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Charismatischer und evangelikaler Okkultismus


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Rolf

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Charismatischer und evangelikaler Okkultismus



Dave Hunt

Als Jesus von Seinen Jüngern nach den Zeichen für das Bevorstehen Seiner Wiederkunft und des Endes der Welt gefragt wurde, nannte Er ihnen als erstes Zeichen religiöse Verführung: »Seht zu, daß euch niemand verführe!« (Mt 24,4). Seine Antwort war eine Warnung. Dann fuhr Er fort und erklärte das Wesen der Verführung, wobei Er das erste und wichtigsteZeichen dreimal wiederholte:

„Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: ‚Ich bin der Christus!’ Und sie werden viele verführen“ „ und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen.“ „ Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt“ [euch gewarnt] (Mt 24,5.11.24.25;)
Offensichtlich warnt Christus nicht vor Atheisten oder hochrangigen Ungläubigen oder Führern einer opponierenden nichtchristlichen Religion. Solche Frontalangriffe haben nichts Verführerisches an sich. Christus warnt vielmehr vor einer Verführung, die völlig unterschwellig geschehen wird, weil sie von innerhalb der Christenheit ausgehen wird - und unter Seinem Namen!

Verführung von innen

Auch Judas warnt uns: »Gewisse Menschen haben sich heimlich eingeschlichen« (Judas 4). Eingeschlichen wo hinein? Offensichtlich in die Gemeinde. Dabei handelt es sich nicht um Satanisten oder offensichtliche Okkultisten, die heimtückisch in der Christenheit am Werk sind, sondern »christliche Führungspersonen«. Das wird aus Jesu Beschreibung klar:
„Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ‚Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?’“ (Mt 7,22).
Diese Feinde, die sich Christus in Seinem Namen widersetzen, sind eindeutig Okkultisten. Da ist eine Macht am Werk, die nicht von Gott ist. Jesus beschreibt hier nicht bloße Trickkunst, wenngleich diese Männer nicht darüber stehen. Ihre Zeichen und Wunder sind so beeindruckend, daß selbst die Auserwählten in der Gefahr stehen, verführt zu werden. Außerdem überzeugt diese »Kraft« die falschen Propheten selbst, denn sie fragen in offensichtlichem Erstaunen: »Herr, haben wir nicht?« Die Darstellung solcher Kraft ist es, die heute Menschen anzieht, die auf der Suche nach Erweckung sind.
Die Gier nach Gesundheit und Wohlstand und insbesondere göttliche Macht öffnet okkulten Bindungen Tür und Tor. Das ist ein Hauptproblem in der charismatischen Bewegung: ein Wunsch nach Macht und gleichzeitig eine Verunglimpfung der biblischen Lehre. Daraus resultiert der Verlust gerade jener Richtlinien, die vor okkulten Gefahren schützen würden. Benny Hinn gibt zu, daß er, als er zum ersten Mal sah, welche Kraft sich durch Kathryn Kuhlman manifestierte, entschlossen war: »Das will ich auch haben. Ich will das mit jeder Faser meines Wesens.«

Denken wir an Benny Hinn, der im Fernsehsen der TBN (zusammen mit Paul und Jan Crouch lauthals lachend) unter großer Belustigung erzählte, wie einem Herrn das Toupet wegflog, als dieser »unter der Kraft« zu Boden fiel, nachdem Hinn seine Stirn berührt hatte. Der Mann rückte sein Haarteil wieder zurecht, ein wenig schief, stand auf, dann berührte Hinn ihn nochmals, nur um ihn hinfallen und das Toupet fliegen zu sehen. Das wiederholte sich fünfmal, wie Hinn mit verschmitztem Grinsen zugab. War da etwa Gottes Kraft, der Heilige Geist, am Werk? Sicher nicht! Aber welche Kraft warf den Mann dann immer wieder um? Was ist das für eine seltsame Kraft, die Hinn angeblich an den Gräbern von Kathryn Kuhlman und Aimee Semple McPherson empfangen hat? Dieser Frage müssen wir ernstlich nachgehen!

Eine falsche »Zeichen-und-Wunder«-Bewegung

Leider überzeugen die Hinns, Hagins, Copelands & Co. sich selbst und andere, die angeblich von ihnen gewirkten Wunder würden beweisen, daß sie zu Christus gehören. Kann es sein, daß einige der heutigen Charismatiker zu denen gehören, die sagen werden: »Herr, Herr, haben wir nicht.« und denen der Herr antworten wird: »Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir .« (Mt 7,23)? Wenn nicht sie, wer dann? Jesus warnt in Seinem Wort ganz klar vor einer falschen »Zeichen-und Wunder«-Bewegung in den letzten Tagen. Paulus ging weiter ins Detail:

„Dies aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden“; „denn die Menschen werden immer lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können.“ „Auf die Weise aber, wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, so widerstehen auch sie der Wahrheit, Menschen, verdorben in der Gesinnung, im Blick auf den Glauben unbewährt“ (2.Tim 3,1.7-8).
Jannes und Jambres waren Okkultisten - Magier am Hof des Pharao. Durch die Kraft Satans kopierten sie einige der Wunder, die Gott durch Mose und Aaron tat. Paulus erklärt, daß in den letzten Tagen der Widerstand gegen die Wahrheit von denen ausgeht, die durch die Kraft Satans Wunder wirken, die wie Wunder Gottes aussehen, und die somit den Glauben pervertieren.

„Viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen.“ Jesus beschreibt hier keine kleine Randerscheinung. Die falsche Erweckung wird sich auf die ganze Welt erstrecken. Tatsächlich ist eine solche Bewegung im Gange und wächst mit der Unterstützung derer, die es eigentlich besser wissen müßten.
Bill Bright spricht und schreibt mit Begeisterung, wir stünden kurz vor der Erfahrung der »größten Erweckung der Kirchengeschichte«. Pat Robertson stimmt zu und spricht von der »außergewöhnlichsten Zeit der Erweckung, die die Menschheit je gekannt hat«. Andere bringen ähnliche Beschreibungen. Leider sind ihre hochgejubelten »Erweckungen« charakterisiert von einer Vernachlässigung der gesunden Lehre und von Toleranz gegenüber falschen Propheten. Solch eine Leichtgläubigkeit und die Verwerfung biblischer Leitlinien öffnet dem Okkulten Tür und Tor.

Dutzendweise falsche Propheten

Satans Macht ist begrenzt. Jannes und Jambres konnten Gottes Wunder nur bis zu einem bestimmten Punkt kopieren. Wenn Satans Macht versagt, bleibt der falsche Prophet sich selbst überlassen. Doch selbst wenn diesen Quacksalbern die offensichtlichsten Fehler unterlaufen, fahren ihre leichtgläubigen Anhänger fort, sie zu verehren und ihnen zu folgen.
Jeden Monat gehen Millionen von Rundbriefen an die Abonnenten zahlreicher Missionsdienste. Viele dieser Briefe sind per Computer generiert, wobei der jeweilige Name des Empfängers an mehreren strategischen Stellen automatisch eingefügt wird, um dem Brief eine persönliche Note zu verleihen. In unseren Akten befinden sich Tausende von Rundbriefen von Fernsehevangelisten. Viele berichten, der Verfasser habe einen Großteil der Nacht im Gebet gerade für diesen Empfänger verbracht; oder der Verfasser habe ein besonderes Wort vom Herrn für den Adressaten empfangen usw. Derartige Behauptungen sind absolut unglaubwürdig, es sei denn für die allernaivsten Fantasten. Es ist für einen einzelnen Menschen einfach unmöglich, für die vielen Tausend Empfänger in der Adressenliste persönlich zu beten, geschweige denn, um persönliche Nöte und Bitten zu wissen und individuelle Prophezeiungen für jeden Einzelnen zu erhalten.

In einem Rundbrief an seinen Freundeskreis erklärte Oral Roberts: » die Gabe der Prophezeiung kam über mich, und 33 Vorhersagen wurden mir über Sie zuteil [an dieser Stelle wurde der jeweilige Name des Empfängers vom Computer eingetragen].« Falsche Propheten rechnen mit der Leichtgläubigkeit ihrer Anhänger. Zweifellos fühlten sich viele Empfänger dieses Briefes geschmeichelt, daß ein »Mann Gottes« 33 Prophezeiungen speziell für sie erhalten hatte - ohne zu wissen, daß der Brief in identischer Fassung ebenso an Hunderttausende andere Empfänger ging.
Täuscht Oral seinen Anhängern vorsätzlich etwas vor, um ein »Glaubens-Saatopfer« von ihnen zu erhalten, oder ist er wirklich in einem Wahn und meint, Offenbarungen von Gott zu empfangen? Das News-Sentinel veröffentlichte folgenden Brief an den Herausgeber:

„Auf Drängen meiner unheilbar kranken Frau steckte ich Hunderte Dollar in Oral Roberts Imperium. Man hatte sie per Gehirnwäsche zu dem Glauben gebracht, daß Oral und Gott sie wiederherstellen würden .
Fast ein Jahr nach ihrem Tod kam ein Brief für sie an mit der Unterschrift von Oral Roberts, mit dem er behauptete, er habe in der vorigen Nacht mit Gott gesprochen und Gott habe ihm versichert, daß meine Frau wieder gesund würde.
Das hat mich so sehr auf die Palme gebracht, daß ich den Brief umdrehte und sinngemäß schrieb, daß er ein Lügner ist, daß Gott ihm nie und nimmer so etwas gesagt hat; daß Gott weiß, daß meine Frau seit fast einem Jahr im Himmel ist. Ich erhielt keine Antwort.

