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Beten fürs Abtreibungsverbot


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Rolf

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Beten fürs Abtreibungsverbot





Von Friederike Freiburg

Aufregung in Virginia: Eine 16-Jährige hat durchgesetzt, an ihrer Schule einen Anti-Abtreibungs-Club gründen zu dürfen. Gott habe ihr das auferlegt, sagt sie. Die Schulbehörde hatte ihren Antrag zunächst abgelehnt - musste das Mädchen dann aber gewähren lassen.

Hamburg - Das Lob könnte freundlicher kaum sein. "Ein Bravo dieser tapferen Schülerin der Colonial Forge High School", schreibt ein User namens Gene im Forum der christlich-konservativen Website OneNewsNow.com. "Solche wie sie brauchen wir im ganzen Land. Mit Schülern wie ihr in unserer Mitte werden wir die freie Meinungsäußerung für Christen an öffentlichen Schulen wiederherstellen."

Die Schülerin, über deren Einsatz sich der Schreiber so freut, hat gerade durchgesetzt, dass sie an ihrer High School einen Anti-Abtreibungs-Verein gründen darf. Stephanie Hoffmeier, 16, hat zum ersten Treffen des Clubs laut "Washington Post" bereits 20 gleichgesinnte Mitschüler um sich geschart. Lobenswert findet das nicht nur "Gene", sondern auch ein Autor, der sich "Frank" nennt. "Es sieht so aus, als würden die Christen zurückschlagen und verlorenen Boden wieder gutmachen. Es ist noch ein langer Weg, also gebt nicht auf." Die Bezirksschulbehörde werde weiterhin "Christen unterdrücken, wenn wir nichts dagegen tun".

Die Schulbehörde des Bezirks Stafford im traditionell konservativen US-Bundesstaat Virginia hatte zunächst den Antrag Hoffmeiers abgelehnt, einen "Pro-Life Club" zu starten. Begründung: Ziel und Inhalt des Vereins haben nichts mit dem Lehrplan zu tun. Die Schülerin wollte das nicht auf sich beruhen lassen. Sie holte sich Beistand vom Alliance Defense Fund, einer Organisation, die gegen Abtreibung, gleichgeschlechtliche Ehe, Schwule beim Militär und Sexualkunde-Unterricht in der Schule kämpft. Hoffmeier reichte Klage ein beim Bundesgericht in Alexandria. Ihr Antrag könne nicht einfach abgelehnt werden, wenn andere Clubs sich unter dem Dach der Schule gründen dürften.

Ihre Chancen schienen gut: Laut "Washington Post" sind selbst juristisch bewanderte Verfechter der strikten Trennung von Staat und Kirche der Meinung, dass ein solcher Verein auch an einer Schule nicht zu verbieten ist. Zu einer gerichtlichen Entscheidung kam es allerdings nicht mehr. Ende Oktober erkannte die Schulbehörde den Anti-Abtreibungsclub offiziell an. "Wir hatten Gelegenheit, die Angelegenheit zu prüfen, und dabei hat sich herausgestellt, dass die Leitlinien für Schulen die Gründung dieses Clubs durchaus zulassen", sagte Behördenchef David Sawyer der Zeitung. Natürlich sei es wünschenswert, dass Schüler sich engagierten. "Das würden wir ja nicht einfach so verbieten", zitiert ihn die Zeitung.

Erinnerung an die Taliban

Von Ablehnung und Skepsis will Stephanie Hoffmeier nichts wissen. In der Schule seien ihr nur sporadisch negative Äußerungen aufgefallen. Auf die Frage, was sie dazu brachte, den Verein zu gründen, sagte sie: "Gott hat mir das vor langer Zeit auferlegt." Die Ziele des Clubs formulierte der Teenager im Antrag, der Ende vorigen Jahres bei der Schulleitung einging. "Die Menschen über den größten Holocaust zu informieren, der sich hier in den USA gerade abspielt. Zusammenzukommen und für die Abschaffung von Abtreibungen zu beten. Meiner Generation eine Stimme zu verleihen und auch denen, die nicht für sich selbst sprechen können."

Gegenstimmen zur Gründung des Vereins sind hingegen im Internet zu finden. "Die Schule ist nicht der Ort für einen solchen Club", schreibt "BGILBERT" im Forum von fredericksburg.com. Einige Abtreibungsgegner hätten so "extreme Ansichten, dass sie an die Taliban erinnern". Ähnlich äußert sich "Tetchy_Eremite": "Eine Schule sollte nicht gezwungen werden, sich um so ein unberechenbares Thema mit derart extremen Standpunkten kümmern zu müssen." Hoffmeier solle stattdessen eine Gruppe außerhalb der Schule gründen oder sich einer bereits existierenden anschließen.

Einige fordern, jede Beschränkung für Schulvereine aufzuheben, andere wiederum warnen gerade davor. Ein User bemüht eins der Zehn Gebote ("Du sollst nicht töten!"), um Zustimmung zu Stephanie Hoffmeiers Vorstoß zu artikulieren, ein weiterer ermuntert sie mit Durchhalteparolen zum Weitermachen ("Gute Arbeit, weiter so!").

Manche Kommentare allerdings scheinen nur auf den ersten Blick positiv. "Ich ziehe vor dem Einsatz des Mädchens den Hut", schreibt zum Beispiel "Jerkules" im fredericksburg.com-Forum. "Mit ein bisschen Glück", stichelt er, "schafft sie es noch, einen Frauen-gehören-an-den-Herd-um-ihrem-Mann-das-Essen-zu-machen-Club ins Leben zu rufen".




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