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„Lauterbachs Aussagen können fundamental nicht stimmen“


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Rolf

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Medizinstatistiker übt heftige Kritik
 
 
 
 
 
„Lauterbachs Aussagen können fundamental nicht stimmen“
 
 
 
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Fabian Sommer/dpa/picture allianceBundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
 
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    FOCUS-online-Redakteurin 

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Seit Beginn der Pandemie postet Karl Lauterbach munter Studie für Studie auf Twitter. Nicht selten werden seine Interpretationen dazu zitiert und als Fakten angesehen. Genau das kritisieren jetzt internationale Experten.

 

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„SPD Bundestagsabgeordneter, Bundesgesundheitsminister, der hier selbst und privat tweetet.“ Mit diesen Worten beschreibt sich Karl Lauterbach selbst in seinem Twitterprofil. So ganz „privat“ ist allerdings nicht, was er dort von sich gibt. Denn in seiner Position als Gesundheitsminister hat Lauterbach durchaus Verantwortung - auch für alles, was er „selbst und privat“ auf seinem Twitterprofil mit der ganzen Welt teilt. Viele Menschen in Deutschland zählen auf ihn, auf seine Meinung und auf seine Einschätzung.

 

Das bedeutet also:

 

Postet Karl Lauterbach als „Bundestagsabgeordneter, Bundesgesundheitsminister“ neue Studien auf seinem Profil, dann sollten diese fundiert sein. Und das bedeutet auch: Wenn er diese selbst gar nicht richtig gelesen hat, dann sollte er sie vielleicht gar nicht erst posten. Vor allem aber bedeutet das: Wenn die Studie weder fundiert ist, noch richtig gelesen wurde, dann sollte er daraus keine, für ganz Deutschland geltenden Maßnahmen ableiten. Genau das scheint Karl Lauterbach nach Einschätzung von internationalen Experten aber zu tun. Und das kritisieren diese nun.

 

Lauterbach schreibt von 1700 Studien - tatsächlich sind es nur 13

 

„Das macht mich sprachlos“, sagt etwa Medizinstatistiker Gerd Antes zu FOCUS online, mit Bezug auf einen Twitter-Post von vor gut zwei Wochen. Was er meint? Dass Lauterbach hier eine neue Untersuchung als „eine neue amerikanische Mega-Studie, die über 1700 Studien auswertet“ anpreist - in die in Wahrheit lediglich 13 Studien eingeflossen sind. Um das herauszufinden, genügt tatsächlich ein Klick und ein Blick in die Studie. Bereits im „Abstract“, der Einführung wissenschaftlicher Arbeiten, heißt es nämlich:

 

Die anfängliche Überprüfung ergab 1732 Studien, die von drei Mitgliedern des Studienteams überprüft wurden. Es wurde festgestellt, dass 61 Volltextstudien die Kriterien erfüllten, und 13 Studien lieferten Daten, die in der Endanalyse verwendet wurden.

 

Wer genau liest, erfährt also: Zu Beginn kamen mehr als 1700 Studien für die Forschenden in Betracht. Relevant für die Analyse - und damit das Ergebnis - waren jedoch lediglich 13. Die hoch gelobte „Mega-Studie“ umfasst also in Wahrheit lediglich 243 Corona-Patienten. Bei ihnen stellten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen fest, dass diejenigen, die eine Maske trugen, mit geringerer Wahrscheinlichkeit mit dem 

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 in Kontakt kamen. Allerdings handelt es sich bislang um eine Preprint-Studie, sie wurde also bisher noch nicht von unabhängigen Fachleuten begutachtet.

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Zwar ist das keineswegs die erste Studie dieser Art. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die einen positiven Nutzen der Masken verdeutlichen. Aber es geht nicht um inhaltliche Kritik. Es geht darum, ob Karl Lauterbach „selbst und privat“, aber eigentlich doch ziemlich öffentlich, aus einer solchen kleinen Menge an Probanden politische Maßnahmen ableiten sollte. Das betont Antes. Genauer gesagt sei diese Studie sogar „von unterirdischer Qualität“. Lauterbachs öffentliche Aussagen demnach „ in mehrfacher Hinsicht indiskutabel “. „Lauterbach hat sich die Arbeit offensichtlich gar nicht angeschaut“, vermutet der Wissenschaftler.