Wann hören wir Leichtgläubigen endlich auf, Gelder an diese [so­undso] zu überweisen und ihre Cadillacs zu finanzieren?
In Johannesburg (Südafrika) brach Anfang 1996 ein Mann während einer Benny-Hinn-Erweckungsveranstaltung zusammen und wurde nach draußen getragen. Benny versicherte, der Herr habe ihm gesagt, daß der Mann gesund würde. Tatsächlich starb er aber im Krankenwagen auf dem Weg ins Krankenhaus. Beim Silvestergottesdienst Ende 1989 machte Benny Hinn in seiner Kirche in Orlando (Florida) eine Reihe falscher Prophezeiungen. Hier nur eine davon: »Der Herr hat mir gesagt, ich solle euch sagen, etwa 1994 oder spätestens 1995 wird Gott die homosexuelle Gesellschaft Amerikas zunichte machen. Er wird sie mit Feuer vernichten.«

Das traf nicht ein. Doch Hinns Gefolgschaft wächst weiter.
Kenneth Copeland hat ebenfalls zahlreiche falsche Prophezeiungen von sich gegeben. Viele davon sind derart unerhört, daß nur Schwerstverblendete sie ernst nehmen können. Auch hier nur ein Beispiel:
„Mit Beginn des Januars [1976] werdet ihr mehr von der Ausgießung der Herrlichkeit Gottes sehen als je zuvor in der Weltgeschichte. Amputierte Gliedmaßen werden durch die Kraft Gottes zurückgegeben, neue Augen, wo zuvor keine Augen waren. Gott wird veranlassen, daß Ihr Pkw, den Sie mit einer Gallone 10 Meilen weit fahren, 70 Meilen mit einer Gallone fährt - derselbe alte Wagen!“

Nichts davon traf ein. Israel sollte dem mosaischen Gesetz zufolge solche falschen Propheten steinigen, aber die christlichen Führer von heute überschütten sie mit Ehre, und ihre Anhänger hecheln nach dem nächsten »Wort des Herrn«. Pastor John Hinkle (bis dahin weitgehend unbekannt) sagte 1993 auf TBN, daß Gott ihm gesagt habe: »Am Donnerstag, dem 9. Juni [1994], werde ich das Böse aus dieser Erde ausreißen.« Das Böse ist kein Ding, das man »aus dieser Erde ausreißen« könnte; das Böse wohnt im Herzen des Menschen. Jesus sagte: »Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen« usw. (Mt 15,19). Der Antichrist, die wahre Verkörperung des Bösen (2. Thess 2,4-10), wird erst noch kommen, und sein Regiment durch die Macht Satans (Offb 13,2.4) wird die Kulmination alles Bösen in ungehindertem Zorn auf die Erde ergießen.

In völliger Mißachtung der Bibel und des gesunden Menschenverstandes wurde Hinkles Prophezeiung vom Publikum mit Applaus begrüßt und von Paul Crouch und später von Pat Robertson begeistert im Fernsehen verbreitet. In mindestens drei Rundbriefen stellte sich Paul Crouch voll und ganz hinter diese lächerliche Prophezeiung. Angeblich haben die »Propheten« von JMEM (Jugend mit einer Mission) sie bestätigt. Der 9. Juni 1994 kam und verging und das Böse floriert weiter unvermindert auf der Erde. Doch Crouch behauptet unbeeindruckt, die Prophezeiung sei in Erfüllung gegangen - und er ist immer noch auf Sendung!

Der sehnliche Wunsch der Charismatiker, außerbiblische Offenbarungen zu empfangen, öffnet dem Okkulten Tür und Tor. Pat Robertson hatte angeblich ein »Wort des Herrn« empfangen, er solle 1988 für die US-Präsidentschaftswahlen kandidieren. Als man ihn nach dieser »Offenbarung« fragte, lautete seine schockierende Antwort:
Bob Slosser: »Wenn Gott Sie berufen hat, zu kandidieren, warum haben Sie es dann nicht geschafft, als Kandidat der Republikaner nominiert zu werden?«
Pat Robertson: »Ich denke, wir können Jesus die gleiche Frage stellen. Gott sandte Ihn als Messias und König Israels; warum hat Er dann rundum versagt und wurde gekreuzigt?«

Verführen und verführt werden

Wenn wir hier die nennen, die die Christenheit in Okkultismus führen oder geführt haben, wollen wir damit nicht sagen, daß sie das ihrerseits unbedingt absichtlich tun. Nur wenige, sogar unter Atheisten, lassen sich absichtlich auf Okkultismus ein. Sogar Luke Skywalker beabsichtigte in „Krieg der Sterne“ nicht bewußt, sich auf irgendetwas Böses einzulassen. Er dachte, er nutze die »helle Seite« der Kraft. Doch bediente er sich nicht der Führung und Kraft des wahren Gottes, der dieses Universum erschaffen hat, sondern einer »Kraft«, hinter der sich nur Satan verbergen kann.

Drei Jahre lang warnte Paulus die Ältesten von Ephesus Nacht und Tag unter Tränen, daß sogar aus ihrer eigenen Mitte Männer aufstehen würden und »verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her« (Apg 20,30). Die Charismatische Bewegung ist insbesondere die Gefolgschaft von Männern und Frauen, die »verkehrte Dinge reden« und Zeichen und Wunder verheißen, darunter Kenneth Hagin, Kenneth und Gloria Copeland, Marilyn Hickey, Frederick K. C. Price, Oral Roberts, Pat Robertson, Benny Hinn, Yonggi Cho und andere.

Diese Führer glauben vielleicht aufrichtig, sie würden Christus dienen, doch sie haben die Bibel verdreht. Sie legen Nachdruck auf die Kraft des Heiligen Geistes und erstreben diese ohne großartige Beachtung der Tatsache, daß Er der Heilige Geist und der Geist der Wahrheit ist. Aber die okkulte Macht, die sich durch falsche Propheten manifestiert, bringt ihre Anhänger dazu, über all das hinwegzusehen.

Die Macht der Imagination

Das Schlüsselelement im Okkultismus ist Imagination. Diese erstaunliche Fähigkeit, die Gott dem Menschen gegeben hat, kann zum Guten wie zum Schlechten gebraucht werden. Da leider das Herz des Menschen Sklave des Bösen ist, weil er gegen Gott rebelliert, führt seine Imagination ihn oft in die Richtung, die von seinen eigennützigen Interessen vorgegeben wird. Gottes Aussage ist unmißverständlich:
„Da aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar.“ (1. Mo 6,5). "denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf". (1. Mo 8,21).
„Das böse Volk, das meine Worte nicht hören will, sondern geht hin in der Verstocktheit seines Herzens.“ (Jer 13,10)
Alle Eltern wissen, daß man keinem Kind beizubringen braucht, selbstsüchtig oder neidisch oder frech zu sein. Diese natürlichen Charakterzüge zeigen sich von allein, noch bevor das Kind aus den Windeln ist und lange, bevor die Gesellschaft es beeinflussen konnte. Die Grenzsetzung durch die elterliche Zucht (die heute selten geworden ist), die Grenzsetzung durch das Gewissen, das Gott in uns gelegt hat, die Grenzsetzung durch das Wissen, daß andere negativ reagieren, und die Grenzsetzung durch Lehrer, Freunde und die Regierung zielen alle darauf ab, das äußere Böse irgendwie im Zaum zu halten.
Der Imagination sind jedoch keine Grenzen auferlegt, außer durch das Gewissen. Dort regiert das Selbst und an seinen Fantasien kann ein Mensch sich ungezügelt ergehen, und das in einem solchen Maße, daß man sich in der Realität dafür schämen würde. In der Imagination kann man den niedrigsten Leidenschaften freien Lauf lassen - und so kann man auch mit Leichtigkeit in die Welt des Okkulten einsteigen.

Das Fernsehen war der nächste Quantensprung nach dem Radio und half der Imagination des Menschen ein ums andere Mal auf die Sprünge, um das Begehren seines Herzens zu visualisieren. Durch das Fernsehen strömte eine derartige Flut von Lust und Bösartigkeit in die Häuser aller Welt, wie es in vergangenen Generationen nicht vorstellbar gewesen wäre. Es gibt zwar einige gute und wertvolle Sendungen, doch diese stehen im Schatten einer überwältigenden Übermacht des Bösen. Videospiele waren ein weiterer Quantensprung. Kinder und Jugendliche wurden unversehens über Stunden von Kämpfen, Morden, dämonischen Fratzen und okkulten Zauberkräften in Beschlag genommen. Die Imagination wurde für das Okkulte geöffnet. Zuletzt verschmelzen die Video- und die Alltagswelt zu einem verschwommenen Ganzen.
Und jetzt steht uns die neue Technik der virtuellen Realität bevor und wird die Imagination um einen weiteren Quantensprung vorantreiben. Virtuelle Realität ermöglicht es, auf »legale« Weise Böses aller Art zu praktizieren, in einer Umwelt, die von der Wahrnehmung her mit der realen Welt identisch ist. Man wird einen realistischen Urlaub erleben können, ohne sein Haus zu verlassen, oder Intimitäten mit einer hübschen Frau (oder einem smarten Mann) austauschen, ohne die störenden Schranken des Gewissens oder Gesetzes, denn es ist ja nur Fantasie, keine echte Realität, sondern nur virtuelle Realität. Dieses Thema verdient allerdings ein ganzes weiteres Buch.

