauben gegen die Evolutionstheorie auszuspielen, vielmehr sollten „verschiedene Betrachtungsweisen über die Entstehung der Welt mit den Schülern diskutiert werden“. Es sei dabei nicht die Absicht, Evolutionslehre und Schöpfungsglauben als wissenschaftlich gleichwertig darzustellen. Das Material solle den Schülern nicht fertige Lösungen anbieten, sondern zu einer fundierten Auseinandersetzung anregen.

Auch der Leiter des Autorenteams des Buches, Bruno Bachmann, weist die Kritik zurück. Es sei überhaupt nicht die Idee gewesen, den Kreationismus den Naturwissenschaften gleichzusetzen. Die Berner Schule sei klar der Wissenschaft verpflichtet. Bachmann erklärte weiter, es sei Ziel des einen Kapitels, dass die Schüler die Argumente der Kreationisten kennenlernen und somit sehen, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Frage gestellt würden.

Der Leiter des Berner Schulverlags, Peter Uhr, betont, dass die neuen Lehrmittel der Reihe Natur-Mensch-Mitwelt sich zentral von früheren und anderen Lehrwerken unterscheiden: "Sie sind undogmatisch, regen unter anderem zu entdeckendem Lernen an, fördern das Problemlösen und Argumentieren." Uhr beruhigt denn auch alle Aufgeschreckten: "Wer befürchtet, dass mit diesem liberalen Ansatz falsche 'Toleranz mit der Untoleranz' vermittelt werden könnte, also z.B. der Kreationslehre ein ihr nicht zustehendes Podium geboten werden könnte, stuft die Mündigkeit unserer Lehrpersonen und Schulkinder weniger hoch ein, als wir vom Schulverlag dies tun."

Es verblüfft stets von neuem, wie vehement Evolutionsvertreter aufbrausen und jeden Gedanken an Schöpfung bekämpfen. Für Gian-Luca Carigiet vom evolutionskritischen Verein ProGenesis ist dies ein Zeichen, dass es eben nicht primär um Wissenschaft, sondern um eine Weltanschauung gehe. Die Entstehung und Entwicklung des Lebens sei weder experimentell belegt noch jemals beobachtet worden, sagt Carigiet. „Die zufällige Entstehung des Lebens aus lebloser Materie ist letztlich eine Hypothese.“ Carigiet fragt: „Ist es nicht unredlich, wenn eine Hypothese an den Schulen und Universitäten als historische Tatsache gelehrt wird? Ist das mit der Meinungsfreiheit vereinbar, wenn alternative Modelle zur Evolutionstheorie an den Ausbildungsstätten nicht zugelassen werden?“
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