 

 

Über Gerd Antes

Gerd Antes ist Professor an der Universität Freiburg, Experte für Biometrie und Statistik. Er gilt als einer der Wegbereiter für eine evidenzbasierte Medizin in Deutschland und leitete das 

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. Dort analysieren Experten, welche klinischen Studien aussagekräftig sind und welche nicht.

 

Auch dass Lauterbach ausgerechnet mit einer so kleinen Studie „alle, die noch immer im Unklaren sind, ob Masken gegen Covid schützen“, bekehren will, erscheint fraglich. Im schlimmsten Fall erreiche er damit nämlich genau das Gegenteil.

 

Auch internationale Experten kritisieren Lauterbach

 

Und die Sache wird noch peinlicher. Denn auch internationalen Experten ist mittlerweile aufgefallen, dass Lauterbachs neue Studien-Erkenntnisse eher von einem kurzen Überfliegen, als einem gründlichen Studieren stammen. „ Ziemlich erstaunlich, dass Deutschlands Bundesgesundheitsminister nicht sehen kann, dass diese Preprint-Studie offensichtlicher Müll ist “, schrieb etwa der irische Epidemiologe Darren Dahly auf Twitter. Er arbeitet als leitender Statistiker einer klinischen Forschungseinrichtung der Universität Cork. Auch er betont, dass es sich nicht um Kritik an Maßnahmen oder der 

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 selbst handelt.

 

 

Und Alasdair Munro, Forscher für Kinderinfektionskrankheiten am britischen Uni-Krankenhaus Southampton schreibt zu Lauterbach und der Studie: „Ich bete, dass er sich einfach nicht die Mühe gemacht hat, sie zu lesen, bevor er dafür geworben hat.“ Dies sei noch die „am wenigsten besorgniserregende Erklärung“.

 

 

Um das nochmal zu betonen: Es geht den Experten hier nicht darum, die Sinnhaftigkeit von Masken oder anderen Corona-Maßnahmen anzuzweifeln . Sondern es geht ihnen darum, dass Lauterbach, in seiner Position als Bundesgesundheitsminister gründlicher recherchieren sollte, bevor er solche Äußerungen tätigt - und sich, darauf basierend, für bestimmte Maßnahmen und Regeln ausspricht.

 

Statistiker: Lauterbach sollte sich nicht ungefiltert äußern

 

Auch in Talkshows gebe sich Lauterbach seit zwei Jahren als „Studienexperte“, kritisiert Statistiker Antes. Häufig verwischten die Grenzen zwischen seiner Arbeit als Wissenschaftler, als Gesundheitsminister - oder als Talk-Show-Gast. Antes betont: „Wer die Studienmenge und Komplexität durchschaut, dem war frühzeitig klar, dass seine Aussagen fundamental nicht stimmen können.“ Jeden Monat erschienen unzählige Studien, erklärt er weiter, pro Woche rund 1500 weltweit.

 

„Und um eine solche richtig zu lesen und zu verstehen, sind sicher drei bis vier Stunden notwendig.“ Gerade bei der relevanten Maskenfrage sei ein hoher Anspruch an die Studienqualität zu stellen, was hier „aufs Gröbste verletzt“ werde.

 

Aus diesem Grund arbeiteten etwa Forschungsinstitute im Team. „Und deshalb braucht zum Beispiel auch die Ständige Impfkommission (Stiko) so lang, bis sie zu neuen Entscheidungen kommt“, erklärt der Wissenschaftler weiter, der selbst mehrere Jahre Teil dieses Expertengremiums war. Dass Lauterbach diese Studien nicht alle allein lesen und analysieren könne, wirft Antes ihm nicht vor. „Viel mehr aber, dass er sich dann dazu so ungefiltert äußert.“


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