Die Imagination kann nicht zur Kontaktaufnahme mit Gott verwendet werden, wie es jetzt von Calvin Miller,17 Richard Foster und anderen gelehrt wird. Sie ist vielmehr das Einfallstor des Okkulten. Die Imagination ermöglicht hypnotische Zustände und bringt die falschen Erinnerungen hervor, die so viele Leben ruinieren. Auf irgendeine Weise ist die Imagination auch der Kanal, den Erscheinungen und Visionen benutzen, und sie öffnet Tür und Tor für unbegrenzte weitere Trugschlüsse. Aufgrund der starken Emotionalität, die einen Großteil des eifrigen Ausstreckens nach Zeichen und Wundern charakterisiert, nehmen in der charismatischen Bewegung einige dieser Trugschlüsse überhand.

Ein bekannter Fall, der verdeutlicht, mit welcher Macht die Imagination dem Okkulten Tür und Tor öffnet, war das Philip-Experiment. Es ist etliche Male rund um die Welt wiederholt worden. Mitglieder der kanadischen »Toronto Society of Psychical Research« (»Gesellschaft für übersinnliche Forschung«) erdachten sich die Geschichte eines »Geistes«, den sie Philip nannten. Dann versuchten sie zu glauben, daß »Philip« real sei, und probierten, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Ein Wesen, das sich als Philip identifizierte, teilte sich ihnen durch Klopfen auf den Tisch mit, um den sie saßen. »Philip« korrigierte die Geschichte, die sie erfunden hatten und brachte den Tisch mit solcher Kraft zum Schweben, daß sie ihn nicht festhalten konnten und im Zimmer umherlaufen mußten, um am Tisch dranzubleiben.

In der Bibel finden wir nirgends ein Beispiel dafür, daß Gott die Imagination von Menschen zu Seinen Zwecken benutzt, sondern nur Beispiele dafür, daß der Mensch durch seine Vorstellungen in die Irre geführt wird und daß sie seine Lüste schürt. Falsche Propheten meinen in ihrer Imagination, Gott würde zu ihnen sprechen, wenn es in Wirklichkeit doch nur die Täuschung ihres eigenen Herzens ist, die sie gerne wahrhaben möchten.

»Propheten« mit unverdienter Ehre

Die heutigen falschen Propheten prahlen mit ihrer Macht und verwenden sie zur Bedrohung derer, von denen sie anhand des Wortes Gottes beurteilt werden. Um Korrektur zu umgehen, warnen sie ihre Kritiker: »Taste nicht den Gesalbten des Herrn an« und drohen, daß alle, die sie in Frage stellen, Gottes Gericht erleiden werden. Mit der Rückendeckung von Paul Crouch drohte Benny Hinn auf TBN, wenn Kritiker es wagten, »den Gesalbten des Herrn anzutasten« (damit meinte er sich selbst), würden ihre Kinder sterben. In einer der vielen Jesus-Visionen, die Kenneth Hagin angeblich empfangen hat, wurde ihm gesagt (»Der Herr sagte mir .«), daß es christliche Verkündiger gäbe, die ihn als Prophet ablehnten und infolgedessen »auf der Kanzel tot umfallen« würden. Nun sollten sie eigentlich wie die Fliegen umfallen, denn es gibt Tausende christlicher Verkündiger, die Hagins Botschaften ablehnen.

Diese verdrehte Schriftauslegung ist weit verbreitet, um führende Charismatiker vor der Korrektur zu verteidigen, die sie so dringend nötig haben. Dieser Ausdruck findet sich in der Bibel zuerst bei Saul, der zweimal in Davids Hand war, wobei David von seinen Männern genötigt wurde, Saul zu töten. Doch David weigerte sich und dachte: »Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen, denn er ist der Gesalbte des HERRN!« (1. Sam 24,11; s.a. 26,9.16; 2. Sam 1,14-16; Ps. 105,15).
»Den Gesalbten des Herrn antasten« bedeutet immer, den Gesalbten körperlich zu verletzen oder sogar zu töten. David wollte das nicht - sondern tadelte Saul öffentlich vor seinen eigenen Männern und Sauls Armee (1. Sam 24,9-15), und so bereute Saul (Verse 16-21). Diesen Ausdruck sollte man nicht verwenden, um bei Führungspersonen Erhabenheit über jegliche Kritik zu garantieren.

Dieser Autor hat mit Verwunderung beobachtet, wie Paul Crouch im internationalen Fernsehen etwa zehn Minuten lang um sich schlug - gegen seine Lieblingsgegner: die »Ketzer-Jäger«. Er nannte sie »eine verdorbene Synedriums-Meute, verdammt und auf dem Weg zur Hölle«, »[keine] Vergebung für sie«, »Zur Hölle mit euch«, »Gott wird euch abknallen, wenn ich es nicht tue!« Ganz ähnlich erklärte John Kilpatrick, Leiter der Assembly of God in Brownsville, beim Sonntagsgottesdienst:

„Ich möchte heute Morgen ein Wort an Hank Hanegraaff sagen. Sie können meinetwegen andere Leute kritisieren und andere Werke Gottes und andere Missionsdienste, aber von diesem hier lassen Sie lieber Ihre Finger.
Ich prophezeie Ihnen, wenn Sie damit nicht aufhören, wird der Heilige Geist Sie innerhalb von 90 Tagen niederstrecken. Ich habe gesagt, innerhalb 90 Tagen wird der Heilige Geist Sie niederstrecken, und das sage ich als ein Mann Gottes, das hier ist ein Werk Gottes und Sie lassen es besser in Ruhe.
Mr. Hanegraaff und all ihr anderen Teufel, hört her. Ich sage dies als ein Mann Gottes, hinter diesem heiligen Tisch in dieser heiligen Umgebung einer großartigen Ausgießung des Heiligen Geistes. Diese Erweckung wird nicht nachlassen, und diese Erweckung wird zu einem nationalen Erwachen werden.“

Einige Wochen bevor die prophezeiten 90 Tage verstrichen waren (5. Juli 1997) schickte Pastor Kilpatrick per Internet eine Entschuldigung an Hank. Er sagte, er sei im Fleisch gewesen, als er dieses Gerichtsurteil verkündete. Versuchen Sie sich einmal Jesaja oder Jeremia vorzustellen, die sagen: »Tschuldigung, aber ich war im Fleisch, als ich die Kapitel 3, 11 und 24 schrieb, deshalb seht sie als nichtig an.«

Die heute angesagte Erweckung wird von falschen Propheten angeführt, die es wagen zu sagen, daß es für Propheten in ihrer Ausbildung berechtigt ist, Fehler zu begehen. Wenn aber jemand sagt: »So spricht der Herr« und dabei falsch liegt, ist das der Bibel zufolge kein bloßer Fehler, für den man sich entschuldigen kann, sondern Gotteslästerung! Bis zu seinem kürzlichen Tod lehrte John Wimber, wie man Zeichen und Wunder tun und wie man prophezeien kann und berechnete eine gehörige Gebühr für den Besuch eines seiner Seminare. Die Vineyard-Jünger verwenden immer noch Techniken, wie z. B. Handbewegungen in geringem Abstand zum Körper einer Person, um bestimmte Punkte aufzuspüren, wo Gott am Werk ist, oder das geistige Entleeren und anschließende Aussprechen von jedem Gedanken, der gerade kommt. Doch gerade solche Techniken öffnen dem Okkulten Tür und Tor. Die biblischen Propheten haben niemals Techniken erlernt.

Pat Robertson und CBN

Pat Robertson ist sowohl Südlicher (d. h. konservativer) Baptist als auch Charismatiker. Sein Biograf sagt: »Wenngleich die Südlichen Baptisten öffentlich den >Charismatikern< nicht zustimmen, distanzieren sie sich nicht von Robertson. Adrian Rogers, Präsident der Konferenz Südlicher Baptisten, war sogar Sonderredner auf CBNs 25. Jahresfeier.« Pat startete den Sender mit 70 Dollar. Er erzählt die Wunder, die Gott getan hat, um ein christliches Fernseh-Imperium zu schaffen, einschließlich des Senders Family Channel, und das mit Spenden von Zehntausenden christlicher Gönner.
Man wundert sich nur, warum Pat und seine Familie schließlich diesen Familiensender aufgaben und ihn 1997 für 1,9 Milliarden Dollar an Ruppert Murdochs »Fox network« verkauften. Haben die Christen ihr Geld gespendet, um Pats Familie reich zu machen und um einen Fernsehsender, der eigentlich das Evangelium verbreiten sollte, zuletzt in gottlose Hände zu geben? All die »Wunder« der großen Erfolgsstory von CBN, von denen Pat erzählt hat, haben nun einen hohlen Beiklang.
Pats Traum von CBN geht hauptsächlich auf eine falsche Prophezeiung vom Mai 1968 zurück:

„Es war in der Einweihungswoche unserer neuen Einrichtung in Portsmouth. Ich hatte gerade eine kurze Ansprache gehalten über die herrliche Zukunft, die uns bei CBN bevorsteht, als urplötzlich Harald Bredesen, unser langjähriger gläubiger Freund, nach vorn kam, seine Hand auf meinen Kopf legte und ein Wort der Prophetie mit solcher Vollmacht sprach, daß ich es mein Lebtag nicht vergessen werde. Denn ich wußte, daß in diesem Augenblick Gott selbst zu uns spricht:
Deine Anfangszeit sieht in deinen Augen klein aus, in dem Licht, wohin ich dich gebracht habe, aber diese Zeit wird klein erscheinen in dem Licht, wohin ich dich bringen werde, denn ich habe dich dazu auserwählt, die Wiederkunft meines Sohnes einzuleiten.

Eine geradezu elektrische Spannung schoß durch die Versammlung! Aus jeder Ecke des Saals ertönte brausender Beifall. Ich war absolut von Ehrfurcht ergriffen. In diesen letzten Tagen hatte Gott CBN einen Dienst Johannes des Täufers zugeteilt - den Weg zu bereiten für Jesu Wiederkunft!“

Diese absurde Prophezeiung spielt ebenfalls eine Rolle in Pats Auffassung vom Reich Gottes und den letzten Tagen, worauf wir in einem späteren Kapitel zurückkommen werden. Diese Prophezeiung wurde natürlich zu Spendenaufrufen herangezogen, mit Aussagen wie: »Die Zeit ist gekommen, um die Wiederkunft Jesu Christi einzuleiten! Und ich möchte Sie einladen, teilzuhaben am größten geistlichen Durchbruch, den die Welt je gesehen hat - mit Ihrer Gabe, die Ihren Glauben erweitert. Und ich bitte Sie, heute so viel zu geben wie nie zuvor, um dem Herrn Jesus Christus den Weg zu bereiten.« Wer könnte sich einem solchen Aufruf verschließen? Das Überweisungs-Formular für die Gabe trug in fetten Großbuchstaben die Aufschrift: »Wegbereitung für die Wiederkunft des Herrn« und sagte im Einzelnen:

„Jesus kommt wieder und vielleicht schneller als wir denken! Und heute nötige ich Sie, bei der Einleitung der Wiederkunft des Herrn mitzuhelfen. Bitte antworten Sie sofort, indem Sie Ihre Gabe mit Ihrer Antwortkarte noch heute übersenden.
Ja, Pat! Ich möchte bei der Einleitung der Ankunft Jesu mithelfen, indem ich Israel und die Welt auf Christi Wiederkunft auf die Erde vorbereite!“ [Das ist nicht die Entrückung]

Fast 30 Jahre später fragen wir aufrichtig: Was hat CBN getan, um »den größten geistlichen Durchbruch, den die Welt je gesehen hat« zu schaffen und »die Wiederkunft des Herrn einzuleiten«? Zusätzlich zu falschen Prophezeiungen hat es von Anfang an andere Formen des Okkultismus gegeben, wenn auch zweifellos unwissentlich. Robertson beschreibt die neuen Studios in Portsmouth, die am 3. Mai 1968 eingeweiht wurden:

„Die wunderschöne Gebetskapelle wurde dem Gedächtnis an meine Mutter geweiht [und] war mit ihrer symbolischen Bedeutung lebendig. Alles in diesem Raum lenkte die Aufmerksamkeit himmelwärts. Ein handgeschnitztes Kreuz hing in der Mitte des Raumes über einem Block ungeschliffenen weißen Kristallgesteins.“

Im New Age werden Kristalle als Fokus der universalen »Kraft« verwendet. In der heidnischen Anbetung werden Steine seit Urzeiten eingesetzt. Warum sollten Christen sich um einen Stein zum Gebet versammeln? Und wie kann ein »ungeschliffener Kristall« die »Aufmerksamkeit himmelwärts lenken«? Pat ist uns einige Erklärungen schuldig.

Charismatische »Christliche Wissenschaft«

Darüber hinaus liest sich Pats Buch „The Secret Kingdom“ (»Das geheime Königreich«), in dem er die Geheimnisse des Erfolges aufdeckt, mit denen CBN aufgebaut wurde, wie ein Handbuch des Okkultismus. Es enthält zwar viele anregende Geschichten von Wundern, die Gott im Leben von Menschen tat und von vielen, die zu Christus gefunden haben, doch gibt es darin auch schwerwiegende Probleme. Wir haben festgestellt, daß das Okkulte auf Gesetzen beruht, die die Kräfte lenken, die angeblich im Universum wohnen und denen auch die spirituelle Welt unterworfen ist. Dieselbe Lüge führt auch charismatische Kapazitäten und ihre Anhänger in die Irre.

Kenneth Hagin spricht von Gottes »Gesetz des Glaubens«. Yonggi Cho lehrt dasselbe und gibt zu, daß die »Gesetze der vierten Dimension« Wunder für Okkultisten genau wie für Christen bewirken können. Er beschuldigt die Christen sogar, diese Gesetze nicht zu ihrem Erfolg angewendet zu haben, ganz im Gegenteil zu den Okkultisten. Pat nennt uns die acht »Gesetze des Reiches«. Wie Cho, Hagin und andere sieht auch Robertson diese Gesetze als für jeden anwendbar an, sogar für Gottlose. Damit sind wir zurück bei der Christlichen Wissenschaft und ihrer okkulten Verbindung! Pat erklärt:
„Allmählich erkannte ich, daß es Prinzipien im Reich gibt, die in unserem Leben so gültig sind wie die Gesetze der Thermodynamik oder die Gesetze der Gravitation.

Wenn wir dieses Geheimnis einmal erkannt haben, wird uns aufs Neue klar, daß die Bibel kein unpraktisches Theologiebuch ist, sondern vielmehr ein praktisches Buch des Lebens mit einem System des Denkens und Verhaltens, das uns Erfolg garantiert.“
Er sagte im Endeffekt: »Trachtet nach dem Reich, versteht, wie es funktioniert, und dann werden - wie der Tag auf die Nacht folgt - euch die Anzeichen des irdischen Erfolges folgen.«
Das waren solch universale Prinzipien, daß man sie besser als Gesetze betrachtet, im selben Sinne wie die Naturgesetze von Gott begründet sind. Jesus sagte geradeheraus: »Wenn du dies tust, wird jenes geschehen.« Wenn man sie anwendet, funktionieren die Prinzipien einfach.

Leider haben Leute wie Napoleon Hill, der „Denke nach und werde reich“ schrieb, nur einen kleinen Teil der Wahrheiten des Reiches Gottes entdeckt. Einige der metaphysischen Prinzipien des Reiches können, für sich genommen, zu fantastischen zeitlichen Segnungen führen.
Also funktioniert das Reich Gottes aufgrund von metaphysischen Prinzipien, die auch Napoleon Hill anwandte und die für jeden funktionieren! Die Bibel handelt nicht von Theologie (die Erkenntnis Gottes), was unpraktisch ist, sondern von Prinzipien und Gesetzen, die bei jedem funktionieren und jedem irdischen Erfolg einbringen! Die okkulte Formel funktioniert!
Die Bibel macht klar, daß man auf solche Weise keine automatische Antwort von Gott erhält, sondern vielmehr Satan sich die Hände reibt. Ja, Pat spricht manchmal davon, Gottes Willen zu erkennen und sich ihm zu unterwerfen. Doch sagt er, diese metaphysischen Prinzipien und Gesetze würden auch für einen Napoleon Hill funktionieren, der Gott nicht kennt.
Pat zufolge ist eines der acht Gesetze, die das geheime Reich regieren, »das Gesetz der Wunder«. Einerseits gibt er zu, daß ein Wunder einen »Verstoß gegen die Naturgesetze« durch Gott darstellt. Doch behauptet er, daß es ein anderes Gesetz gäbe, das Gesetz der Wunder, über das Gott Sich nicht hinwegsetzen kann, sondern dem Er gehorchen muß, damit ein Wunder geschehen kann. Er sagt, die Kraft Gottes stünde uns zur Verfügung, »wenn wir die Regeln der Wunder kennen«. Pat sagt: »Das großartige [CBN] Zentrum, das heute auf diesem Besitz steht, ist ein vielsagendes Zeugnis für die Kraft Gottes und die Wirksamkeit des Gesetzes der Wunder.«

Oral Roberts und die Stadt des Glaubens

Pat Robertson behauptete, Gott habe ihn erwählt, die Wiederkunft Seines Sohnes vorzubereiten und so seine Gönner zu überreden, Geld zur Finanzierung dieses unglaublichen Projektes zu schicken. Oral Roberts behauptete, Jesus sei ihm erschienen und habe ihm gesagt, daß Gott ihn erwählt habe, das Heilmittel gegen Krebs zu entdecken. Diese »Offenbarung« erhielt er während eines »siebenstündigen Gesprächs« zwischen Jesus und ihm. Er sah »einen 300 Meter großen Jesus, der ihm [Oral] sagte, er solle seine Hunderttausende >Gebetspartner< bitten, jeweils 240 Dollar zu schicken, um das [medizinische] Zentrum [eine 60-stöckige Diagnoseklinik und ein 30-stöckiges Krankenhaus] fertig zu stellen, damit die Forscher dort Heilmittel gegen Krebs und >andere gefürchtete Krankheiten< herausfinden«. Orals »Gebetspartner« finanzierten das mit mehr als 200 Millionen Dollar veranschlagte Projekt.

Daß es sich hier um eine falsche Vision und Prophezeiung handelte, ist jetzt durch die Geschichte erwiesen. Es gab keine Wunder, keine Heilung von Krebs, und das Krankenhaus, mit dessen Bau »Jesus« ihn beauftragt hatte, ging schon bald bankrott. In seiner Autobiografie versucht Oral es so darzustellen, daß es doch genau das war, was Gott geplant hatte und daß es überhaupt kein Versagen gab: »Es war Gottes Zeit, die Stadt des Glaubens und die medizinische Schule zu schließen.« Die Medien ließen sich jedoch, anders als Roberts' Anhängerschaft, nicht täuschen:

„Oral Roberts' Traum von einem Hospital, das religiösen Glauben mit medizinischer Technik kombiniert, ist aus. Der Evangelist, der wegen unbezahlter Rechnungen verklagt ist, verkauft seinen Klinikkomplex »Stadt des Glaubens«, mit dessen Bau, wie er sagte, Gott ihn beauftragt habe. Er begann mit der Schließung des Komplexes - drei hochaufragende Gebäude - im Jahr 1989 .“

Das Krankenhaus mit 777 Betten, 1981 eröffnet, erreichte 1984 nur eine Spitzenbelegung von 148 Patienten.
Hatte Oral Halluzinationen, oder log er, als er von seinem siebenstündigen Gespräch mit einem 300 Meter großen Jesus sprach? Fest steht, daß Jesus Oral nicht erschien und ihn nicht beauftragt hat, ein Krankenhaus zu bauen, das nicht benötigt wurde und auch keine Wunder verheißen hat, die niemals geschehen sind! Doch Oral steht bei Millionen immer noch hoch im Kurs, einschließlich vieler Gemeindeleiter, insbesondere unter Charismatikern. 1989 wurde er von der Internationalen Organisation christlicher Geschäftsleute mit dem Titel »Christliche Führungsperson des Jahres« ausgezeichnet.
Die Geheimnisse des Erfolges, die Napoleon Hill aus der Geisterwelt empfing, sind von der charismatischen Bewegung und auch von einem erheblichen Teil der Evangelikalen mit offenen Armen aufgenommen worden. Das »höchste Geheimnis«, das Hill von dämonischen Wesen erhielt, lautete: »Alles was der menschliche Geist glauben kann, kann der menschliche Geist erreichen.« Oral Roberts behauptet, daß Gott ihm grundsätzlich dasselbe Prinzip offenbart habe: »Was immer du dir vorstellen und glauben kannst, das kannst du tun!«

Roberts bezieht sich, wie viele andere führende Charismatiker, eindeutig auf das, was Hill als »die magische Kraft des Glaubens« bezeichnete. Norman Vincent Peale nannte es die Kraft des positiven Denkens und Robert Schuller nennt es die Kraft des Denkens in Möglichkeiten.

Oral Roberts behauptet entdeckt zu haben, daß Kranke geheilt werden, wenn er sie mit seiner rechten Hand berührt, nicht aber mit seiner linken. Auch das ist Okkultismus - und in Wirklichkeit wurden nur wenige geheilt, wenn überhaupt welche. In der Bibel ist ein derartiges »Zeichen« nirgends zu finden, doch ist es unter einer Anzahl von Okkultisten und falschen Propheten aufgetreten, wie z. B. William Branham, der sich selbst nie sicher war, ob es Gott oder Satan war, der ihm seine Kraft verlieh, der aber in seiner linken Hand »Gott spürte«. Roberts sagte:

„Ich hörte Gott zu mir sagen, daß ich von nun an seine Gegenwart in meiner rechten Hand erfahren würde. Für eine große Zahl Kranker war Gottes Gegenwart in meiner rechten Hand sicherlich ein Zeichen, daß es einen Gott gibt und daß es seinem Wesen entspricht, zu heilen.
Wenn es auftrat, war es unverkennbar. Ich meine, es war da! Wenn es nicht da war, war ich so normal, daß jeder wußte, es war nicht da.“

Geld, Geld, wer hat das Geld?

Geld spielt im Okkultismus eine große Rolle. Kenneth Copeland erklärt unverfroren, daß Gott ihn berufen habe, das unbiblische »Wohlstandsevangelium« zu verkünden. Marilyn Hickey, Autorin des Buches „Gods Seven Keys to Make You Rich“ (»Gottes sieben Schlüssel, um dich reich zu machen«) ist Vorsitzende des Führungsgremiums der Oral Roberts Universität. In „Miracle of Seed Faith“ (»Das Wunder des gesäten Glaubens«) behauptet Oral, Gott habe ihm offenbart, dass das große Prinzip des Säens und Erntens, das in der natürlichen Welt so deutlich ist, auch im geistlichen Bereich gilt. Man kann eine Geldgabe in ein Missionswerk »pflanzen« und Wunder »ernten«. Auf diese Behauptung hin sind Hunderte von Millionen Dollar von aufrichtigen, aber verführten Christen in die Missionswerke zahlreicher »Glaubenslehrer« geflossen und machten diese reich. Einfältige Seelen sind von der Verheißung eines »hundertfältigen Ertrages« verleitet worden.

Diese falsche Lehre zielt auf die Befriedigung des Begehrens nach Reichtum ab, eine der niedrigsten menschlichen Lüste. »Jesus war reich«, sagen Frederick Price und andere »Glaubenslehrer«, und deshalb müssen seine Nachfolger reich sein. Kenneth Hagin sagt, ein altes Auto anstelle einer Nobelkarosse zu fahren sei nicht »demütig, sondern unwissend«, was Gottes Gesetze des Wohlstands betrifft. Frederick Price stimmt zu: »Ich fahre einen Rolls Royce und folge Jesu Fußstapfen.« Gloria Copeland schreibt: »Geben Sie [uns] 1.000 Dollar und empfangen Sie 100.000 Dollar. Markus 10,30 ist ein sehr gutes Geschäft.« Oral Roberts verheißt »Wohlstands-Wunder« für alle, die »die hundertfältige Vermehrung nutzen wollen«. Was ist da noch der Unterschied zum römisch-katholischen Verkauf von Ablässen? Beides ist lediglich eine verschiedene Form, »sich für Lohn dem Irrtum Balaams zu überliefern« (Jud 11). Wie unterscheidet sich Pat Robertsons Aussage, wenn Sie »Segen bekennen und Erfolg, werden diese Dinge zu Ihnen kommen«, von John Marks Templetons Aussage: »Ihre spirituellen Prinzipien ziehen Wohlstand zu Ihnen an, materieller Erfolg kommt wenn Sie im Einklang mit dem Unendlichen sind.«?

Gloria Copeland berichtet uns, wie sie lernte, sich Autorität über Geld zu nehmen und dem Geld befahl, »in Jesu Namen« über sie zu kommen. Im Zitat zu Beginn dieses Kapitels sagt Robertson dasselbe. Ja, Pat sagt tatsächlich, Gebet »besteht nicht bloß aus der Bitte um das, was wir wünschen. Beten bedeutet im wahrsten Sinne unser Leben in völlige Übereinstimmung mit dem zu bringen, was Gott wünscht.« Und er weist hin auf Jeremias Warnung vor »den Propheten, die weissagen nach dem Gesicht ihres Herzens«. Solche Warnungen sind jedoch wie vereinzelte und widersprüchliche Einschübe in einem Buch, das in großem Umfang betont, wie man Vollmacht erlangt mittels automatischer »Prinzipien«, die für jeden verfügbar sind.

Patti Roberts, die geschiedene erste Ehefrau von Richard Roberts, berichtet: Als sie in ihre Flitterwochen aufbrechen wollten, nahm Oral sie und Richard in sein Büro. Er warnte sie, wenn sie jemals Orals Missionswerk verlassen würden, dann würden sie »bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen«. Sie spricht von zunehmender Desillusionierung, was zu Auseinandersetzungen mit Oral führte. Ihr schien es, daß »unsere ganzen Anstrengungen sich nur um Spendenbeschaffung drehten ausgeklügelte Techniken, wie man Jesus verkauft, damit noch mehr Menschen [das Missionswerk] unterstützen«.
Diese Desillusionierung gipfelte in einer Krise, als Patti Al Bush anrief, den langjährigen Vorsitzenden von »Oral Roberts Evangelikaler Vereinigung«. Das Gespräch verlief ihren Erinnerungen zufolge etwa wie folgt:

„Al, in den 40 Shows, die wir letztes Jahr gedreht haben, wieviel Mal haben wir den Leuten den Heilsplan gezeigt?“ „Den Heilsplan? Meine Güte, Patti, das weiß ich nicht. Ich bin sicher, wir müßten ihn mindestens einmal erklärt haben.“
„Und wie oft haben wir ihnen die Prinzipien des »gesäten Glaubens« präsentiert?“ Er lachte. „Patti, du kennst die Antwort darauf. Wir erklären die Prinzipien des gesäten Glaubens in jeder Show. Worauf willst du hinaus?“

„Al, in den Briefen, die du von Zuschauern bekommst, wie viele von ihnen meinten, daß sie sich vielleicht einen kleinen Platz im Reich Gottes erkauft haben, als sie Geld an Oral spendeten? Wie viele haben vielleicht gedacht, daß sie damit Gottes Meinung über ihr ewiges Schicksal umstimmen könnten?“
Lange sagte er nichts. Als er schließlich antwortete, senkte er seine Stimme und sagte nüchtern und ein wenig zögernd: „Eine ganze Menge von ihnen, Patti.“

Okkulte Geldbeschaffungs-Programme

Oral Roberts träumt fortwährend von neuen Programmen zur Beschaffung von Spendengeldern von seinen Gebetspartnern, von denen viele mit geringen Einkommen und unter Aufopferungen leben, um seinen ausschweifenden Lebensstil zu finanzieren. Bei einem Aufruf bat Oral »über 1 Million regelmäßiger Spender um jeweils 500 Dollar, um eine >satanische Verschwörung< zu stoppen. >Wegen der Feinde des Missionswerkes kann ich euch dieses Problem nicht im Fernsehen erklären<, hieß es in einem Bettelrundbrief.«

Einige von Orals genialen Spendenbeschaffungs-Tricks sind geradezu okkult. Beispielsweise schickte er zwei kleine »Wunderkerzen« - eine rote und eine grüne - an seine »Gebetspartner«, die diese bei einem »Wunderkerzen-Gottesdienst« einsetzen sollten. In den mit den Kerzen verschickten Anweisungen war zu lesen:
„Ihr Wunderkerzenlicht-Gottesdienst ist für den 24. Dezember angesetzt. Schicken Sie die rote Kerze heute an mich zurück. Behalten Sie die grüne Kerze und zünden Sie diese am 24. Dezember an, als Zeichen unserer Zustimmung zu Ihrem Wunder.

Ich glaube, daß Gott ein Weihnachtswunder für Sie auf Lager hat!
Als ich die Worte Gott hat ein Weihnachtswunder für Sie auf Lager schrieb, erging durch mich ein gewaltiger Ausbruch des Heiligen Geistes für Sie hindurch. Ich glaube wirklich, daß Sie an der Schwelle eines wahrhaft großartigen Weihnachtswunders stehen.!

Ich glaube wirklich, daß der Heilige Geist mir zeigt, daß ich einige ganz besondere Schritte für Sie unternehmen soll, und das ist der Grund, weshalb ich Ihnen zwei Wunder-Weihnachtskerzen schicke.
Was ich fühle, wozu der Herr mich auffordert, könnte Ihnen ein unschätzbares Wunder von Gott einbringen. Er bat mich, eine Kerze anzuzünden und meinen Glauben daran anzufachen, welche Wunder Sie brauchen. Und ich werde es in Jesu Namen tun.

Ich habe sogar Richard gebeten mitzumachen, und so werden wir zusammen einen privaten, persönlichen Wunderkerzenlicht-Gottesdienst für Sie und Ihre benötigten Wunder abhalten. Wir werden zusammen eine Kerze anzünden (als unseren Wunder-Kontaktpunkt zu Ihnen) und unseren Glauben an Ihr Weihnachtswunder freisetzen.“
Welche Gotteslästerung, für ihre okkulte Farce Gottes Führung zu beanspruchen! Die rote Kerze sollte an Oral zurückgeschickt und die grüne behalten werden, um diese am Weihnachtsabend anzuzünden, wenn Oral und sein Sohn Richard die zurückerhaltene rote Kerze anzünden. Natürlich folgte der unumgängliche Spendenaufruf, der so dargestellt wurde, als sei dies das Geheimmittel für Wunder:

„Wenn Sie Ihren Wunderkerzen-Antrag und die rote Kerze an mich zurücksenden, fügen Sie bitte ein Wunder-Glaubens-Saatopfer bei - ein Weihnachtsgeschenk an das Werk Gottes für Ihren Weihnachtswunder-Wunsch.
Ich zähle es als persönliches Privileg, Ihnen dienen zu dürfen und eine Kerze des Wunderglaubens anzuzünden (als unseren gemeinsamen Kontaktpunkt, damit Ihr Wunsch erfüllt wird).
Jetzt beeilen Sie sich, mir Ihren Wunderkerzen-Antrag zurückzuschicken - zusammen mit der roten Wunderkerze und dem besten Weihnachtsgeschenk des Glaubens, das Ihnen zur Zeit möglich ist. Ich kann mir keine bessere Weise vorstellen, dieses Weihnachten zu feiern.

[Persönlicher Empfängername] - ich spreche wirklich aus meinem Herzen, wenn ich Ihnen sagte, daß ich nicht möchte, daß Sie diesen Wundertag verpassen! Mir fehlen die Worte, um angemessen zu beschreiben, wie sehr ich die Gegenwart Gottes dabei spüre.
[Persönlicher Empfängername] - ich möchte Sie noch einmal erinnern, unverzüglich zu handeln. Wenn wir anfangen, am 24. Dezember die roten Kerzen anzuzünden, möchte ich, daß Ihre Kerze dabei ist - und ich möchte, daß Sie Ihr Weihnachtswunder empfangen.“ (Hervorhebungen im Original).
Hat er überhaupt kein Gewissen? Das ist schiere Hexerei. Der Umschlag enthielt ein großes Poster, das Oral und Richard beim Anzünden roter Kerzen zeigte. Oral hielt dabei einen Bündel »Wunderanträge« in seiner Hand und Richard streckte seine Hände aus über einen Stapel solcher Blätter, beide Männer mit Minen großer Sorge und tiefer Ernsthaftigkeit.

Der Kontaktpunkt

Der Mensch hat es schon immer als hilfreich empfunden, etwas Greifbares zu haben, woran er glaubt. Ein Zauberstab ist ein magisches Instrument, das anscheinend Wunder bewirkt. Als Hilfsmittel zur Weissagung läßt sich jeder Gegenstand verwenden, der zum Kontaktpunkt mit der spirituellen Welt wird. Fetische und Talismane und römisch-katholische Skapuliere, Kruzifixe, Medaillen und Bilder wie auch orthodoxe Ikonen spielen alle dieselbe Rolle.

Andere Weissagungsmittel sind Ouijaboards, Pendel, Wünschelruten, Kristallkugeln, Tarotkarten, Tierkreiszeichen usw. Diese Gegenstände bieten etwas Sichtbares, um bei denen eine Erwartung zu erzeugen, die daran glauben. Hexerei macht magische Getränke, Kerzen und andere greifbare Gegenstände als Brücke in die Geisterwelt nutzbar. Alle diese Objekte funktionieren natürlich gemäß den Prinzipien, die Pat Robertson als die metaphysischen Gesetze des geheimen Königreiches bezeichnet.

Der »Kontaktpunkt« der Charismatiker gehört in dieselbe Kategorie okkulter Hilfsmittel. Oral Roberts hat ihn als seine »größte Entdeckung« bezeichnet. Im oben zitierten Spendenaufruf waren die Kerzen der »Kontaktpunkt«. W.V. Grant hat einen Umriß seiner Füße verschickt, damit die Empfänger diesen als Kontaktpunkt verwenden und sich darauf stellen. Oral hat mehrmals einen Umriß seiner Hand versandt, damit seine Anhänger ihre Hände als Kontaktpunkt darauf legen. Andere »Glaubensheiler« haben ihre eigenen Varianten dieser Okkulttechnik - und bei Fernsehübertragungen ist der Bildschirm an sich für den Zuschauer das zu berührende Objekt. In einem Spendenrundbrief schrieb Roberts:

„Fangen Sie jetzt an: Nehmen Sie das beigefügte Kontaktpunkt-Erinnerungsposter und hängen Sie es dort auf, wo es Ihnen unmöglich ist, es nicht täglich zu sehen. Legen Sie Ihre Hand auf meine und sprechen sie laut: ‚Ich verbinde meinen Glauben mit Oral Roberts. Ich erwarte mein Wunder.’“

Nehmen Sie Ihr Gebetsblatt und stellen Sie sicher, daß sich Ihre rechte Hand auf dem Gebetsblatt befindet, schreiben Sie dann Ihre Wünsche auf die Hand. Ich möchte Ihre Bitten am 28. Juli im Gebetsturm salben und werde meine Hand auf den Umriß Ihrer Hand legen und dabei diesen explosiven Glauben freisetzen, damit Ihnen ein Wunder zuteil wird!
Vergessen Sie nicht, das Kästchen anzukreuzen, damit ich weiß, daß Sie ein Fläschchen Salböl bestellen. Wenn Sie es erhalten, wenden Sie dieses Öl im Namen Jesu auf jeden Bereich an, in welchem Sie offene Wünsche haben.“ [Hervorhebungen im Original].

Dieser »Kontaktpunkt«-Irrglaube rührt von einem falschen Verständnis der Aussage Jesu her, wie sie die englische King-James-Bibel wiedergibt: »Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, berührend etwas, was sie erbitten, so wird dies ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist« (Mt 18,19 nach King James). Der Ausdruck »berührend« wird so verstanden, daß zwei Parteien wortwörtlich einen gemeinsamen Gegenstand berühren müssen, um die Kraft Gottes zu aktivieren. Doch der alte englische Begriff »as touching«, wie er im Original der King-James-Bibel steht, hat nichts mit einem physischen »Berühren« zu tun. Das griechische Wort, das hier mit »berührend« übersetzt ist, lautet peri, was so viel heißt wie »betreffs, bezüglich, hinsichtlich« und wird in anderen Übersetzungen auch so wiedergegeben.
Schlichte Unwissenheit hat zu dem Trugschluß geführt, ein etwaiger »Kontaktpunkt« sei der Schlüssel zu Wundern. Glaubensheiler haben so Millionen ihrer Anhänger in eine weitere Form des Okkultismus geführt. John Goodwin, ehemaliger Vineyard-Pastor und enger Gefährte von John Wimber, schreibt:

„Wimber sprach vom Gebrauch von Reliquien, um Menschen zu heilen. Er glaubte, das sei berechtigt. Reliquien sind Dinge, die Heilige entweder berührt oder besessen haben, ihre Knochen, eine Haarlocke, Dinge, die von der heilenden Kraft des Heiligen durchdrungen sind, und wenn jemand in Kontakt mit dieser Reliquie kommt, wird er geheilt.“
[Wimber] hat diesen Glauben gefördert. Er sagt: »Das läuft in der katholischen Kirche seit 1200 Jahren so. Wir Protestanten haben ein Problem damit, aber wir Heiler sollten kein Problem damit haben.«

»Innere Heilung«

Die Regressionstherapie, die falsche Erinnerungen hervorbringt, wird innerhalb der Kirche von christlichen Psychologen praktiziert. Es gibt noch eine weitere Form desselben Irrglaubens namens »innere Heilung«. Sie wurde von Agnes Sanford in die Christenheit eingeführt, eine der bemerkenswertesten Okkultisten, die die Christenheit infiziert haben. Sie ist die »Mary Baker Eddy« der charismatischen Bewegung, und ihre okkulten Lehren haben Scharen von Nichtcharismatikern beeinflußt. John Wimber war wesentlich an der Verbreitung ihrer Lehren beteiligt, ebenso wie andere Okkultisten, wie z. B. Sanfords Pastor Morton Kelsey.

Die okkulte Technik der Visualisierung ist der Schlüssel zu innerer Heilung. Man visualisiert eine Situation aus der Vergangenheit, dann visualisiert man, wie Jesus die Szenerie betritt und das Problem löst. Dieser »Jesus« wird oft richtig lebendig und spricht als eigenständiges Wesen. Dabei wurde allerdings kein Kontakt zum Herrn Jesus Christus aufgenommen, sondern vielmehr zu einem maskierten Dämon.

Seit Sanfords Tod wurde die innere Heilung von denen fortgesetzt, die durch sie ausgebildet bzw. beeinflußt waren, wie z. B. Ruth Carter Stapleton, Rosalind Rinker, John und Paula Sandford, William Vaswig, Rita Bennett und anderen. Obschon die innere Heilung zunächst vorwiegend unter Charismatikern und in liberalen Kirchen verbreitet war, hat sie heute auch in evangelikalen Kreisen weite Verbreitung gefunden. Dort wird sie in raffinierterer Form praktiziert, und zwar von Psychologen wie David Seamands, H. Norman Wright und James G. Friesen sowie einer Reihe von Laientherapeuten, wie z. B. Fred und Florence Littauer.

John und Paula Sandford bekennen, daß Agnes Sanford »für uns alle die Wegbereiterin auf dem Gebiet der inneren Heilung war, unsere erste eigene Lehrerin im Herrn, unsere Freundin und Ratgeberin«. Sie nennen sie »eine solide Kirchenfrau, [die] die >Schule für Pastorale Fürsorge< gründete«. Zu denen, die von Sanford ausgebildet wurden, zählt auch der führende Katholik Francis MacNutt. Diese »Lehrerin« der heutigen inneren Heiler lehrte, daß Gottes Liebe durch die negativen Gedankenvibrationen dieser sündigen Welt aus dem Bewußtsein des Menschen gelöscht wurde. „Deshalb senkte unser Herr seine Gedanken-Vibrationen auf die Gedanken-Vibrationen der Menschheit [und] reinigte die Gedanken-Vibrationen, die diesen Globus umgeben.

Da er also ein wirklicher Teil des kollektiven Unbewußten der Menschheit wurde, starb ein Teil der Menschheit mit ihm, als er am Kreuz starb, [und] eine unsichtbare und personalisierte Energie unserer Geister ist bereits mit ihm in die Himmel aufgestiegen.

Sein Blut, diese mystische Lebensessenz verbleibt auf dieser Erde, in Plasmaform, vom Wind verweht in alle Länder und explodiert in einer Kettenreaktion spiritueller Kraft.
Wir lenken diesen großen Fluß von Leben in eine verschlossene Psyche, indem wir Sühne für die Sünden der Welt leisten oder für [eine] bestimmte [Person]. Und indem wir diese Person [per Visualisierung] zum Kreuz Christi bringen und dort für sie Vergebung, Heilung und Leben empfangen.

Ich habe gelernt, die sakramentale Methode mit der metaphysischen zu kombinieren.“
Sanfords Bücher strotzen so von offensichtlichem Okkultismus, daß es schon eine Anklage gegen die ganze charismatische Bewegung ist, daß sie diese Bücher akzeptiert hat. Als ihr Okkultismus durch die Veröffentlichung von „Die Verführung der Christenheit“ aufgedeckt wurde, verteidigten führende Charismatiker Sanford noch und geißelten die Autoren dafür. John Sandford behauptete später, er habe einen Dämon aus Sanford ausgetrieben und sie zu Christus geführt - nachdem sie ihn und andere innere Heiler ausgebildet hatte!

Für Sanford war alles annehmbar, was befähigt, in den von ihr so bezeichneten »Energiefluß« einzutreten, in diese »Hochspannung von Gottes Kreativität«. Sie behauptete, daß »wir ein Teil von Gott sind« und bezeichnete Gott deshalb als »Ursprungsenergie« und Jesus als »diesen tiefgründigsten aller Psychiater«. Sie lehrte, man könne per Visualisierung die Sünden einer anderen Person vergeben.

Richard Foster schrieb: »In meinem Verständnis des Wertes der Imagination beim Gebet für andere war mir Agnes Sanford eine große Hilfe. Diesen Rat des Gebetes mittels Imagination, [wobei man] sich die Heilung bildlich vorstellt, erhielt ich von Agnes Sanford.« Sie lehrte:
Bei der Heilung der Erinnerungen muß man an der Imagination des Bildes dieses Menschen festhalten, [obwohl er böse ist, als] ein Heiliger Gottes und in der Imagination den dunklen und schrecklichen Schatten seiner Natur umkehren in strahlende Tugenden und Quellen der Kraft.

Sie können wirklich auf diese Weise umgekehrt werden. Das ist Erlösung!“
Foster bekennt sich zu Sanford und ihren Büchern und schreibt: »Ich habe sie [Sanford] als eine extrem weise und fähige Seelsorgerin entdeckt.« Doch lehrte sie offenen fernöstlichen Mystizismus und Okkultismus. Sie lehrt, daß es im Himmel Menschen gab, bevor sie auf die Erde kamen und dabei als Spur eine »Wolke der Herrlichkeit [mit] einem unbewußten Gedächtnis hinterließen«. Die folgenden Auszüge aus Sanfords Büchern stehen als Anklage gegen ihre Verfechter:
„Beim Zungenreden kann es sein, daß das Unbewußte Kontakt aufnimmt mit dem Unbewußten einer anderen lebenden Person oder von jemanden, der früher gelebt hat oder von jemanden, der in Zukunft leben wird oder sogar von jemanden aus dem Himmel.

Ich kann nicht sagen, was mein Geist macht, und wohin er sich begibt. Aber daß er wirklich umherreist und daß Gott wirklich durch meinen spirituellen Körper wirkt, selbst wenn mein Sinn sich dessen eigentlich nicht bewußt ist, wird immer offensichtlicher.
Deshalb lenken Sie einfach Ihre Gedanken auf mich oder auf jemanden anderen als einen menschlichen Kanal der Liebe Christi.“

Auch Rebecca Brown lehrt, wenn man morgens erschöpft aufwacht, dann läge das daran, daß Gott unseren »Geistkörper« die ganze Nacht über für geistliche Kampfführung benutzt habe. Einen Großteil ihres Okkultismus lernte Sanford zweifellos von ihrem Pastor Morton T. Kelsey, der am C.-G.-Jung-Institut bei Zürich studierte und Jungianischer Psychologe wurde, genau wie Sanfords Sohn John Sanford, dessen zahlreiche Bücher weiterhin ähnliche Okkultpraktiken verbreiten. Kelseys Bücher sind äußerst populär und haben eine Menge Okkultismus in die Christenheit importiert.
Kelsey setzt schamanische Kräfte mit den Gaben des Heiligen Geistes gleich und glaubt, daß seine Mutter für ihn starb, »so wie unser Herr«, und erklärte, daß ein Schamane oder Hexer »jemand ist, in dem sich die Kraft Gottes konzentriert, die dadurch zu anderen ausströmen kann«. Kelsey schreibt:

„An Psi [übersinnliche Kräfte] oder seinem Gebrauch gibt es nichts wesentlich Böses. Psi-Erlebnisse sind einfach natürliche Erfahrungen der menschlichen Psyche.
Hellsehen, Telepathie, Präkognition, Psychokinese und Heilungen wurden bei vielen religiösen Führern und nahezu allen christlichen Heiligen beobachtet.
Meine Schüler fingen an die Rolle zu erkennen, die Jesus erfüllte, als sie Mircea Eliades »Schamanismus« und Carlos Castenadas »Reise nach Ixtlan« lasen [die schamanische Kräfte verherrlichen].“

Die Verachtung der Lehre

Biblische Lehre ist ein Reservoir an Wahrheit und unser Schild gegen Verirrungen. Ein Kennzeichen der letzten Tage vor Jesu Wiederkunft ist die Weigerung, alles anhand der Bibel zu prüfen. John Wimber stützte sich auf Erfahrungen, und Erfahrungen sind es, die bei den gegenwärtigen »Erweckungen« allem voran erstrebt werden. Niemand fährt zu einer Toronto-Lach-Erweckung oder zur Erweckung von Pensacola, um biblische Auslegungen zu hören; vielmehr fährt man dorthin, um zu erfahren, was als »eine frische Berührung des Heiligen Geistes« bezeichnet wird. Und wie kann man wissen, daß man eine solche Berührung empfangen hat? Nur durch Gefühle und körperliche Kennzeichen, oftmals von der groteskesten Art.

Die Lehre, die man bei solchen Treffen zu hören bekommt, ist häufig verwirrt und verdreht. In der Airport-Gemeinde in Toronto hörte dieser Autor eine Botschaft darüber, wie unpassend Jesus sich bei der Hochzeit zu Kana fühlte, wie ihm durch die Ermutigung seiner Mutter klar wurde, daß er ein Wunder tun könnte, wenn er nur wollte und welche Ermutgung das für uns wäre, die wir unter Gefühlen leiden, unpassend zu sein.

In der Brownsville Assembly of God in Pensacola beobachteten wir, wie ein Mann sich auf der Bühne wälzte und Steve Hill dem Publikum seine Irrlehre präsentierte: »Er gebiert, er gebiert euch spirituell, er stirbt, auf daß ihr Leben habt.« Kürzlich traf folgender Brief ein:

„Mein Gemeindeleiter und einige andere Leute aus meiner Gemeinde gingen nach Pensacola und das Ergebnis war Spaltung und Durcheinander in der Gemeinde. Der Gemeindeleiter sagt jetzt, auf die Lehre käme es nicht an, und konzentriert sich auf Manifestationen und Gaben des Geistes. Er ist völlig verändert und meidet die Gemeindeglieder, die keine »Pensacola-Erfahrung« gemacht haben.“

Okkultismus verteidigen

Einer der heutigen Helden unter den Charismatikern und Pfingstlern ist William de Arteaga, der für sein Buch „Quenching the Spirit“ (»Auslöschung des Geistes«) geehrt wird, das die Gegenantwort auf „Die Verführung der Christenheit“ ist. Arteagas weitläufige Akzeptanz unter Charismatikern wird auch dadurch nicht geschmälert, daß er okkulte Visualisierung, die Existenz von Menschenseelen vor Erschaffung der Erde, Rückführungen in vergangene Leben unter Hypnose und Karma und Reinkarnation des fernöstlichen Mystizismus verteidigt.

Die grundlegende These von „Quenching the Spirit“ ist lächerlich und ketzerisch zugleich: Gott würde der Christenheit angeblich neue Wahrheiten geben, indem er sie zuerst Sekten und okkulten Gruppen offenbare. Die Tatsache, daß unbiblische Praktiken wie Visualisierung, innere Heilung, positives Denken und positives Bekenntnis aus dem Okkulten stammen, steht daher wirklich in ihrer Gunst, denn das ist Gottes Wirkungsweise! Charismatiker lieben dieses Buch, weil es gegen „Die Verführung der Christenheit“ argumentiert, das ihre Irrtümer aufzeigt. Natürlich wird Arteagas Buch von nahezu jedem im charismatischen Lager wärmstens empfohlen, von Jack Hayford bis Oral Roberts. C. P. Wagner, Professor am Fuller-Seminar, bezeichnet es als »eine wertvolle Zusammenschau der Opposition gegen neue und ungewöhnliche Wirkungen des Heiligen Geistes, von Johannes Calvin bis Dave Hunt«.

De Arteaga bestätigt okkulte Psi-Techniken durch das Argument, daß die Quantenphysik beweise, daß sich eine »bewußte Beobachtung« auf subatomare Teilchen auswirkt. Das ist ein Mythos, der von New-Age-Physikern erfunden wurde. Wenn ein Objekt beobachtet werden soll, muß dieses Objekt irgendeinem physikalischen Kontakt ausgesetzt sein. Üblicherweise prallen Photonen (Lichtwellen) von dem Objekt ab und erzeugen ein Bild in Auge und Gehirn des Betrachters. Wenn Licht auf ein Auto fällt, wird dieses dadurch nicht bewegt. Wenn jedoch ein Photon auf ein subatomares Teilchen fällt, so daß es »beobachtbar« ist, dann verhält sich das, als wenn ein Auto auf ein anderes Auto prallt - es bewegt sich. Von daher wirkt sich Beobachtung (aber nicht der Geist des Beobachters) tatsächlich auf subatomare Teilchen aus.

Aus diesem falschen Verständnis der Quantenphysik schließt de Arteaga, daß »der Geist durch Glauben in der Kraft Gottes handelt und Berge versetzen kann«. Gottes Macht wird als eine Kraft gesehen, die von unserem Geist gesteuert wird, wenn wir den »spirituellen Gesetzen« gehorchen. Dieses Prinzip, sagt de Arteaga, wurde vom »Logos« den metaphysischen Mysterienkulten und Sekten eröffnet und kam von dort in die Christenheit. In Wirklichkeit ist die Quelle dieses Gedankenguts Satan, und die christlich getünchte »Science of Mind«, die de Arteaga propagiert, ist reiner Okkultismus.

Die These von „Quenching“ wurde vorher in de Arteagas Buch „Past Life Visions“ (»Visionen des früheren Lebens«, 1983) dargestellt: »Der Heilige Geist wird in okkulte Gruppen fließen, wenn dieser Strom von rechtsgläubigen Christen blockiert wird«. Er preist Agnes Sanfords absolut ketzerisches Buch „The Healing Light“ an, verteidigt ihren Glauben an eine menschliche Existenz vor der Erschaffung der Erde, vertritt anscheinend die Evolution des Menschen von einer niederen Spezies, erklärt, »Geister« seien »an die Erde gebundene Seelen«, die mit den Lebenden kommunizieren können und behauptet, die Kirche solle den Toten Dienste erweisen. Er meint, Reinkarnation sei biblisch und sei sogar »von Jesus bestätigt« worden, und ein solches Evangelium sei hilfreich für Indien, denn es erlaube »den Hindus, das Konzept von Karma und Reinkarnation beizubehalten«. Außerdem empfiehlt er Rückführung in frühere Leben als Standardmethode für spirituelle Heilung. Führende Charismatiker trösten sich damit, von einem derartig schlimmen Irrlehrer unterstützt zu werden!
Wie traurig muß ein solches Abweichen von der gesunden Lehre von Gottes Gnade den Einen machen, der sagte: »Die Wahrheit wird euch frei machen« (Joh 8,32). Und auf welche Bindungen haben sich viele in der Kirche eingelassen, weil es am richtigen Blick für die Wahrheit fehlt. Laßt uns nicht von denen irre machen, die »sich nebeneingeschlichen« haben!

Geistliche Kriegsführung und Erweckung


Auf der Lausanne-II-Konferenz in Manila 1989, die von 4000 führenden Evangelikalen aus aller Welt besucht wurde, gehörte »geistliche Kriegsführung« zu den heißesten Eisen und ist in der heutigen Christenheit der schallende Ruf. Im Radio und Fernsehen, in christlichen Büchern und Zeitschriften und von den bekanntesten Kanzeln wird uns gesagt, das Geheimnis zur Weltevangelisation und zu persönlichem Sieg und Wohlstand sei die Offensive gegen Satan und das »Binden« verschiedener böser Geister, die diese Erde beherrschen. Sogar die Erscheinung von Medjugorje erklärte: »Durch Gebet und Fasten können Christen Krieg und sogar Naturkatastrophen beenden.«

Wenn das stimmt, dann kann man die Christen für alle Naturkatastrophen und Kriege der Welt beschuldigen. Wenn das Böse diese Welt regiert und Menschen in die Hölle kommen, liegt das daran, daß Christen nicht genug gebetet haben. Doch das ist weder logisch noch biblisch. Unabhängig vom Ausmaß des Betens und Fastens seitens der Christen muß jeder Mensch immer noch eine persönliche Entscheidung treffen, ob er Gott oder Satan folgen will, ob er dem Evangelium glauben und Gottes Vergebung empfangen oder Christus ablehnen und sein gerechtes Gericht erleiden will. Der Kampf zwischen Gott und Satan wird in jedem einzelnen Herzen ausgefochten.

Ja, Paulus schrieb: »Unser Kampf ist gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis« (Eph 6,12). Aber was bedeutet das? Der Heilige Geist nötigt uns, »gegen die Listen des Teufels zu bestehen« und nicht, den Teufel anzugreifen. Gott verheißt, daß wir mit »dem Schild des Glaubens« »alle feurigen Pfeile« des Teufels auslöschen können, aber nicht dieses Feuer erwidern sollen. Glaube ist eine persönliche Sache und sein Schild schützt den einzelnen Gläubigen. Dieser Schild kann nicht über Ungläubige ausgebreitet werden. Hier geht es eindeutig um einen persönlichen Kampf gegen Listen - d. h. gegen die verführerischen Lügen und Lüste, die Herz und Gedanken angreifen. Der einzelne Gläubige ist für einen solchen Widerstand gut gewappnet. Und der Krieg wird durch Glauben an die Wahrheit des Wortes Gottes gewonnen, welchs das »Schwert des Geistes« (V. 17) ist, mit dem wir »den guten Kampf des Glaubens kämpfen« (1.Tim 6,12).

Die Bibel sagt nichts davon, daß wir die Offensive gegen dämo
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